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G 14IL aber ist derartig Ueberfähre am Beranlworlt. Redacleur: I. G. Mols. H-lzplatz, als er sich eben in die Oder stürzen wallte, ergriffen und in das Polizeigefängniß eingeliefert worden. Er hat bereits ein offenes Geständniß seiner That abgelegt. Die Motive find in zerrütteten Vermögensverhältnissen und in dem Bruche mit seiner Braut zu suchen, welche daS Berhältniß angeblich deshalb aufgelöst hat, weil er schon zwei Kinder habe. PariS, 21. Sept. Au» sehr verläßlicher Quelle wirb die Nachricht mitgetheilt, daß der intimste Tommi» Voyageur de» Kaisers, Herr de la Ronciöre le Nourry, welcher vor Beginn de» italienischen Kriege« u. a. eine so geheimnißvoll rührige Tätig keit zeigte, im Beginne l. Mt». mehrere Tage beim Erzherzog > Ferdinand Maximilian in Miramare verweilte und von dorther die bestimmte Zuficherung heimgebracht habe, der Erzherzog werde trotz des sehr energischen Abrathen» seines Schwiegervater», Leopold I., die mexikanische Kaiserkrone annehmen. — In Dresden soll demnächst im Beck'schen Verlage eine neue social-politische Wochenschrift „Europa" in russischer Sprache erscheinen. Al» Redacteur wird der Herausgeber der eingegangenen russische« Revue „Das freie Wort", Herr v. Blummer, nahmhaft gemacht. (Köln. Z.) Neueste Post. Frankfurt a. M>, 24. Sept. Die Generalversammlung der deutschen katholischen Vereine hat eine Reihe von Resolutionen folgenden Inhalts angenommen: 1) Erneuerte Forderung gleichen Rechtes und gleicher Freiheit für alle Confesstonen. 2) Aufforderung, den krassen Fanatismus, der in der Wissenschaft und in der Presse die Waffen der Lüge und Verleumdung gegen die katholische Kirche führt, zu verurtheilen. 3) „Angesicht« der schreienden Ungerechtig keit, mit der in deutschen Kammern, jüngst besonders in der zweite« Kammer in Darmstadt, die Gewissensfreiheit der Katholiken und die wohlerworbenen Rechte der Kirche angegriffen worden, erklärt die Generalversammlung, daß es die Pflicht aller Katholiken, mit jedem erlaubten Mittel Gesetzen entgegcnzutreteN, welche die Freiheit der Kirche und die volle Entfaltung des kirchlichen Lebens hemmen." 4) Bekenntniß, daß die von Gott gegründete Kirchenaulorität da« Recht und die Pflicht habe, die Bestrebungen der Wissenschaft, soweit sie das Gebiet der religiösen Wahrheit berühren, nach Maaßgabe der göttlichen Offenbarung zu beurtheilen. 5) „Die General, Versammlung protestirt im Interesse der christlichen Religion und im Hinblick auf das Wohl des deutschen Volkes gegen jeden Versuch, die Schule von der Kirche zu trennen. Sie verlangt für die Kirche das Recht, Schulen zu gründen, für die Familie die Freiheit katholischen Unterrichts. In jeder Maß regel, durch welche katholische Schulstiftungcn ihrem Zwecke ent fremdet werden, erkennt die Generalversammlung eine schreiende Verletzung des Prinzips der Gerechtigkeit, welches das Fundament . der Staaten ist." 6) Erklärung gegen die Gräuel, die im russische« Polen sowohl von der Revolutionspartci als von Seiten der Re gierung verübt werden. 7) Erneuerung des Protestes gegen jede Beschränkung der weltlichen Gewalt des Papstes und die Bitte, den Eiser für die Sammlung des PelerspfenuigS nicht erkalten zu lassen. Warschau, 24. Sept. Ein Detachement unter dem Kommando des Kapitäns Tigerstet hat im Gouvernement Plotzk bei Zurowina (wahrscheinlich Zuromin, zwischen Mlawa und Rypin, unweit der preußischen Grenze, südwestlich von Neidenburg) eine 450 Mann starke Jnsurgentenbande unter Biolowitzki geschlagen und zerstreut. Der Verlust der Insurgenten ist beträchtlich. Ortskalender. ktaats-'I'elexrapkeu-kurenu täglivb ^eölsoet von trüb 8 di» Xbenä8 9 Dbr. Stuttgart, 21. Sept. Der Bürgerausschuß trat in seiner vorgestrigen Sitzung der Ansicht deS Gemeinderaths, sich bei der Feier de« 18. Oct. in Leipzig zu betheiligen, bei, und der gegen wärtig auf seiner Reise nach Italien begriffene Stadtschultheiß Sick, welchen man dieser Tage zurückerwartet, wird von den Kollegien gebeten werden, sich nach