Volltext Seite (XML)
Erscheint Lil l'/u ^>»7ä',ll n>r MU N 7^7 II m 1,1 ckfi r i?» Ul .'t »ss u« ,'ti Micks intiiK 8> k,ch,sch>i'!i>!^ iEPWkpr« I,UNL'i'1,l) »»bin- II 7^11',-!>»! Uül U,L >L j,^t , null,7--. chcu Ilfias Tagevlatü , ^ , . .Mli'D 7>1 IU0 II7Ü7 .)>L - ^1.1 al »skull'? Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu FrMg^ sotvie der KöM .WDämter M der StadtrLLHe zu Freiberg, 'Sayda und Brand. u luönM " -Uhr fürdic niichste trschtiueUde Mmwer angmomüien. I r ^'"'i o-.l '' i WA FkeW^ge^ UWWRMM b« bi« N«chmittaß« Jvstsate werde^.H« -.1. 4S 1863. Dienstag, den L4. Februar Freiberg, den 24. Februar. Die Berliner Kreuzzeitung hatte vor Kurzem noch bestätigt, daß in Dresden ein geheimes polnisches Nattonalcomit« bestehe. Nach einer Mittheilung der „AugSb.Allg.Ztg." aus Dresden vom 17. Febr; ist diese Nachricht indeß falsch: Man schreibt dem Augs burger Blatt in dieser Beziehung: ' „Verschiedene deutsche und auswärtige Zeitungen brachten kürz lich die Nachricht, daß der geheime Sitz des polnischen Revolution«- comitä, von dem aus der ganze Aufstand im ehemaligen Königreich Polen geleitet werde, sich in Dresden befinde. Auf sehr güte Erkun digungen gestützt, können wir versichern, daß diese Angabe jeglicher Richtigkeit entbehrt. Dresden ist stets diejenige größere deutsche Stadt gewesen, die vorzugsweise gern von polnischen Familien auf längere Zeit besucht wirb, uUd so halten sich denn auch jetzt immerhin einige hundert Polen verschiedenen Alterk, Ranges und" Geschlechts hier ans. Irgendwie bedeutende politische Männer oder Persön lichkeiten, denen man ein besonderes Gewicht bei dem jetzigen Aus stande zutrauen könnte, befinden sich unter dieser Zahl aber keines wegs. Seit den letzten Wochen mögen immerhin einige zwanzig junge Polen abgereist sein, in der wahrscheinlichen Absicht, sich dem dort jetzt wüthenben Kampfe anzuschließen;, dagegen sind aber auch neuerdings viele Familien, besonders ans Litthaüen und Podo- lien, wie auch aus der Warschauer Gegend, um den politischen Witren zu entgehen, hierher gezogen. Die hier befindlichen Polen leben größtentheils sehr eiugezogen, und verkehren nur unter sich, wie denn auch die polnischen Damen stets fast nur in Trauer ge kleidet find. Wegen dieser vielen hier befindlichen Polen werden rn verschiedenen öffentlichen Localen polnische Zeitungen gehalten, die jetzt besonders schon vom Morgen bis Abend sich in den Händen eifriger Leser befinden. Mit den 4—500 hier lebenden Russen pflegen diese Polen niemals den mindesten gesellige» Verkehr." Annaberg, 18. Febr. In letzter Zeit hat sich der Geschäfts gang merklich gehoben: namentlich sind Crinolinen sehr begehrt, während von Posamenten nur Knopfarbeit gesucht ist. — An der Planirung des künftigen Bahnhofes wird rüstig fortgearbeitet: fchon jetzt ist die frühere Gestaltung des Terrains kaum zu erkennen. Man schreibt der „Bolks-Ztg." aus Leipzig vom 17. Febr.: „Die bei A. Jonas in Berlin erschienene Broschüre „Ein Wort an die deutschen Arbeiter" ist in Leipzig auf Anordnung der Kreis- direclion mit Beschlag belegt und der Verfasser, Professor Roß- mäßler, rpegen darin enthaltener „staatsgefährlicher Schmähung" von der Staatsanwaltschaft in Anklagestand gesetzt worden." )( Leipzig. Die seit 1861 aus Lützschena nach dem in un mittelbarer Nähe Leipzigs gelegenen Dorfe Plagwitz übergesiedelte landwirthfchaftliche Lehranstalt zählte im letztverflosseneu Jahre 56 Zöglinge, wovon 14 aus dem Königreich Sachsen, 18 aus Rußland, 10 aus Oesterreich, 8 aus Preußen, 3 aus Kurheffen und je einer aus Hannover, Oldenburg und Anhalt-Köthen gebürtig waren. Es hielten Vorlesungen: Ueber Acker- und Wiesenbau, Viehzucht und Meliorationskunde der Director Vogeley; über Ana- tomie und Physiologie der Pflanzen Professor MetteniuS; über Agriculturchemie 0r. Knop; über landw. Botanik, allgemeine Chemie Physik, Mineralogie und Geognoste vr. Heppe; über Thierheilkunde der BezirkSthierarzt