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WWW» und — W8- Jnsnuu ohne großes Vermögen, wurde der Premier-Minister in dem aristokratisch-regierten England. Die Tord'Pariei unter Führung des ehemaligen Finanz- WinisterS Gladstone schickte sich sogleich an, den Kampf gegen das konservative Ministerium DiSraeli zu führen. Gladstone brachte einen Antrag in» Parlament, welcher die Aushebung der irischen StaMkirche bezweckte. Denn damit ist immer ein sehr arger Miß- brauch getrieben worden, insofern das durchaus katholische Irland unter die protestantische Kirche Englands gestellt wurde und prote stantische, Geistliche und Kirchen durch den Zehnten erhalten mußte. Die protestantische Geistlichkeit mit ein paar Tausend von England hinübergekommenen Gemeindemitgliedern bildeten inmitten einer katholischen Bevölkerung den Ausdruck der irischen StaatSkirche. Unzweifelhaft lag hierin ein Mißbrauch kirchlicher Einrichtungen, der eines freien Landes unwürdig ist. s" " Wesentlichen beim Alten, weil nicht nur die Katholiken in England selbst bloß geduldet sind, sondern weil Irland unterdrückt und aus« M2 OM PreN »iMkljähil. At Ngr. Snsn-U werd«! die gtsxaltme ZeU» otxr »nm Raum mü g Hf. hnechntt. « . - " Merger JHeiger Peerskrone verschafft hatte. Er selbst lehnte diese Ehren in schöner Selbstüberwindung ab. Sein Nachfolger wird jedenfalls sein Besieger sein- Gladstone, ein demokratischer Staatsmann / der als Finanzminister sich große Verdienste erworben halt. Aber DiSraeli, an Ansehen gehoben durch seine Entsagung aus Amt und persönliche Rangerhöhung, Macht- - iom offenbar nur Platz, nm mit eine« großen conservativen Mino rität das neue Ministerium zu bekämpfen und für die Zukunft desto sicherer Portefeuille und dauerndes Regiment zrr erstreben. Ob'- ihm gelingt, ist. freilich eine andere Frage. VrschchUjümVkchenkgst'ihSU. . ,, — - Jnstrau ««»m »>« M>chm.s Uhr! Freltaa, dm II. Decemoer fir v>» nächste Nr. angmomn,-». s Tagesgeschichte Berlin, 8. Decbr. Der klerikale Münchener „Volksbote/' der sich sehr warm der Depossedirten, namentlich des E^kurfürsten annimmt, veröffentlicht an der Spitze seines Neuesten Blattes Folgende«: „Preisausschreiben an Pas Berliner Abgeordnetenhaus Trotz aller entgegenstehenden Nachrichten spricht sowohl Pie „Kölner fügte, die Bundesregierung sei mit dem Anträge ebenfalls eia« verstanven. - — Betreffs des türkisch-griechischen ConflictS lallten die nette« sten Nachrichten aus Konstantinopel beunruhigend. In Paris und London scheint man vermitteln und die Action der Türkei aufhalten zu wollen. Wenn die „Zeivl. Corresp'" meint, daß die Berwicke« lung im Orient jetzt noch nicht zu einem ernsthaften Eonflict führen dürste, weil Rußland vor Vollendung seines Eisenbahnnetzes nicht in den Kriegsfall eintreten möchte, so ist darauf zu bemerken, daß die Türkei gerade wegen dieses Grundes den Kriegsfall zu beschlcu« rügen geneigt sein wird. ÜerrigenS haben, wie der neueste „Moni« ttar" meldet, die Vertreter der Schutzmächte in Athen bereit- Schritte gethan, um die Nachgiebigkeit der griechischen Regierung zu erzwingen. München, 6, Drchr. Dem Vernehmen nach soll auch unser» Kämmern erne Vorlage wegen gleichen Maßes yad Gewichts in Deutschland gemacht werden. . , Karlsruhe, 8. Dec. Der Großherzog, und die .Großherzogin DiSraeli, jüdischen Herkommens zwar, aber durch und durch Mystischer Anglikaner, trat diesem Glcdstone'schen Anträge auf Ab schaffung der irischen StaatSkirche energisch entgegen, weil er ihn für unpraktisch und in seinen Folgen für verderblich hielt. Das Parlament aber stimmte gegen ihn. Da DiSraeli trotzdem nicht an Abdankung dachte, wie es konstitutionelle Sitte ist, so nahm man an, daß er der Majorität trotzen wolle und so zum ersten Male stst langer Zeit wieder die parlamentarische Macht auf die Probe stellen