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1863. 193. Freitag, re« 21. August itg UNd >sch«ß. LUHr iin. 8W vr O.A«s, Wx. Ihr. »kN »MdljN b Lie lübtt n Schicksal«« 863. lerlassen»: Witt»«. Soh». Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. ' Lank. !«ei»M sbaL «»s» . MM hne Laß U tüdteii Lie zu könne«. > Leid, dsj lßlseiu, Laß eren Ar«b :eundcSh»L ins dethali : ContrMr cm lheuem l GastM fzesühlie-» sfernde Liek :r Kraikheil, der uni st lich an de« er trostlose« hilsttich Lie )äiige» Hilse Tagksoeschichle. Berlin, 18. Ang. (B. Bl.) Se. Majestät der König ist gestern in Baden-Baden kingetroffen. Ein Courier mit Sachen an den König und den Ministerpräsidenten v. Bismarck ging gestern Abend LereitS von hier dorthin ab. — Der Kronprinz hat seine Abreise »ach Schloß Rosenau bei Koburg aus Sonnabend verschoben. Die Kronprinzessin wird dagegen bereits morgen früh mit ihren Kindern dahin abreiscn und von Potsdam aus zum Anschlusse an Len Morgen« halb 8 Uhr von Berlin nach Frankfurt «. M. ab gehenden Tageszug bis Großbeeren fahren. — Ein Berliner Brief der Zeitung für Norddeutschland kommt «ns Lie ursprüngliche Annahme zurück, der König habe de» Kron prinzen nach Frankfurt schicken wollen. Der Kronprinz aber, heißt «t «eiter, habe sich nicht begnügt, eine derartige mittelbare Ver tretung des herrschenden Systems abzulehnen; sondern er habe «»ch erklärt, keinem Bismarck'schen Ministerralh mehr beiwohnen tu «ollen. Thatsächlich hatte er sich dessen bekanntlich auch bisher schon enthalten. — 18. August. Die „Südd. Ztg." erfährt aus zuverlässiger Quelle, daß aus Anlaß der Haltung der Stadtverordneten bei Le« Begräbniß des Prinzen Friedrich der König telegraphisch an Le« Grafen Eulenburg den Befehl gelangen ließ, die Stadtver- »rLnetenversammlung aufzulöscn, und daß eS nur deü ei«dring- lichsten Remonstrationen des. Ministers des Innern, welcher denn Loch vor derartigen Ergebnissen des „persönlichen Regiment»^ imickschrecken mochte, noch gelungen ist, die Zurücknahme diese« W. schlöffe» zu erlanget!. Freiberg, den 21. August. Se. Königl. Maz. hat genehmigt, daß der Professor an brr Lergacademie zu Freiberg, Oberbergrath Or. Breithaupt, de» von Er. Maj. dem Kaiser von Rußland ihm verliehenen StaniSlaus- Orde» zweiter Ela sie mit Stern annehme und trage, In Dresden weilen bekanntlich viele russische wohlhabende Familien, die auf längere Zeit daselbst ihren Wohnsitz genommen und in den nobelsten Stadtthcilen umfangreiche Quartiere inne haben. Bon diesen Wohnungen werden aber von nächste Ostern an viele leer stehen, denn, »ie die „Dr. Nachr." mittheilen, haben viele russische Familien von ihrer Regierung den Befehl empfangen, sich nächstes Frühjahr wiederum in ihrer Heimath einzustellen. Im zoologischen Garten zu Dresden sind am 19. neu «»ge kommen: eine gestreifte Hyäne und ein männlicher Leopard. Bei derkönigl. sächs. Staatstelegraphenstatiou Leipzig, sowie Lei der Filialstation auf dem Turnfestplatze sind daselbst in der Zeit vom 1. bis mit 5. Aug. 1865 Telegramme abgegangen, «a» «ine Totalsumme von 3016 ergiedt, so daß für die fünf Festtage auf Lie Stunde durchschnittlich 25 Telegramme kommen.- Am 19. früh brach in Uebigau bei Dresden in einem Bauer gute auf dem Heuboden Feuer aus. Fast die ganze Bewohnerschaft Les Dorfes befand sich beim Ausbruche des Feuers auf dem Felde; »ur eine Wöchnerin war in gedachtem Gute. Der heftige Wind setzte bald die Nachbargüter ebenfalls in Flammen und so waren bis 1 Uhr 4 Baucrgüter total, 2 grötztenthcilS cingeäschert und »eitere Gefahr nicht vorhanden. Das Bieh ward gerettet, vom Mobiliar wenig. Die cingebrachtc Ernte ist verbrannt. Ein Glück »ar cs, daß der Wind die Flammen nach der Elbe trieb, sonst war »ich! nur der übrige Theil des Dorfes Uebigau, sondern auch das daran stoßende Dors Mickten, sowie die Listcr'sche Fabrik bedroht. Frankfurt, 18. Aug. Ueber das den Fürsten gestern von der Stadt