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^5. Tageblatt 18«8. ressen zu überwinden." i.- IN I P^j'ep. !'5 l Ni7b<l Schubert, Schul- dircctor Zehrfeld und Pastor Diethe aus Leuben, sowie aus dem Kirchenvorstande der Annenparochie daselbst Herr Fabrikant August Bierling), befanden sich im Festznge auch ein Vertreter des evan gelischen Öberkirchenraths aus Wien, der k. k. Bezirkshauptmann, das Offiziercorps, viele Katholiken (unter Letzteren waren der Be sitzer der Herrschaft Reichenberg Graf Clam-Gallas, sowie die Bürgermeister von Reichenberg und Gablonz zu bemerken), der Präsident der II. sächsischen Ständekammer Bürgermeister Haber korn aus Zittau, der k. sächs. Eisenbahndirector Finanzrath Netke und mehrere andere k. sächs. Beamte. Am Portal des neuen Gotteshauses angekommen, übergab der Baumeister den Kirchen schlüssel an den Curator der evangelischen Gemeinde, welcher ihn sodann dem Ortspfarrer behändigte, worauf die Festversammlung in die Räume der schönen Kirche einzog. Bei dem nun folgenden Gottesdienst hielt Pfarrer Lommnitzer aus Teplitz die Weiherede und Pfarrer Ludwig aus Herbigsdorf (Sachsen) die Liturgie. Es war eine "überaus würdige kirchliche Feier, und erbaut und ge hobenen Herzens verließ die Versammlung gegen 1 Uhr das Gotteshaus. — Nachmittags 3 Uhr begann im Schießhause sodann ein einfaches Festmahl, das, namentlich auch von feiten der fremden Gäste, überaus zahlreich besucht war. (Dr. I.) Paris, 21. October. Der „Gaulois" publicirt einen Brief des spanischen Ministerpräsidenten Serrano, in welchem es heißt: Die in Cadix entstandene Resolution wolle es dem Lande überlassen, diejenige Regierungsform zu wählen, welche es für die würdigste halte. Die Staatslenker seien fest entschlossen, das revolutionäre Programm auszuführen. Serrano meint, die constitutionelle Monarchie mir allen mit ihr verträglichen Freiheiten sei die mit der Gegenwart und den speciellen Verhältnissen des Landes am meisten harmonirende Regierungsform. Erscheint jeden Wochentag früh 8 U. i Inserate werden bi« Nachm. 3 Uhr ! für die nächste Nr. angenommen. Hinterladungsgeschütze in die Marine cingeführt. Die neue Panzer- corvettt „Hansa" erhält 8, die Glattdeckscorvette „Ariadne" 6 ge zogene 72-Pfünder. Die letzteren werden jedoch noch ferner er probt, um etwaige Verbesserungen anbringcn zu können. Die vor erwähnten beiden Schiffe harren übrigens noch des Beginnes und der Weiterarbeit. Die „Hansa^ wird das erste in Preußen gebaute Panzerschiff sein. Eine neue Schiffsjuiigcnbrigg wird auch in An griff genommen. Hainburg. Durch Erkenntniß des Obergerichts ist der Schiffs- rheder Robert Sloman aus dem wegen des bekannten Auswan- dererschiffts „Leibnitz" angeordneten gerichtlichen Verfahrens als vollständig gerechtfertigt hervorgegangen, und die Anschuldigungen schlechter Behandlung der Passagiere sind als unmotivirt zurück gewiesen worden. Karlsruhe, 22. October. Der Zusammentritt der Commission zur Liquidation des beweglichen Eigenthnms der ehemaligen Bundes festungen erfolgt wahrscheinlich Anfang November in München. In Baden-Baden wird in den nächsten Tagen die Unter zeichnung des neuen deutsch-österreichischen Telegraphenvertrags statt finden, welcher vom 1. Januar 1869 ab den bisherigen Schweriner Vertrag ersetzen soll. Wien, 20. October. Der Gemeinderath hat beschlossen, daß sich die Stadt Wien an den Kosten der Donauregulirung, welche mit Inbegriff der Baggerung und der Abschließung des Canals auf 24,600,000 Gulden berechnet sind, mit einein Drittheile und nach den vom Landtage angenommenen Bedingungen betheilige. Die sämmtlichen anwesenden Mitglieder des Gemeinderathes erho ben sich von ihren Sitzen und riefe» mit Einhelligkeit: „Einver- standeni" " — ....... . Reichenberg, 21. October. Wir haben heute hier ein herr liches protestantisches Fest gefeiert, ein Fest, das sich um so er hebender gestaltete, als auch die