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175- fall begrüßt. (Köln. Zig) ffe« zu Sge. cgei ver- aber ver- «bei liege . rede, agen idtm Re- Pro- dem giebt anbe- denen , dem rlichen r wohl nverä« Ischlaad ' ver- , aber nildert nd er- a« in: rorden zählen, Detail Zundel ch m S, er er or ne cas S, ll« »d >cr wn ret em ten eit. , än äre (Bundestag), Preußen, Baiern, Hannover, Würtemberg, Sachsen, Italien, Spanien, Rom, Türkei, Belgien, Dänemark, Schweden- Norwegen, Niederlande, Portugal, Griechenland und Schweiz. — 12. Nov. Bis jetzt find noch keine officiellen Antworten auf da« Schreiben des Kaisers eingetroffen. Man zweifelt hier vielfach an dem Zustandekommen des CougresseS. — Hier herrscht jetzt allgemeine Verstimmung gegen England, und in den öffent lichen Localen werden die anti-englischen Lieder mit großem Bei« WMWMWWWWMM »-'M- — Das „PayS" glaubt zu wissen, daß von verschiedenen Seiten schon günstige Andeutungen über die Aufnahme de« Lon greßvorschlage« hier eingetroffen seien, daß eine bestimmte Antwort jedoch selbstverständlich sobald nicht zu erwarten stehe. Herr v. Bis marck soll nach der „France" dem König zur Annahme unter der Bedingung rathen, daß die Vertäge von 181S bestehen bleiben, in soweit sie seitdem nicht umgcändert oder aufgehoben, klebrigen« zweifelt man an Preußens Zusage nicht, da Rußlands Theilnahme gesichert ist. — Ein Pariser Blatt (Keons contempersiue) spricht naiv au«, daß Deutschland Lie Braut sein werde, um die auf dem Pariser Longresse getanzt werde. Deutschland müsse den Italienern, Polen und andern Grenznachbarn alle Provinzen herausgeben, die sie zurückfordcrn würden, und Frankreich müsse seine natürlichen Grenze», z. B. das linke Rheinnfer wieder erhalten. Wird der voreilige Plauderer keine Verwarnung erhalten ? — Wenn Deutsch land, Oesterreich und Preußen in Paris zusammenhalten, wird auch diese Plauderei wenig zu bedeuten haben. Polen. Wilna. Der „Wiln. Kur." meldet: „An alle ihm unter gebenen Gouvernementschess hat Murawieff soeben ein Rescript erlassen, in welchem er allen Unterbehörden die Anwendung der Polnischen Sprache bei der vssiciellen Korrespondenz bei Strafe verbietet und namentlich allen Behörden, Friedensrichtern u. s. w. unter strengster Verantwortlichkeit die Verpflichtung auferlcgt, die Anwendung der polnischen Sprache auch bei gerichtlichen Verhand lungen, bei der Buchführung wie auf RegierungSpelschastcn und Stempeln zu verhüten." Der „CzaS" veröffentlicht eine Kundmachung der Warschauer Nationalregierung, womit der bereits am 26. October erschienene, die Frauen von der Trauer Lispensirende Erlaß näher motivirt wird. Dieses Actenstück lautet folgendermaßen: Die Nationalregierung, an da« polnische Volk. Nachdem unser Feind, der wilde und gottlose Moskowiter, unsere Kirchen, die Ruhestätten ter Todtcn durch Gewaltthaten, wie unsere Klöster durch zügellose Ausschweifung entweiht, nach dem er Tausende unserer Mitbürger in die weite Wüste Sibirien« entsandt hat, erhebt er, um das Maß der Ungerechtigkeiten voll zu machen, seine frevelhafte Hand gegen das letzte Heiligthum, welches den Unglücklichen übrig geblieben, gegen das Heiligthum des bäuslichen Heerdes, gegen die Scham und die Ehre der Frauen. Nachdem er Kinder, Gatten und Brüder ermordert hat, bestehlt er den Müttern Frauen und Töchtern, bunte Kleider anzuziehen, droht, sie den moSkowitischen Häschern Preis zu geben, auf die Kasernen der barbarischen Soldaten als künftigen Aufenthaltsort unserer keuschen Frauen, unserer züchtigcu Jungfrauen hinweisend. Fürwahr, unsere Märtyrer - Nation hatte, obgleich verfolgt, solche Schmach noch nie zn dulden, wie sie die Berg und Murawieff den Polen bereitet haben. Weiterhin wird dann die Gestattung der bunten Kleider gerade durch den Hinweis darauf motivirt, daß sonst das Ehr- und Scham gefühl der Frauen allzu schweren Kränkungen ausgesetzt sein würde. Die revolutionäre Geheimschrift „NiepodlegloSc" ist am 10. Nov. wiederum erschienen. Sie trägt das Datum vom 26. Oct., woraus zu ersehen ist, wie schwer jetzt der Druck oder die Verbreitung de« Blattes fällt. Ich habe diesmal das Blatt nicht gesehen, weil ich eS unter den jetzigen Umständen für zu gefährlich halte, mir solches anzuschaffen. AuS dem Inhalt der jetzigen Nummer der „Niepodl." wird mir mitgetheilt, daß sie die Verordnung der Nationalregierung bringt, wonach die als bevorstehend schon früher gemeldete Anleihe von 40,000,000 Gulden zu rcalstreu und auf das ganze Land auS« zuschreibe» ist. Es sollen Obligationen von 100 bis 10,000 Gulden ausgestellt uud von Czartoryski, Ordcga und GalezowSki unter schrieben werden. Mit Ausnahme derjenigen Bürger, welche bei der ersten Anleihe von 20,000,009 Gulden