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1348 d, Syaikass zu Ne« i» »eld i»obn ««jUllltl i Wi, hwstSz kemberg, «uf fnsä galizische raths ar das Hau Sache c für über Pa Fürsten worden. Discussi Ler von Tu tonsnl Lonsul Entfernt Italiens Nr griff auf «inigt A Ltiurtz- kreibor Vermischtes. * Die Vergehen gegen die Sittlichkeit nehmen in bedenklicher Weise in Frankleich, namentlich in Paris, zu, und es tritt dies Ver hältnis, um so auffallender hervor, als die Zahl der Verbrechen und Vergehen im Allgemeinen tm Abnchmen begriffen ist. Der Assisscn- hos der Seine hatte in seiner letzte» Sitzung über fünf Fälle dieser Art abzuurthcilcn. In der gegenwärtigen Sitzung kamen im Laufe der vergangenen Woche vier hintereinander vor, und stehen für die erste Hälfte des September noch weitere sechs zur Aburteilung auf der Rolle. * Aus Savoyen wird folgende schauerliche That gemeldet: Pierre Raymond, Wirth und Bote tn der Stadt Bozel, seit längerer Zeit in Geldverlegenheit und überdies in Unfrieden mit seiner jungen Frau, hatte am 27. August zwei Tönnchen Pulver zum Weiter transport erhalten. Bereits am Mittag erzählte er im Wirthshanse, er werde nächstens sein Haus in die Lust sprengen; man hielt dies für Scherz oder bloße Nenommage, allein es sollte furchtbarer Ernst werden. Früh am folgenden Morgen wurde das ganze Städtchen durch eine mächtige Detonation aufgeschreckt; das Häuschen Naymond's war in der That in die Lust gesprengt; unter den rauchenden Trümmern fand man sechs Leichen, die von Raymond selbst fast verkvhlr, die seiner 23jährigcn Frau, seines 6jährigen Kindes, ihrer 15jährigen Magd, sowie zweier Tagelöhner. Die Fenster sämmtlichcr Nachbarhäuser wurden zertrümmert und ein in der Nähe beschäftigter Arbeiter schrecklich verstümmelt. * sAmcrikanischcs Spculationöfieber.j Die Sclbst- biographic Barnum's, dieses Königs des Humbugs, giebt ein Bild, wie Künstler und Zwerge, Schlangen und anderes Gcthier der Spekulation dienen können, und dies Terrain ist in Amerika mit wahrer Meisterschaft ausgcbeutct worden, nur schade, Laß cs — trenn zufällig auf geradem Wege — häufiger in der Theorie als in der Praxis zn dem gewünschten Resultate führt, denn selbst der große Barnum erlag einige» Reserve» des Schicksals. Folgende wahrhafte Erzählung wird auf eine dieser Abart verwandte Spekulation einiges Licht werfen und darthun, zu welchen Extravaganzen die amerikanische Speculationswuth sich bisweilen hinrcißcn läßt; cs ist ein „8pee" (wie die Amerikaner zu sagen pflegen), welcher Lem spcculativcn Jacob — in seinem Bemühen, scheckige Schafe zu prvducircn — würdig zur Seite gestellt werden könnte. Vor einigen Jahre» kam ein Maryländcr auf die Idee, cs runssc ein enormes Vermögen zu erwerben sein, wenn mau eine Zucht schwarzer Katzen anlcgc, um deren Felle zu vcrwcrthcn Der Gedanke war in de: Theorie brillant zu nennen, und zwar aus folgendcm Grunde: in Boston gilt ein schwarzes Katzenfell 50 Cents, und obgleich jeder der ersten Produzenten eines solches Vließes dem Spekulanten dieselbe Summe kosten würde, so calculirte derselbe, daß bei zehnfäliiger jährlicher Vermehrung ein Anlagekapital von 75 Doll, folgendes Resultat liefern müsse: Erstes Jahr 150 Katzen, zweites Jahr 1500 Katzen, dritte« Jahr 1S,000 Katzen, von denen dann 5000 Stück für 2500 Doll. auf den Markt gebracht rind einen Fonds von 10,000 Produzenten zurücklassen