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-- Freiberger Anzeiger t« W RochMtag« AN- gesM« zs. z Uhr für dir «Schst« MI »««N«m «tt s Pf. TttMtVlÄll. »— wgtllowiu«. . . w o V- -V -V Amtsblatt -es Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der KSnigl. Gerichtsamter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 210. Donnerstag, de« 10. Septem der 1803. Freiberg, de« 10. September. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen, den 18. Sept., Vormittag» S Uhr: Hauptverhandlung in der Untersuchung wider den Berg arbeiter Heinrich Gotthelf Schulze aus Tuttendorf, wegen Dieb- Aahlr. Vormittags 10 Uhr: VerbaredlungStermin in der Unter« suchimg wider Ernst Heinrich Uhlmann ans Erbisdorf, wegen Körperverletzung. Vormittags 11 Uhr: Verhandlungstermin in der Untersuchung wider Friedrich Ernst Naumann aus Halsbach, wegen Diebstahl». Nachmittags 3 Uhr: Verhandlungstermin in Privatanklagsachen deS SchloffermeisterS Karl Friedrich Reuter in Großhartmannsdorf wider den Zeugarbeiter Karl Gottlob Ger lach in Granitz. Unter dem Namen „Central-Männcrgesang-Verein" haben sich jetzt in Dresden diejenigen 10 Mannergesangvereine zu einem Ganzen vereinigt, um bei paffender Gelegenheit vereint wirken zu können, »eiche dem seit einer Reihe von Jahren bei vielfachen Gelegenheiten schon thätig gewesenen „Dresdner Allgemeinen Mannergesangverein" nicht angehörten. Der neugedildete Central- Mnnergesang-Derein wird allmonatliche Versammlungen halten und hat die musikalische Oberleitung Herrn Cantor und Mufikbirector Julius Otto angeboten. In Hainichen find 78 Familien mit 386 Personen durch Len Brand obdachlos geworden. Den Meisten ist Alles verbrannt, da sie bei der leichten hölzernen Bauart nur auf Rettung ihres Lebens bedacht sein mußten. Von den Abgebrannten, waren nur 12 in Verfichmlngsbanken' die übrigen, meist arme Weber, hielte» Lie Versicherung ihrer geringen Habe für überflüssig und deshalb fehlt ihnen nicht nur außer dem Werkzeug zur Arbeit und dem Ver dienst ihrer Arbeit, auch noch die Möglichkeit, auS eigenen Mitteln sich einen Webstuhl wieder beschaffen zu können. Hilse ihut nolh, sehr noth. Zwickau, 5. Sept. Sicherm Vernehmen nach ist alle Aus sicht vorhanden, daß die in den Tagen vom 20. bis 22. d. hier siattfindende landwirthschaftliche Ausstellung des voigtländischen und erzgebirgischen Kreisvereins eine sehr bedeutende werden und des Interessanten sehr viel bieten wird, indem sich nicht nur die in ländische Landwirthschaft und Industrie, sondern auch das Ausland stark daran betheiligen wird. Insbesondere werden, wie wir hören, sehr viele Gegenstände, welche auf der Hamburger internationalen Ausstellung Beifall gefunden haben und selbst prämiirt worden sind, durch Vermittelung des Herrrn B. Bachmann hier mit zur Ausstellung gelangen, weshalb es wohl gerechtfertigt sein dürfte, in Zeiten auf jene Ausstellung aufmerksam zu machen. Unter Ler Ueberschrift: „Zur Feier der Völkerschlacht" enthält da- „Leipziger Tageblatt" folgenden Artikel: „Gutem Vernehmen nach ist der Verein zur Feier des 19. Oct. mit seinen Vorbereitungen für das halbhundertjährige Jubiläum der Schlacht bei Leipzig ziemlich weit gediehen. Das Denkmal an Ler Frankfurter Straße soll sich seiner Vollendung nahe» und dürste zwar einfach, aber keineswegs geschmacklos, wie nach der Zeichnung von einer Seite her „vorgeurtheilt" wurde, auSfallen, auch durch die durchaus nicht herausfordernde Inschrift einen An stoß keinesfalls erregen, wie ebenfalls vorschnell befürchtet worden. Der Verein hat seit Jahresfrist einen Festausschuß erwählt, welcher, bestehend aus 21 Mitgliedern, alle Anordnungen für das