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AM 1863. 158. Sonntag, den IS. Juli le* richt im Sinken. Man glaubt, daß in Berlin in den guten Gegenden sich die Preise halten werden, in den entlegenen abdr enorm sinken. (D. A. Z.) — Die „Nordd.Allg.Ztg." glaubt verbürgen zu können, daß Rußland zu Conscrcnzcn nicht geneigt lei; sie dcmentirt die Nach richt, daß Preußen in Paris wegen Modifikationen des Handelt Vertrages augesragt habe und abschläglich beschieden worden ftl. P-riH, 11. Juli. Der „Moniteur" veröffentlicht eine Depesche des französischen Konsuls in New-Jork vom 1. Juli, welche nach einem Telegramm aus San Francisco die Ucbergabe von Mexico meldet. London, 7. Juli. (K.Z.) Es ist von Neuem die Rede davon, daß die Königin dem Plane einer baldigen Abdankung hold sei. Diese Angelegenheit, so heißt cs jetzt, wird während der nächsten Herbstreise nach dem Festlande entschieden werden. Die Königin will sich mündlich mit dem Könige der Belgier besprechen, und, wie schon in manchen andern Staals- und Familienangelegenheiten, dürfte dessen Rath den Ausschlag geben. Für den Fall einer Abdankung würde die Königin den größten Theil des Jahres in-Osborne und Balmoral zubringen. Das Gerücht, sie wolle sich ganz nach dem Aoburgischen zurückzichcn, ist durchaus nicht glaubwürdig. hi« Aachmittag» » Uh, für die nächst« - «scheinende Nummer ««genommen. ' «rscheleet jede« Wochentag früh ^'Uhr. Jus^at« wer- trägt augenblicklich 23. Au Anmeldungen zur Arbeit fehlt es nicht. Doch muß bei den männlichen Bewerbern Folgendes zur Bedingung gemacht werden: gute Augen, keine zu schwere oder irgendwie verkrüppelte Händ*), einige Fertigkeit im Zeichnen und Verständlich von Zeichnungen, sowie einen natürlichen Sinn für schöne Form als erste Grundlage eines guten Geschmacks.**) In Gemäßheit §. 18 der Ausführungsverordnung zum Preß- gesetze macht die Königl. Kreisdirection zu Leipzig bekannt, daß wegen Veröffentlichung eines unter der Ueberschrift: „Gottfried Kinkels Befreiung, von Moritz WiggerS" zu lesenden Aufsatzes durch rechtskräftiges Erkenntniß des Gerichtsamtes im Bezirksge richt zu Leipzig die Eonfiscation und Vernichtung 123 und 124 von Nr. 8 Jahrgang 1863 der Zeitschrift: „Die Garten laube" ausgesprochen worden ist. Polen. Warschau, 7. Juli. Gestern ist hier ein Rnndschreiben der polnischen National-Regierung erschienen, worin dieselbe erklärt, sie habe das Programm vom 22. Januar nicht geändert, den Werth der auswärtigen Diplomatie nie überschätzt, keine Unterhandlungen über- den Waffenstillstand gepflogen und könne daher Verbindlich keiten gegen auswärtige Mächte nur eingehen, wenn sie als Ver treterin einer freien Nation auf gleichem Fuße mit denselben unter* handeln könne. »«rantwortl. Rwactem; I. G. Wolf. — Ueber den wahrscheinlichen Erfolg der Unterhandlungen zu Gunsten Polens herrscht in allen englischen Tages- und Wochen- . blättern so ziemlich dieselbe wenig sanguinische Ansicht. Die „Saturday Review" z. B. bemerkt: „Die Polnische Frage wird fast gleich große Verlegenheiten Hervorrufen, wenn Rußland die Vor. schläge der drei Mächte annimmt oder verwirft. Die Insurgenten selbst zögen vielleicht ein Resultat vor, da» ihren Feind vom Rathe Europa'« trennen würde, auch wenn es keinen sofortigen Krieg der Mächte gegen Rußland zur Folge hätte". unS von den Rheinländern; dort aber zeigt sich schon der Um schwung. Eine große Associativn hatte in Köln enorme Ländereien gekanft, um sie-zu parcelliren, sie kann sie heute nicht zu dem Kaufpreis lvS werden, und am Rhein ist der Verkehr doch wahrlich Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl, GerichtSämter und