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980 «-att-D Caffa d«! Gp«rkaff< Ruch Di vimllli v,» LH eröffne! als Li «wem mag Bmurtwvrtl. Ledactem: I. G. W»lf. Ist ein Geschöpf mit Flügeln, Von Baum zu Baum, von Hau« >nH«t Fliegt er und lacht euch singend wt- Norm rücksit Anspn Stand verlrel Es ging in einem Lindengang Ein großer Herr spazieren. Im, Wipfel hoch ein Vöglein sang, Da« thSt' den Herrn geniren; Er macht ein bitterbös Gesicht: „Schweig, Vogel, schweig! Ich da« nichts * Der „ Kladderadatsch" bringt in seiner vorletzten Nnm« ein Gedicht, welches wir unseren Lesern nachstehend mittheilmz Von dem großen Herrn vnd dem kleinen Vöglein. Eine harmlose Fabel für Kinder und Solche, die «8 werden wellen. Das Vögleimdenkt: „Ja, quäl' dich nurl Wen kümmern deine Faxen? Ich singe wie mir von Natur Der Schnabel ist gewachsen. So lang' die Sonn' am Himmel zieht, Sing' ich mein frische« freie« Lied l" Da wendet sich der Herr und winkt: „Herbei, herbei, Gesellen! Den Baum, aus dem der Vogel singt, Sollt ihr sogleich mir sällen. Denn wenn kein Baum vorhanden wär', So säug' auch dort kein Vogel mehr!" Und Schlag auf Schlag mit scharfem Beil — Ein Zittern in den Zweigen — Jetzt lracht'sl — Noch eine kurze Weil', Dann wird der Stamm sich neigen! Diese Säulen wurden 1881 auf 166 vermehrt. Sin durch ß» Sturm abgebrochener Ast gab sieben Klaftern Holz. — 2) DK Lind« auf der Burg zu Nürnberg hat bei nur 60 Fuß Höhe einen <Ptamm von 45 Fuß Umfang und ist die stärkste in Deulschlinh, Der Stamm ist leider so weit hohl, daß man wie durch ein Th« zu Roß durchreiten kann. Ihr Alter kann bis auf 800 Iah» rückgeführt werden. — 3) Bei Gräfenberg, unweit Nürnberg, steht eine Linde von 42 Fuß Stammumfang. — 4) Die Linde bei W Landsberg in der preußischen Provinz Brandenburgs hat 70 Fuß Höhe und 35 Fuß Umfang. Einst hingen sich vierzig Soldaten a, «inen Ast, um seine Tragkraft zu prüfen und der Ast brach nicht, Eine noch stärkere Linde als die vier jetzt genannten deutschen 8ml» steht bei St. Bonnet in Frankreich. Diese hat 51 Fuß Umfang. * Vor einiger Zeit ist -bekanntlich in London ein achtjährig^ Mädchen Elis. Hunter entführt und ein Preis von 100 Lstil. ans die Entdeckung desselben ausgesetzt worden. Nun hat sich in jüngst» Zeit in der Nähe von Naumburg in der Schweiz der Leichnam einet Mädchens von gleichem Alter unter sehr ausfallenden Umständen gefundcn. Der Bundesrath hat von diesem Vorfälle der englisch» Gesandtschaft Kcnutniß gegeben, damit allfällige weitere Erhebung» gemacht werden können, ob jener Leichnam die Elisabeth Hunter sei, * Die Fortschritte, welche die Technik in der jüngsten Zeit gemacht bat, berechtigen in Bezug auf die Alpendurchbohrung z» den erfreulichsten Hoffnungen. Die neuen Maschinen (beim Mont Cenis) wurden erst 1861 in Anwendung gebracht und das Borrütke» im ganzen Monat März desselben Jahres betrug 9 Meter 70 Lenti« Meter. Im April brachte man es auf 17 Meter 5V Centime!«. Das Resultat des ganzen Jahres 1861 waren 170 Meter 54 Lenti« Meter in 209 Arbeitstagen. Im Jahre 1862 konnte in Folge m Verbesserungen der Maschinen 325 Tage gearbeitet und 380 Meter vorgerückt werden. Nach solchen Vorgängen darf man mit Sicher« heil annebmen, daß die Berechnung der Dauer deS Mont-CeniS-Dnrch« stichS, welche unlängst auf 12 Jahre fanstatt wie ursprünglich aus 25 Jahre) herabgesetzt wurde, noch viel zu hoch gegriffen ist. Hinsichtlich der Kosten ist nun ebenfalls berausgefiellt, daß der laufende Meter nickt über 4000 Lire zu stehen kommt, wai für die 12,220 Meter lange Galerie ungefähr 50 Millionen auSmacht. Ende des abgelaufenen Jahres war die Galerie aus eine Länge von 2199 Meter fertig, nämlich 1274 Meter auf der Seite von Bardonneche und 925 auf der Modane-Seite, doch «am auf letzterer bis dahin noch die gewöhnlichen Mittel in Ammdung gebracht worben. Das Vöglein schwingt — man sieht es . kaum — Sich hurtig aus den nächsten Baum. Vermischtes. * In der kleinen preußischen Kreisstadt Soldin hat sich unlängst «in seltsamer Vorfall zugctragcn. Das Müllergewerk von Soldin sand sich, man weiß nicht aus welcher Veranlassung, bewogen, aM 15. Juni folgende telegraphische Depesche an den König zu richten: „An Se. Maj. den König in Berlin. Sr. Majestät Wilhelm I., unserm hochverehrten Monarchen, sagen wir unsern allerunterthänigsten Dank für das beharrliche Feststehen gegen alle prenßenfeindlichcn Be strebungen. Soldin, 15. Juni 1863. Das Müllcrgewerk." (Folgen «inige zwanzig