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1118 in TagesgeschlWe. Auch in Thüringen ist man übenden ungewöhnlich «ich«, Erntesegen hoch erfreut. „So lange ich -mich zu erinnern »«ß, sagte ein bejahrter Landmann, haben die Felder nicht so mW getragen als in diesem Jahr,-; Das Korn giebt reichlich in Frucht wie im Stroh, der Weizen steht vortrefflich und die Somiversrichle lassen nichts zu wünschen übrig. Die Obsternte wird freilich Heuer nicht so reichlich ausfallen, dock fehlt es nicht an Birne» O Zwetschen, wie auch die Kirschernte gut ausgefallen ist. Dir „Ost.Deutsche Post" berichtet au» Wien vom 6. Aug.: ,Der Kaster hat bei seinem Besuch in Gastein den König M '-»'irp Berlin. Die „Kreuzztg." schreibt unterm 7. August: „Da- Wiener Journal „Presse", das nicht ohne Beziehungen ist zu ge« wisse«, vsficiösen Kreisen dort, sagt, daß die österreichische Regierung jetzt «in neues Project einer Bundesreform, und zwar einer Delegirten- Preußen persönlich zu dem Fürstencongresse eingeladen und ihn Versammlung, eine neue Exekutivgewalt re. vorleqen wolle. Wenn zugleich den Hauptinhalt der zu machenden Vorschläge bekannt ge geben. König Wilhelm soll zunächst den Gegenvorschlag geäußert haben, dieses Bundesresormproject gleichzeitig mit jene» der preußischen und sächsischen Regierung einer allgemeinen Minister- Lurnsen, -MM oazwM<m we nachryv^avs-Mem (Regiernn-p hezrik ArnSberg), daß hei Allein harmloAn Schützenfest der 8 rath v. Holzbrink von dem ungeheuer« Wevok' unterrichtet wurde daß auf einem Schützenzelt zwischen den wohlgestnttten schM» weißen Fahnen guch eine deutsche Fahne wehe. Sofortiger Befehl fi« herabzunehüiU' wurde nicht befolgt, weil der Befehl auf keim« gesetzlichen Grpyb beruhte und weil man solche Willkür »ecket werden lassen muß. Der Herr Landrath beordert nun Polizeidieuer welche das Zelt erklimmen und die deutsche Fahne herabneh»!« und arretiren müssen. Wie man hört, wollen die Beschädigte» gerichtliche Klage gegen den Befitzstörer anstelle». — Die „VolkS-Ztg." schreibt: „Die Berliner Tu^er sind au» Leipzig heimgekehrt. Sie sprecken mit Begeisterung von de» Herr- lichen Tagen des dritten, deutschen Turnfestes." Halle, 4. August. Die Ernte ist bei der günstigen Witterung bereits so weit vorgeschritten, daß die Roggenfelder schon zum größte» Theil in Stoppeln liegen. In Körnern ist der Ertrag sehr gut, in Stroh ausgezeichnet. Wenig befriedigend ist der Ertrag..»« Oelfrüchte ausgefallen, dagegen gestalten sich die Aussichten auf die Kartoffelernte sehr günstig; die Frübsorten haben viele und treffliche Knollen getrieben und auch die Herbstsorten find trotz Frühling»^ und Engerlinge sehr reich behangen und zeigen wenigsten- bi» sitzt keine Neigung zur Fäulniß. . < , eonferenz zur Vorberathung zu übergeben, woraus jedoch Kaiser Franz Joseph bemerkte, daß dadurch die ganze Angelegenheit wieder in die Länge gezogen werden dürfte. Eine bestimmte Erklärung'hat der König von Preußen nicht abgegeben. Dagegen wird gemeldet, daß König Maximilian von Baiern, als er jüngst mit dem Kaiser Franz Joseph in Regensburg zusammentraf und von dem Vorhaben desselben in Kenntniß gesetzt wurde, auf die Idee mit großem Interesse einging und seine volle Zustimmung dazu aussprach. Ebenso wird