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Pei« Frcivcraer Anzeiger den bis . Nachmittag, Inserate werden di« 3 Uhr für dienlichste - . ' ' UNS gespaltene Zeile oder ' erscheinende Nummer deren Raum mit S Pf. angenommen. ll A k V U H. berechnet. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 1863 Montag, den 26. Januar Freiberg, den 26. Januar. Der „Allgemeine Dresdner Sängerverein" beabsichtigt zur Er innerung anLudwigUhland nächsten Dienstag, den 27. d. M., im Saale des Lincke'schen Bades ein Concertzu geben, besten Rein ertrag zur Förderung des für Uhland zu errichtenden Denkmals bestimmt ist. Aus Zwickau wird der „Eh. Ztg." geschrieben: „Wie groß in unserer Stadt die Trauer um den so unerwartet gestorbenen früheren hiesigen Gymnasialdirector, Prof. KraNer in Leipzig, ist beweist nicht nur der Umstand, daß mehrere Gymnasiallehrer und eine Anzahl Ptimaner von hier nach Leipzig gereist sind, nm an dem Leichenbegängnisse desselben Theil zu nehmen, sondern auch der zahlreiche Besuch bei der gestern Abend im hiesigen Gymnasium veranstalteten Gedächtnißfeier. Den Haupttheil derselben bildete die Rede des Director Or. Jlberg, welcher die vortrefflichen Eigen schaften und die hohen Verdienste des Verstorbenen mit großer Wärme schilderte und den Verlust, welchen Leipzig und das gc« sammle Vaterland an ihm erlitten, in eingehender Weise zum Be wußtsein brachte. (Zur Statistik der Apotheken im Königreich Sachsen.) Dresden hat mit 128,152 Einwohnern 10 Apotheken, Leipzig mit 78,495 6, Chemnitz mit 45,432 3, Zwickau mit 20,492 2, Freiberg mit 17,488 2, Glauchau mit 16,586 2, Meerane mit 13,628 2, Zittau mit 13,063 2, Bautzen mit 11,237 2, Borna mit 4,592 2, Schwarzenberg mit 2,691 2 und Plauen mit l6,E>Einwohnern 1 Apotheke. - Tagesgeschichte. Berlin. Man wundert sich hier über die ungewohnten, jetzt so häufigen Besuche, welche der Kronprinz in den Easernen und den verschiedenen nahegelegenen Garnisonen abstattet, und bringt dieselben mit der, trotz aller gegentheiligcn officiellen Berichte, durchaus noch nicht erfolgten Genesung des Königs in Verbindung. — In richtigem Tacte hält sich der Bürgerstand von den Hoffesten jetzt fern; zum ersten Subscriptionsballe sind so wenig Meldungen wie noch nie eingegangcn, so daß dieser Stand dort fast gar nicht vertreten sein wird, — Der gedruckt vorliegende Hauptetat kür 1863 enthält die ReörganisationSkosten abermals^anter dem Ordinarium. Die Gc« i'ammtausgaben für das Kriegsministerium betragen fast 38'/, Mill. Für das Ministerium des Innern ist der Dispositionfonds für geheime Ausgaben trotz der vorjährigen Beschlüsse des Abgeordneten hauses unverändert beibehalten. Durchweg ist das Budget für 1861 vergleichend angeführt. — Das preußische Generalpostamt hat das Landbriefbestellgeld für Zeitungen auf das Doppelte, von 20 Sgr. auf 1 Thlr. 10 Sgr., für 2mal zu bestellende sogar auf 2 Thlr. erhöht. Es scheint fast, als ob man den Landbewohnern die Zeitungen so »Heuer als mög lich machen will, um ihnen den Geschmack daran zu verderben. — Die letzte Nummer des „Kladderadatsch" wurde confiScirt, ist aber wieder sreigegeben worden. Frankfurt. In der am 22. Januar stattgcsundenen Bundes- tagSsitzung faud die Abstimmung über die AuSschußanttäge bezüg lich des Dclegirtenprojectes statt, und wurde gegen 7 Stimmen abgelehnt. > Der in der Bundestagssitzung vom 18. December v. I. zum Vortrog gelangte Antrag der Ausschußmajorität lautet: „Hohe Bundesversammlung wolle beschließen: 1) es sei zweck mäßig und räthlich, eine aus den einzelnen deutschen Lande.Sver- trelungen durch Delegation hervorgehende Versammlung