Volltext Seite (XML)
und ,2 Tageblatt. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. 62 ,u Dienstag , den 17. März Srschetnt ' tüm» WöchÄlag MH knechnet. -i/il , äloi-i-.i.tD Ik - -) Ilia diMckMrig 1« -M vtu iis Nachmittags z Ur Mr dir nächst« erschauende Mmm« aügmomnivl.! Snser.it« werbea'dtz gespannte Zelle »h« Herrn' Räum mit SM. !' u N'ich'l <„',i 18«S. . .^Freiberger Anzeiger ssM Groß- cenom Die» ildigen IW. en. Freiberg , de» 17. März. Wie das „Fr. W." berichtet, war am 4. März Nachmittag von dem daselbst bestehenden Eisenbahncomitö eine Versammlung von Vertretern der Landgemeinden - aus der Freiberg-Hainichener Pflege im Gasthofe zn Bockendorf veranstaltet worden, um auch sie zur Mitsördcrung der Zwecke des Comitös — baldmöglichste Be wirkung des Weiterbaues der Freiberger Eisenhahn über Hainichen, Frankenberg nach Chemnitz — berbeizuziehen. Die Herren Ver treter der Landschaft halten sich sehr zahlreich — einige 60 — eingefunden, ein Beweis, daß, anch sie an der Lösung dieser Lebens- frage für unsre Gegend ein wohlverstandenes Interesse haben. Nach dreistündiger Verhandlung beschlossen die anwesenden Herren Landbewohner einhellig, sich qn der Thätigkeit des bereits hier und in Hainicken bestehenden Eisenbahncomites materiell und moralisch zu betheiligen, und zu diesem Behufe ans ihrer Mitte zwei Mit glieder in den bereits bestehenden Comit« zu wählen. Diese Wahl, welche sofort angenommen wurde, fiel auf die Herren Gutsbesitzer Kaufmann in Bockendorf nnd Erbgerichtsbesitzcr Günther in Pap- pendorf. Herr Wirthschastsdirector Stecher in BräunSborf, welcher zuvor einstimmig gewählt worden war, lehnte in Rücksicht auf seine amtliche Stellung Lie Wahl ab, verhieß aber dem Eomile seine wirksamste Unterstützung. — Nächsten Montag wird der Hainichener Comiti durch Nachwahl ergänzt werden, worauf sich der Gesammtcomite erst förmlich constituiren wird. Die Studirenden der Leipziger Universität haben sich in einer Petition an das Ministerium des Kultus und des öffentliche» Unterrichtes ÜM Aufhebung der in den akademischen Gesetzen ent haltenen beschränkenden, die Theilnahme Studirender an Vereinen und Versammlungen betreffenden Bestimmungen, gewendet. Zwickau, 11. März. (Zw. W.) Die für gestern ausge« schrstbene General-Versammlung des Vereins für bergbauliche Interessen war, wie der so wichtige Gegenstand der Tagesordnung wohl erwarten ließ, zahlreich besucht, nnd währte von Abends 5 bis ,-nach. 11 Uhr. Nach erfolgtem Vortrag der gegen den Entwurf zum neuen Berggesetze (gezogenen Erinnerungen' wurde folgender Beschluß gefaßt: „Die General-Versammlung ermächtigt den Ver« waltungsrath, die von ihr genehmigten Erinnerungen gegen den Berggesetz-Entwmf.dem Ministerium anzuzeiger, ohne dadurch dem übrige« Inhalt de« Entwürfe ihre Zustimmung ertheilen zu wollen." LagkSgeschicM Der Wiener „Presse" schreibt man aus Berlin über die Bcr- schiboruNgsgerüchtk; „Seit einigen Tagen cirruliren hier Verschwö- rungsgerücktc, die offenbar in feudalen Kreisen ihren Ursprung ge nommen haben. In den Salons der Kreuzzcitungsbarone erzählt man sich nämlich, daß die avancirten Elemente des Abgeordneten hauses mit den Polen in Verbindung ständen; daß eine Verschwö«, rung der demokratischen Führer des Berliner Volks damit im Z u« sammenhange stehe und daß die oberste Leitung des Complots 'm London zusammenlaufe. Den Zweck des Complots können wi den Bismarckiauern nicht nacherzählen. Thatsache jedoch ist, dak^ diese Mitthcilungen an maßgebendem Orte einen bedauerlichen hervorriefcn und daß Prinz Karl sine Designation erhalt- hahx„ soll, welche nur Bezug auf jenes grosse Bild haben kann ' hgK die letzt« Nummer des Punch veröffentlichte. In der Volk^pg^j hin gegen circulirt die Mitlheilung, daß die Reaction