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Ration auf einen einheitlichen StaaiSverband Gewalt geschehen ist; sie müssen sich anschicken» au» den Perlen der Machtvollkommenheit, welche auS der niedergelegten Kaiserkrone herausgefallen find, also, daß kaum mehr als der Schatten eine- Ringe« übrig ist, der d«S Ganze umschließt, einen Kranz zu flechte», welcher der deutschen Ration das Schwert und Schild Karl'S des großen oder Friedrich Barbarossa'» ersetzt, nicht zum Vortheil irgendeiner HauSmacht, nicht zum Spielzeug des Ehrgeizes, nicht zum Blendwerk der Eitel« leit, nicht zum Schein und Schmuck, sondern zum Schutz des BolkS >ud zum Trutz seiner Feindt. Anerkennen müsse» sie, daß sie «ns da- von ihnen begehrle und von der Nation gesetzlich gesprochene Wort von 1849 nach 14 Jahren eine gerechte Antwort noch schuldig find." — Die officiöse „Kob. Ztg." bringt eine vom 23. August dvtirte Korrespondenz von hier, der wir über die Jnteriora de» FürsteutagS Folgendes entnehmen: „So rosig der äußere Anstrich der großartigen Zusammenkunft ist, so wenig sollen doch die hohen Herren selbst bei ihrem schwierigen Werk „auf Rosen gebettet" sein. Glücklicherweise bat sich der An fang- etwas wirre Knäuel von Fürsten« und Ministerberathungen und Gruppirungen jetzt soweit entwirrt, daß von den Fürsten selbst mit förmlicher Beobachtung des parlamentarischen Verfahren paragraphenweise über die österreichischen Präpositionen abgestimmt wird. Der Kaiser führt dabei den Vorsitz, und soll das Amt de» Präsidenten mit einer geradezu überraschenden Sicherheit, Würde und Äenntniß verwalten. Hofrath v. Biegeleben protocollirt; da- Proiocoll wird verlesen und jedesmal von den Betreffenden einzeln unterschrieben. So wenig Positives auch über das bis jetzt faktisch Angenommene noch über den Kreis der Eingeweihten hinansge« drungen ist, so, läßt sich doch die Parteistellung im Großen schon einigermaßen skizzircn. Unter den mächtigeren BundeSfürsten soll der Kaiser vorzugsweise derjenige sein, welcher nicht nur fast in allen Fragen die liberale Auffassung mit größester Wärme und au- unverkennbarer innerer Ueberzengung vertritt, sondern der auch Alles ängstlich vermeidet, was irgend als gegen Preußen ge- richiet angesehen werden könnte. Am schwierigsten sollen fich da gegen in erstgenannter Beziehung die Mittelstaaten zeigen. Unter den klebrigen soll das Bestreben der Herzoge von Koburg und Braunschweig, des Großherzogs von Oldenburg und Anderer un- »erkennbar-dahin gehen, den österreichischen Propofitioneu, soviel auch daran auszusetzen sein möge, doch als fortbildung-fähigen Vorlagen Eingang zu verschaffen und für jetzt nur solche Aenbernngen daran zu erwirken, wie sie einstweilen praktisch möglich seien, so daß sie einerseits wenigstens mäßig billigen Forderungen der Nation entsprächen, und andrerseits Aussicht auf Annahme von Seiten Preußens haben könnten. Nach Allem soll die schon einmal sehr schnaufend gewesene Hoffnung auf ein gemeinsames positives Re sultat der versammelten Fürsten jetzt wieder zuuehmen. Nicht genug weiß man dabei die persönliche Einfachheit und Liebenswürdigkeit de» Kaisers zu rühmen; derselbe soll auch den leisesten Schein »keufibler Bevorzugung, geschweige denn kaiscrl. Gelüste, vermeiden, vielmehr lediglich seine Stellung als Bundesfürst in Anspruch nehmen und