katholische Bevölkerung unserer Stadt und Umgegend in wohlthuendster Weise an demselben regen Antheil nahm: es galt der feierlichen Einweihung unserer neuen evangelischen Kirche. Vor 4 Jahren war der Grundstein zu diesem Baue gelegt worden, und obwohl das Kriegsjahr 1866 denselben i» .bedenklicher Weise in's Stocken gerathen ließ, steht doch heute, durch die rastlosen Bemühungen des Vorstandes unserer evangelischen Gemeinde und die thatkräftige Unterstützung des GustavAdolph- Vereins, sowie durch namhafte Spenden der Stadtvertretung Md einzelner Gönner, und Freunde, das schöne Gotteshaus, das unserer Stadt ebenso zur Zierde wie zur Ehre gereicht, insoweit vollendet da, daß heute dessen Einweihung erfolgen konnte. Dieselbe, .sand in der feierlichsten Weise statt und hatte sich bei dem freundlichen Einvernehmen, in welchem hier Katholiken und Protestanten leben, zu einem Feste für die ganze Stadt ausgebildet; und auch von auswärts, namentlich aus dem benachbarten Sachsen, waren, zahl reiche Gäste hcrbcigeströmt, für welche die Staats- und Privat- cisenbahncn erhebliche Reiseerleichterungen gewährt hatten. Die Feier begann beim Anbrechen des heutigen Tages mit einer Musik vom Thurme der neuen Kirche herab, worauf nach 8 Uhr die evangelische Gemeinde sich zu einer Abschiedsfeier in ihren bisherigen Betsaal begab, ivobci der frühere hiesige Pfarrer Walter (jetzt in Freiberg) die Abschiedsrede hielt. Sodann ordnete sich der Festzug und zog unter Glockengeläutc, ein Musikchor an der Spitze, der neuen Kirche zu. Es war dies ein gar imposanter Zug^ wir zählten in demselben nicht weniger als 8l evangelische Geistliche im Ornate, und außer den Vorstehern und Mitgliedern der hiesigen evangelischen Gemeinde und der hiesigen evangelischen Frauenvereine TageAqeschi'chte. - Berlin, 21. October. Wie die „N. Pr. Z." erfährt, hat das Staatsministerium jetzt die Maßregeln erwogen, welche in Bezug auf die Geldmittel, die der Kurfürst von Hessen aus diesseitigen Kassen erhält, zu ergreifen sind infolge der bekannten Denkschrift. — Ueber den Staatshaushalt für 1869 bringt die ministerielle „Provinzial-Correspondenz" heute einen längeren Artikel, aus welchem hervAMt, daß, nachdem "dir Anschlag der Ausgaben auf das äußerste'Maß des Unerläßlichen zürückgcsührt ist, noch immer ein nicht unerheblicher Betrag bleibt, für welchen in den voraussicht lichen Erträgen der vorhandenen Einnahmequellen die Deckung nicht zu finden ist. Die Regierung wird aber in der Zuversicht, daß demnächst unter günstigeren äußeren Verhältnissen ein neuer Auf schwung von Handel und Wandel auch wieder eine zunehmende Steigerung der Einnahmen upd damit die Möglichkeit einer Deck ung jener Mehrausgaben hcrbciführen werde, und zugleich in Er wartung der weiteren Entwickelung der allgemeinen Finanzverhält nisse des Norddeutschen Bundes es nicht für angemessen erachten, zur Deckung von Ansfällen, welche hoffentlich nur vorübergehender Natur sind, eine dauernde Mehrbelastung der Bevölkerung etwa durch eine neue Steuer herbeiznführen; vielmehr dürfte die Absicht der Regierung dahin gerichtet sein, dem augenblicklichen Bedürf nisse. auch durch Maßregeln von vorübergehender Bedeutung und womöglich ohne neue Belastung der Bevölkerung Abhilfe zn ver schaffen. „Nur in solcher Richtung", schließt die „Prov.-Corresp", „wird die Regierung dem kommenden Landtage Vorschläge machen, und darf gewiß hoffen, daß der Patriotismus der Landcsvcrtrctnng ihr zur Cn(e stehen werde, um die Schwierigkeiten der augenblick lichen Lage unter allseitiger Berücksichtigung der' öffentlichen Jute- So und - ' s ! Preis vlertelsährl. so Ngr. Inserate Tonnttvend, den «4 Dekoster ! werden die gespaltene Zeile »derberen - Naum mit 8 Pf. berechnet. und zahlreichen Deputirten der Gustav-Adolph-Vereine (darunter . Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Genchtsämter und der Stadtrathe zu Freiberg und Brand!