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6 Akademie-Echo Freundschaft verbindet uns Seminargruppe PT 77/3 erlebte Promotion A Sieben Urlaubstage in Leningrad Schon lange hatte sich unsere Semi nargruppe vorgenommen, einige Tage des Sommerurlaubs 1979 gemeinsam in Leningrad zu verbringen. Die Semi- nargruppen-Leiterin Frau Köstler mel dete unsere Gruppe langfristig für eine solche Reise bei Jugendtourist an. Aber leider bekamen wir für den Sommer eine Absage. Darüber waren alle enttäuscht, da wir uns schon schöne Erlebnisse in Leningrad erhofft hatten. Doch im Februar, aufgrund von um fangreichen Bemühungen der Bezirks stelle Jugendtourist kam ein Angebot: 7 Tage Leningrad im April '79. Unsere Schulleitung beschloß: die PT 77/3 darf fahren. Das war eine Anerkennung für unseren Kampf um den Titel „Sozialisti sches Studentenkollektiv". Für die uns so erwiesene Auszeich nung möchten wir der Schulleitung sehr herzlich danken. Mit unseren Leistungen wollen wir auch weiterhin das uns ge schenkte Vertrauen rechtfertigen. Unser herzlicher Dank gilt auch Frau Köstler, die mit viel Umsicht und großer Einsatz bereitschaft bei der Vorbereitung der Reise tätig war und als Reiseleiterin für gutes Gelingen der Fahrt sorgte. Herrliche Tage verbrachten wir in der Heldenstadt, die uns einen Überfluß an kulturellen Genüssen bot. Russisch wurde emsig gesprochen. Erinnerungen auf Fotos festgehalten. Unvergeßlich wird uns die hervorragende Betreuung im Hotel Astoria und die gute Organi sation unseres Reiseprogramms bleiben. Das Beeindruckendste waren zweifellos die Begegnungen mit Sowjetbürgern, in denen die Verbundenheit unserer beiden Völker zum Ausdruck kam. Sigrid Lehmann Moskauer Eis schmeckte unseren Studentinnen auch in Leningrad ganz vorzüglich Medizinhistorische Gedenktage Entstehung des internationalen Völkerrechts Auf dem Gebiet der Organisation der freiwilligen Hilfe im Kriege und der Erarbeitung von Schutzbestimmungen für Kranke, Verwundete und Sanitäts personal kam es im Verlaufe des 19. Jahrhunderts zu beachtenswerten Fortschritten. Schon während vergange ner Jahrhunderte wurden mehrfach Kartelle und Konventionen über den Kriegsgefangenenaustausch, den Waf fenstillstand sowie die Behandlung ge fangener Verwundeter abgeschlossen. Eine verbindliche, für alle Teilneh merstaaten der recht zahlreichen Kriege gültige, internationale Vereinbarung fehlte jedoch und war zur historischen Notwendigkeit geworden. Ein Ereignis vor nunmehr 120 Jahren, die Katastrophe der Schlacht bei Sol- ferino am 24. Juni 1859, trug dazu bei, dem Gedanken zur Einhaltung humani tärer Prinzipien weltweite Verbreitung und Gesetzeskraft zu verleihen. Der Augenzeuge der Schlacht, der Schweizer Bankier Henry Dunant, war erschüttert. Über 40000 Tote und Verwundete der Heere Frankreichs und Österreichs lagen auf dem Gefechtsfeld, die Verbands plätze reichten nicht aus, alle Verwun deten aufzunehmen, und die spät er wiesene medizinische Hilfe besiegelte das Schicksal einer Vielzahl Verwunde ter. Drei Jahre später, 1862, veröffentlichte H. Dunant sein Buch „Un Souvenir de Solferino", eine Anklage gegen den Krieg. Gleichzeitig war er bemüht, Ge sellschaften zur Verwundetenbetreuung zu bilden und die Regierungen zur Annahme einer internationalen Konven tion zu bewegen. Schwierigkeiten ent standen. Verlacht und angefeindet von seinen Verwandten und den Aktionären der von ihm geleiteten Finanz- und Handelsgesellschaft kämpfte er beharr lich um die Realisierung seines Planes, opferte er sein Vermögen und seine Gesundheit. Die Stadt Genf wurde Tagungsort der verschiedenen Konferenzen, erstmalig im Oktober 1863, wo die angereisten Vertreter von 14 Staaten keine genügen den Vollmachten besaßen, und der Vertragsabschluß damit auch scheiterte. Rastlos arbeitete H. Dunant an der Vorbereitung einer neuen Konferenz, die