würden. Bei gleicher Vermehrung geben diese dann im vierten Jahre 100,000 Katzen, welche als zinstragendes Kapital unserm Speculante» eine jährliche Revenue von 500,000 Dollars einbringen sollten, indem er alle Katzen über jene Zahl fangen und aus den Markt bringe» ließ, nämlich 10 x 100,000 -- 1,000,000, ä SO o. -- 500,000 Dollars. Man sieht, daß der Gedanke, aus 75 Dollar- im fünften Jahr« ein Einkommen von über eine Million Gulden pro anno zu erzielen, eines Rothschild würdig war; aber leider fand derselbe in der Aus führung seine Schwierigkeiten, sonst würde unser Maryländcr gewiß zu den großen Männern seines Vaterlandes gezählt worden sein und einen Ehrenplatz im Kapitol von Washington erworben haben. Da unserem Spcculautcn die größte Schwierigkeit einer günstige» Lösung des Problems darin zu liegen schien, daß die Wandercigen- schaft des Katzengeschlcchts und dessen Klcttcrtalent eine Einhegung unmöglich mache, so kam er auf die lumiuöse Idee, daß Wasser diese» Katzengualitätcn eine natürliche Barriere setzcn würde, und da der Zufall cS wollte, daß er der glückliche Besitzer einer Insel in der Chcsapcak-Bai war, so hieli cr den Erfolg für gesichert und setzte sich an's Werk, seinem Vaterlandc diesen neuen Jndustriezwcitz zu eröffnend Er engagirte einen Agenten und verbreitete Circulare, in welchen er den Preis für jedes schwarze Katzenpaar aussetzte, welches ihm ge liefert würde. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich dieses Anerbieten unter der schwarzen Bevölkerung an dcr Bai (d. h. der zweibeinigen), und in kürzester Zeit stahlen die Ncgcr alle schwarzen Katzen, welche in den benachbarten Departements nur anfzutreiben waren. ES war eine Zeit tiefer Trauer unter alten Jungfern und Matronen, denen ihr Licblingsputz entwendet ward; manche Thräne folgte den Todt- gcglaubten, während die gewissenlosen und habgierigen Neger schonunzs- los aufräumten, um die versprochene Prämie zn verdienen. Auf diese Wcise wurden 150 Katzen gesammelt und »ach der Insel transportirt, wo dcr Agcnt — ein zweiter Robinson Crusoe — sich »als Katzcn- wächtcr unter seinen Zöglingen niederlicß. Anfangs schien cs, als ob dic Katzen sich in ihrem neuen Quar tiere auf's Beste amüsirtcn: da gab cs Feldmäuse zu fangen, Vögeln nachzujagen, gemeinschaftliches Spiel mit Katzenconcerten. Aber cnd- lich ging das Wild auS, es fehlte an Futter, dies erzeugte Hunger und Verzweiflung; in Truppen zogen die schwarzen Bestien über die Insel, nicht miauend wie vernünftige Katze», sondern gräßlich heulend, wie ihre wilden Verwandten im Innern Asrika's. Dem Agenten ward bange, cr schrieb seinem Herrn und beschwor ihn um Zusendung von Katzenfutter. Die Antwort war: „man solle einige Neger an stelle», um sür die Katzen Austern zu öffnen, deren cS am User in Menge gäbe." Diesem Befehle ward entsprochen und dic Katzen — in der Alternative zwischen dem Hungertode und einem ihnen unbe kannten Gerichte — entschieden sich für letzteres. Der Magen einer Katze muß indcß anders construirt sein, als der unserer Gastionomen, denn dic ungcwohnte Kost erzeugte eine Art Cholera, in deren Folge die Hälfte derselben starb; die übrigen wurden wahnsinnig und endeten ihr Lcben mit Selbstmord oder griffen zu dem verzweifelten Entschlusse, durch Schwimme» das Festland erreichen zu wollen. Immerhin war das Resultat dieser so kühn erdachte» Spccnlation, daß 6 