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Amtsblatt Les König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie oer König!. Gerichtsämter und Ler Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. ^Freiberger Anzeiger dm bi« Nachmittag« und . gespalten, A«, od« Z Uhr sür die nächst« UI > der«n Naum mit i Ps« «^chck.md° Nummer Asi t«chnet. augeuommm. 221. Mittwoch, den 23. September 1863. Freiberg, den 23. September. Am 20. Sept. Nachts sand man in dem Hofe eines Hauses LerOstraallee in Dresden einen in seinem Blute liegenden jungen Mann. Nach näherer Erörterung ergab sich, daß derselbe knrz vorher im trunkenen Zustande nach Hause gekehrt war und, nachdem er bi« zur 2. Etage gelangt war, wahrscheinlich im Glauben stehend, er befinde sich in seiner eigenen Wohnung, zum Gangfenster herausgestiegen und dadurch seinen Sturz nach dem Hofe herbei« geführt hatte. Der Beschädigte, ein in der 4. Etage dieses HauseS wohnender Maurergeselle K., unverheirathet, hatte den rechten Ober« schenket und die Kinnlade gebrochen, war auch am Hinterkopfe ziemlich stark beschädigt und mußte deshalb nach dem hiesigen Krankenhanse gebracht werde«. In Meißen fiel am 17. Sept. Vormittags dem dasigen Bahnhofsarbeiter Eichhorn beim Bewegen eines 2'/, Ctr. schweren Fasses vom Güterboden auf einen Rollwagen dasselbe auf den Unterleib, so daß er an den Folgen der dadurch erhaltenen Quetschung die darauf folgende Nacht starb. Leipzig, 18. Sept. Der „D. A. Ztg." geht die Mittheilung zu, daß in der Nacht von vorgestern zu gestern in Lützschena ein frecher Einbruchsdiebstahl verübt worden ist, bei welchem Hypotheken« briefe und Staatsvapiere im Gesammtwerthe von 16,000 Tblrn. sowie ein Kästchen mit Wertsachen aus einem eisernen Kasten, welcher in der Sacristei der Kirche daselbst ausbewahrt worbe» war, entwendet worden sind. Zittau, 19. Sept. Soeben geht uns die Nachricht zu, daß heute Nachmittag die in hochschwangerm Zustande befindliche Wittwe eines Kntschers, welcher gestern von einem Kohlenwagen überfahren worden war und dadurch seinen Tod gefunden hatte, sich mit ihrem Kinde von einigen Jahren aus Verzweiflung über ihre traurige Lage in« Wasser gestürzt hat. Die Leiche des Kindes hat man bereits aufgefunden, die der Frau wird noch gesucht. (D. I.) Am 11. Sept. Nachts verunglückte bei Sachsenburg der Bergmann und Einwohner L. H. Giersch ans Schönborn durch da» Einstürzen einer Wand, die ihn so cinklemmte, daß er augenblicklich seinen Tod fand. Er hinterläßt 6 unerzogene Kinder und eine ihrer Entbindung nahe Wittwe. Lagesgeschichte. Dresden, 19. Sept. Das „Dr. I." berichtet: „Vorgestern und resp. gestern Nachmittag sind der k. k. österreichische General der Cavalerie »nd commandirender General in Böhmen, Gras Elam-Gallas nebst dem Hauptmann Fürste« Wrede und dem Ritt meister Wohlfartstätteu, der königlich bayrische Gcncrallieutenant und Generalcommandant von Augsburg, v. Feder nebst dem Major Frhr. v. d. Tann, dem Hauptmann und Adjutanten Mayer und dem Oberlieutcnant Fihrm v. Hertling, der großherzoglick hessische Kommandant der Reiterbrigade, Generalmajor Kliugelhöffer nebst dem Hauptmann v. Wachter und dem Hauptmann v. Hessert zur Inspektion des hiesigen Bundcscontingentö hier cingetrofsen und haben sich heute bei Sr. Maj. dem König angemeldet. Morgen Nachmittag reisen dieselben nach Leipzig ab, woselbst den 21. d. M. die Jnspicirnng von Jägerabiheilungen sowie Schießübungen der letzter» stattfinden. Den 22., 23 und 24. d. M. werden die Bundesinspectoren der Revue und den Manöver« der concentrirten