bei den Conserenzen in seiner Wohnung es fich an gelegen sein lassen, seinen Mitfürsten und den Vertretern der freien Städte aus das chevalereskeste die HonneurS zu machen. Da« Herzogthum Bernburg zählt nach der Zählung von l86l 57,811 Einwohner auf I5„2 LiMeilen, wodurch das jetzt wieder unter einem Regenten vereinigte Herzogthum Anhalt zu einem Staate von 43,4; lüMeilen mit 171,326 Einwohnern ver größert wird, und der Größe nach aus der 26. Stelle der deutschen Bundesstaaten in die 18. vor Meiningen rückt. Zugleich fällt dem ältestrcgierknden Herzoge Leopold zu seinen schon ansehnlichen, eine Rente von circa 366,000 Thlr. einbringenden Allodialbesitzungen m Ostpreußen (Bubainen und Norkitten) und in der Rhcinprovinz die alleinige Nutznießung des zum Gesammtbefitze de» Anhaltinischen Hanse- gehörigen, in der Provinz Sachsen gelegenen Amte» Walternienburg und der Herrschaft Nova Askania auf der Halbinsel Krimm zu. ' - München, 26. Ang. (Fr. Pz.) Der erste Präsident unsrer Kammer der Abgeordneten, Graf v, Hegnenberg, erhielt diesen Miag folgendes Telegramm auS Frankfurt: „Sc. Maj. der König haben die von der Kammer der Abgeordneten in der Sitzung vom 27. dss. Mis. für das dahier begonnene Werk der Reform der Bundesverfassung kundgegebene Gesinnung mit Freude vernommen und mich beauftragt, solche- dem Direktorium der Kammer mitzu« theilen. Frankfurt, 26. August 1863. Frhr. v. Schrenk." — Die „Jsarzeitung" schreibt: „Von Bürgern wird beab- I sichtige, den König bei der Rückkehr von Frankfurt mit Jubel über das begonnene Werk der BundeSreform z« empfange». Richt zroßartig« Borhtreitnngen und Anstalten, sondern eine Maffen- demonstration i« Moment der Ankunft Sr. Majestät, sei e- au» Bahnhof oder in Nywphenburg, wird der richtigste Ausdruck der - gesammte« Einwohnerschaft München- sein." — Au» München vom 15. August wird dem „Nürnb. Anz." berichtet: „Der Eubmarineingenieur Wilhelm Bauer ist jüngst telegraphisch zum Herzog von Koburg-Golha nach ReinhardSbrun« berufen worden, und bei der dort stattgefundenen Conferenz wurde vom Herzog beschlossen, unverzüglich eine Aktiengesellschaft z» bilde», um die Schlffhebung mit 1 Mill. Thlrn. zur Durchführung zu bringen stick Magazine und GeschäftSbuxeau Bauer'- in Breme« zu «tadlirrn. Aw Schluffe der Conferenz übergab der Herzog Hr». Bauer die Dekoration de» Erneßinischen Hau-orden- ungefähr mit folgenden Worten: „Sie haben eine für die Welt sehr wichtige Aufgabe unter schwierigen'Verhältnissen vollkommen gelöst, Ihre Entschiedenheit und Ausdauer erwarb Ihnen die ehrendste Aver- keunung allerseits; nehmest Sie hiermit diese» Verdirnstkreuz al» ei» äußere» Zeichen «einer besondern Hochachtung und Anerkennung Ihrer Person und Verdienste, und zugleich de» Wunsch hin, datz Ihnen auch fttner bei Ihren Unternehmungen Glück zu Theil werde." Hr. v. Kübeck in Wien will in Frankfurt darauf Hin, wirken, daß Herr Bauer die große Deutsche Bunde» - Verdienst- Medaille mit einer Pension erhalte." Wien, 26. August. Das nächste Ziel Oesterreichs , die An nahme seines Entwurfs durch den Fürstentag, ist so g»t wie er reicht, und es scheint nicht mehr nöthig, die öffentliche Meinung durch unbestimmte Aussichten auf Concessionen hinsichtlich der Abänderung dieses oder jenes Punkte- günstig zu stimmen. Die Stimmen der osficiösen Presst schlagen denn