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dm bis Nachmittag« un^ grkpallroe Zeile «d» z Uhr für die nächst« . ' ^n» Ramu mit L Pk. aschrincnd« Nummer benchnw. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Bran^. Sonuabeud, dm 13. Juni 1863. «sss—UMM— I i ! .. Freiberg, den 13. Juni. Ocffentliche Gerichtsverhandlung den 16. Juni, Vormittags 9 Uhr. Hanptverbandlung in der Untersuchung wider Johann Gotthelf Friedrich Ender allhier, wegen Störung gottesdienstlicher Handlungen. Dresden. Die auf hiesigem fäcularifirten Johanniskirchhof erbaute königliche Turnlehrerbilbungsanstalt ist nunmcbr vollständig vollendet, was man auch von einem dazu gehörigen HauS, m welchem sich die^Wohnung des Herrn Turndirectors Kloß befindet, sagen kann. Beides find Prachtbauten, besonders die Turnhalle, die einen ungeheuer großen, zu den Turnübungen fast ausreichenden Saal faßt. Die Baukosten der letzteren belaufen sich (incl. Ankauf des uölhigen Areals) auf über 20,060 Tblr., die des Hause» auf circa 10,500. Ans Borna vom 8. Juni wird der „Eonst. Ztg." geschrieben: „Wie unS von zuverlässiger Seite mitgetheilt wird, steht die Linie der zwischen Leipzig und Chemnitz zu erbauenden Eisenbahn fetzt ziemlich fest. Sie wird von Leipzig ans der Richtung der Chaussee, jedoch deren große Bogen abschncideUd, -folgen, den Göselbach bei Göhren und die Eula in der Gegend von Haubitz passiren, sich sodann immerfort auf der Höhe halten, mithin Borna und Froh burg oberhalb dieser Städte berühren, auch bei Kohren die Höhe gegenüber Sahlis behaupten, dann bis gegen Oberelsdorf gehen, um dem in einem tieferen Bergkessel liegenden Lunzenau thunlickst nahe zu kommen, weiter gegen Penig sich wenden und die Mulde unterhalb dieser Stadt an einer Seile passiren, wo ein paar gegen« überstehende Felsen den genannten Fluß bis auf 70 Ellen zusammen biegen, bei Mühlau der Stadt Burgstädt bis auf Stunde sich nähern, zuletzt «der an Limbach bis auf Meile herankommen. Bom letztgedachten Orte ab soll eine Seitenbahn nach Wüstenbrand «bgezweigt werden. Tagesgeschichte. Berlin, 9. Juni. Den hiesigen liberalen Zeitungen gehen vielfache Aufmunterungen zu. Mehrfach sind Zusicherungen,- ja selbst Geldsendungen auf und resp. zu mehrjährigem Abonnement, wenn auch keine Leitartikel erscheinen, zugegangen. Dagegen ist von den Besitzern hiesiger öffentlicher Locale massenhaft der Beschluß gefaßt worden, die sämmtlichen feudalen Blätter, die „Kreuzztg." an der Spitze, abschaffen zu wollen. — Die Wahlmännerversammlungen dauerst in den Provinzen immer fort. Vorgestern hat eine solche Versammlung zu Jüterbogk beschlossen, die Behörden der Städte aufzufordern, Deputationen und Adressen an den König zu richten. — Aehnliches wirb auö Insterburg gemeldet, wo eine Versammlung von Wahlmännern die Resolution des Berliner vierten Wahlbezirks einstimmig annahm Md den Stadtbehörden Berlins den Dank der Versammlung aussprach. ' — Die feudale Kammer-Correspvndenz sagt zur Rechtfertigung der Preßverorbnung vom t. Juni: „Die Regierung verbietet die Anfertigung und Verbreitung der Zeitschriften wegen ihrer Gemein« gesährlichkeit mit ganz eben demselben Recht, wie sie die Anfertigung und Verbreitung von Giften verbietet. Die Ertödtung des patrio tischen Geiste» ist Gist, welches man dem Volke reicht." — In Bezug auf die Ausführung der Preßverbrdnung vom 1. Juni liegt Folgendes vor: Die in Erfurt erscheinende „Thüringer Ztg." hat von dem Regierungspräsidenten v. Vignau in Erfurt gleichfalls eine Verwarnung erhalten, weil sie die Er klärung der sechs Berliner Redaktionen, jedoch mit Ausnahme deS Schlußsatzes, abgedruckt