einzube« rufen, welcher demnächst'hie laut BundesbeschlusseS vom 6. Febr. dieses Jahres auszuarbeitenden Gesetzentwürfe über Livilproceß und über Obligationenrecht zur Berathung vorzulegen seien, und 2) cS sei deshalb der Ausschuß für Errichtung eines BundeSge- richtö zu beauftragen, daß er sofort nähere Vorschläge über di« Art der Zusammensetzung und Einberufung einer solchen Versamm« , lung erstatte." — Das königl. preußische Ausschussmitglied bean tragt dagegen: „die Bundesversammlung möge beschließen, dem Anträge vom 14. August keine Folge zu geben", während der An trag des großherzvglich badischen Ausschußmitgliedes dahin geht: ' „es möge von der Zusammensetzung und Berufung der beantragten D^lcgirtenversammlnng Umgang genommen werden". Gegen die Anträge der Ausschußmajorität stimmten Preußen, Baden, Kurhessen (welches ursprünglich zu den anträgstellenden Regierungen gehörte), Dänemark (für Holstein), Niederlande (für Luxemburg), die großherzvglich und herzoglich sächsischen Häuser (12. Curie, mit Ausnahme Sachsen - Meiningen), Mecklenburg -Schwerin und Strelitz (14. Curie), Oldenburg, Anhalt und Schwarzburg (15. Curie), die freien Städte (17. Curie, mit Ausnahme Frankfurts). Die 13. Curie, Braunschweig und Nassau, gab keine Stimme ab. Nassau sprach sich wohl für die Mehrheit aus, allein das stimmführende Braunschweig war nicht instruirt. Das Präsidium schloß die Sitzung mit einer Erklärung, welche den Ausdruck des Bedauerns über das Ergebniß der Abstimmung in sich schließend, sich dahin auS« sprach, daß Oesterreich sich das Recht wahre, den Antrag vom 14. August nunmehr durch Vereinbarung mit seinen Bundesgenossen in Ausführung zu bringen; daß es sich in der Hoffnung puf eine Annäherung der Ansichten Vorbehalte, auf den gedachten Antrag auch am Bunde zurückzukommen, und daß es auch bereit sei, In eine Berathung über die Frage» wegen Errichtung eines executive» Organs des Bundes und der Einführung einer aus den Volks« Vertretungen der Einzelnstaaten hervorgehenden Eesammtvertretung einzutrete». Ueber die Abstimmung Preußens wird dem „Dr. I." telegra phisch gemeldet: „Die preußische Abstimmung in der Delegirtenangelegcnheit verwirft die bezüglichen Anträge der Würzburger Conferenzstaaten wegem bundeswidriger formeller Behandlung und wegen materieller Untauglichkeit und Halbheit der Vorschläge. Neben einem nach Maßgabe der Machtverhältnisse reorganifirten Bundescentralorgan könne nur eine Vertretung der Nation genügen, welche aus unmittel baren Wahlen nach Verhältniß der Bevölkerung jedes einzelnen Staates hervorgegangen sei. Für eine solche Volksvertretung wären erweiterte Befugnisse erforderlich. Die Schwierigkeiten, welche sich einer solchen Umgestaltung des Bundesverhältnisses für dessen Gesammtgebiet entgegenstellen, würden sich schwerüch überwinden lassen. Insbe sondere deshalb nicht, weil erhebliche Theile des Bundesgebiets zu staatlicher Einbeit mit nichtdeutschen Ländern vereinigt seien. Ohne eine solche Lösung helfe es nicht, daß man das Reformbedürfnjß für die Gesammtheit scheinbar zu befriedigen bemüht sei, sondern nur, daß man cS im engern Kreise wirklich zu befriedigen suche. In diesem Sinne verfahre Preußen und hoffe, aus dem Wege freier Vereinbarung weiter gehen zu können." Paris, 23. Januar. Dev „Moniteur" berichtet: Die fran zösische Regierung habe die von Aegypten um ein Regiment von Negern für Mexico gebeten, da diese nicht vom gelben Fieber litten. Der Bicekönig habe nnr über 450 Mann verfügen können, welche Garnison in Veracrnz halten würden. Diese zum Zwecke der Mensch lichkeit ergriffene Maßnahme könne keinen Tadel erwecken.