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Guter Start Fortsetzung von Seite 2 Abschließend nannte Genossin Ober arzt Müller die Schwerpunkte für die Frauenausschußarbeit im Jahre 1972: „1. Weiterhin aktive Mithilfe bei der Verbesserung der Arbeits- und Lebens bedingungen unserer Mitarbeiterinnen 2. Größere Aufmerksamkeit dem so zialistischen Wettbewerb und der Neue rerbewegung schenken 3. Weitere Optimierung bzw. Unter stützung bei der Aufstellung langfristi ger Frauenförderungspläne Genosse Dipl.-Gesw. Heinz Weigel, stellvertretender Vorsitzender der HGL, dankt Genossin Alice Donath für aktive Mitarbeit im Frauenausschuß. Fotos: Brigitte Günther 4. Die politisch-Ideologische Entwick lung unserer Mitarbeiterinnen, auch im Rahmen des Frauenausschusses selbst, Ist zu fördern.“ Die Vorsitzende des Frauenausschus ses beendete ihren Bericht mit den Worten „Diese schönen, aber auch nicht immer leicht zu lösenden Aufgaben können jedoch nur erfüllt werden, wenn wir alle aktiv mitarbeiten.“ Lebhafte, inhaltsreiche Aus sprache Mit einem ausführlichen Beitrag eröff nete Genosse Dipl.-Gesw. Karl Kölbl, Direktor für Kader und Qualifizierung, die Diskussion. Er überbrachte die herzli chen Grüße des Parteisekretärs und des Rektors, in deren Namen er der Versammlung einen erfolgreichen Ver lauf wünschte. Als Ausgangspunkt für seinen Diskus sionsbeitrag nahm Genosse Kölbl die Tatsache, daß sich jeder Leiter im Bereich der Akademie in noch stärkerem Maße der großen gesellschaftlichen Bedeutung der Genossin Kracht schlug vor, die Tierpfleger der Institute in die For schungsaufgaben einzubeziehen. Förderung der Frauen und Mädchen bewußt werden und die Lösung dieser Probleme als gesellschaftliche Aufgabe erkennen muß. Daß es auf dem Gebiete der Erziehung, Aus- und Weiterbildung bereits gute Erfolge gibt, bewies Genosse Kölbl anhand einiger Zahlen (siehe Spalte 4 der Seite 3). „Die Förderung der Frauen im wissen schaftlichen Bereich erfordert“, so sagte Genosse Kölbl, „eine klare Perspektive für die Frau, spezielle und gezielte Maßnahmen für solche Frauen, die die Fähigkeit besitzen, zu Hochschullehrern und staatlichen Leitern in den verschie denen Ebenen entwickelt zu werden.“ Genosse Kölbl wandte sich dann Bemerkungen zur Aufstellung von Kader entwicklungsprogrammen im Zeitraum bis 1975 zu. Er sagte u.a.: „Im Kaderentwicklungsprogramm sind kon krete Maßnahmen zu treffen, die den gegebenen Entwicklungsstand der Frau berücksichtigen und sichern helfen, daß eine stufenweise Erhöhung der Verant wortung jeder Frau auf gesellschaftli chem Gebiet erreicht wird. Durch die planmäßige Kaderentwicklung werden wir verhindern, daß z. B. Frauen durch die Übernahme mehrerer kleinerer Funktio nen nebeneinander überlastet werden, so daß man ihnen keine mittleren und leitenden Funktionen, ob auf gesell schaftlichem oder staatlichem Gebiet, übertragen kann.“ Sehr eindringlich machte Genossin Kracht, Tierpflegerin im Pathologi schen Institut, auf die notwendige Qualifizierung von tierpflegerischem Nachwuchs für die Institute der Akademie aufmerksam. Gut wäre es, wenn die Tierpfleger in die jeweiligen Forschungs aufgaben der Institute einbezogen wer den könnten. Das würde die Arbeit dieser Kollegen interessanter und erstrebens werter machen. Genossin Moldenhawer, Leiter der Abteilung Weiterbildung, befaßte sich in ihrem Beitrag mit der weiteren Qualifizie rung weiblicher Hochschulkader. Kritisch schätzte sie ein, daß es an der Akademie noch zu wenig Ausbildungsvereinbarun gen gibt. Sie sprach darüber, wie dieser Mangel behoben werden kann und was dabei zu beachten ist. So sei es