Fest g«. troffen hat. Derselbe hielt, wie wir hören, vorige Woche Sitzung und kam dabei das „Sondergulachten" zur Sprache, das in den Verhandlungen der Stadtverordneten vom 27. August besprochen ist. Dasselbe enthält die Stelle: „Ich hege ferner auch ... die Erwartung, eS werde keinem Mitglied« deS OctobervereinS jetzt mehr in den Sinn kommen, das Denkmal zu einem Lermächtniß des eigenen NamenS an die Nachwelt und an die Unsterblichkeit zu benutzen. Früher war dies der Fall..." ES wurde der Antrag gestellt, hiergegen eine Erklärung zu erlassen, da der Verein als solcher aus keinem der sechs Denkmäler, die er errichtet, seinen oder gar eines Mitgliedes Namen habe anbringen lassen, eS auch zur Stunde noch Niemandem eingefallen sei, dies bei dem siebenten Denkmale doch noch zu thun. Der Antrag wurde aber einstimmig abgelebnt, weil man allseitig das Vertrauen hegte, das Publikum werde sich durch jene Bemerkung in seinem Urtheile nicht irren lassen." Tagesgeschichte. Berlin, 7. Sept. Dem Berliner Corresp. des „Fr. I." wird mitgetheilt, daß der Justizminister die Absicht hat, gegen den Stadt richter Hirsemenzel wegen seiner in Mainz auf dem Juristentage bei Gelegenheit der Debatten über die Frage: „ob ein Richter be fugt sei, das verfassungsmäßige Zustandekommen eines Gesetzt« zu prüfen", gethanen Aeußerung über unsre preußischen Zustände eine Disciplinaruntersuchung eintreten zu lassen. — Nach der „Elberfelder Ztg." hat der Kronprinz in einem Handschreiben an die Vorbereitungscommisfion für den internationalen statistischen Kongreß erklärt, „mit Bedauern auf höhere Anordnung der Einladung (zur Ueberuahme des Ehrenpräsidiums) nicht ent sprechen ;u können." . — Zur Auflösung des Abgeordnetenhauses bemerkt die „Kreuz- Ztg.": „Nach der Verfassungs-Urkunde müssen die Neuwahlen 90 Tage nach der Auflösung abgebalteu werden, welcher Termin diesmal etwa in die letzten Tage des October fallen würde. Da sich aber vermuthcn läßt, daß die Regierung den Landtag früher als in den letzten Tagen des November — 90 Tage nach der. Auslösung muß eS geschehen — einberufen will, weil er das dies jährige Budget noch bercrthen soll, so werden die Neuwahlen wohl schon um die Mitte des October stattfindcu. Um deswillen er suchen wir unsere Freunde aufs Dringendste, durchaus keine Zeit zu verlieren, sondern unverzüglich die Vorbereitungen zu den Wahlen in die Hand zu nehmen. Die Wichtigkeit derselben diesmal fordert zu möglichster Energie auf." Mainz, 3. September. Um den nieder» Klerus gefügig zu erhalten, läßt Bischof Ketteler möglichst viele Psarrstellen vacant und durch Verwalter administriren, oder er besetzt sie „auf Widerruf". ES sollen in der Diöcese nicht weniger als 23 Pfarr -, 3 DoM- präbendenstellen und eine Menge Beneficien vqcant sein. Aus Holstein, 6. September. Wie man aus Rendsburg erfährt, hat die dänische Regierung eS abgelehnt, behusS der au- geordneten Bundesinspection das holstcin-lauenbnrgische Kontingent aus deutschem Boden zu concentriren. Vor S Jahren (September 1858) hatte sich Dänemark nicht geweigert, sondern die deutschen Truppentheile, welche zum größern Theile auf der Insel Seeland cautonirten, in und um Rendsburg concentrirt, wo die Inspektion auch wirklich stattfand. ES entsteht nun die Frage, werden die deutschen Jnspectionsgenerale sich dazu hergebcn, das holstein- lauenburgische Contingent auf fremdländischem, auf dänischem Boden zu besichtigen? Wir dürfen daran zweifeln. Es liegt demnach auf Seite Dänemark« ein neuer Renitenzsall gegen anerkannt bundesmäßige Beschlüsse vor, der allein schon da« thatsächlichr Einschreiten Deutschlands gegen Dänemark rechtfertigen würde.