dann bereits am 8. August 1864 begann und mit der Verabschiedung der „Kon vention zur Verbesserung des Schicksals der verwundeten Soldaten der Armeen im Felde" (22. August 1864) endete. Die Geburtsstunde des Roten Kreuzes leitete eine neue Entwicklung ein. Die Kon vention erfuhr Präzisierungen und Er gänzungen (1906, 1929), und die Ereig nisse des zweiten Weltkrieges zwangen schließlich die gänzliche Neugestaltung von drei bereits vorhandenen Abkom men sowie die Verabschiedung einer zusätzlichen 4. Konvention über den Schutz der Zivilpersonen in Kriegszeiten (12. August 1949). Eine Erinnerung an den Werdegang des Roten Kreuzes und der Genfer Abkommen erscheint gegenwärtig mehr als zuvor notwendig. Kriegsereignisse der Gegenwart beweisen zur Genüge, daß völkerrechtliche Abkommen auf vielfältige Art von imperialistischen Kreisen ignoriert und verletzt werden. Zwischen den Worten und Taten der „Menschenrechtskämpfer" besteht keine Übereinstimmung. Sicherlich sind die Abkommen nicht gegen den Krieg direkt gerichtet, sie tragen lediglich dazu bei, Begleiterschei nungen und Folgen der Kriege zu mindern. Das, was den Initiatoren der Abkommen nicht gelang, nämlich Frie den und Abrüstung durchzusetzen, Aggressionen zu verhindern, wird ge genwärtig zur Realität. Es sind Haupt aufgaben der sozialistischen Staaten gemeinschaft, zu denen wir unseren Beitrag leisten und das Vermächtnis von Henry Dunant damit erfüllen hel fen. In diesem Sinne gelang es im Jahre 1977, Ergänzungsprotokolle zu den Genfer Abkommen zu verabschieden, die eine Weiterentwicklung im humanitären Völkerrecht darstellen. MR Dr. Hippe/OA Dr. Rehe Abt. Militärmedizin Erfolgreich verteidigten am 5. bzw. 12. Juni ihre Dissertation: Dipl.-Med. Uwe Reinhardt, Betreuer Prof. Dr. Lange Thema: Zur Beeinflussung von Lei stungsfähigkeit und subjektivem Befin den bei Patienten mit depressiver Sym ptomatik durch Rezeption verschiedener Musikformen Dipl.-Med. Wilfried Tautz und Dipl.- Med. Peter Küppers, Betreuer Prof. Dr. Schmincke Thema: Entwicklung einer Methode zur Bestimmung des Bedarfs an medizi nischer Betreuung, einer ausgewählten Bevölkerungsgruppe aus dem Einzugs bereich des Landambulatoriums Gei sing Dipl.-Med. Mechthild Albrecht, Be treuer Prof. Dr. Barke Thema: Behandlungsergebnisse des Carzinoma colli uteri bei unterschied lichen Bestrahlungsmethoden am Zen tralinstitut für Radiologie Karl-Marx- Stadt im Zeitraum 1954—1972 Folgende Promotion-A-Verteidigun- gen wurden für Dienstag, den 19. Juni 1979, angesetzt: 14.30 Uhr: Dipl.-Med. Gerhard Herr mann, Betreuer Prof. Dr. Dr. Kleine-Natrop Thema: Ergebnisse und Erfahrungen mit der EDV-gerechten Krankenblatt dokumentation dec Hautklinik der Me dizinischen Akademie Dresden (Analyse der von 1957 bis 1976 abgeschlossenen Behandlungen) 15 Uhr: Dipl.-Med. Ursula Schaper, Betreuer Prof. Dr. Scheuch Thema: Über die Wirkung von Phos pholipiden, Tween 80 und Vitamin D auf die Regeneration der Rattenleber 15.30 Uhr: Dipl.-Med. Rolf Schuster, Betreuer Prof. Dr. Wolff Thema: Serumproteinveränderungen nach experimenteller Lebertransplanta tion beim Schwein Die Verteidigungen erfolgen im Hör saal der Orthopädischen Klinik. Wer fährt mit? Die AGL 25 (Abteilung Wirtschaft/ Speisenproduktion) bietet für den 9. September noch 30 Plätze an. Wel ches Kollektiv oder auch welche Ein zelbewerber möchten daran teilneh men? Preis 49 Mark (Fahrt, Essen, Besichti gungskosten). Interessenten melden sich bitte umgehend in der Diätküche (Tel. 2235). M. Giesel, Kulturobmann Nachruf Im Alter von 45 Jahren verstarb am 19. Mai 1979 Kollegin Inge Lehnecker Sie war seit 10 Jahren im Institut für gerichtliche Medizin als Oberarztsekre tärin tätig und zeichnete sich durch Fleiß und hohe Einsatzbereitschaft für die Aufgaben des Instituts aus. Wir werden Kollegin Lehnecker stets ein ehrendes Gedenken bewahren.