Leipzig zu begeben, um Stuttgart bei den Borberathunge« zur Feier zu vertreten. Wie«, 20. Sept. Der heutige „Wanderer" polemisirt mit dem „Botschafter" über die Frage der Einberufung eines ungarischen Landtags.und führt bei dieser Gelegenheit, ohne allen Vorbehalt, folgende Aeußerung eines „in seinem Vaterlande nicht einflußlosen" ungarischen Magnaten an, welche dieser im Gespräche mit einem Reichsrathsabgeordneten gethan habe: „Wenn der Kaiser", so lautet -aS Dictum, „die in Frankfurt angefangene Politik durchzuführen bereit ist und hierzu materieller Gewalt bedürfte, sind wir jeden Augenblick bereit, ihm hierzu 200,000 Bayonnette zur Verfügung zu stellen". Daß die Ungarn im Allgemeinen dem Reformproject sehr günstig gestimmt sind, ist ebenso bekannt, als da« — södera. listische — Motiv, von welchem sie dabei geleitet werden. — Die „Presse" fährt fort, sich über den mexikanischen Handel mit großer Bitterkeit zu äußern. So sagt sie heute aus Anlaß einer Triester Zuschrift, welche ihr die Annahme der Kaiser krone als unzweifclhaft meldet, u. a.: „Wer hätte es jemals für möglich gehalten, daß ein Mitglied des österreichischen Kaiserhauses im Jahre 1863 eine Krone aus der Hand Napoleons III. acceptiren würbe, welche 1859 in Italien österreichische Secundo-Genituren stürzte; wer hätte es jemals ge glaubt, daß die Legitimität, für welche vor noch nicht vier Jahren Ströme Blutes vergossen wurden, in Mexico das revolutionäre Princip anerkennen werde, das sie in Italien anzuerkeunen bis heute noch sich sträubt? Soll Mexico — o Ironie des Schicksals — rin Ersatz sein für die Throne, die damals in Italien verloren wurden? Wir wissen es nicht; aber wunderlich genug ist der Gang der Ereignisse, und wir verargen es dem Kaiser der Franzosen nicht, wenn er sich mehr und mehr als die irdische Vorsehung nicht bloß der einen, sondern nun bereits beider Hemisphären ge- berdet. Wer kann sich außer seinem schlachtengewinnenden Onkel seit einem Jahrhundert in Europa ähnlicher Erfolge rühme», und ist eS ein Wunder, wenn die an ihn Glaubenden nun auch die Monarchie in Mexwo als fest begründet erachten, nachdem er sogar da- für unmöglich Gehaltene möglich gemacht, und ein Erzherzog von Oesterreich sich von ihm, von ihm ganz allein, zum Kaiser machen läßt?" Knabe von etwa fiebenJahre» lebte zwar noch mit Wunden und Schlägen zuaerichtet, daß ma« a« seinem Auf kommen zweifelt. Da« unglückliche Kind ist sofort nach dem Klvster der,Barmherzigen Brüder geschafft worden. Auf dem Tische in der Wohnung des Gerlach waren die Worte von seiner Hand zu lesen: „Den Kindern ist wohl und mir auch." Der unnatür liche Vater, dessen Frau bereit» gestorben ist, holte gestern seine Kinder von den Pflegeältern ab, um mit ihnen einen Spaziergang zu unternehmen, und brachte sie spät Abend» im trunkenen Zustande nach Hause. Heute Nachmittag gegen 3 Uhr ist derselbe an der Nach Briesen aus der Schweiz liegt Mazzini in Lugano schwer erkrankt danieder, und eö soll keine Hoffnung vorhanden sein, ihn am Leben zu erhalten; sein unzertrennlicher Freund und Begleiter Hr. Quadrio weilt an seinem Krankenbett." (A. A. Z.) VreiberKer VItorthum8-lUu8eum — iw Xaukiiau» 1»te 6tsge. Cassa deö Darlehne-Vereins: Schießplatz Nr. S3S, 1. Etage. Bekanntmachung. Unter Leitung der unterzeichneten Behörde soll in der XXVI. Wahlabtheilung des XIII. bäuerlichen Wahlbezirks, welche den Ort BräunSdorf in sich saßt, den 15. Oetober 1863 die Wahl von drei Wahlmännern a«S der Mitte der dazu Befähigten durch die Stimmberechtigte» dieser Wahlabtheilung vor- genommen werden. Es werden daher sämmtliche Stimmberechtigte belegter Wahlabtheilung hiermit eingeladen, gedachten TageS Vormittags von 8 bis 11 Uhr im Gasthofe zu Bräunsdorf persönlich zu erscheinen und sich der Ernennung von drei Wahlmännern nach Maßgabe der diesfall» bestehenden gesetzlichen Vorschriften zu unterziehen. . Eine Kopie der Abtheilnngswahlliste hängt in dem Gasthofe zu Braunsdorf aus. Freiberg, den 21. September 1863. Das Königliche Gerichtsamt. " Schwedler. Wagner.