werde. Doch schon mit der Auflösung des Parla ments nach dessen Schluß kam er auf den rechten Weg zurück. Er ordnet« die Neuwahlen auf Grund des neuen Wahlgesetzes an, in der Hoffnung, sich eine conservative Mehrheit zu verschaffen. Und obwohl sich nun herauSstellte, daß allerdings in Folge deS zum erstell Male auSgeübten neuen Wahlrecht- der kleinen Pächter, die von ihren OutSherrst abhängig sind, die Conservativen viele neue Sitz«! ergangen, ging^doch eine Majorität gegen DiSraeli und . getzen<die irische StaatSkirche aus den Wahlen hervor. Bon den sind heute Nachmittag von ihrer italienischen Reise über Stuttgart MS eiiMchwWMmeAStnitgliederü waM 387 der liberalen Md HW . .0- M DiSraK's. ' o MtNMNum lag also unzwerselyüst vor. Aus emen neuen Kamps Mit größer Uebevraschung hat Mall die Nachricht vernommen, wollte es DiSraeli nicht attkomMeu lasset, ; er nahm schon vor dem daß der englische Premier-Minister DiSraeli kurz vor dem Zusam« Zusammentritt des Parlaments seine Entlassung, nachdem er seiner Metttritt des neuen Parlamentes seine Entlassung nahm. Nicht Gemahlin, der er theilweise sein Glück verdankt, den Adel und die nur, daß dieser Vorgang dadurch ungewöhnlich ist, weil hier ein Minister äbdattkt, ehe er noch dem Parlament gegenüber getreten D, zu dessen Neuwahl er selber die Veranlassung gab, sondern dieser Rücktritt zeigt auch einen Charakter DiSraeli'» an, den man ihm nicht zutrauen wollte. i DiSraeli galt allgemein als ein ehrgeiziger Mann, der im Stande sei, eher einen Eonflict mit dem Parlament heraufzube« schwören, al- vor diesem nach englisch-conststutionellrm Brauch die Segel ohne Weiteres zu streichen. Seine Vergangenheit und sein erste» Auftreten ließen dies befürchten. Benjamin DiSraeli ist von Hause aus ein Schriftsteller, der durch etliche Romane Sensation erregt« und seinen literarischen Erfolg dann zum Zwecke politischen Ehrgeizes au-beutete. Er brachte es mit vielem Kampf dahin, inS Paplcwlent gewählt zu werden, und obgleich er hier Anfangs nicht für voll angesehen wurde, gelang, eS ihm doch im Laufe der Jahre, durch, stin Retznertalent und durch seinen Eistr sich zum Führer der Conservativen im Unterhaust empor zu schwingen. Schon im Jahre 1>t52 bekam, er unter Lord Derby auf kurze Zeit die Stelle deS Finanzministers, und zeigte bei dieser Gelegenheit, daß er auch staatsmännisches Geschick besitze. Im Frühling dieses Jahres er reichte er endlich da» Ziel, das sich sein Ehrgeiz gesteckt hatte: die englische Politik zu leiten. Er, ein Mann ohne vornehme Geburt, LIM t . , , UyMM M W. Freiberg, sowie der Kgl. GerichkSämter und der Gtadkäth« z« Freiberg und Brand.' Zeitung" als der „Kladderadatsch" von dem vielen Gelde, wclche- Preußen an den Kurfürsten von Hessen bezahlt haben soll. Das letztgenannte Blatt bemerkt sogar, Preußen habe sich „erbarmt,." dem Kurfürsten ,chiel hunderttausend Thaler" zu „schenstn." Mt der Sache endlich auf den Grund zu kommen und die preußische« Lügner zu entlarven, wird daher hiermit ein Preis ausgesetzt und werden demjenigen Mitglied deS preußischen Abgeordnetenhäuser 1000 FriedrichSd'or versprochen, welches einen Pfennig nachweisen kann, den der Kurfürst von Hessen ans preußischen Geldern oder Kaffen erhielt. Ein Kurheffe." — Decbr. Im AbgeordnetenhaUse hat heute der Justiz- Minister die angekündigte Hypotheken-Ordnung eingebracht. — Bei der fortgesetzten Ludgetberüthung hat das Haus sodann den Erat für das Ministerium des Auswärtigen erledigt. Gras BiSmarck erklärte sich hierbei mit dem Anträge, die Ucber- nahMe des Etats deS auswärtigen Amte» auf den Norddeutschen Eicker" Errichtungen Bund von 1870 ab betreffend, einverstanden und sagte eine Vor« Trovdem büeb im Sinne dieses Antrages von Seiten deS Lundes, resp. Katvoliken in Enüand dessen Erledigung durch den Etat für 1870 zu, indem er hinzu«