einer günstigen Aufnahme der Einladung feiten» der übrigen deutschen Könige entgegengesehen. In den hiesigen diplo matischen Kreisen bat die Nachricht allgemein einen sehr günstig«« Eindruck gemacht." ' . ' " — Unterm 6. Ang. schreibt der Wiener „Botschafter'': ,M Grund einer Mittbeilun^, die wir erhalten, glauben wir HM melden zu dürfen, daß die deutsche Frage der Entscheidung rät« gegengeht. Oesterreich ist es, welche- in klarer Erkenntniß seiner auf Tradition, Geschichte und Reckt beruhenden Stellung in Deutsch land diese Entscheidung herbeiführt. Dieselbe wird um so be deutungsvoller und durchgreifender sein, als sie, wie wir vernehme», unmittelbar Sr. Maj. dem Kaiser zu verdanken ist. DieBundet- reform tritt also als eine That Sr.' Majestät des Kaiser- betvor. Unsere weitern Hoffnungen übertragen wir nunmehr theilweise gen auf den Fürsten des mächtigen deutschen Bundesstaats, der noch zur Stunde ans österreichischem Boden weilt. Mögen hie W- schlüsse, welche der Besuch Sr. Maj. des Kaisers diesem Fürste« nahe gerückt haben dürfte, zum Besten Preußens, zum Heil Deutsch lands sich-wenden! Um so rascher werden sich dann die Wünsche, welche sich an die kaiserliche That knüpfen, erfüllen." — In einem Extrablatt sagt der Wiener „Botschafter", Paß - eine Bundesrefvrm, welche durch den Kaiser den Anstoß erholte, nur von der rücksichtsvollsten Loyalität gegen alle Betbeiligte» durchdrungen sein könne. Das, was Oesterreich für den Deutsche« Bund erstrebe, müsse das Nämliche seiy, was Oesterreich zu seine« eigenen Heile in seiner Verfassung besitze. Das begonnene Werk werde sich streng innerhalb der Grenzen einer inner» Angelegenheit des deutschen BundcösystemS-halten und für Europa nicht.einmal den Schein einer Beunruhigung zulasten. Nach allen Seiten bi» stelle die Reform deS Deutschen Bundes Gewinn, nach keiner Seite hin Nachtheil oder Gefahren in Aussicht. Wien, 6. August. Die Wiener „Presse" brachte dieser Lage «inen Artikel „Oesterreich und der Zollverein", worin eine We»d««I dies richtig ist, und wenn etwa die durch den Kaiser von Oesterreich bekanntlich zum 16. August nach Frankfurt eingeladene Fürsten- eobferenz diese Gegenstände berathcn soll, so haben wir keine großen Hoffnungen für dir etwaigen Resultate derselben. Ueber solche Plane könnten die Fürsten doch nur beschließen, wenn die selben von ihren Regierungen vorher nach allen Seiten hin gründlich erwogtn find; daß aber solche Verabredungen, beziehendlich Ent schließungen zwischen den Regierungen von Preußen und Oesterreich stattgefunden hätten, darüber ist uns nicht« bekannt geworden. Niit einzelnen kleinern Staaten hat Oesterreich sich vielleicht schon geeinigt; aber die vorherige Einigung mit Preußen scheint yns Loch viel wichtiger, und ohne solche Einigung die Fürstenconserenz kaum zukunstSvoll. Nachschrift. Aus Wien wird uns so eben ge meldet, daß dort seitens der preußischen Regierung eine Ablehnung der kaiserlichen Einladung eingetroffen sei. Näheres ist uns noch nicht bekannt, diese Nachricht aber zuverlässig." ZwilliüM, der ander^Dl^nlE ia«gk, Hr J-HS DEM nach 12jährigem Dienst die Schwadron verließ, späteriabpr wieder in Dienst trat. Der dritte, Namen- Hoffmann, würde erst 1862 Soldat und avancirte zum Vice-Corporal. Er