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WMW ' " '' "" ' «rschrtst jch« Wochentag früh »Uhr. Suseratewer. v« bi« Nachmittag» S Uhr für dir nächst, erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger / und gespaltene Zeile ober >F- , , bereu Naum mit 5 Pf. Tageblatt. 1863 Sonnabend, den 1S. Deeember nach größeren Orten Straße und Hausnummer anzngeben. DnS Erbfolgegesetz von 1853, wie es durch den Londoner Ver trag vorgezeichnet worden, hat niemals die Zustimmung der zu nächst Berechtigten, der Volksvertretung der Herzogthümer, der Agnaten des Oldenburger Fürstenhauses und deS deutschen Bundes tages erhalten. Interessen Preußens, sowie durch die Pflichten gegen Deutschland vorgeschriebene Politik das Abgeordnetenhaus bereit ist, nicht blö dle 12 Millionen, sondern Alles darzubieten, was zur Durchführung derselben gehört, wird die ganze absichtlich sehr verdunkelte Situation geklärt, die Stellung de» Abgeordnetenhauses zur Sache selbst, zur Regierung und zur Nation bestimmt auSgedrnckt und die Verant wortlichkeit für alle» Unglück, was in Folge der bi» jetzt einge- haltenen Politik geschieht, der gegenwärtigen Regierung zugeschoben, die sie zu tragen hat. — Mit Abfassung de» AdreßentwurfeS war der Abgeordnete von Sybel betraut. In demselben ist Alle» ge sagt, wa» man zu Gunsten Schleswig-Holsteins vorbringe» kann. Der Adreßentwurf lautet:; „Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! I. Eure königliche Majestät haben uns in Folge der zwischen Deutschland und Dänemark schwebenden Streitfrage einen Gesetz- Entwurf, betreffend den außerordentlichen Geldbedarf der Militär- Freiberg, den 19. Deeember. Oeffentliche Gerichtsverhandlung den 22. Dec. Vormittags 9 Uhr: Hauptverhandlung in der Untersuchung wider Johann Gottfried Helm aus Oberlangenau, wegen Diebstahls. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie -er König!. Gerichtsämter und der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. Beim Heraunahen der Weihnachtszeit glauben wir das Publikum daraus aufmerksam machen zu sollen, daß es rathsam »st, die mit der Post zu versendenden Weihnachtsgeschenke nicht erst unmittelbar vor dem Feste der Post zu übergeben, indem zu dieser Zeit der Fahrpostverkchr ein so massenhafter ist, daß nicht mit Sicherheit auf die Einhaltung der gewöhnlichen Lieferzeiten ge rechnet werden kann. In den letzten Tagen vor dem WeihnachtS- seste sind ost durchschnittlich 20,000 Sendungen täglich zu be handeln, was eS wohl zur Genüge erklärt, daß die Kistchen, Schachteln, Päckchen u. s. w. trotz der große» Magazine dennoch mitunter berghoch auf einander liegen, gleichwie dieselben auch in den Post- und Eisenbahnwagen zu Hunderten zusammengeladen werden müssen. ES folgt hieraus, daß eine gute und dauerhafte Verpackung der Sendungen in der Zei,t vor Weihnachten doppelt nothwendig ist. ES ist daher zu erinnern: 1) daß einfache Papier- Umschläge und Cigarrenkistchen zur Verpackung nicht ausreichen, und daß selbst für Schachteln und Cartons eine weitere Em- ballirung in Leinwand oder Wachsleinwand anzurathen sei; 2) daß eS für die Dauer der Weihnachtszeit rathsam sei, auf den Fahr poststücken selbst, d. h. den Kistchen, Schachteln, Packeten re., die volle Adresse anzubringen, wie sie der dazu gehörige Frachtbrief trägt, und diese Adressen gut zn befestigen, d. b. nicht bloß mit Siegellack oder einigen Nadelstichen, sondern mit Leim oder Kleister, besser aber die deutliche Adresse unmittelbar mit Schwärze aus die Kiste selbst zu malen oder zu schreiben; 3) die Adressen müssen deutlich und ausführlich sein; bei Sendungen nach kleineren, wenig bekannten Orten ist die nächstgclegene Poststelle, und bei Sendungen Tagesoeschichte. Leipzig, 16. Dec. (L. N.) Mit dem heute Mittag '/,1 Uhr abgehenden Zuge, wo