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P r»i« und gespaltm« Zelle ob« -.4 Tageblatt. König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und Amtsblatt des der Stadträche zu Frecherg, Sayda und Brand. 7! 129 Dienstag, den S. Juni der Ausführung des Baues beauftragt. 7'^1',7 5 denn Rmnn mit I Ps berechnet. Meißen, 4. Juni. (M. Z.) Wie man hört, hat da» D»i»- capitel eine nicht unbedeutende Summe zur Restauratiou des Thurme» an der Domkirche bewilligt. Es werden auch bereits Vorkehrungen für den Bau getroffen. Herr Proseffor Arnold in Dresden ist mit der Leitung und ein unbekannter Maurermeister au» Döbeln mit z MM die nächste erscheinende Nummer - angenomuien. s, Lagesgeschichte. Berlin. Die bereits erwähnte Erklärung der sechs Berliner Zeitungen über die Preßordonnanz lautet in ihrem Haupttheile: „In jedem Falle, wo die Staatsregierung von einer so tief eingreifenden Besugniß, wie sie ihr im Art. 63 der Verfassung ver« liehen ist, Gebrauch macht, gebietet die schuldige Rückficht aus da» Land, auf das verfassungsmäßige Recht und auf die Achtung, die den zur Mitwirkung bei der Gesetzgebung berufenen Körperschaften gebührt, daß die Umstände, welche hierzu veranlassen, mit strengster Begründung und im engsten Anschluß an die Worte deS Gesetzes dargelegt weiden. Es dürfte demnach erwartet werden, daß die Regierung in der Einleitungsformel nicht allein die Zusage, „die Verordnung dem Landtage bei seinem nächsten Zusammentritte zur Genehmigung vorzulegen", sondern auch ausdrücklich aussprach, daß sie hervorgerufcn sei durch die Nothwendigkeit, die öffentliche Sicher heit aufrecht zu erhalten, oder einen Nothstand zu beseitigen. Hieran hatte sich die eingehende Darl^ung der thatsächlichen Verhältnisse anzuschließen, in denen die Regierung diese Nothwendigkeit be gründet fand. > „Dies Alles vermissen wir sowohl in der Verordnung selbst, als in dem zur Motivirung dienenden Berichte des StaatSmini- steriumS. Der letztere spricht nur von der leidenschaftlichen und unnatürlichen Aufregung, welche während der letzten Jahre infolge deS Parteischreibens die Gemüther ergriffen habe. Eine solche Auf regung, selbst wenn sie vorhanden wäre, bedroht aber weder die öffentliche Sicherheit, noch begründet sie einen Nothstand, so lange sie nicht in Handlungen übergeht. Zu keiner Zeit und an keinem Orte ist den Anordnungen der Obrigkeit der Gehorsam versagt Horden. Den schmachvollen Exceß zu Mühlhausen, den einzige« politischer Natur, der seit einer Reihe von Jahren in unserm Staate sich ereignet hat, hat sicher nicht die Presse verschuldet, gegen welche dje Verordnung vom 1, Juni gerichtet ist. - ' - Der Gewerbeverein zu Glauchau veröffentlicht im „Glauch. Tagebl." eine von ihm am 3. Juni d. I. beschlossene Erklärung über die Arbeiterbewegung. Er spricht sich in derselben entschiede» gegen die Bestrebungen Laffalle'S, aus, belegt das mit Gründe», und tritt dann überall dem von Schulze-Delitzsch eingeschlagenen Wege bei. „Nach feinem System und nach seinem Sinne arbeiten . bereits", so schließt die Erklärung, „bewußt und unbewußt Millionen von Menschen und Thalern; und je mehr Bildung und Kenntnisse^ gewerbliche Geschicklichkeit, Tüchtigkeit, strenge Rechtlichkeit in der Erfüllung aller Verpflichtungen, Fleiß und Sparsamkeit zu ausge dehnter und unumschränkter Herrschqft gelangen werden, um so mehr wird in stiller, aber sicherer Weise die Lage der Arbeiter sich verbessern und ihnen diejenige Klugheit und Sicherheit — auch die materielle Möglichkeit zu Theil werden, jeder schlicht lohnenden Arbeit weit aus dem Wege zu gehen und die besser lohnende so zu benutzen, daß sie Selbstständigkeit, Wohlbefindens Mittel und Anfängt zu eigenen Unternehmungen gewährt." Die Stadt Löbauhat ein Stammvermögen von 474,266 Thlrn., 16,592 Thlr. Jahre-einnahme und 16,260 