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Arschet»» 5 Prats «Nd 1 !. bm»P»M EIW Tageblatt. -l 186L Am 6. Avril Nachmittags gegen L Uhr entstand in der SlaatS- Waldung de« Zschopauer Forstreviers am rechten Ufer der Zschopau, unmittelbar an dem nach Scharfenstein führenden Wege, in einer etwa 12 Jahr alten Fichtencultur ein Walddraud, wodurch ungefähr 8 —st ' ' ' ' di. Freiberg, den 10. April. < Am 24. März Abends machte im Rosenthale in Leipzig ein nicht mehr junges Liebespaar den Versuch, sich gemeinschaftlich zu ertränken. Da aber das Wasser dort angeblich zu niedrig war, so wurde den Lebensmüden der gefaßte Vorsatz wieder leid ; sie be gaben sich , durchnäßt bis auf die Haut, auf die Polizei, machten dort Anzeige von ihrer That und wurden mit eine» Verweise wieder entlassen. - Freitag, -et» IE. April 80. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. TerichtsLmter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Dazwuchenlunst von einiger Wirksamkeit fern können, so flnv vltse Wünsche, diese diplomatischen und freundschaftlichen Vermittelungen gewiß niemals vermitzt woxden und «erden auch niemals vermißt werden. (Lauter Beifall.) Aber ich setze voraus, daß auch der, begeistertste Bewunderer jener edeln polnische» Ration unter de» jetzigen Zeitverhältniffen kaum erwarten oder verlangen wird, daß von unserm Lande eine gewaltsame Intervention auSgthen soll«; (Hört, hört!) Wir können und müssen hoffen, daß die vereinigte Stimme aller, europäischen Mächte einen Einfluß auf die Herzen! Derer auSüben werde, von denen das Geschick Polens abhängt, und daß auS dem Unglück, welches setzt das Land befallen hat, noch ein Segen für dasselbe erwachsen wird." (Beifall.) — Englische Zeitungen, die „TimeS" voran, schleudern wieder einmal Artikel wider Preußen, die für Deutschlands Preßzustände ungenießbar find. Wir wolle» wünschen, baß Frau „Time-" nicht zu den Propheten gehört. — Der „Courrier du Dimanchc" veröffentlicht jetzt die Depesche Lord Russell'« vom 2. März an den englischen Botschafter in St. Petersburg, Lord Napier. DaS Actenstück ist datirt vom 2. März und lautet in den beiden Hauptstcllen: „DaS Königreich Polen wurde durch die Verträge von 1815, an denen die britische Regierung mitbetheiliat ist, errichtet und mit dem russischen Kaiserstaate verbunden. Der unglückliche Zu stand seiner gegenwärtigen Angelegenheiten muß Dem zugeschrirden werden, daß Polen sich nicht in der von den Verträgen erheischten Lage befindet. Es befindet sich auch nicht in der Lage, in die es , Kaiser Alexander I. versetzt hatte. Unter feiner Regierung ver sammelte sich ein nationaler Landtag in Warschau, und die Polen des König-reiche« genossen gewisser Vorrechte, die geeignet waren, ihre politische Wohlfahrt zu sichern" „Als Macht, welche die Verträgt von 1815 unterzeichnet und ein hohes Interesse an der Ruhe Europas hat, glaubt sich Groß britannien ermächtigt, seine Meinung über die Ereignisse, deren Schauplatz Polen ist, kundzugeben, und e- ist ihm daran gelegen, dies in der wohlwollendsten Absicht gegen Rußland und mit dem aufrichtigen Wunsche zu thun, zu dem Wohle aller Mitintereffenten beizutragen. Warum sollte also Se. kaiserl. Majestät, deren wohl wollende Gesinnung allgemein anerkannt wird, nicht ein für allemal diesem blutigen Streit ein Ende machen, indem sie hochherzig eine sofortige und vollständige Amnestie für alle empörten Untcrthane» verkündigt und gleichzeitig die Abficht ausspricht, das Königreich Polen ohne Verzug in den Genuß der ihm gemäß den Bestimmungen von 1815 von Alexander I. verliehenen bürgerlichen und politischen Rechte zu setzen? Wenn Se. Majestät diese Bahn betreten wollte, so würde sehr wahrscheinlich eine nationale Vertretung und Ver waltung die Polen zufriedenstellen und der