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Freiberger Anzeiger Tageblatt. Erscheint »m «bch rm.g M S Uhr. Inserat« wer- den bi» Nachmittag» » Uhr für die nächste «scheinende Numm« «lSeiumnie». Pr«„ diertÄjithri, L4 NA«. Inserate wachen »t, ««spaltete Zeil« Mt deren Nan« »N » Pf. berechnet. Amtsblatt des Königl. Bezirksgericht- zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter nnd der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. ^^0. Sonnabend, den SS. Juli 1863. i , - - -- - . ' Freiberg, de« 25. Juli. Die „Leipziger Ztg." berichtet aus Leipzig vom 22. Juli: „Der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin sowie der Prinz und die Frau Prinzessin Georg kamen heute Vormittag 1v Uhr mit Gefolge hier an, nahmen in der Restauration des Thüringer Bahn hof» ein Dejeuner rin und reisten mit dem um 11 Uhr 5 Min. aus der Thüringer Bahn , abgehenden Zuge weiter nach Frankfurt a. M." Das Ministerium de» Innern hat beschlossen, die Jagdkarten auf daS Jagdjahr 1863 —64 in blauer Farbe mit dem bisherigen Muster.auSgeben zu lassen. Die Rechnungen der städtischen Lassen inO«deran werden im das. „Wchbl." veröffentlicht. Die Stabtcaffe hatte 7687 Thlr. Ein» nähme u. 8189 Thlr. Ausgabe, die SchuldentilgungScasse 1935 Thlr. Einnahme und 1526 Thlr. Ausgabe; die AnlageNcasse 5064 Thlr, Einnahme und 3553 Thlr. Ausgabe; die Armencasse 3459 Thlr. Einnahme und 2574 Thlr. Ausgabe; die Schulcaffe 3483 Thlr. Einnahme und 2861 Thlr. Ausgabe. Unter den Einnahmen der Armencasse befanden sich 1470 Thlr., unter denen 663 Thlr. Zu schuß aus der Anlagenxaffe. / Von mehreren Einwohnern zu Nossen ist um Gestattung der Vornahme der nöthigen Vorarbeiten für AuSmittelung einer Eisen bahnlinie von Döbeln nach Dresden auf dem Tract von Nieder striegis au» über Roßwein und Nossen gebeten worden, und eS hat da» Ministerium deS Innern hierauf auch in der gewöhnlichen Weis« an die betreffenden Gemeinden verfügen lassen. Da» Zelt des Schöne'schen Flaschenbier-Abonnement» hat dies Jahr das erste Mal Sitz und Stimme auf der Dresdner Vogel wiese. Als Beweis, baß das daselbst in Flaschen gebotene Bier auS der Schmelzmühle viele Liebhaber gefunden hat, dürste der Um stand diene», daß während der Vogelwiese von demselben alltäglich b—7000 Flaschen umgesetzt werden. Die Bedienung erfolgt durch elegant unisormirte rothe Dienstmänner, die sich in dieser Verwen dung äußerst brauchbar erweisen. Nach dem „Zwickauer Wochenblatt" zählt Sachsen gegenwärtig gegen 45,000 Klöpplerinnen, Stickerinnen, Weiß-, Gort-, Hand schuh- und Spitzennäherinnen, welche zusammen einen jährlichen Arbeitslohn von mindesten» 1'/, Mill, erzielen. Um den Lesern diese» Blatte» einen Begriff zu geben von der Großartigkeit der Hamburger Ausstellung, theilen wir ihnen einige Zahlen mit, wie wir sie von einem zuverlässigen Besucher jener Ausstellung gehört haben. AM ersten Ausstellungstage wurden Eutrkgelder eingenommen 48,000 Thlr., am 2. Tage 30,000 Thlr. und am 3. 28,000 Thlr. Der Verkauf der Programms trug ein 12,000 Thlr. und der Pachter der Restauration auf dem AuS- stellungSplatze zahlt täglich 1200 Thlr. Pacht. Dann fügen wir noch bei, daß dieser selbe Restaurateur ganz wohl zufrieden sein soll mit deu Geschäften, die er macht. Tage5geschichte. Der „Weser-Z." wird au» Berlin geschrieben: „An» dem selben Büreau, Nu« derselben Druckerei, in denen da» »ffieiSse Vkatt der Herrn Braß (die Nordd. Allg. Ztg.) da« Licht der West erblickt, gehen Flugschriften hervor, welche dazu bestimmt find, dek Kreirdlättern beigelegt zu werden und der durch die liberal« Pres« »«rhetzskN Bevölkrrung Beruhigung zn bringen. Ein« dieser Blätter stellt in einer Anzahl von Eilten au» bekannten Schriftsteller« da» znsammrn und gegenüber, wa« brr „Fortschritt öde, «je sein ehrlicher Name lautet: die Demokratie" von sich gesagt hak, und wa» über ihn gesagt Wörden ist. Link» stehen Nun Vie Döcklesn, Worte von Proudhon, von-Lhier» (N, Verse von Freiligrath u. «. ; rechts die Konservativen, deren Schluß der Bischof Sailer bildet. Den kräftigsten Effect auf der Linken machen ein paar Verse au» anonymen „Liedern eine» Republikaner»," welche die Guillotine M das „Beil von Gotte» Gnaden" feiern. Der Autor dieser hirn verbrannten Poesie ist ein gewisser — August Braß, 1848 bi« 49 seine« Zeichen« ein rother Republikaner und politischer Flüchtlings seitdem aber in Buße und Besserung genugsam vorgeschritten, wie wohl jene Selbstgeißelung am besten beweist, deren fromme» Ver dienst sich aber durch muthige N«nnung de» AutornamenS erst -an- vervollständigen würde." — Dem „Nürnberger Lorrespönd." wird au» Mitteldeutschkänd vom 20. Juli berichtet: „Nachdem die ZöllvereinScoNferetiz irr München beendet ist, find bereit« Schritte geschehen, um di« wettet» Verhandlungen einzuleiten, welche z« einer definitiven Entscheidung über den Handelsvertrag und über Vit österreichischen Zollpröpö- fitionen sowie über den dottbestand de» Zollverein» selbst führen sollen. Eine mittelstaatliche Regierung, welche eine vermittelnd» Stellung genommen (Darmstadt?), soll sich der Rnsgäbe unterzogen haben, bei den übrigen größern ZollvereinSstaaten wie auch in Mett eine Anknüpfung der aus diese Ziele gerichteten Verhandlungen an-" zubahnen. Diese würden zunächst auf diplomatischem Wege geführt werden und die Berufung einer außerordentlichen ZollvereinsconfereNz erst dann erfolgen, nachdem ein Einverständniß über die Haupt grundlagen sür die definitiven Verhandlungen zu Stande gettwmttt wäre." Kassel. In dieser Zeit der Gurken und Badereisen find auch die kurheffischen Landstände auf Reisen gegangen, nämlich zu ihre« Wählern, um ihnen während der Vertagung de« Landtag» manche vertraulich« Mittheilung zu mach««, vom Stande der Hoffnungen und der Befürchtungen, sowie von dem Ergebnisse der bisherigen neunmonatlichen Mühe und Arbeit zu ihnen zg reden. Per Ge- sammteindruck der politischen Lage in Kurhessen ist nicht ander» denn als ein günstiger zu bezeichnen. S«it de.« 30. Juni besitzt da« Land nach dreizehnjähriger Untrrbrechuna wieder ein vereinbarte» Finanzgesetz, welche« die Steuern nicht erhöhet, wohl aber de» Grund der seit 10 und 20 Jahren vergeblich wiederholten Klagen der schlecht besoldeten StaatSdienerklaffen endlich beseitigt hat. Für die Dorfschullehrer bi» zu den Gymnasiallehrern, sür di« Revierförster, Baucommissar«, AmtSaffessoren, Pfarrer bis,zu dm höheren und höchsten Stellen de» Eivilstaat-dienste» find bleibende Gehaltsaufbesserungen, keine blo» vorübergehende TheuerungSzulagen in einst dem Bedürfnisse entsprechenden Bertheilung bewilligt worden. Im Militärwesen ist namentlich den ni«d«ren Stellen fämmtlich, nicht aber den Stabsoffiziere» «ine Gehaltserhöhung zu Theil ge worden. Auch der Eisenbahnbau wird ernstlich gefördert, wenigsten» zwischen Bebra und Fulda. Mit dem Vertrauen scheint ArbettSlust und industrieller Untrrn«hmungsg«ist in der so lange niedergedrückte» Bevölkerung zlt erwachen. Möge trotz preußischer Reaction Kur» Hessen« Verfassung von 1831 sich fröhlich fortrntwickeln! Zn Lübeck hat die Bürgerschaft einen an» ihrer Mitte gestellte» Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe mit großer Mehrheit — abgelrhnt. Pari», 20. Juli. (K.Z.) Der Kaiser kommt am 8. August nach Pari» und begiebt sich dann sosort nach Pin, wo Wettrennen, stattfind«». Da» dortig« alte Schloß wird für ihn in Bereitschaft «esttzt- «m 15. «UM kommt er nach Patt«, wo er seinen Namen», tag sektt. — H«rr D«lamarr« ist «ege» der Adresse zu -«He»