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und r., Tageblatt. Amtsblatt des 1863. Freitag, den 23. Januar Jan., ö. Theil, ceunbeS Die für ie treue ge. S Uhr für die nächste erscheinende Nummer angenommen. nen. >h »ach König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und ' ' - der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. '^«8 Werdau, 20. Jan. (Dr. I.) Der heftige Wind des heutigen Tages ging in den Nachmittagsstunden in einen förmlichen Orcan über, nnd nach 3 Uhr entlud sich über unsrer Stadt urplötzlich das heftigste Gewitter. Ein Blitzstrahl, mit furchtbarem Donner- schlag begleitet, schlug bei schrecklichem Sturmwetter in die Spitze des hiesigen Kirchthurmes, und in wenig Augenblicken stand der obere Theil des ziemlich hohen Thurmes in Hellen Flammen. Wir erlebten alsbald das seltene, großartige Schauspiel, den obersten Theil des Thurmes in helllodernben Stücken hcrabstürzen zu sehen. Der Sturz erfolgte jedoch glücklicherweise so, daß weder das Dach der Kirche, noch das in der Nähe stehende Superintendenturgebäude wesentlich beschädigt wurde. Die Kirche ist erhalten worden und Abends gegen 8 Uhr war, des andauernden Windes ungeachtet, die Hauptgefahr für die Kirche und umstehenden Gebäude vorüber. Die Kirchenglocken fielen nach einander donnernd auf das Gewölbe des Thurmes herab, und nachdem die Kirchthurmuhr '/r5 geschlagen, krachte das brennende Holzwerk über ihr zusammen. Die hiesige Feuerwehr that Hand in. Hand mit der von Crimmitzschau, welche mit Dampfzug hierher geeilt war, das Ihrige, dennoch zeigte dieses unerwartete Ereigniß recht deutlich, daß Menschenhand gar oft umsonst ankämpst gegen die entfesselten Elemente. Baker, h hier, sjahre, ! diesen eunden Meldung Freiberg, den 23. Januar. Seine königliche Majestät haben dem wegen seiner Betheiligung an den hochverrälherischen Unternehmungen in den Maitagen 1849 flüchtig gewordenen und jetzt in Frauenfeld im Canton Thurgau aufhältlichen vormaligen GerichtSdirector und Advocate» Karl Bernhard Gruner (aus Rochlitz) auf dessen Gesuch die straffreie Rückkehr nach Sachsen aus Gnaden zu bewilligen geruht. Hrrry 4) Jngleichen will Ich hier in Berlin — für Berlin selbst, für Potsdam und Charlottenburg — und in den Provinzialhaupto städten Königsberg i. Pr., Stettin, Magdeburg, Posen, BreSlach Münster und Koblenz die an den betreffenden Orten derselben domicilirenden Besitzer der KxiegSdenkmünze für Eombattantrn pro 1813—15 zu Festmahlen vereinigen, zu welchen Deputationen der Armee zuzuziehen find. Mit dem Vorsitze bei diesen Festmahlen beauftrage Ich am hiesigen Orte den Generalfeldmarschall Freiherrn v. Wrangel, in den Provinzialhauptstädten die betreffenden commandirenden Generale, sofern sie nickt Ritter des eisernen Kreuzes find, in welchem Falle der älteste Offizier sie vertritt, der das eiserne Kreuz nicht besitzt. . 5) In allen übrigen Garnifonorten find dir an solchen domi- beute, öffnet, Werke Tagesgeschichte. Berlin, 21. Januar. Der „St.-A." enthält heute folgenden allerhöchsten Erlaß an das Staatsministerium: „In Verfolg Meiner, die hundertjährige Feier des Hubertus- Lurger Friedensschlusses und die Erinnerung an den vor 50 Jahren erfolgten Ausruf des hochseligen Königs Friedrich Wilhelm III. Majestät betreffenden Ordre vom 3. December vorigen Jahres be stimme Ich nunmehr wie folgt: 1) Der 15. Februar dieses Jahres ist als der hundertjährige Gedenktag des Hubertusburger Friedensschlusses als kirchliche Feier in allen Kirchen der Monarchie zu begehen. Diese Feier hat sich zugleich aus die glorreiche Erhebung der Nation i. I. 1813 zu beziehen. 2) Am 17. März dieses Jahres ist der Gedenktag des Aufrufs: „An Mein Volk!" sowie die Stiftung des eisernen Kreuzes (10. März) und die Organisation der Landwehr festlich zu feiern. 