z. B. wichtig, bei allen Weiterbildungsmaßnah men ein sinnvolles Nacheinander anzu streben, um keine Überforderung zuzu lassen. Ausgehend von einer Sendung des Schwarzen Kanals, derdie Rechtlosigkeit der Frauen in der BRD zum Inhalt hatte, verglich Genossin Oberlehrer Calov das Leben und die Würde der Bürgerinnen zweier verschiedener Gesellschaftsord nungen. Aus ihren Worten sprach Stolz auf unsere sozialistische Deutsche De mokratische Republik. Lösungen zu finden, die den Hol- und Bringedienst zwischen den Kliniken und Instituten und Abteilungen so rationali sieren, daß die ungezählten täglichen Laufereien vieler Mitarbeiter erheblich reduziert werden können, forderte Ge nossin Ruth Gamm in ihrem Beitrag. Es ist nicht möglich, auf jeden Diskussionsbeitrag einzugehen. Viele Frauen ergriffen das Wort. Und jede machte sich mit ihrem Diskussionsbeitrag zum Fürsprecher für viele. Das zeichnete die Aussprache aus; es ging stets darum, was muß getan werden, um die uns gestellten Aufgaben mit höchsten und besten Ergebnissen lösen zu können; was ist zu tun, um die Arbeit und das Leben der Frauen und Mädchen in der Akademie gut und schön zu gestalten. Wahl des Frauenausschusses Die Wahlperiode für den bisherigen Frauenausschuß ist abgelaufen. Die Kolleginnen leisteten in den vergangenen Jahren eine gute Arbeit. Dies fortzusetzen und noch zu verbessern ist Aufgabe des neuen Ausschusses. Auf der Frauenver sammlung erfolgte die Vorstellung der Kandidaten und danach die Wahl des neuen Frauenausschusses, dem 17 Kol leginnen angehören. Den Vorsitz über nahm wiederum Genossin Oberarzt Dr. Müller. Dank und Anerkennung Blumen, Warengutscheine und herzli che Dankesworte für langjährige aktive Unterstützung der Frauenarbeit nahmen im Anschluß an die Wahl entgegen Oberarzt Dr. Müller Elfriede Meißner Alice Donath Carla Calov Ruth Gamm Marianne Papperitz Gertrud Kühne Renate Bode Traudel Jahn Brigitte Muschter Annelies Passek Christa Stötzner Luise Schlenkrich. Die Frauenversammlung gehört zwei fellos zu den Höhepunkten innerhalb der Gewerkschaftswahlen. Nun mögen sich rasch die Ergebnisse dieser wichtigen Zusammenkunft in der Arbeit auf den Stationen, in den Laboratorien, in den Küchen, Seminargruppen und überall in der Akademie widerspiegeln. Sch. Frauenausschuß der Akademie Vorsitzende Oberärztin Dr. Jutta Müller, Neurologisch-Psychiatrische Kli nik stellvertretende Vorsitzende Alice Donath, Bildungsstätte Mitglieder Magdalena Gärtner, Orthopädi sche Klinik Dr. Annelies Klein, Institut für Gerichtliche Medizin Gertrud Kühne, Neurologisch- Psychiatrische Klinik Elfriede Meißner, Bildungs stätte Oberärztin Dr. Erna Münchow, Poliklinik/Radiologische Abtei lung Marianne Papperitz, Für- sorge/Verwaltung Brigitte Muschter, Verwaltung Beate Zaunig, Medizinische Klinik Dr. Dorothea Böttger, Frauenkli nik Dr. Karin Porst, Poliklinik/ Kinderabteilung Christa Leu, Kinderklinik Lieselotte Neuhäuser, Radiolo gische Klinik Gertraude Hiehle, Chirurgische Klinik Roswitha Wirsig, Studentin IV. Studienjahr Ursula Hirsch, Studentin IV. Studienjahr Wichtige Zahlen Frauen in leitenden Funktionen 3 Dozentinnen 9 Oberärztinnen 35 Fachärztinnen 15 Fachzahnärztinnen 12 Oberschwestern 56 Stationsschwestern 19 Abteilungsschwestern 28 leitende MTA, Labor und Radiologie Zur Zeit befinden sich 113 Frauen in der Facharztausbil dung, davon 61 Delegierte. 172 Frauen qualifizieren sich bzw. stehen in der Er wachsenenausbildung (ohne Hoch- und Fachschulstudium), z. B.: 34 zur Stationsschwester für die Großkrankenpflege und die Kinderkrankenpflege 22 zur Krankenschwester 22 zur Op.-Hilfsschwester „Akademie-Echo“ Seite 3