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P"is' und Tageblatt. angvwmuim. Amtsblatt des »Nir -iK 1863. Sonnabend, den 25. April «3. .bnttji 'M I Arschriut l Ich« Wochentag M ßUhr. Inserate wer- Lagesgeschichte. , , Die „Berliner Börsen Ztg." vom 22. April bringt sqlgende Mittheilung: „Wir erhalten heule zwei verschiedene Nach- richten von großer Wichtigkeit. Die eine derselben wird un« al» soeben beim Ministerium hierselbst eingegangen bezeichnet, und soll »ach derselben zwischen Frankreich und Schweden ein Schutz« und Freiberg, den 24. April. Wenn wir noch einmal auf die hiesige Defensioner-Ver« sicherung».Kasse mit wenigen Worten zurückkommen, so liegt die Veranlassung dazu in den mehrfach an uns gerichteten Anfragen über einige Punkte, die noch nicht zur allgemeinen Kenntniß gekommen find, aber für die, welche die Mitgliedschaft wünschen, ein besondere» Interesse besitzen. Die 1635 Mitglieder haben eine Summe von 71275 Thlr. versichert und es verhält sich da» Vermögen der Ge sellschaft zu der GesammtverficherungSsumme wie 1:2,„ ein so günstiges Verhältniß, wie es nicht ost vorkommen möchte. Die, im Jahre 1862, neu hinzugetretenen 54 Mitglieder haben ein durch schnittliches Lebensalter von 34„, während da» Durchschnittsalier der gesammten Mitglieder 49^/z Jahre beträgt, ein Verhältniß, das ebenfalls nicht ungünstig genannt werden darf und gegen früher sich nicht unwesentlich gebessert hat. Die bisherige Dividende von 33'/, Proc. konnte im Jahre 1862 aus 40°/, erhöht und den Mitgliedern in den ersten 5 Monaten des Jahres gut gerechnet werden. In Chemnitz soll noch in diesem Jahre eine den dasigen Turngemeinden zur Benutzung zu überlassende Turnhalle gebaut werden, und es hatte deshalb der Stadtrath unter Aufstellung eines spcciellen Programms, nach welchem die Halle einen ungefähren Bau aufwand von 16,000 Thalern excl. Areal und Geräthschaften erfordern würde, zu Einreichung von Bauplänen Concurrenz eröffnet. Die Stadtverordneten haben in jüngster Sitzung das Borgeben des Ralhes allenthalben gebilligt, und wird nunmehr mit der Prüfung der Eoncurrenzpläne, deren 10 eingegangen find, vorgegangen werden. Chemnitz Hal dermalen in runder Summe 1000 Turner in vier Vereinen. » In Grimma beabsichtigt man die Anlegung einer Zweigeisen bahn von da nach Borsdorf und es hat sich deshalb der dafige Stadtrath mit der Bitte an das Ministerium des Innern gewendet, die deshalb erforderlichen Vorarbeiten vornehmen zu dürfen. Die erbetene Genehmigung ist nun zwar ertheilt, jedoch ausdrücklich an den Vorbehalt geknüpft worden, daß die Entschließung über die endliche Genehmigung der Bauausführung von dem Fortgange des für Herstellung einer directen Eisenbahn von Döbeln über Grimma nach Leipzig bereits bestehenden Projects und davon abhängig bleibe, ob das für letzteres zusammengetrctene Comiti sich entweder diesem neuen Project anschließen und insofern seinen ursprünglichen Plan modificiren oder von der Herstellung einer Schienenverbindung zwischen Grimma und Leipzig ganz absehen wolle, da die gleichzeitige Erbauung einer directen Bahn von Grimma bis Leipzig und einer Zweigbahn von Grimma nach HorSdorf in keinem Falle gestattet werden könne." (S. W.) Leipzig. In der gestrigen vierten Ziehung der 5. Klaffe K. S. Landes-Lotterie fielen folgende Gewinne auf die beigesetzten Nummern: 5000 Thlr. auf 36772. — 2000 Thlr. aus Nr. 56S22. — 1000 Thlr. auf Nr. 3811. 4601. 153S2. 16923. 19519. 27821. 29944. 31018. 33423. 38302. 38717. 38890. 40774. 45568. 49276. 66621. 70473. 72430. 