bereits sich betheiligt haben, sollen bei der neuen Anleihe alle Bürger, die eS nur irgend im Stande sind, Theil nehmen. Dann enthält das amtliche Blatt eine Verordnung in Betreff einiger Abänderungen in der Admi« Skizzen aus -em Tagebuche während einer Reise nach und Aufenthalt in Mexiko. Die nachfolgenden Skizzen sind Auszüge aus dem Tagebucht, das sich der Verfasser derselben bei der Reise und dem Aufenthalt in dem nordwestlichen Staat Cohahuila der Republik Mexico ge halten. Sie beanspruchen durchaus nicht einen anderen Werth zu haben, al« die Eindrücke wiederzugeben, welche die Zustände jener wilden nördlichen Staaten auf den Reisenden machten. I. Noch acht Tage auf See. — Ouarantaine. — New-OrleanS. Lustiger Matrosensang Eiinet über» Meer entlang. Nicht so still, Herr Capital», Wind nnd Welter «erben schön; Läßt die Flaggen lustig wehn, Tschihaho re Dieses Matrosenliedchen, während einer schon sechSwöchentlichen Seereise so oft von den Seeleuten deS „Washington" vernommen, hatten wir doch noch nie so freudig begrüßt, als an einem schönen Sonntag-Morgen, wo eS so fröhlich un« glücklich dem Sturme Entronnenen vom Verdeck herab entgegenscholl und uns die Liebe zum Leben wieder anfachte. Da« war eine schauerlich durchwachte Nacht! — Welche Eindrücke kann nicht eine Seereise haben. — Erst Seekrankheit, dann Cholera oder Gott weiß welchen Typhu«, der in 14 Tagen 16 Opfer fordert an Bord, dann Windstille und endlich gräßlichen Sturm so nahe am gehofften Ziele. — Vor drei Tagen noch passirten wir die kleinen Antillen und erfreuten un« am Anblicke der aus dem Meere vulkanisch emporgetricbenen Inseln Antigua, Montserrat und Newis, während wir zur Linken gleich einer sich auf dem Meere lagernden Wolle Guadeloupe erblickten. Das Meer war ruhig, und vom Verdeck die ersten tropischen Länder zu sehen, entschädigte für alles Ueberstanbene. Daö Schiff segelte unaufhaltsam an ihnen vorüber und unwillkürlich breitete ich meine Arme nach dem in Nebel sich einhüllenden, immer mehr verschwinden den Lande aus. Ein Glück war eS, guten Wind zu haben, der uns pro Stunde 13 Knoten trieb und uns bald den Golf erreichen ließ. Schon am andern Morgen begann die See höher zu gehen und am Sonnabend Nacht« entwickelte sich ein Stur« mit Gewitter, den zu schildern ich mir nicht anmaßen will. Nur wer je tropische Gegenden besuchte, kann sich einen Begriff davon machen. Der Donner glich elektrischen Explosionen von unglaublicher Stärke, und ich glaube nicht, daß die stärksten Kanonaden der neueren Krieg«- führung so ohrencrschütternd waren, al« jenes Aufspielen der Himmelsartillerie. — Wie klein, wie unbedeutend fühlten wir un« auf dem großen Weltmeer. Aber ich will auch nicht die Blicke näher nach dem Befinden der armen, in'« Zwischcnverdeck gepfropften Passagiere werfen. Hühner, und Schweincstall mit Bewohnern wurden ein Opfer des sich über da« Schiff schlagenden, furchtbar tobenden Elementes. Wenn dann die Blitze wie große Feuer« schlangen uns umzuckten beim Aufspielen der Salve auf Salve gebenden Wolkenbatterien, so verschallte ungehört das verworrene Geschrei der unbarmherzig unter einander geworfenen Passagiere. Doch am Morgen legte sich die Gefahr, und obwohl wir noch weit von den Mündungen des Mississippi entfernt waren, so ver breitete sich doch gegen Mittag das Gerücht, ein Lootsensegel sei in Sicht. Während ich mich noch abmühle, das mir unsinnig Scheinende zu widerlegen, so wurde ich doch ruhiger, al« ich aus einmal unsere Flagge aufgehißt sah. Nicht eine Viertelstunde verstrich, als auch ich mit bloßen Angcn einen weißen Punkt bemerken konnte. Die Umrisse wurden deutlicher, und bald in der hochgehenden See ver schwindend , bald die Wellen majestätisch überschreitend, nahte un« ein Fahrzeug mit schwellenden Segeln. Ja, er war eS — ein Lootse — erst vor wenigen Stunden vom Lande kommend, da» wir so sehnlichst zu erreichen suchten. Vom Lootsenschiff ward ein Boot ausgesetzt und, von Negern gerudert, brachte e« un« bald den ersten Amerikaner an Bord. Er brachte Zeitungen vom Landt, nistration in den Wojewodschaften, uud eine Verordnung, welche eine OberrechnungSkammer einführt, ihre Attribute uud ihren Ge schäftsgang vorschreibt. Die Mittheilungen vom Kriea-schauplatz« find veraltet. — In vergangener Nacht sind sämmtlichr Geistliche aus dem Franziskaner-Kloster verhaftet worden, so daß da« Kloster wie dessen Kirche hat geschloffen werden müssen. — Zur Deckung der vor einigen Monaten aus der Schatz-Commission entwendet«» 27,000,000 Gulden, soll eine neue Steuer auf d«S Land ausge schrieben werden, und zwar auf 11 Jahre vertheilt, Die Steuer soll in einem 2'/, p. L. betragenden jährlichen Zuschuß zu der Schornstein-Steuer bestehen.