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Seite 2 Dem Thema „Von der Hallstein-Doktrin zur Scheel-Doktrin“ ist ein Konsultationsartikel von Genossen Dipl.-Gesw. Heinz Göpel, Sekretär der APO 1, gewidmet, den wir auf Seite 2 veröffentlichen. 2 9 I PR. 972 Solidantät mit Vietnam Empörung und Abscheu erfaßt die Welt. Seit Mitte Dezember fliegt die amerikanische Luftwaffe erneut mas sierte Bombenangriffe gegen dichtbesie delte Gebiete der DRV. Wohnungen, Schulen und Krankenhäuser wurden zerstört, friedliche Einwohner, darunter Frauen, Kinder und Greise, kamen ums Leben oder erhielten schwere, lebensge fährliche Verwundungen. Auch in unserer Akademie sind die Proteste gegen den Bombenterror mit Sonderspenden für Vietnam verbunden. Wir nannten in den letzten drei „Akade mie-Echos“ Beispiele dafür. Nun liegen uns neue Meldungen vor. Die Mitarbeiter der Diagnostikabtei lung der Radiologischen Klinik spende ten 231,60 Mark. Den Erlös einer Tombola, veranstaltet zur Jahresabschlußfeier, in Höhe von 100 Mark übergaben die Kollegen der AGL II, Grundfondsökonomie. Je 50 Mark zusätzlich zu den monatli chen Solidaritätsbeiträgen spendeten Oberarzt Dr. med. habil. Horst Staib und Dr. med. Klaus Andreas. Die Mitglieder der Gewerkschafts gruppe Rektorat überwiesen als Sonder spende 126 Mark auf das Solidaritäts konto. Seit mehreren Jahren ist Dr. med. Johann-Georg Heidelbach, auf dem Foto während einer Tonsillektomie, Gewerkschaftsfunktionär. Auf der Rechenschaftslegung der AGL HNO-Klinik schlugen ihn die Mitglieder erneut als Kandidaten für die Abteilungsgewerkschaftsleitung vor; sie haben Vertrauen zu ihm, achten ihn als Arzt und schätzen seine Leistun gen auf gesellschaftlichem Gebiet. Foto: Andreas Unger Dipl.-Gesw. Heinz Weigel, stellvertretender Vorsitzender der Hochschulgewerkschaftsleitung Gewerkschaftswahlen und Hauptaufgabe Welche ersten Ergebnisse zeigt der Verlauf der Gewerkschaftswahlen an der Medizinischen Akademie Dres den? „Ihrem Inhalt und ihrer Tragweite nach werden die Gewerkschaftswahlen von wesentlicher Bedeutung für die Entfal tung der Aktivität und des Schöpfertums der Arbeiterklasse und aller Werktätigen zur Durchführung der Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED sein.“ Von diesen Worten des Vorsitzenden des FDGB-Bundesvorstandes, Herbert Warnke, ließen wir uns an der Medizini schen Akademie Dresden leiten, als wir darangingen, die Gewerkschaftswahlen vorzubereiten. Grundgedanken ausder15.Tagungdes Bundesvorstandes des FDGB waren uns Anlaß, konkreteSchlußfolgerungenfürdie gewerkschaftspolitische Arbeit während und nach der Wahlbewegung zu ziehen. Die auf dieser Tagung aus den Beschlüssen des VIII. Parteitages abge leiteten Aufgaben für das Hochschul- und Gesundheitswesen stecken ein breites Feld gewerkschaftlicher Aktivitäten ab, die weit über die Wahlbewegung hinaus ragen. Indem wir sie vorbildlich- lösen, leisten wir den besten Beitrag zur Erfüllung der Hauptaufgabe des VIII. Par teitages. Diese Arbeit wird bei uns in 31 Abteilungsgewerkschaftsleitungen mit rund 120 Gewerkschaftsgruppen und einer Veteranen-AGL mit über 300 Mitgliedern verrichtet. Was den Inhalt der Rechenschafts berichte der Gewerkschaftsgruppen an belangt, so muß man hier eine differen zierte Einschätzung treffen. Positiv ist zu werten, daß gegenüber früheren Wahlperioden in der Mehrzahl der Gruppen die Rechenschaftsberichte im Kollektiv erarbeitet wurden. Gut war auch in einigen Gewerkschaftsgruppen, daß der Rechenschaftsbericht durch Diskussionsbeiträge des Kulturobman nes, des Arbeitsschutzobmannes, des Bevollmächtigten für Sozialversicherung und des Sportorganisators ergänzt wurde. Diese Einschätzung trifft auch auf die Erarbeitung der Rechenschafts berichte der AGLs und der Revisions kommission in den AGLs zu. Aber nicht in allen Gruppen und Abteilungsgewerkschaftsleitungen war das der Fall. Im gewerkschaftlichen Mitgliederleben haben wir noch große Unterschiede. Das trifft auf die Gruppen sowie auch auf AGL-Bereiche zu. Es gibt Vertrauensleute und AGL-Vorsitzende, die ihre Versammlungen eröffnen und dann dem Referenten das Wort überlas sen. andere wiederum legen großen Wert schon auf die Vorbereitung der Ver sammlung, indem sie sich mit dem staat lichen Leiter und dort, wo es Parteigrup pen gibt, mit dem Parteigruppenorgani sator und den anderen Gruppenfunk tionären beraten. Der bisherige Wahlverlauf zeigt, daß unsere Mitglieder anspruchsvoller und kritischer gegenüber den übergeordne ten Leitungen geworden sind. Das trifft vor allem auf Fragen der Arbeits- und Lebensbedingungen, der Arbeitsorgani sation sowie auf Fragen in der Arbeit mit den Menschen zu. Es muß aber auch kri tisch eingeschätzt werden, und hier müs sen die neu zu wählenden AGLs und die HGL sofort Schlußfolgerungen ziehen, daß die politisch-ideologischen Fragen zu kurz gekommen sind. Man kann nicht oft genug sagen: Die Grundlage des Lebens und der Aktivität jeder gewerkschaftlichen Orga nisation sind die Mitgliederversammlun- Fortsetzung auf Seite 2