Unterschriften). Am 20 Juni richtete dasselbe Müller- g«werk — man weiß wieder nicht auS welcher Veranlassung — mit denselben Unterschriften folgende zweite Depesche an den König: „An Se. Maj. den König in Berlin Cw. königl. Maj. erlauben wir uns nnterthänigst unsere am 15. d. M. aufgegebene gehorsame Depesche noch dahin zu bekräftigen, daS wir Alles preußenfeindlich nennen, was gegen unser Abgeordnetenhaus ist. Soldin, 20. Juni 1863. Daö Müllcrgewerk." * Am 5. Juli tagten in Frankfurt a. M. die deutschen Zeitungs schreiber, am 6. di« Zahnärzte. Der Reaction thats ungemein leid, Haß die Aerzte einen Tag zu spät kamen, um den Zeitungsschreibern di« Zähne zu brechen; cs hätte dann keiner Maulkörbe mehr bedurft, zumal da zwei Zahnbrechcr auf einen Zeitungsmenschcn gekommen wären. Ucbrigcns haben sich die Zahnärzte um die Tabakraucher -sehr verdient gemacht-, denn sie haben sich nach sehr gründlichen Ver handlungen dafür entschieden, daß der Tabak den Zähnen nicht schade. Nirgends, sagten sie, hätten sie bessere Zähne gefunden als bei dem, der den Nasenmärmcr nicht aus dem Munde bringe. Biel ungünstiger sprechen sie sich über den Einfluß des Zuckcis auf die Zähne aus. * Die stärksten Linden in Deutschland sind gegenwärtig folgende: 1) Die Linde bei Neustadt am Kocher in Bayern. Diese Linde hatte schon im Jahr 1665 an 27 Fuß, im Jahre 1849 aber 32 Fuß Umfang und eine Kronenausbrei'ung von 400 Fuß Sie wurde schon 1392 durch 60 steinerne Säulen gestützt und rin Gedicht von 1408 sagt: „Vvr dem Thor eine Linde stahl, die fiebenundsrchzig Säulen hat." Das Vöglein läßt von sicher« Ast Sein altes Lied erschallen. Da ruft der Herr, von Grimm ersaßt: „Auch dieser Baum soll sollen!" DaS Vöglein schwingt — man steht et kaum - . Sich hurtig auf zum dritten Bau«. Und so von Baum zu Baume sort Jetzt Herr und Vogel wandern. Die Diener treibt des Herren Wort, Ein Baum fällt nach dem andern; Das Vöglein stets sich sveiter schwing Sein Liedlein lustig weiter klingt. Und als der grüne Lindengang War gänzlich umgehauen, DaS Vöglein schmetternd aus sich schMt Und sang sein Lied im Blauen; , Und sang viel lauter denn zuvor, - Einstimmt der ganze Vögelchor. i Moral: Der Vogel ist — ihr hättet gern Ihn hinter Schloß und Riegeln - , Der Vogel ist — merlk« euch, A Herrn! - „Dem Hochvrrehrlichen Vorstande de« Zwcigverein» zur Gustav,Adolph-Stiftung in Freiberg. Hochgeehrte Herren! Geliebte Brüder! Sie werden gewiß entschuldigen, daß wir Ihr liebevolle» und geehrtes Schreiben vom August v. I., in welchem Sie uns die freudigst überraschende Mittheilung machten, daß Sie IMS neuerdings eine bedeutende Liebesgabe zugewendet haben, nicht alsoqleich beantworteten, sondern erst abwarten wollten, bis «ix im Staude waren, Ihnen über den Fortgang unser« Kirchen- baueS im verflossenen Jahre ausführlichen Bericht zu erstatten. Jetzt, wo dieser Bericht fertig ist, übersenden wir Ihnen denselben, und werden Sie sich gewiß mit uns freuen , wenn Sie daraus ersehen, wie der Vater im Himmel auch im vergangenen Jahre daS große Unternehmen so mächtiglich beschützet, so reichlich ge segnet hat. ES drängt uns aber auch, Ihnen für die Unterstützung, die Sie pr. 1862 uns in edler Theilnahme zugewendet, unv die wir bereits durch den hochgeehrten Vorstand deS Leipziger Haupt« Vereins erhalten haben, den herzlichsten, tiefgefühltesten Dank darzubringen. Möge Gott Sie, hochgeehrte Herren, und daS schöne Liebeswerk, das Sie in seinem Namen treiben, mit Heil und Segen krönen; möge er aber auch allen denen, die gern und freudig ein Scherflein znr Linderung der Noth ihrer armen GlaubenSbrüder darzubringen bereit sind, dieses in reichstem Maße vergelten. Wir fühlen uns aber auch verpflichtet, Ihnen über die Ver wendung der Liebesgaben, die Sie uns in den Jahren 1861 und 1862 zukommen ließen, Rechenschaft abzulegen. Zu diesem Zwecke haben wir unserm Jahresberichte sowohl die Gemeinde- als auch Kirchenbaurechnung angefügt. Wie Sie aus letzteren ersehen werden, ist noch viel zu thun» bis wir das schöne Ziel, dem wir Alle mit großer Spannung und Sehnsucht entgegensehen, erreicht haben. Wir können daher nickt umhin, Sie, hochgeehrte Herren, auch 'in diesem Jahre um Ihre liebevolle Mithilfe ergebenst zu bitten, und geben uns schon im Voraus der freudigen Hoffnung hin, daß diese Bitte seiner Zeit wieder geneigte Erhörung finden werde. Mit besonderer Hochachtung und Liebe Görkau-Rotenhaus in Böhmen, den 15. Februar 1863. (l^> 8.) DaS Presbyterium.