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«»scheint j»« «»chmtag früh »Uhr. Inserat«wer- »« bi» Nachmittag» t Uhr s«r di« nichst« «rsch«i»k»de Nummer ang«u°mu»«n. a »«spalt«« Zelle der« »«MM,H »«rechuet. Lagevlatt. r Anzeiger und Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts z* Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. 185. Mittwoch, den 12. August 1863. Freiberg, de» 12. August. Wir das „Sachs. Wochenblatt" mittheilt, hatte kürzlich ein Gerichtsamt auf Anzeige eines Buchbinders einem Lehrer den Ver kauf von Preßerzeugniffen und Schreibmaterialien an die Schulkinder unter Androhung der in §. 38 des GewerbegesetzeS für unbefugten Betrieb eines Eoncessions- und beziehendlich freien Gewerbes ge ordneten Strafen untersagt, was der betreffende Lehrer, ohne jedoch gegen die Verfügung des Gerichtsamtes ein Rechtsmittel einzuwenden, zur Kenntniß des Kultusministeriums gebracht hat. Dasselbe, ist hierauf, da ihm gegen die Nichtigkeit der getroffenen Verfügung Zweifel beigegangen sind, mit dem Ministerium des Innern in Ver nehmung getreten. Dieses letztere hat sich nun dahin ausgesprochen, daß unter Beobachtung der in der Ministerial-Verordnung vom 12. Sept. 1853 enthaltenen, durch die Verordnung vom 16. Dec. 1858 unter nachdrücklicher Verwarnung vor Mißbrauch wieder ein- aeschärsten Vorschriften der Verkauf von Schreibmaterialien und ge druckten Schulbüchern durch die Lehrer nicht bloS vom preßpolizei- lichen Standpunkte aus für unbedenklich zu befinden sei, sondern auch, daß der zugleich in Rede stehende Einkauf von Schreib materialien und deren käufliche Ueberlassung zu billigen Preise» an die Schulkinder Seiten der von der Schulcassenverwaltung damit beauftragten Lehrer als ein gewerbmäßiger Handelsbetrieb im Sinne des GewerbegesetzeS vom 15. Oktober 1861 nicht betrachtet werden kann, daher es auch Behufs der Fortsetzung diese« mit Genehmigung der Dienstbehörde stattfindenden Vertriebs durch die betreffenden Schullehrer einer Anmeldung der letzter» »ach Maßgabe von H. 5 des Gewerbegesetzes nicht bedürfe. Dresden. Professor Geinitz hat den an ihn ergangenen Rus an das Polytechnikum in Karlsruhe abgclehnt und ist, wie wir mit Freuden berichten, seinem hiesigen Wirkungskreise an der königl. polytechnischen Schule erhalten worden. (Dr. I.) Ein sehr bedauernswerther Unglücksfall hat sich am 9. d. M. Abends auf der Leipzig - Dresdner Eisenbahn ereignet. Der Dresdner BahnhofSinspector gedachter Bahn, Herr Heise, einer der ältesten Beamten derselben, ein überaus gewissenhafter und ruhiger Mann, war mit dem gegen 10 Uhr in Dresden eintreffenden Leipziger Züge von Kötzschenbroda abgefahren und hatte auf einem Waggon auf dem Bremsersitz Platz genommen. Kurz vor der Einfahrt in hiesigen Bahnhof muß der Zug halten, weil ein anderer Zug vor ihm auf dem Gleise sich befindet. Inspektor Heise be nutzt die Pause, um von seinem Sitze herabzusteigen. In dem selben Augenblicke setzt sich der Zug jedoch wieder in Bewegung, Heise kommt durch einen Fehltritt in ein Rad und eS «erden ihm infolge dessen beide Füße so schwer verletzt, daß der eine, welcher oberhalb des Knöchels ganz zermalmt war, noch au dem selben Abend amputirt werden mußte. — Auf demselben Zuge wurde ein 14jährigcs Mädchen aus Dresden, welches mit seiner Ritter ebenfalls in Kötzschenbroda tingestiegen war, vom Schlage getroffen und kam al« Leiche hier an. Leipzig, 9. August. Im heutigen Tageblatte bringt Herr Bürgermeister 0r. Koch nachstehenden, an ihn ergangenen Erlaß Br. Excellenz des Herrn StaatSministcr« Freiherrn v. Beust zur iffemlichen Kenntniß: „Se. Majestät der König, Allerhöchstwelchem ich nicht verfehlt habe, nach meiner Rückkehr von Leipzig die Eindrücke zu schildern, die