gegebene Festmahl im Römer entnehmen wir >,Franks. Bl?' noch Folgendes: Das Fest begann Nachmittags 6 Uhr. Schm, um 2 Uhr hatten sich viele Neugierige auf den besten Plätzen am Römerderge ausgestellt und harrten auf den Anfang de» Schauspiele Der Platz war Kopf an Kopf gedrängt voll. E« hatte sich da» Gerücht verbreitet, daß die Fürsten in sechs- und achtspännige« Prachtcarossen Vorfahren würden, die hohen Herren erschienen jedoch einfacher i» zweispännigen Equipagen. Die Ovationen der Menge wiederholten sich in höherm oder gcriugcrm Maße, je nachdem eiste fürstliche Equipage aussuhr, und erlangten ihren Gipfelpunkt, als der Kaiser ebenfalls im offenen Wagen in Begleitung seines General-- adjutanten, Grafen Lrenneville, anlangte. Hüte und Tücher wurden geschwungen und Blumensträuße flogen aus allen Fenstern, Damen- lösten in Ermangelung anderer Sträuße die Bouquets vow> ihren Hüten, um sie dem Kaiser zuznwerseu, und der Jubel sand kein Ende, denn hinter dem Kaiser kam der König "'von Bayern, und so mischte sich Jubel in Jubel, alle die tausend und aber tausend Kehlen von dem Römerderge bi« hinauf an den Liebfraut«» berg riefen Hoch und Hock und abermals Hoch. Am Eingänge iw deck Römer wurden die fürstlichen Gäste von je vier Senatoren empfangen und die Treppen hinaufgeleitet nach dem Wahlzimmer der Kurfürsten, das noch so ziemlich in seiner alten Gestalt sich er halte» hat; cs ist mit einer rothen Scidentapete ausgeschlagen übcr den verschiedenen Thüren hänge» fünf Oelgemälde, Allegorie« aus der sogenannten Zopfzeit auf die kaiserlichen Reichsinsigniett. ES sind Kindergruppen, welche mit Sceptcr und Reichsapfel, dem mächtigen NcichSschwcrte und der Krone ihr unschuldiges Spiel treiben. Auf jedem Bilde ist ein lateinischer Spruch angebracht. Im Kaisersaale war die Tafel in Hufeisenform aufgestellt. An der Quertascl längs den Fenstern hin nahm in der Mitte der Kaiser Platz. Hinter ihm sahen aus den Nischen zwischen seinem Platz? die Bilder seiner Ahnen Franz I. und Joseph II. auf ihn herab; sah der Kaiser gradaus, so mußten seine Blicke auf Kaiser Karl den Großen fallen. Dem Kaiser zur Rechten saßen der König vo« Bayern, der König von Hannover und Ler Kurfürst von Hessen, zur Linken der König von Sachsen, der Kronprinz von Württem berg und der Großherzog von Baden. Nun folgten an den beiden Langseiten des Hufeisens der Großherzog von Sachsen-Weimar, die Herzoge von Braunschweig, Sachsen-Koburg rc. Dem Kaiser gegen über saßen die beiden Bürgermeister, zu ihren Seiten die Senatoren. Nun beginnt der Tafeldienst. 36 Aufwärter in schwarzem Frack, Binde, Weste, Strümpfe und Handschuhe in Weiß, mit Schnallen, schuhen, gepudertem Haar und einer rothweißen Schleife auf der Schulter eröffnen unter dem Kommando des mit dem Degen a» der Seite als Hausmeister fungirenden ebenfalls gepuderten Herr« Drexel ihre Angriffsmanöver aus da« Büffet im Gange. ES waren schon einige Platten servirt, als Bürgcrmrister vr. Müller sich crhpb und den folgenden Toast brachte: „ES ist eine Mahnung ebenso ernst als groß und schön, welche zu dem heutigen Feste Anlaß giebt. Darum vor Allem Dank und Preis dem hohen Herrn, von welchem diese Mahnung ergangen ist. Dank den hohen Herren, welche der kaiserlichen Mahnung gefolgt sind, die alle gemeinsame Hoffnungen für das Gedeihen unser» großen Vaterlandes hegen. Au« tiefstem Grunde meine« Herzen» schließe ich darum mit dem Rufe: Deutschlands Fürsten und Freie Städte, sie leben hoch!" Nachdem wieder eine Platte «ufgetragen war, erhob sich der Kaiser und sprach mit klarer, «ohltönender, bis in jeden Winkel, det Saal» vernehmlicher Stimme wörtlich also: „Im Namen der hier versammelten Fürsten ergreife ich da» Wvrt, um dem Senat und der Dürgnschaft diefer Freien Stadt ----- Freilinger Anzeiger tun bl« AachmMag» - - - - . UN- SffMrm Zjtil« «V« Z Uhr für dir »üchs!« . der« Mit L Pf. «schtimRdt Numm« I s s berechnt. «guiomun». VT o