de « 17, März zur Provokation eines Putsches bestimmt hat. Die Provokateure dieser Partei habe« sich unter die Volksmassen zu nsgen, «wiche den Zug der Invaliden nach dem Schloß begleiten, und dört soS der Rus „Abdankung" erschallen. Dieses würde gensigen, um ein» zuschreiien und den Belagerungszustand über Berlin zu verhängens ' — In einer Berliner Korrespondenz des „Vaterlandes" heißt e«: „baß Hr. v. BiSmarck selbst die Schwierigkeit seiner Lage bereit- fühlt, beweist eine Aeußernng deffAve« , welche er kürzlich im ver traulichen Kreise gelhan: „Wenn ich aufhöre, Ministerpräsident zu, sein — Gesandter kann ich nirgend mehr wieder werden." In Mannheim ist jüngst wieder ein Ehepaar bürgerlich ge traut worden, dessen einer Theil sich zum Christenthum, der andere! zum Judenthum bekennt. Seit Kurzem ist das der 3. Fall und der Himmel ist noch immer nicht über Mannheim eingefallen. - Gera, 9. März. In Berücksichtigung des'Vorfalles, daß im vorigen Jahre den in Gera stationirten Kompagnien reußische» Militärs preußische Zündnadelgewehre verliehen wurden, während in Greiz die beiden Kompagnien österreichische Kammerbüchsen er« > hielten, bat der jetzt tagende Landtag beschlossen, die Regierung umi Aushebung des zwischen Gera und Greiz bestehenden Militärwesen- zu ersuchen. Eine Anregung zu einer Militär-Konvention mit Preußen stieß auf den entschiedensten Widerstand. Hamburg, 10. März. Vorgestern hat sich hier zu Gunsten der polnischen Insurrektion ein Comitö gebildet. Zunächst werden Gaben für die verwundeten Polen emgesammtlt/ und eS find be»^ reits erfreulicherweise recht hübsche Summen gezeichnet worde«. Das Resultat der Collecte wird demnächst öffentlich bekannt ge macht und der Erlös dem polnischen CentralauSschuß in Paris überwiesen werden. An der Spitze des humanen Vorhabens steht der Buchhändler Julius Campe. Hamburg. Mit eisernem Drucke lastete die französische Ge waltherrschaft vor 50 Jahren a«f Hamburg. Diese Stadt wird in ganz Deutschland den 18. M.ärz als den Anfang des Befreiungs kriege« am glänzendsten fe^rn; überall her kommen die greisen Kämpfer der vielerprobte,, hanseatischen Legion und stier« mit, im Festzuge werden an 20,^00 Männer schreiten. Der deutsche National verein wird dort «'^ Vorabend eine Versammlung halten und'aus die Tagesordnung f^en: die Verwerflichkeit der Bismark'schen Politik. Paris, ^2. März. (K. Ztg.) In Marseille hatte eine groß artige Demonstration zu Gunsten Polens statt. An 30,000 Menschen waren dem russischen Konsulat versammelt, die Lieder, u. a. auch die Marseillaise, anstimmten und Hochrufe auf Polen laut werden ließen. -- 13. März. Die „Patrie" theilt mit, daß der Herzog von Koburg gestern aus London eingetroffen, im GesandschaftS- Ho^.el abgestiegen und beute von dem Kaiser und der Kaiser!» empfangen worden sei. Bukarest, 11. März. Die Kammer interpellirte, da dass Ende der Session nahe bevorstehc, das Ministerium, ob cS die Session verlängern wolle, damit das Budget verfassungsmäßig be- rathen werde. Das Ministerium erklärte, noch nicht zu wissen, wa- es thun werde. In dieser Antwort fand die Kammer eine Ber- fassungsverletzung nnd nahm infolge dessen den Antrag an, zu er-' klären, daß sie dixsem Ministerium nicht vertraue und nur einem, verfassungsmäßigen Ministerium daS Budget bewilligen könne. Zu<^ gleich wird Jeder, der die Erhebung nichtbewilligter Steuern anvrdnet oder aü-führt, des Verfassungsbruches schuldig erklärt. Turm. Garibaldi, der, je weniger er jetzt selbst für den Krieg thnn kann, desto mehr aller Welt Krieg anzukündigen beflissen scheint, hat an seine Landsleute in Nizza einen Brief gerichtet, welcher folgendermaßen schließt: „Ja, Nizzarden, wir werden weder rühm noch Frieden haben, bis unser Nizza wiederum den Händen de-