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nqällstl Ult 'l N^IW!l Preia und ' Sonnabend, den 7. Februar Erscheint ! jeden Wochentag früh 9 Uhr. Inserate wer- den bis Nachmittag- " Inserate werdetr ' Äe gchaNene -jette -dir deren Raum mit 5 Pf ''' dekchuet. z Uhr für die nächste '/lürtztk '.I. «scheinende Numm« 4 ,N77! -cr Ultsts-N»! 1883 (l- - angenommen. ^'" ' , > t - - < -7 ' Lagesqeschichle. Vreölau, Fcbr. Wie der „Schlesischen Ztg-" gemeldet wird, haben die Insurgenten auf der Warschauer-Wiener Lahn mehrere Brücken verbrannt, wodurch die Communication auf längere Zeit gestört sein dürste. Die Insurgenten beabsichtigten gestern die Eiscnbahncassen in Sosnowice zu plündern; die Kasten der Grenzzollämter sollen bereits an Preußen übergeben worden sein. — Die „Breslauer Ztg." erhielt aus Warschau die Nachricht, daß die JnsurgeNteN übler drei Befehlshabern ständen, im Gouver nement Augustowo, wo die Hauptmacht unter dem Obersten Lenkte« triez, ehemaligen Adjutanten Garibaldi'«; in der Gegend von Rawa (Gouvernement Marschau) unter dem Grafen TySkicwicz; in Lub liner Gouvernement unter Frantowski. Auch im Gouvernement Radom hätten sie starken Anhang. Wien, 4. Fcbr. Tic heute hier ein getroffenen Nachrichten aus Polen sind ernster Natur. Bon Krakau und Lemberg aus finden massenhafte Zuzüge Freiwilliger nach Russisch-Polen statt. Vorgestern wurde in Lemberg ein ^öffentliches Wcrbcbürcau aufgc- schlagen und wurden junge Leute gegen 15 Silberrübel und Equi- pirung angeworben. Abends wurde dieses Werbebüreau von der Polizei geschlossen, doch werden die geheimen Werbungen fortgesetzt. Ter Redacteur der in Lemberg erscheinenden „Gazctta Narodowa" wurde verhaftet und das Blatt selbst wegen Abdrucks der Pro- elamation des Revvlutionseomiiös unterdrückt. Mehrere Regimenter der Wiener Garnison sind nach Galizien abmarschirt. . . , . - ../> littd ckach' Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter Freiberg, den 7. Februar. Der hiesige Darlehns-Verein zählt am Schluffe des Monats Januar 135 Mitglieder, welche excl. der Sparcassengelder 1345 THIr. zum Stammfond eingezahlt haben. Darlehne wurden im Betrage von 4051 Thlr. in 31 Posten gewährt. . -- Der Courierzug der sächsisch-schlesischen Staatsbahn, der am 4. Februar Abends um 11 Uhr Dresden in der Richtung nach Schlesien hin verlassen hat, ist ungefähr eine Viertclmeile hinter Bischofswerda infolge des Springens eines Radrcifcs an der Loco- motive entgleist. Die Maschine hat die Spur verlassen, dabei fämmtliche vier Maschinenstränge der dort doppelgleisigen Dahii durchbrochen und ist 230 Ellen von -dem Punkte, wo die ersten Spuren der Entgleisung sichtbar waren, sich überschlagend in den Bahngrabcn gestürzt, wo- sie in diesem Augenblicke sehr beschädigt noch liegt. Leider ist hierbei der wackere Führer dieser Locomotive Marxen mit Namen, der, wie der Zustaüd der Maschine zeigt, bis zum letzten Augenblicke seine Schuldigkeit gelhan hat, sofort getödtet worden. Die Personen-, Gepäck- und Postwagen haben sich, neben dem Gleise hinlaufend zum Theil bis über die Räder in den Grund gewühlt und find ebenfalls beschädigt. Außer dem erwähnten traurigen Vorfälle ist keine Verletzung eines Passagiers'oder Be amten zu. beklagen, und es liegt, da der Unfall lediglich in dem erwähnten SLadhastwerde» der Maschine seine Ursache Halle, keinerlei Verschuldung des Personals bei demselben vor. (Dr. I.) Der Stadtrath in Glauchau ^rhietet seit einigen Jahren in ter Fastnachtszeit das hier übliL'gclrordcne Umherzichen der Kiüder beiderlei Geschlechts in den SMnklocalen, um durch Gesang und andre Prodnctionen Geld zu verdienen, mit Rücksicht auf die den Kindern hieraus in sittlicher Beziehung leicht erwachsenden Nachtheile. . , Seit dem 3. Fcbr. verkehren viermal täglich zwischen Meerane und Glauchau von den Herren Erdmann und Weber ausgestellte Omnibus. / '' Tageblatt. - - ' - .' i