Truppen bei Leipzig beiwohne»." — Tie erste Ablehnung, sich bei der von den Magistraten Berlins und Leipzigs vorgeschlagenen Nationalfeier der Schlacht bei Leipzig zu betheiligcn, kommt aus Hannover. Der Stadt- dircctor (Bürgermeister) hob in der gemeinschaftlichen Sitzung de» Magistrats und Bürgervorstebercollegiums hervor, man wolle in Hannover selbst da« Fest möglichst allgemein feiern, und so würde eine Betbeiligung an der Feier >n Leipzig dem heimischen Fest Ab bruch tbun. (!) Worihalter vr. Schläger entgegnete zwar sehr richtig, daß eine Anordnung von ein oder zwei Mitgliedern' nach Leipzig die Hannoverig e Feier nicht stören werde; die Versammlung stimmte aber gegen eine solche Absendung und wurde daS vom Siadtdirector beantragte Ablebnungsschreiben angenommen, nachdem auf Wunsch des Vr Schläger noch beschlossen war, in dem Schreiben noch den Wunsch auszuiprcchen, über etwa in der Deputirtenver- sammlung zu Leipzig gefaßte Beschlüsse weitere Mittheilungen z« machen. — Auch Kötben wird, wie die „Magdeb. Ztg." berichtet, nach einem Beschluß seiner Gemeindebebörde bei der Feier nicht vertrete» sein, weil man schon den Beschluß gefaßt hatte, eine solche Feier in der Stadl selbst zu begeben! Wenn da» ein Grund wär«, so würde die Leipziger Feier sebr wenig besucht werden, bemerkt die „Magdeb. Ztg.". Berlin, 18 Sept. Der Wablaufruf de» Centralwahlcomitö's der deutschen Fortschrittspartei tagt: ? „Die Forderungen, welche die liberale Partei de» künftigen Abgeordnetenhauses zu stellen hat, find durch die bisherigen Kämpfe zu Aller Bewußssein grlangt. Es find die folgenden: 1) „Volle Freiheit der Presse und demnach unverzügliche Beseitigung der Ver ordnung vom l. Juni d. I. 2) Ausfübrung de» in der Verfassung zugesagten Gesetzes über die Verantwortlichkeit der Minister. 3) That« sächliche Anerkennung des Ausgabebewilligungsrechtes de» Abgeord netenhauses. 4) Reform des Herrenhauses. 5) Ein Heer' auf volksthümlirber Grundlage mit zweijähriger Dienstzeit. 6) Deutsche» Parlament auS freier Volkswahl." Lis jetzt >k dieser Aufruf nur von dem Eentralwahlcomitä der Fortschrittspartei unterzeichnet; doch baden, so viel dem „Fr. I." bekannt, hervorragende Mitglieder de» linken EentrumS ihr volle» Eiuverständnitz um demselben schon ausgesprochen, so daß dieselben wahrscheinlich kein eigene» Programm veröffentlichen, sondern sich dem im obigen Aufruf enthalicnen anschiießen werden. Aus Stettin vom 18. Sept, berichtet die „Ostsee-Ztg.": „Heute Mittag 12 Uhr trat der Schraubendampfer Esbern Snare mit dem König von Griechenland ein, in dessen Gefolge sich Graf Sponneck und zwei Adjutanten befanden. Der König ist heute mit dem Nachmiitagszuge nach der russischen Grenze abgereist, von wo ihn ein Separalzug nach Petersburg bringt." Frankfurt, 19 Sept. (D. I.) Die Bundesversammlung hat in ihrer heungcu Satzung den Bortrag des vereinigten Ausschüsse» entgegen gcnommei., welcher den wirtlichen Eintritt des Execulions- versabrens in Holstein beaulragl Der Termin, der letzte, welcher von der BundeSversamuUm'g leibst auSgcbt, ist auf drei Woche« gestellt. Zur Beichlnßfafr»ug wird die Bundesversammlung am 1. October schreite». Nach Ablauf des zu beschließenden Termins würbe das ExecuiionScommiffariat seine der Executionsordnung entsprechende Aciion zu eröffnen haben. — Die „Enrope" vom 19. Sept, meldet: „Auf Befehl deS Kurfürsten von Hessin «Kassel sind die Localbehörden angewiese« worden, Listen von allen im Kurfürstcnthum disponibel» Pferde» zu entwerfen. Diese Maßregel ist m Voraussicht der BunbeSexe-