Monate »ach dem erste» Versuche kciue Katze mehr auf dcr Insel zu finden war. Dcr Agcnt meldete hierauf scinem Herrn, welche traurige Wirkung die cpikuräische Kost auf seine Pflegebefohlenen gehabt habe, und fügte eine bescheidene Anfrage hinzu, wie cs mit seinem Gehalt stände. Doch letzterer war so empört über den Agenten, über die Katzen und vor Allem über seine getäuschten Erwartungen, daß cr die Zumuthung fernerer Opfer mit Verachtung von sich wies. Die Folge war ein Proccß für schuldigen Gehalt, welcher nun schon mehrere Iah« vor dcn Gerichten anhängig ist, und sür's Erste wird derselbe wohl nicht cntschicdcn werden, wenn überhaupt Kläger, Bcklagtcr und Richter nicht schon ein Opfer des Krieges geworden sind. Eine ähnliche Speculation ward vor mehreren Jahren in Mexico unternommen, wo sich die Schweine durchschnittlich 10—12fach i« Jahre vermehren. Es war ei» Rancho im Staat Chihuahua gekauft, Ivo cin Eichenwald die beste und billigste Nahrung darbot; aber statt in drei Jahren an dcr Spitze von 50,000 Säuen seinen Einzug in Mexico's Hauptstadt halten zu können, ward der Unternehmer ein Opfer dcr Apaches-Jndianer, welche die friedliche Kolonie überfielen, so daß alle Spur derselben seitdem verschwunden ist. Das Princip dieser Art Unternehmungen ist übrigens in Amerika vollkommen gerechtfertigt, wo dcr Grund und Boden billig ist und das Klima keine Bedachung im Winter erheischt; daher hat die Zucht von Rindvieh und Schafen in günstig gelegenen Gegenden (wie namentlich in Calisornien) brillante Resultate geliefert, ja die An pflanzung von OLstbänmcn und Weinstöcken hat ist 3—4 Jahren bei verhälinißmäßig geringen Kapitalien zu bedeutenden Einkünfte« geführt. (Au-land.) . ... hie Tausende ju Zeugest auf, welche der betreffenden Execution beiwohnten. Wahrhaft abscheulich ist die Procedur, wie fie, gleich viel mit oder ohne Dorwissen der obersten Behörden, gegen die allgemein verhaßten, am Meisten im Verdachte deS AufstanbschürenS stehenden Damen vollstreckt wird. Dcr Delinquentin wird ein lange-, weiße« Hemd mit einer dicken wollenen Kappe übergeworfcn, welche den Kopf umschließt und au deren unterem Ende in der HalSgegend die Schlinge umaelegt wird. Im Nu ist der schon halb entseelte Körper am Galgen hoch geschnellt und sechs Mann (russische- Militär) ziehen mit aller Gewalt am unteren Ende de nn den Füßen deS Körpers befestigten Strickes, um die Zuckungen und Krümmungen der mit dem Tode Ringenden den Blicken der Menge zu entziehen, welch letzterer man dafür noch volle 24 Stunden den Anblick der Gerichteten gewährt. Wan» wird end lich solchen Zuständen Einhalt gethau werden?" NrW°Nork. Die Gouverneure aller confödcrten Staaten find in Richmond zusammengekommcn, haben die Bewaffnung der Neger für nolhwendig erklärt und rufen 200,000 Schwarze zu dcn Waffen. — Der Finanzminister' Chase in Washington schlägt eine neue Anleihe von 50 Millionen vor. — Fort Snmter, obgleich in Trümmern, wird nicht geräumt werde». -- Das Bombardement von CharleSton ist eingestellt. — Nach Berichten aus Veracruz vom 6. v. M. habe« die Franzosen Minatitlan besetzt. Die mexicanischen Journale sprechen immer fort von der Absicht des Triumvirats, die consöderirten Staaten anzuerkcnncn, sobald die Nachricht eingetroffeu, daß der Erzherzog Max dic Krone annehme. Briefe aus Tampico Dom 9. v. M. melden die Besetzung dieser Stadt durch die Franzosen,