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Gauen durchzieht bei der Jubelfeier der vor fünfzig Jahren auf den Gefilden Leipzigs nach heißem Kampf wieder errungenen Be- , freiung des Vaterlandes von fremdem Joche, ist es zugleich die Wiederkehr Eurer Königlichen Hoheit erhabenen Geburtsfestes, ! welche das preußische Volk mit herzlicher Freude begrüßt. Eurer i Königlichen Hoheit nahen auch wir uns an diesem Tage, um i Höchstdenenselben in Ehrerbietung unsere Glückwünsche darzubringen, i ES bewegen dieselbe» uns um so tiefer, als sie dem geliebten ! Fürsten gelten, der beruseu ist, einst die Geschicke unseres Volkes ! zu leiten, Preußen seinem geschichtliche» Beruf entgegen zu führen i und das Band der Liebe nnd des Vertrauens zwischen Regenten ! und Volk immer fester zu knüpfen. Gott wolle Eurer Königlichen i Hoheit zur Erfüllung dieses erhabenen Beruses seinen kräftigsten , Beistand verleihen, höchstdero theures Leben ferner beschirmen I und behüten, und zum Heil und Segen unseres Volkes bis in ! die späteste Zeit erhalten. Geruhen Eure königliche Hoheit auch fern , vom Vaterlande diese unsere herzlichen Wünsche als den Ausdruck ! unserer Treue und Ergebenheit huldvoll entgegen zu nehmen. Eurer Königlichen Hoheit unterthänigster, treu gehorsamster Magistrat der hiesigen Königl. Haupt« und Residenzstadt. Berlin, den 18. October 1863." Hierauf ist nachfolgendes Antwortschreiben eingegangen: ,>Jch danke dem Magistrat der Königlichen Haupt« und Residenzstadt Berlin" aufrichtig für die Mir zu Meinem Geburtstage dargebrachten Glückwünsche, deren Inhalt sowohl, wie auch die Hinweisung auf das Zusammentreffen jenesTageS'mit der Erinnerung an den vor fünfzig Jahren erfochtenen bedeutungsvollen Sieg, Mich lebhaft erfreut haben. Abergeldie Castle bei Balmoral in Schott land, den 25. October 1863. Friedrich Wilhelm, Kronprinz." — 13. Nov. Der Finanzminister brachte in der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses dcn StaatShaushaltsctat und den Nachtragsetat für 1863 ein. Der Etat für 1863 schließt ab mit einer Einnahme von 137,744,159 Thlrn., einer Ausgabe von 139,844,159 Thlrn., darunter 133,591,355 Thlr. an ordentlichen, 6,252,804 Thlr. an einmaligen und außerordentlichen Ausgaben. Das Deficit von 2,100,000 Thlrn. ist aus dem Staatsschatz zu decken. Der Nachtragsctat umfaßt 5,275,386 Thlr. Ausgaben, zu deren Bestreitung die Ueberschüsse des Jahres 1862 in gleicher Hohe zur Verfügung gestellt werden sollen. Der Finanzminister überreichte hierauf noch den Etat für 1864, der mit 141,333,738 Thlrn. in Einnahme, mit 143,833,738 Thlrn. in Ausgabe abschließt. Äon der letzteren Summe kommen 6,139,100 Thlr. auf einmalige und außerordentliche Ausgaben. Auch hier ergebe sich, bemerkt der Finanzminister, ein Deficit von über 2 Millionen, für dessen Deckung man auf dcn Staatsschatz zurückgrcifcn könne; doch glaube er schon jetzt aussprechen zu können, daß auch hier die Einnahmen die Ausgaben anSgleichen würden. — Die von der Regierung entworfene Preßnovelle will u. a. dell h. 38 des PreßgesctzcS von 1851 ausheben: „Berichte von den öffentlichen Sitzungen beider Kammern, insofern sie wahrheits getreu erstattet werden, bleiben von jener Verantwortlichkeit frei." Damit würde das freie Wort auch aus seiner letzten Zuflucht ver trieben werden, die cS augenblicklich noch besitzt, indem,man die