Kassel. Hauptmann v. D. Dörr ist wegen seiner BroschM „Staattdiener ü. StäatSschwächen" der MajestStsbtleidigung angeklagt. Nürnberg, 3. Fcbr. (N. Eorr.) Gestern Abend '/,9 Uhr verschied hier nach nur zweitägiger Krankheit am Schlagfluffe Herr Gras Franz Friedrich Karl v. Giech, Standesherr, erblicher Reichs« rath der Krone Bayern, Herr der Grafschaft Thurnau rc., im 08. Lebensjahre (geb. am 29. October 1795). Früher Regierungs präsident von Mittelfranken, legte Graf Giech dieses Amt freiwillig nieder- weil er seine Grundsätze mit denen der damaligen Verwaltung (Abel) nicht zu vereinigen vermochte. Als Mitglied der bayrischen Ersten Kammer zeigte er Freisinnigkeit. Von seiner fortwährend regen Theilnahme an allen Fragen und neuen Erscheinungen -e« öffentlichen Lebens-hat er auch seit seiner Ueberfiedelung nach Nürn berg (1861) in unsrer Stadt mehrfach Zeugniß abgelegt» wie z. B. erst jüngst durch die Thätigkeit für Begründung einer Handwerker genossenschaft nach Schulze - Dclitzsch'schen Principien. Ein gläubige« und eifrige» Mitglied seiner Kirche ist es als solches kürzlich durch die Beiwahl in den Eeutralvorstand de« Gustav-Adolph-Vereins geehrt worden. Frankfurt a. M., 3. Febr. Gestern Abend begingen wir noch eine Nachfeier zum ersten deutschen Schützenfest; es galt näm lich eine Schuld zu zahlen, welche .die ganze Stadt Frankfurt coü- trahirt hat, e- galt die Verdienste eine« Manne« zu belohnen, welcher mit seltener Uneigennützigkeit sich den schwierigsten Arbeiten während des Schützenfestes unterzog, welcher die Stele deS Gamsen war, kurz eS galt dem Präsidenten des Centralcomitä, vr. S. Müller. In langen Reihen zogen Abends 8 Uhr fackeltragende Bürger, den sich Gesang- und Turnvereine anschloffen, vor seine Wohnung, um ihm das durch freiwillige Beiträge hiesiger Bürger gestiftete Ehrengeschenk (im Werthe von 1800 Fl.) zu überbringen. Daffelhe besteht aus einer kostbaren Wanduhr von Marmor, um deren Ziffer blatt sich ein silberner Lorbeerkranz schlingt, auf-(dessen' Blättern sich die Widmung befindet, während' obenauf im verkleinerten MaK« stabe dieselbe Germania und von demselben Künstler-v. Nort heim, modellirt, in gediegenem Silber steht, die seinerzeit auf dem Gabentempel des Festplatzes stand. Während die Gesangvereine ein Lied anstimmten, überbrachte eine Deputation von zwölf Mann da« Geschenk dem Gefeierten und 0r. H. Weißmann sprach die Widwungsworte, dem sich vr meä. A. Friedleben mit einigen anderen daraus bezüglichen Worten anschloß. Der Fackelzua be wegte sich dann über die Brücke nach Sachsenhausen, woselbst vor dem Affenthorc die Fackeln auSgelöscht wurden. Nach dem Fackel« zng versammelten sich die. Theilnehmer später in einem größern Saal unser« benachbarten Sachsenhausen und hier wurde nach einer von vr. A. Friedleben gehaltenen vortrefflichen, Rede folgende Resolution unter den größten Beifallsrufen gefaßt und sofort per Telegraph abgesendet: „Herrn Präsident Grabow in Berlin! Heute Abend brachten die Bürger Frankfurts dem Präsidenten des ersten deutschen Schützen« festes, ltr. Müller, eine Ovation där. Nach dieser sand eine große Versammlung stau. Der erste von Jubel und Begeisterung ge tragene Toast galt dem preußischen Abgeordnetenhaus?, wo der echt deutsche Geist, der Geist der rechten Wahrheit und des wahren Rechts, der Geist der Freiheit so edle Vertreter gefunden hat und deutsche Männer tagen, auf welche das Vaterland mit Stotz und Vertrauen blickt. Den preußischen Abgeordneten ein dreifache- donnerndes Hpch!" ES hat diese Kundgebung um so mehr Werth, al« bei dieser Versammlung Männer aller Parteien vertreten waren. Hamburg, so. Januar. Die am 15. Januar Wege» der inzwischen in Dresden beabsichtigten Vvrverhandlung auf zwei Wochen ausgesetzten Elbzoll-Konferenzen haben am gestrigen Lage der Stadträthe zu Freiberg, Sayda M Brand. ", ' ' i'r -:'!,k t<pl Freiberger Anzeiger »