stammt aus Laube- gast und ist der einzige Sohn braver Eltern. Gegen 12 Uhr kam Vie übrige Mannschaft der Schwadron denselben Weg. von Erb ringen nach Copitz wieder zurück, wo fle alsdann per Fähre herüber geschafft wurden. Bis 12 Uhr hatte man 2 Pferde herauSgezoge« nebst Satteln. Von den Ertrunkenen soll bi« 5 Uhr Nachmittag« «in Leichnam gefunden worden sein. (Dr. N.) . — Da« längst gefürchtete Drohgespenst eine« großartigen HäuserconcurseS scheint sich bereits in allernächster Zeit verwirklichen zu wollen. Als sichere Symptome desselben dürften die in jüngster Zeit in übergroßer Anzahl dem hiesigen Stadtgericht zugegangenen SubhastationSanträge (man spricht von über tausend), sowie das Verschwinden vieler sogenannte« Dapspeculanten zu betrachten sein. Die Leichtigkeit, auf der einen Seith Baustellen ohne ffqare Mittel und Baumaterial r-uf Wechsel zu erhalten, auf den.Änderen Seite «in Schwindelverkehr mit Hypotheken sind zum großen Theil Schuld hieran. ES fehlte den meisten Bauunternehmungen in letzter Zeit «n jeder gesunden Basis. Die Mehrzahl der Epecusanten war bereit« vorher sehr verschuldet, und glaubte in diesen Unternehmungen «inen Rettungsanker zu finden. Beispiele hierzu lielern der erst vor wenigen Tagen flüchtig gewordene Polizcilieutenant a. D. Kor- natzky und eine andere gleichfalls unsichtbar gewordene Persönlichkeit, dis unter dem Namen „Bullenkopf" bekannt ist und bedeutende Wechselschulden hat. Eine Folge dieser Krisis ist ein fast tägliche« Fallen der Preise der Mauersteine und Baumaterialien. Während erster« bi« vor Kurzem kaum für Geld zu haben waren, findet die beste Waare jetzt nur gegen Ziel geringen Absatz. (Berl. Bl.) — Während an den Tagen des herrlichen dritten Deutschen Turnfestes von deS Königs von Sachsen Palais in Leipzig und «benso in Dresden die deutsche Fahne stolz und hoffnungsreich wehte, dauert bei unS das Wüthen gegen dieses Zeichen, um das sich einst ein einige-, starke« Deutschland scharen soll, in blinder Leidenschaftlichkeit und ohne allen gesetzlichen Grund fort eine Geduldprüfung und Anreizung, die ihre bittern Spuren zurückläßt. In den Blättern, dir voll find von begeisterten Berichten über da« Zittau. Am 31. Juli wurde hier eine Generalversammlung für die beabsichtigte Reform de- hiesigen Schützenwesen« gehalten, da das Schützenwesen, wie eS bisher bestanden, nicht mehr zeitgemäß sei und mit seinen gehaltlosen veralteten, nur auf äußern Prunk fußenden Tendenzen durchaus einer Neugestaltung bedürfe. Obgleich man dem Oberschützenältesten die Grundsätze einer solchen Neuge staltung mitgetheilt, und eine Vereinigung mit der bestehenden Schützengesellschaft unter vorheriger Berufung einer Generalver sammlung verhofft hatte, so erfolgte doch von dort aus keine Ant wort, und e- wurde demnach beschlossen, eine besondere Schützen- gvsellschaft zu gründen unter vorläufiger Annahme der Satzungen der Frankfurter Schützen al« Grundlage für die zu entwerfenden Statuten. Als Waffe wurde die vorschriftsmäßige deutsche Ordonnanz- büchse angenommen, sowie di« deutsche Sckützentracht (grüner Hut, graue Juppe, schwarze» Beinkleid) eingeführt. Der Eintritt zu Vieser Gesellschaft sollte allen Bürgern/ Schutzverwandten, Beamten u. s. w. freistehen. (Oberl. Dorfz.)