Prietsch; über Nationalökonomievr. von Treitschke; über landw. Betriebslehre und Technologie vr. Schwarzmüller; über Feldmessen und Bonitiren Stiegler. Im Laboratorium führten die Studirenden unter Leitung des Dr. Heppe viele chemische Versuche aus über Ackererden, Düngemittel, Futterstoffe u. s. w. In der zur Anstalt gehörenden GutSwirthschaft wurden auf den Feldern viele Versuche ausgeführt und namentlich auf Anregung des Herr» vr. Reuning größere vergleichende Düngung-Versuche mit Peruguano, Superphosphat und Bakerguano begonnen, M noch zwei weitere Jahre fortgeführt zu werden; ebenso wurde« Fischguano, JarviSguano der Probe unterworfen, Die Fabrik lapv- wirthfckaftlicher Geräthe deS HrN. Sgck ist neuerdings nach Mqmmtz übergcsiedelt, und eS wird dadurch 'den Studirenden Gelegenheit geboten, über zweckmäßige Einrichtung landw. Geräthe und Maschine» sich auf das Genaueste zu üntertichten. Dieser Zweck ist auch schon angestrebt worden durch viele Ausflüge mit den Studirenden nach Zwickau, Salzmünde, Halle, Möckern, Eutritzsch, auf viele durch ihre Mustrrwirthschaften rühmlichst bekannte große Gütete, ,, Btennereien, Brauereien, Zuckerfabriken u. s. «. —De^LthrcursuS ist auf ein Jahr bestimmt. Für diejenigen Studirenden, welche in, der Lage, sind, längere Zeit auf Ihre wissenschaftliche Bildung zu verwenden, ist die Einrichtung getroffen worden, daß Dieselben die Vorlesungen unserer Universität besuchen können, auch stach Wunsch immatriculirt werden, ohne daß Maturität-reife gefordert wird. Dermalen befinden sich eine Anzahl junger LandivMhe auf unserer Hochschule, welche ihren CursuS erst in Plagwitz gemacht und das Recht haben, sich an allen theoretischen und practssW Arbeiten in Plagwitz noch betheiligen zu können. . In der Buchhandlung von A. Schröter in flauen erscheint unter dem Titel: ,,'F. H. Hänsel's Nottzblatt" eine vollständige Uebersicht alles umlaufenden^ gültigen, ungültigeü oder gn seinem Nennwerth verlierenden Papiergeldes und der EinlösüngSkasse», genaue Beschreibung des falschen Geldes, Werthangaben der gaug- barsten Gold- und Silbermünzen und eine Anzahl da« Geld« Üfid Bankwesen betreffende Notizen. Das überaus brauchhare Blatt erscheint alle zwei Monate zum Preis von 5 Ngr. i , . o TagesgeMchte. Paris, 21. Febr. Der „Constitutionnel" sagt: Der polnisch« Aufstand konnte als ein inneres Ereigniß gelten; die preußische Einmischung hat ihn zu einer europäischen Frage gemacht. Wenn die Convention in dem Sinne/wie verlautet, abgeschlossen ist, so kann sie schwere Folgen haben. Zu fürchten ist, Europa werde den Aufstand nicht als eine Auflehnung von Unterthanen gegen, ihre Regierung, sondern als Revinbication einer Nationalität be trachten. Damit wäre die ganze Frage von Neuem gestellt, da» Schauspiel der Theilung erneuert, und Preußen setzt sich dieser Ver antwortlichkeit au« in dem Augenblicke, wo Frankreich, die Verträge achtend, sich jedes theilnehmmden Wortes für alte Allütte enthalten hat. Hoffen, wir noch, daß der Text der Convention diese. Be fürchtungen größtentheils zerstreut« werde. „' ,, . London, 19. Febr. Im Oberhause kündigte. Lord,Ellenborough an, er werde in der morgenden Sitzung die Regierung interpelliren, ob. sie von der russischen Regierung Mittheilung über den Ursprung deS polnischen Aufstandes, und von der preußischen Regierung über den Abschluß der Convention empfangen habe. — 20. Febr. Im Obrrhause beantwortete heute Earl Ruffel >Lord Ellenborough'S Interpellation und sagte hierbei: Die Ge sandten Preußens und Rußlands, Graf Bernstorff und Barem v. Brunnow, hätten ihm mitgetheilt, daß beide, Länder ein En- gägement ringegangen, wonach die Russen flüchtige Polen nach Preußen verfolgen und dort festnehmen dürfen und umgekehrt die Preußen in Rußland, fast» im Posen'schen eine Revolution au»- . brechen sollte. Russell äußerte: Preußen habe damit unzweifelhaft eine ernste Politik eingeschlagen und er habe dem Grasen Bernstorff