die zweite und die Hälfte der fünften Schwadron de» 3. Reiterregiments abfuhr, haben uns nun alle von hier au» nach Holstein zu dirigiren gewesenen sächsischen Truppen verlaffen. Zum großen Theil werden dieselben heule Abend bereits ihre vor läufigen Quartiere in und um Boitzenburg im Mecklenburgischen bezogen haben. Gestern Abend um 6 Uhr 10 Minuten fuhr der Generalmajor v. Schimpfs mit dem ganzen Brigadestabe, wozu der Auditeur Meyer von der Jägerbrigade als Oberauditeur und Audi- ' teur v. Süßmilch vom 2. Reiterregiment als Unterauditeur der sächsischen ExccutionStruppen gehörten, sowie die Hälfte der fünften Schwadron des 3. Reiterregiments, und Nachts 12 Uhr 15 Min. da» 1. Jägerbataillon ab. Se. königliche Hoheit der Kronprinz Albert war bei allen Zügen auf dem Bahnhofe gegenwärtig und ist heute früh nach Dresden zurückgekehrt. Berlin, 16. Dec. Die Commission für das von der Re gierung geforderte Anlehen von 12 Mill. Thalern hat in ihrer gestrigen Sitzung nach Anhörung der Minister beschlossen, sich in einer Adresse über die Politik in der schleSwig-holstein'schen Sache an den König zu wenden, bevor sie ihr entscheidendes Votum in der AnlehenSsache überhaupt abgiebt. Mit einer Adresse, in welcher die für Preußen geborene Politik in der schleSwig-holstein'schen Sache Punkt für Punkt dargelegt und zugleich erklärt wird, daß für diese durch ble in Schleswig-Holstein verpfändete Ehre und die wichtigsten Schon hierdurch seiner rechtlichen Grundlage entbehrend, hab dann der Londoner Vertrag für die daran betheiligten Mächte vollend- seine Verbindlichkeit verloren, nachdem die dänjjche Regierung ihrerseits alle damals gemachten Zusagen gebrochen hat. -Pr-uße» und Deutschland find demnach verpflichtet, da- Erbrecht Fried rich VIII. anzuerkcnnen, die Zusammengehörigkeit und Unabhängig keit der Herzogthümer herzustellen und das deutsche Bundesgebiet von der Anwesenheit dänischer Truppen zu befreien. II. Dieser Verpflichtung schleunig und wirksam nachzukommen, hat kein anderer deutscher Staat dringendere Aufforderung als der preußische. Auf dem Boden der Herzogthümer hat unser tapfere« Heer seine ersten Siege seit den Befreiungskriegen erfochten, und damit seine Waffenehre für den endlichen Triumph der von ihm ruhm reich aber erfolglos vertheidigten Sache eingesetzt. Die Unterdrückung der Herzogthümer seit 1851 war die erste und nothwendige Folge der unheilvollen Uebereinkunst von Olmütz, deren verderbliche Rückwirkung auf Preußens innere Zustände und deutsche Machtstellung, von jedem patriotischen Herzen bitter em pfunden, erst mit der Befreiung der Herzogthümer wieder getilgt sein wird. III. Mit tiefem Leidwesen sieht deshalb das Haus der Ab geordneten die königl. StaatS-Regierung in einer Richtung wirken, welche nicht die Beseitignng, sondern die Herstellung und Kräftigung der Vereinbarungen von >851—1852 zur Folge zu haben droht. ES bestimmen aber diese Vereinbarungen für die Herzogthümer die Zerreißung der altgesetzlichen Gemeinschaft, und damit die Wehr losigkeit des deutschen Elements in beiden Landen. Sie haben von Anfang an keine andere europäische Bedeutung, als die schwere Gefährdung gerade der preußischen Staats-Interessen gehabt, so daß jede preußische Thätigkeit zu ihren Gunsten ein Act der Selbst« zerstörung genannt werden muß. Während eine klare Vertretung der Rechte Schleswig-Holsteins durch die preußische Regierung ganz Deutschland um die Leitung Euer Majestät sammeln würde, und der Marinevcrwaltnngen, vorlegen zu lassen geruht. Das Haus der Abgeordneten hat bereits.in eingehender Ver handlung die schleSwig-holstcin'sche Frage erörtert und die Richtung der Politik, welche einzuhalten Deutschland» Ehre und Interesse nach unserer Ueberzeugung gebieten, in seinem Beschlusse vom 2. Dec. bezeichnet.