79010. Trutzbündniß zum Abschluß gelangt sein. Die andere Nachricht gehl un» gleichzeitig von verschiedenen Seiten zu und bat nach derselben da» österreichische Eabinet den Weltmächten die Eröffnung gemacht, daß eS sich nach einer in Beantwortung seiner an da» -Petersburger Eabinet gerichteten Depesche gegebenen Rückäutzerung für berechtigt er-chte und bereit sei: die Vermittelung zwischen den Westmächten und Rußland zur Ausgleichung der obwaltenden Differenzen zu übernehmen." — Die „Kreuzztg." meldet: „Dem.Vernehmen nach wird die königliche Regierung an die LandeSorrtretung da« Gesuch einer außerordentlichen Geldbewilligung znr Hebung der preußischen Ma rine richten; über die Höhe der Forderung haben vir noch nicht» gehört." > , — Zn Berlin arbeitet viele» zusammen, um die Entwicklung eine» wahrhaft verfassungsmäßigen Leben» zu erschweren; auch Geistliche und ihre Predigten tragen dazu bei. In einer Sammlung von Predigten, welche Hofprediger vr. Hoffmann unter dem Titel: „Obrigkeit und Unterthan" hat erscheinen lassen, zeigt fich deutlich da» Bestreben, unbeschränkte Fürstenmacht biblisch zu begründen. Da wird der König ein Nachbild Jesu genannt, e» wird von seiner ewigen, göttlichen Einsetzung, von einer gotterlcuchteteu Majestät gesprochen, aber von Reckten de» „gefallenen Menschen" soll keine Rede sein. Das Steucrzahlen wird ein „priesterliche» Geschäft" - genannt. (Man sollte den Herrn Hofprediger beim Wort nehmen !) Schenkel in Heidelberg, kein Demokrat und ein tüchtiger Theolog, sagt in seiner „Kirchenzeitung": „Eine vom himmlischen Glanze umflossene Regierung, die lediglich Gott selbst, al» dessen «Statt halterin unter den Menschen verantwortlich ist, ist jedenfalls nicht in der Lage, fich eine Controle der Kammer gefallen zu lassen"! — Die „Augsburger Allg. Ztg." zieht in den Bereich ihrer Angriffe auf Preußen und gleichzeitig auf den Nationalverein auch — die „Theilung Sachsens" und widmet diesem Gegenstand einen ' durch zwei Nummern gehenden Artikel. Die Grundlagen oder, wie sie die „Augsburger Allg. Ztg." nennt, das Schibbolet, auf dem die Bestrebungen des Nationalvereins ruhen, heiße: „Nur von Preußens Hegemonie ist Deutschlands Heil zu erwarten, darum hinaus mit Oesterreich." lind die zwei Hauptbeweissätze lauteten: „1) Nur von Preußen ist eine Umgestaltung Deutschland» im wahrhast constitutionellen Sinn zu hoffen, Oesterreich werde trotz manches scheinbaren Anlaufs fich dem Absolutismus nimmer ent winden. 2) Oesterreichs Politik war nie etwas andere- al» eine habsburgische HauSpolitik, Preußen» Politik aber jederzeit eine „echt deutsche." Der Artikel der „Augsburger Allg. Ztg." weist nun aber an der Theilung Sachsens nach, daß Preußen« Politik keine „echt deutsche" gewesen, und diese Theilung sei auch keineswegs, wie man zu ihrer Beschönigung vorgebe, eine Folge der 1813 be folgten Politik seine» Königs, sondern nachweislich bereit» seit 1804 prämedirt und decretirt, e» sei bereit» in den Jahren 1804—6 im Berliner Eabinet eine Denkschrift niedergelegt worden, worin e» al» Nothwendigkeil dargethan »erde, die sächsischen Länder zu Preußen zu schlagen. Nicht die Politik des König- von Sachse« sei also die Veranlassung gewesen, demselben zwei Drittheile seiner Länder zu nehmen, sondern lediglich die Begehrlichkeit Praßen«. Jeder „Unbefangene" werde sich also wohl überzeugen, daß die Gründe für eine Hegemonie Preußen« völlig unstichhallig seien. Mit der Hegemonie Preußens falle aber jeder vernünftige Grund zur Aus schließung Oesterreichs, mithin auch der ganze kleinbeutsche Gedankt. E« ist somit au« mit Preußen, mit dem Nationalverein rc. Wie der ,Föln. Ztg." au« Wien geschriebtn wird, hat die österreichische Regierung von dem Gerücht rinn Allianz PrrußtN» Freiberger Anzeiger be» M Nachmittag» » Uhr für die nächste erscheinende Nummer 'M gespaltt» Zeile oder n deren Naum mit 8 Hs. Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und . . . ,, ' ' ' ' . , der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. - s .