öffentlichen Meinung, von Europa Genugthuung geben." ^-Freiberger Anzeiger RachuMag« V A Lagesgefchichte. Berlin, 7. April. Hier eingetroffcne diplomatische Berichte aus Petersburg vom neuesten Datum melden: Die Spannung mit Frankreich ist auf einen sehr hohen Grad gediehen; ein völliger Bruch sogar liegt innerhalb der Möglichkeit. Eigentliche Berhand- lungen wegen Polen werden von Petersburg aus augenblicklich nach keiner Richtung hin geführt. Es soll ein Briefwechsel zwischen den beiden Kaisern von Rußland und Oesterreich stattgefunden haben. — Preußen hat jetzt 98 verschiedene Ordensdekorationen; es hat in dieser einen Beziehung die ganze übrige civilifirtc Welt überflügelt. Altenburg, 5. April. Mit dem gestrigen Tage ist nunmehr auch das Herzogthum Altenburg in die Reihe der Staaten getreten, in denen daSPrincip der Gewerbefrciheit zur praktischen Giltigkeit gelangt ist, indem da« gestern ausgcgebene Stück der Gesetzsamm lung die Publikation der neuen Gewerbeordnung gebracht hat. Paris, 7. April. Das Journal „La Nation" sagt: England, Frankreich und Oesterreich sollen in Behandlung der polnischen Frage einig sein; sie sollen, wenn auch nicht der Form, doch dem Inhalte nach identische Noten nach St. Petersburg gesandt haben. Die Noten sollen jede Pression vermeiden und dem Zaren die Initiative für Maßregeln überlassen, welche geeignet find, den Heerd der von Zeit zu Zeit wiederkehrenden Erhebungen definitiv zu ver nichten. — 8. April. Neue Krisen scheinen sich vorzubereiten. Ad miral Jurien ist aus Mexico zurückberufen worden, und man hört bereits schon von Friedensschlußgerüchten mit Mexico. — Nach einer Verfügung des KriegSminiflerS soll nunmehr immer eine gewisse Anzahl cingeborner afrikanischer Regimenter einen Bestandtheil der Pariser Garnison ausmachen. Man erwartet noch im Lause des April ein Regiment TurkoS. London, 4. Aprif. Lord Palmerston -al sich dieser Taae i» Glasgow ». Greenock öffentlich mitReden vernehmen lasse«. Er sagt» bei dieser Gelegenheit bezüglich des amerikanischen Krieges : „Wir beklagen den gegenwärtigen Stand der Dinge in Amerika, gher wir fühlen und wissen, daß jeder Vermittelung-versuch scheitern und eine unsrer Absicht entgegengesetzte Wirkung haben würde. Wenn sich der Stand der Dinge ändern sollte, so würden dir freundschaftlichen Ratschläge Englands vielleicht Gehör finde» (EheerS); und ich bin überzeugt, Sie, meine Herren, »nd -das ganze übrige Land werden dann denken, daß wir recht gehandelt haben, indem wir uns jetzt der Einmischung enthielten." (Laute CheerS.) Ueber die englische Politik in Betreff der polnischen - , . „ Frage bewerft Lord Palmerston: „Ich wünschte, in der Hand 9 Acker solchen sehr stark mit Haidekraut bewachsenen jungen p,r englischen Regierung läge die Entscheidung über das Geschick Fichtenwaldes fast total abgebrannt find. Der nahe gelegene Hoch» edeln polnischen Volkes! Wenn Wünsche» wenn diplomatische wald wurde nur durch außerordentliche Tbätigkeit der Herbeigeeilten Dazwischenkunft von einiger Wirksamkeit sein können, so find diese gerettet. Die Entstehungsursache ist zwar nicht bekannt, doch glaubt ... man mit Gewißheit, annehmen zu können, daß der Brand jeden falls durch Spaziergänger verwahrlost worden ist. Oberwiesenthal. Der Guß der neuen Glocken für die hiesige Kirche ist durch den Glockengießer Große in Dresden vollendet worden. Hoforganist Schneider hat das Geläute geprüft und sehr harmonisch gesunden. Die Glocken wiegen 43 Eentner 5 Pfund, das Metall der alten Glocken, das größtxntheilS in Quantitäten von Sand körnern au« dem Bauschutte gewaschen wurde, gab ein Gewicht von 19 Etr. 60 Pfd. und ist zustr Guß der neuen mit verwendet worden. Der Morgen des ersten Osterfeiertages sollte die neuen Glocken als „Osterglocken" begrüßen.