Thlr. JahreSauSgaben, keine direkten und indirecten Anlagen. - Freiberg, den 9. Juni. > Dresden. Die neueste Nummer des ökonom. Amtsblattes bringt eine warme Empfehlung des Rothkleebaues von Seiten 0r. Reunings. Er sagt: Da bekanntlich ein gutes Futter für Melkkühe so zusammengesetzt sein muß, daß stickstoffhaltige Bestand- theile za stickstofffreien sich verhalten wie 1 zu 5, und die stickstoff freien Bestandtheile in jeder Wirthschaft entweder, wie im Stroh, in großer Menge vorhanden sind, oder wie in Rüben und Kartoffeln, in größeren Quantitäten leichter erbaut werden können als die stickstoffhaltigen, welche deshalb auch einen höheren Kaufpreis be haupten; so ist der Anbau deS Rothklees als eines an Stickstoff reichen Futtermittels dringend anzurathen. Es enthalten 100 Eentner Kleeheu, welche auf einem Acker Land erbaut werden können, eben soviel stickstoffhaltige Nährmittel als 85 Scheffel Roggen, 96 Schffl. Gerste, 125 Schffl. Hafer, 97 Ctr. Roggenkleie, NO Ctr. Weizen- kieie, 163 Ctr. Witsenheu. Man braucht eine sechs, und mehrfache Fläche, um die zur Fütterung dienenden Körner zu erbauen; es müssen die Wiesen schon sehr gut sein, wenn aus -3. Acker Land dieselbe Menge im stickstoffhaltigen Nährstoffen gewonnen werden soll, wie auf 1 Acker gut bestandenen Klees. Man kann zu 100 Centncrn Kleeheu für 200 Ctr. Weizen- oder 250 Ctr. Haferstroh verwenden, und wird dann dieselbe Menge an Stickstoff erhalten wie im Wiescnheu. Da nun der Klee durch feine Rückstände auch den Boden bereichert, so ist er in jeder Wirthschaft in der Aus dehnung zu bauen, als die Beschaffenheit deS Bodens dieses zuläßt. Leipzig, 5. Juni. An der Frankfurter Straße, dicht an der Elster der Leibnizstraßc gegenüber, läßt der Verein zur Feier des 19. Oktober, zur Erinnerung an die Sprengung der an der kleinen Funkenburg über die Elster führenden Brücke durch die Franzosen im Jahre 1813, ein Denkmal errichten, und hat das Vereinsmit glied, Hr. Kaufmann Linnemann, Auftrag zur Ausführung desselben erhalten. Der Plan des Monuments soll vom Rath bereits ge nehmigt worden sein , und mit den Aufstellungsarbeiten demnächst begonnen werden. — Wir vernehmen, daß bei der städtischen Be hörde die Frage in ernste Erwägung gezogen werden wird, ob nicht das ganze Droschkenwesen der-Oberaufsicht de» Polizeiamts, wie bisher der Wohlfahrtspolizeibehörde, zu unterstellen sei« Bei dieser Gelegenheit soll auch die Frage mit erörtert werden, ob nicht die Oberaufsicht über die Packträgerinstitute von dem Rath auf das Polizeiamt zu übertragen sei. — In Leipzig sind die Vorstände des Männergesangvereins, der Liedertafel und des Zöllnerbundes zusammengetreten, um einen Gausängerbund zu gründen, der sich auf den Leipziger Kreisdirectionsbezirk ausdehnen soll. (L. N.) Leipzig. Der Jortschrittsverein für Sachsen bat sich, nach dem die von der Versammlung, welche am 25. April in Leipzig ab- gehalten wurde, gewählten provisorischen Ausschußmitglieder zur definitiven Feststellung der Satzungen und zur Constituirung des Ausschusses selbst vor Kurzem zusammengetreten waren, am 29. Mai konstituirl und dem Polizeiamte der Stadt Leipzig die gesetzlich vorgeschriebene Anzeige über die Bildung des Vereins, die Satzungen und die Vorsteher desselben gemacht. Der Ausschuß besteht hiernach aus: Döhler M., Fabrikant in Plauen (Sohn deS Landtagsabg. zur Ersten Kammer v.J. 1849). vr. Brockhaus, Red. d.„D. A.Ztg." Lippelt, Fabrikant in Chemnitz. Lorenz, Kaufmann in Leipzig. Joseph, Advocat in Leipzig. Riedel, Gutsbes. in Kleinschöna bei Zittau, vr. Schaffrath in Dresden, vr. Schlimper, Lehrer daselbst. Siegel, Chefredakteur der „Sächs. Const. Ztg." daselbst. Sommer, Kaufmann in Oschatz. Der Ausschuß, dessen Sitz in Leipzig ist, hat Joseph zum Vorsitzenden und Lorenz zum stellvertretenden Vor. fitzenden gewählt. M-Freiberger Anzeiger