Wirksamkeit der im Abgeordnetenhaus« gesprochenen Reden auf die paar hundert täglichen Zuhörer und deren Kreise beschränkte. Man wird neugierig sein dürfen, ob das Herrenhaus — der Spruch des Abgeordnetenhauses steht natürlich im voraus fest — geneigt sein wird, auf diesen ihm angesonnenen Act der Selbstverstümmelung einzugehen. — Die Predigt vor der Eröffnungsfeier des Landtags, die Oberhofpredigcr Snethlagc hielt, hat wie die Predigt des Dom- Predigers Hengstenberg im Jahre 1862, worüber mit Recht so viele Beschwerden erhoben wurden, viele Theilnehmer in so hohem Grade verletzt, daß sie sich, wie die Berliner „Börsen-Ztg." erwähnt, entschlosscn, den Dom zu verlassen, an der Ausführung dieses Entschlusses jedoch sich verhindert sahen, weil die Thüren verschlossen waren. Erst als sich an den Thüren innerhalb des Doms eine derartige Anzahl von Theilnehmern sammelte, daß Störungen zu befürchten waren, ließ sich der Küstner bereit finden, die Thür zu öffnen; gegen sechzig Personen verließen darauf den^Dom. — Aus zuverlässiger Quelle wird versichert, daß die Nachricht, Herr v. Bismarck unterhandle insgeheim mit Herrn Quaade, dem hiesigen Gesandten Dänemarks, und habe de» Herrn Hall versichern lassen, daß eine Exccution nicht stattfinden, und die Eiderpolitik keine Gefahr laufen werde, jeder Begründung entbehre. Posen, 12. Nov. Die „Ostdeutsche Zeitung" hat aufgehört. Redaction und Verleger veröffentlichen heute Folgendes „An die Leser der „Ostdeutschen Zeitung": „Durch Plenarbeschluß der hiesigen königl. Regierung vom gestrigen Tage ist auf Grund der Preßverordnung vom 1. Juni 1863 das Verbot der „Ostd. Ztg." ausgesprochen worden. Der Verleger unserer Zeitung wird die Bernfung an das Staats- ministerium einlegen. Bis die Entscheidung desselben eingetroffen ist, ist das Urthcil nach den Bestimmungen der Preßverordnung noch nicht rechtskräftig. Aber nach denselben Bestimmungen darf die Zeitung bis dahin nicht erscheinen. Wir müssen cs unsern Abonnenten überlassen, ob sie sich durch die bisherige Haltung unserS Blattes veranlaßt sehen, ihr auch während dieses harten Provisoriums treu zu bleiben. — Die — freilich immerhin nur mangelhafte — Entschädigung, die ihnen der Verleger unsrer Zeitung während der Zeit zu vteten im Stande ist, wird im Laufe des morgigen Tages zu ihrer Kenntnißnahme gebracht werben. Im übrigen aber stellen wir es einem jeden Abonennten, der mit uns nicht auszuharren willens ist, anheim, sich den Abonnements« betrag für die Zeitung, von dem heutigen Tage an bis zum 1. Januar gerechnet, bei dem Verleger, resp. bei den königl. Post« zeitungsexpeditionen zurückzahlen zu lassen." Frankfurt, 13. Nov. Der Bundestag hat in Folge der Napolcon'schcn Eongreßeinladung eine Commission von sieben Mitgliedern eingesetzt. Ju diese Commission wurden gewählt: Oesterreich, Preußen, Baiern, Hannover, Sachsen, Würtemberg und Baden. Es wird interessant sein, wie lange Zeit der Bundestag zur Ueberlegung und dieser Ausschuß zur Berichterstattung sich nehmen wird. Wie». Die „Gen.