3) Zu diesem Ende soll der Grundstein zu dem in hiesiger Residenz zu errichtenden Denkmale für Meines in Gott ruhenden Herrn Vaters Majestät an dem genannten Tage von Mir in feier- Ucker Weise gelegt werden. Ebenso will Ich sür den 17. März d. I. alle im Jnlande wohnenden Ritter und Inhaber des eisernen Kreuzes beider Klaffen hierher nach Berlin an Meine Tafel entbieten. Pei« vierteljährig IS HA Inserate werden die gespaltene steil« »der deren Raum mit S Pf. berechnet. »8. c. ' nz. Vievee >erquf: chwank ebrnde von >orf, >t. zel. : u UN» zu', geben. 7) Behufs einheitlicher Leitung, welche zur entsprechenden Aus führung Meiner vorstehenden Anordnungen erforderlich erscheint, ist ein Festcomit« zu bilden, zu dessen Vorsitzenden Ich den General feldmarschall Freiherrn v. Wrangel bestimme. Als Mitglieder treten diesem Festcomitö bei: der Generalleutnant v. Schlichting, der Generalleutnant v. Maliszewsti und je ein Mitglied Meiner Ministerien des Innern, des Krieges, des Handels rc., der geist lichen rc. Angelegenheiten und Meines königlichen Hauses, sowie von der Generalordenscommisston. Die Betreffenden sind von den bezüglichen Ressortchefs namentlich zu, bezeichnen. 8) Auch in den Schulen ist der 17. März d. I. als Gedenktag des Aufrufs „An mein Volk!" sowie die Erinnerung an die Stiftung des eisernen Kreuzes und der Landwehr, den Mir gemachten Vor schlägen entsprechend, zu feiern. Das StaatSministerium hat demgemäß das Entsprechende zu veranlassen. Berlin, den 18. Jan. 1863. Wilhelm, v. Bismarck, v. Bodelschwingh. v. Roon. Graf v. Jtzenplitz. v. Mühler. Graf zur Lippe, v. Selchow. Gras zu Eulenburg. Berlin. Bekanntlich zeterte der „Staatsanzeiger" gegen die Grabow'sche Kammcreröffnungsrcde. Vielseitig nahm man an, daß die Kammer in dieser Angelegenheit sich rühren werde, um auf seinem Rechte gleich von vorn herein fest stehen zu bleiben. Doch bei dem Jubel, welcher dir Rede begleitete und bei den glänzenden Ovationen, die Grabow wegen seiner männlichen Sprache fortwährend noch gebracht werden, hat es die Kammer unterlassen, auf die Ergießungen des „Staatsanzeigers" einzugehen. Männer, welche die Dinge und Personen in Preußen kennen, geben sich der Hoff nung bin, daß nach dieser extremen Kundgebung der preußischen Volksvertretung in den höchsten Regionen sich die Uederzeugung Bahn brechen werbe, daß das Abgeordneten-Haus doch die wahrhafte Stimme des Landes sei. Dieser Uederzeugung kann nur die ent sprechende That folgen. Frankfurt, 20. Jan. „L'Europc" sagt: Die Krisis der französischen Bank kann für alle übrigen Länder schwere Folgen Haben. Der Baarvorratb der Bank, welcher in einem Monat um 51 Mill, abgenommen hat, verringert sich mit jedem Tage, so daß derselbe jetzt weniger als 240 Millionen, also weniger als in der großen Krisis von 1857, beträgt. Innsbruck, 17. Januar. Wie die „Tiroler Stimmen" au- glaubwürdiger Quelle erfahren, ist die vom „Vaterland" aus in andere Blätter übergcgangcne Nachricht in Betreff der Errichtung Um die neubegründete vierte besoldete StadtrathSstelle in C hem« n itz sind 10 Bewerbungen eingelaufen. Es haben zwei auswärtige Stadträthe, zwei beim dasigen Rath angestellte Assessoren und sechs auswärtige Gerichtsamtsactuare angehalten. Meißen,. 20. Jan. Gestern Abend brannten in einer hiesigen Ulkenden'Besitzer der Kriegsdenkmünze für Combattanten pro Vorstadt zwei Häuser ab. Diesen Nachmittag ging unter Blitz und 1813—15 seitens der Garnison, und zwar in Meinem Namen- Donner,und bei heftigem Sturm ein Gewitter über unsere Stadt, festlich zu bewirthen. 6) Ferner ist überall sonst durch die Behörden in den einzelnen Kreisen die Anregung zur festlichen Bewirthung der eingesessenen Veteranen aus de» Jahren 1813 dis 1815 in angemessener Weise Freiberger Anzeiger den bi». Nachmittags .'M AM . AM