auch bereit- einen bedeutend höheren Ton an, namentlich in Bezug auf da- Alternat de« Vorsitze-. So schreibt man u. a. aus Frankfurt der General- Correspondenz: „Die österreichische Vorlage, in mehreren sehr wichtigen Bestimmungen bereit» durchberathen und festgestellt, sand in dem Princip in dem Maß die Zustimmung der hier versammelten Fürsten und deren Minister, daß von einer wesentliche», die Grund lagen de» Entwurf« berühre»dem, die maßgebenden Gesichtspunkte verrückenden -Umgestaltungen keine Rede sein kann. Immerhin aber wurde die Vorlage eben nur al» Entwurf geboten, von dem Se. Majestät der Kaiser selbst anerkannte, daß er der Vervollkommnung fähig sei. Wenn daher eine reifliche Erwägung und Brrathung ergeben haben soll, daß in Bezug auf die Bildung und Zusammen setzung des ersten LundeSexecutivorganS eine Modifikation de» ge machten Vorschlags aus wichtige» Gründen sich empfehle, so lag sicherlich Sr. Majestät dem Kaiser, welcher nur allein do« Interesse de- Reformwerks im Auge hat, nicht» ferner, al- seinen Bundes genossen billige Zugeständnisse zu verweigern. Etwa» andere- ist es mit der Frage des Vorsitze» oder de» Alternat- im Präsidium. Es ist ein unantastbares Recht Oesterreichs, üm welche» eS sich hierbei handelt. Geschichte und Ueberlieferung weisen dem Kaiser von Oester reich die erste Stelle in Deutschland an, und Oesterreich kann eben so wenig die Stelle mit einer andern Regierung theilen, al- sie abtreten. Motive von der äußersten Bedeutsamkeit gestatten in diesem Punkte gewissen Ansprüchen gegenüber, welche übrigen» i« bisherigen Verlauf der hier stattfindenden Berathungen noch keines wegs bestimmt hrrvorgetretcn sind, keinerlei Nachgiebigkeit." — Mit aller Reserve, welche diese Angelegenheit erheischt, . sagt die „Triest. Ztg.", theilen wir die un- zugegangene Nachricht mit, daß Se. kaiserliche Hoheit der Herr Erzherzog Ferdiüan» ' Max die mexikanische Krone annehmen werde, sobald die Be dingungen erfüllt seien, die vom Herrn Erzherzog ausgestellt find und unter welche auch die englische Garantie zu rechnen ist. Für diesen Fall sei die Einwilligung Sr. Majestät de» Kaiser- al« Familienoberhauptes im Voraus zugesaat, da nach reiflicher Ueber- lcgung und nachdem die Ansicht des königlichen Schwiegervater« Sr. kaiserlichen Hoheit und gewiegter Staatsmänner eingeholt sei, kein stichhaltiger Grund fich habe geltend machen lassen, die Krone auSjuschlagen. Nach der Quelle, au« welcher uns diese Nachricht zugeht, bezeichnet man unter den Se. kaiserliche Hoheit nach Mexico begleitenden Personen bereit- zwei, den Fregattenkapitän Grase» BombclleS und Herrn v. Covacevich. Hermannstadt, 24. Aug. (H.Z.) Der vom LandeSausschuffe vorgeschlagene Gesetzentwurf, betreffend die Gleichberechtigung der romanischen Nation, sowie der griechisch-katholischen und der griechisch- orientalischen Confesflonen, lautet: §. 1. Die romanische Nation, die griechisch-katholische Religio» al« solche, und die griechisch-orientalische Religion sind im Sinne der siebenbürgischen Verfassung gleich den übrige» drei anerkannte» Nationen und vier Religionen Siebenbürgen- ebenfalls gesetzlich anerkannt, ß. 2. Die vier Landesnationen des Großfürsienthum» Siebenbürgen, als die magyarische, szckler, sächsische und romanische Nation, find vollkommen glrichverrchtigt nnd genirhen dieselbe»