-Cones." sagt: Diplomatische Memoiren über das Erste Kaiserreich, aus der Feder eines sächsischen Ministers, werden uns von Leipzig aus, als in Vorbereitung und unter der Presse befindlich, angemeldet. Verfasser dieser in französischer Sprache geschriebenen Denkwürdigkeit ist kein anderer als der vor zehn Jahren zu Innsbruck in tiefster Zurückgezogenheit verstorbene k. k. Gcheimrath und österreichische Gesandte in der Schweiz, Graf Scnfft v. Pilsach, Gesandter Sachsens zu Paris von 1806—S, dann Minister in Dresden bis 18l3. DaS Werk wird uns als eine Fundgrube reicher Details über Charaktere, Personen und Umstände bezeichnet, welche zusammengenommen von dem Dresdener Hofe jener Zeit, der Politik und den Bestrebungen der sächsischen Regierung ein treues und interessantes Bild zu geben geeignet erscheinen. Ueberall, versichert man uns, begegne man in dem Memoirenwerke den Anschauungen eines edeln und fetngebildeten Geistes, jede Seite trage unverkennbar den Stempel der Wahrheit. - Die Denkwürdigkeiten erscheinen unter dem Titel: „Mmoires än 6omto üo 8en6"t, emciov miuistrs üe 8»xe: hlgogue äe l'emgire 1806—1813."" . Paris, 10. Nov. (S. Z.) Das Fehlschlägen des Congreffe» würde nach dem „Paps" keine Niederlage sein, die Frankreich zu rächen hätte; der Kaiser habe mit jener Idee nur etwas ausge sprochen, das alle Geister beschäftigt; die Möglichkeit eines Krieges deute der Kaiser an, wie der Arzt den Patienten de» Tod ver« kündet, wenn er seine Vorschriften nicht befolgt; man werde aber doch letzteren Falls dcn Arzt für den Tod des Kranken nicht ver antwortlich machen, weil er dies Ereigniß vorhergesagt. Daß aber der Kaiser, wenn seine friedlichen Bemühungen scheitern, zum Kriege schreiten werde, liege nirgends in den Worten der Thronrede. Außer dem Circular, welches Drouyn de Lhuys in diesen Tagen über die gegenwärtige Situation an die französischen Gesandten im Auslande abgeschickt, arbeitet derselbe, wie den hiesigen Re präsentanten der fremden Mächte mitgetheilt worden ist, ein Pro gramm über die verschiedenen Fragen aus, die der Kaiser dem Kongreß zu unterbreiten gedenkt. In den officiellen Kreisen giebt man sich das Ansehen, als zweifle man nicht an dem Zustande« kommen des Congresses, und spricht schon davoü, wo die verschiedenen Fürsten ihre Residenz nehmen werden. Außer den Tuilerie», dem Palais Royal und Elysöe sollen noch die benachbarten kaiserlichen Residenzen zu jenem Zwecke eingerichtet werden. — 13. Nov. Ein Pariser Korrespondent der „K. Z." ver sichert, die Thronrede habe ursprünglich noch stärker gelautet, aber auf den Rath der Minister seien einige zu starke Stelle» gemildert worden. So hätte der Kaiser ursprünglich gesagt: „Rußland er tränkt die Verträge von 1815 zu Warschau inr Blute," was in: „Rußland tritt sie zu Warschau mit Füßen" umgewandelt worden wäre. Ein anderer Korrespondent der „K. Z." weiß zu erzählen, daß Napoleon III. an dcn Kaiser Franz Joseph einen ins Detail ausgearbeitctcn Plan zur Reorganisation des deutschen Bundes habe gelangen lassen. . , — Einer Mittheilung der „France" zufolge, die man wohl : für authentisch halten kann, wären 20 Länder resp. Souveräne eingeladen, nämlich von England, Oesterreich, Rußland, Deutschland iBundeS Italien, Norwege auf das vielfach jetzt all lichen L fall begi Seiten greßvor jedoch s marck s Beding! soweit zweifelt geficher! aus, I Pariser Polen fle zur Grenze voreilig land, i diese ff L gebene erlasse, polnise verbiet unter Anwei lungei Stein; 2 Nativ die F wird. unsere wie r dem < cntsai zu m welch, des h Nach! den i droht Kaser unser, Fürw Schir Polei durch gesüh wird, zu " Blat es u anzu wird brin, von zusch ans; schri der hab, im < eine