der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. -' London, 11. Juli. In der gestrigen Sitzung des Oberhauses legte Earl Russell die englische, nach St. Petersburg gesandte Note vor und erklärte, die Antwort werde laut eingetroffenen Telegramms St. Petersburg am 14. oder 15. d. M. verlassen: zugleich ge nehmigte er für nächsten Montag eine Polendebats« nn Oberhause. die Stellen, welche sich bis an. den Kreuzberg hinzirhen, zn par- Freiberg, den 12. Juli. celliren. Berlin hat dadurch in wenigen Jahren ein ganz anderes // Es kann einem Localblatte nichts erwünschter sein, als es Ansehen bekommen. Wer einigt Zeit auf dem Köpenicker Feldt für eine Pflicht anerkennen zu müssen, daß, soweit feine Vermittelung oder auf dem Wege nach dem Gesundbrunnen oder am Canal nicht reichen kann, einem örtlichen Unternehmen und der dabei zu Grunde war, erkennt manche Gegend gar nicht wieder. Und weil der liegenden. Thätigkeit, sobald namentlich die Nützlichkeit in die Grund und Boden so theuer ist, baut «an in die Höhe, ost vier- Augen springt, die verdiente Anerkennung zu Theil werde. Wir stöckig, selbst Hintergebäude. Indessen durfte ein Rückschlag, selbst besitzen seit kaum zwei Jahren einen Industriezweig in unserer wenn die Zeiten sich nicht ändern, nicht auSbleiben; manche An« Stadt, die Meer sch au «schneid e re i des Hrn. KauWnn Pietzsch reichen sprechen dafür. Vom Westen ging der Anstoß ans, bei (Petersstraße), ein Industriezweig, der nicht nur nicht in unserer Stadt, sondern überhaupt in ganz Sachsen sogut wie noch gar nicht ver treten war, am allerwenigsten mit den Leistungen Wiens auf diesem Gebiete der Industrie sich zu messen vermochte. Wir hatten jüngst wiederum Gelegenheit, die Erzeugnisse dcS genannten Etablissements näher kennen zu lernen: Das Bestreben, die Forderungen deS Geschmacks und der Kunst in jeder Beziehung möglichst zu befriedigen, trat uns in erhöhtem Maßstabe entgegen, namentlich ist die Mannich- saltigkeit der Produkte wesentlich gewachsen. Als ein recht glück- . sicher Gedanke muß es bezeichnet werden, daß Hr. Pietzsch auch einige Arbeiter aus Baiern berbeigezogen hat, die ihm insbesondere aus dem Thier- und Jagdleben neue Bilder zugeführt haben. Auch ist eS bereits gelungen, einige hiesige Arbeiter hcranzubilden, was im Lause der Zeit natürlich noch mehr der Fall sein wird, ein Umstand, den man eben so wenig gering anschlagen darf, als das bei dem Etablissement selbst sich in Bewegung befindende Kapital. Die Zahl der Arbeiter, männlichen und weiblichen Geschlechts, be- Lagesgefthlchte. Berlin, 8. Juli. Zünden merkwürdigen Erscheinungen ge hört die Bauwuth in Berlin; Häuser und ganze Strecken Landes »erden zu fabelhaften Preisen gekanft, ganz dauerhafte Gebäude «iedergerissen und in modernem Still wieder aufgcführt; in den neuen Häusern am Thiergarten zahlt man für die Etage schon 1800—200t» Thlr. jährliche Miethe, dafür bat man Springbrunnen, Blumenanlagen, Wasserleitung, auf den Fluren Marmorbüsten, von außen bronzene Gitter rc. Namentlich arbeitet die Speculation in den Theilen, welche in den künftigen Bebauungsplan hineingc- jagen find, worunter die Gürtelstraße obenan steht. Neulich ist das Gut Tempelhof, das 'dem Fürsten v. Schönburg gehört, für circa 400000 Thlr. von einer Gesellschaft angekaust worden, um *) Diese beiden Bedingungen können auch dem weiblichen Arbeiter Acht «lassen werden. _ *') Hr. Pietzsch öffnet mit größter Gefälligkeit sein Etablissement jedem Gebildet«,; und wa« wir beiläufig bemerken, auch der Nichtraucher wird an «n schönen und manntchfalttgen Gestaltungen der Meerschaumschneidekunst «eMen finden. 's gespalten« Zeile ob« - Tageblatt. —'