fich mir al« Zeugen des deutschen Turnfestes und als Theil« »ehmer daran eingeprägt hatten, haben davon mit hoher Genua« thuung Kenntniß genommen. Insbesondere gereicht e« Er. Majestät j»r Befriedigung, daß das Vertrauen, welche« in die Umsicht »nd die patriotische Hingebung deS mit der Leitung de« Feste« betraut«» Festausschusses gesetzt werden durste, fich glänzend bewährt hat. „Auf ausdrücklichen Befehl Er. Majestät habe ich Sie zu ersuchen, dies den Mitgliedern desselben zu erkennen zu gebest. Empfangen Sie rc. Dresden, am 6. August 1863. v. Beust." Der Dresdener engere Ausschuß für das 1865 daselbst ab« zuhaltende Deutsche Sängerfest hat unter« 2. Ang. einen Festgruß an die in Leipzig versammelte» Turner gerichtet. ES beißt darin: „Beim Anblick »0» eurer kräftigen Glieder Ringen und Schwing»» wird es in den Männern die besten, weil selbstbewußten - Hüter von Ordnung und Gesetz, in der markigen, kräftig Heranwachsende», Begeisterung durchglühten Jugend di« erkennen, denen er, getröst die Zukunft seines Vaterlandes anvertrauen kann, die Deutschland» Macht gefürchtet, seinen Namen geehrt und geachtet machen helfe» werden. Laßt uns Sänger, diese schönen Ideale zu verwirkliche», eintreten in euere Reihen, denn Leier und Schwert, Lied und Ger gehören zueinander. Mögen Sie einig zueinander geschart gesetzt» «erden, wenn die Sänger Deutschland« in unserer Stadt fich vereinigeu werden, um durch Lied, Lieb« und Begeisterung für das Vaterland im Volke wach zu erhalten. Wir rüsten schon, wir hoffen auf euch!" Die „Lechz. Nachr." enthalten folgende auf da« verfloss«»» Turnfest bezügliche Notizen: „Wir find in der Lage, über die beim Polizeiamr während deS Festes gemachten Anzeigen vo» Taschendiebstählen eine statistische Ueberflcht geben zu könne». Nach diesen find nämlich am 1. Aug. 10 Taschendiebstähle (9 Geld börsen und 1 Brieftasche mit zusammen einigen 90 Thlrn.); a» 2. Aug. 12 Tascheudiebstähle (7 Geldbörsen, 3 Brieftaschen mit cirra 160 Thlrn. und andern Werthpapiereu, sowie 2 Uhren nebst Ketten); am 3. August 3 Taschendiebstähle (3 Brieftaschen mit circa 90 Thlrn.); am 4. Aug. 2 Taschendiebstähle (1 Geldbörse mit circa 5 Fl. und 1 goldene Uhrkette), und 5. Äug. 2 Taschen» diebstähle (2 Geldbörsen mit circa 17 Thlrn.), also im Gange» 28 Taschendiebstähle verübt worden. Bei dem während des Turn festes auf Lem Festplatze «tablirten Wechselcomptoir find nachver- zeichnete Sorten zur Einwechselung gekommen: OesterreichischeNote«, süddeutsche Note», diverse Briefmarken, FriedrichSdorL, Louisdor», NapoleonSdorS, holländische 10-Guldenstücke, Kronen, Imperial», Dukaten, Dollars, 5-FräncSstücke, SpekieSthaler, Aronenthaler, Wechsel, ausländische scheine; 100-, SO-, 25-, 2V«, 10-, 5- und 1-Tbaierfcheine wurden gratis gewechselt; der Gesawmtumsatz de» Wechselcomptoir» erreichte den Betrag von circa 28000 Thlrn. Lagesgeschichte. Berlin, 8. August. (K. Z.) Preußen motivirt seine Ablehnung der kaiserl. österreichischen Einladung zum Fürstentage durch eine Lirculardepesche folgendermaßen: Es sei zwar damit einverstanden daß eine Bundesreform nothwendig wäre: diese müsse aber erst durch eine Fachmännrrconserenz fixirt und dann durch die Fürste» sanctionirt werden. Eine Ministerconferenz will Preußen beschicke». Berlin, 9. August. Wie wir vernehmen, ist Se. königl. Hoheit der Kronprinz infolge einer au« Gastein eingetroffenen Depesche so eben abgcreist, um fich zu Sr. Majestät dem Könige zu begeben; man bringt diese Abreise mit Lem Frankfurter Fürstrncongreß i» Zusammenhang. — 9. August. (Cb. Ztg.) Die österreichische Einladung nach Frankfurt ist wie eine Bombe in unsere Regierungskreise gefall««» Di« süße Ferienruhe ist plötzlich verschwunden und an ihre Stell«