und hinzugefügt hatte, daß sie sich dieser Erklärung anschließe. Bei seiner Verwarnung ist rS aber dem Herrn Regierungspräsidenten passirt, daß er dieselbe auch auf den wie er wähnt ausgelassenen Schlußsatz, in welchem jeder Einzelne auS dem Volke aufgerufen wird, sich mit seinen Thaten an dem BerfaffungS- kawpfe zu betheiligen, ausgedehnt hat. E« giebt dies der Redactton der „Thür. Ztg." Veranlassung zu folgender Bemerkung: „Da in der von uns abgedruckten Erklärung mit keinem Worte davon die Rede ist, baß „jeder Einzelne aus dem Volke aufgerufen wird, sich mit seinen Thaten an dem VerfaffungSkampfe zu betheiligen", so wissen wir nicht, wie wir den hieraus abgeleiteten Borwurf un» zugezogen haben. Wir haben den Schlußsatz in der Erklärung der Berliner Zeitungen, der allerdings Zeinen solchen Aufruf enthält, beim Abdruck mit Vorbedacht weggelassen." Görlitz, 7. Juni. In der vorgestrigen geheimen Sitzung der Stadtverordneten-Versammlun^ wurde der Antrag auf Absendung einer Abresse an den König eingebracht, in der die Stadtverordneten« Versamwlung erklären sollte, daß sie, wie die große Westrzahjsder hiesigen Bürger, die Haltung des Abgeordnetenhauses billige. Wach einer sehr lebhaften, theilweise Knrtnischen Debatte wurde mit 20 gegen 2 Stimmen beschlossen, eine Adresse abzusenden. Da indeß der Vorsitzende, Rechtsanwalt v. Rabenau, erklärte, daß er nicht in der Lage sei, den Beschluß selbst auszuführen,-sondern ihn dem Magistrat zur Ausführung übergeben werde, dem allein die Ausführung der Beschlüsse zustehe, so wu»be beschlossen, die Ange legenheit auf die Tagesordnung der nächsten öffentlichen Sitzung zu setzen. — Der hiesige „königstreue Verein" hat dem Vernehmen nach beschlossen, an den König eine Dank-Adresse für die Genehmigung der Preßverorbnung abzusenben. Bonn, 7. Juni. Studenten wollten »u Ehren des Abge ordneten Professor 0r. v. Sybel einen Fackelzug veranstalten; e- wurde ihnen «ber, der „K. Z." zufolge, die polizeiliche Erlaubniß dazu nicht ertheilt. Sie wollen nun wenigstens einen CommerS halten. Wien. Der k. preußische Gesandte am kaiserlichen Hofe soll, wie man der „Cvnst. Oest. Ztg." angeblich auS guter^Quelle be richtet, sich über die Haltung der Journalistik gegenüber der Ver abschiedung des preuß. Parlaments und ganz besonders gegenüber den Verordnungen in Bezug auf^stje Presse ernst und eindringlich beschwert habm. Dem Gesandten wurde die volle Zusicherung ge geben, daß die Staatsanwaltschaft die ganze Strange des bestehenden Gesetzes anrufen werde, sobald Se. Excellenz eine Klage gegen die betreffenden Journale oder Schriftsteller anhängig Mache. Etwas Anderes könie doch der Vertreter der preußischen Krone nicht be anspruchen? Das Blatt erwartet ein entschiedenes Dementi, wen« man nicht stillschweigende Bestätigung annehmen solle. Der „Oesterr. Gen. - Corresp." wird aus Kiel geschrieben r „Die Kopenhagener Regierung scheint sich bei ihrem Zcrwürfniß mit dem Deutschen Bund, das sie selbst auf die Spitze getrieben Hat, so vollkommen sicher zu fühlen, daß sie auch nicht die aller geringsten Anstalten trifft, um einer etwaigen Occupatio» Holsteins durch Bundestruppen die Spitze zu bieten. Wäre dies etwa einer Gefügigkeit der dänischen Regierung gegen den Deutschen Bund zu- zuschreiden? Eine zwölfjährige Erfahrung bat bas Gcgentheil be wiesen. Die Eiderdänen, welche jetzt die Herrschaft besitzen, sollew' sich mit dem Gedanken tragen, im schlimmsten Fall Holstein an Preußen gegen eine namhafte Entschädigung, die der überschuldete dänische Staat bedarf, abzutreten, indeß ist die», wie ich ausdrücklich bemerke, ein bloße» Gerücht."