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Praxisbezogenes Studium durch enge Patenschaft Seminargruppe-Klinik Die Patenschaft unserer Semi nargruppe mit der Orthopädischen Klinik entstand zu Beginn des III. Studienjahres 1977, als uns Klinikdirektor Prof. Dr. Hellinger nach einer Vorstellung des Faches mit einer sehr interessanten Patientendemonstration aufforderte, Dienste auf Station 29b zu leisten, um so mitzuhelfen, das sehr umfangreiche Operationsprogramm zu sichern. Mit Fertigstellung des Wachzimmers zu Beginn des Jahres 1978 erhielten wir eine verantwortungsvolle und sehr inter essante Tätigkeit. Unsere Aufgabe war es jetzt, von Montag bis Freitag jede Nacht die frischoperierten Patienten zu be treuen. Nach Übernahme des Dienstes, 21 Uhr, vom Spätdienst erhalten wir noch die Einweisung durch den dienst habenden Arzt. Neben den pflegerischen Arbeiten machen die Aufgaben der Intensiv betreuung, wie Astrup-Analyse, Messung des zentralen Venendruckes, Führung der Herz-Kreislauf-Kurven, kontrollierte Beatmung, EKG-Kontrolle und verschie dene Injektionstechniken das Inter essante dieser Tätigkeit aus. Hier haben wir eine sehr gute Möglichkeit, das im Studium erworbene Wissen durch die praktische Tätigkeit zu erweitern und zu festigen. Dazu trägt auch bei, daß uns der diensthabende Arzt die einzelnen Krankheitsbilder und ihre Therapie an hand von Röntgenbildern und Befunden bei der Übergabe erläutert. Die Zusammenarbeit mit der Ortho pädischen Klinik erstreckt sich aber nicht nur auf Nachtwachen. Wir nutzen das Angebot von Genossen Prof. Hellin ger, an Visiten teilnehmen, bei Operatio nen zusehen oder gar die zweite As sistenz wahrnehmen zu können. Dies sind willkommene Ergänzungen zu den sowieso schon sehr praxisbezogenen und mit viel Demonstrationen verbunde nen Vorlesungen dieses Faches. Unsere engen Kontakte beschränken sich aber nicht auf das fachliche Gebiet. Voraussetzung dafür ist die Zusammen arbeit mit unserem Seminarbetreuer Dr. Ludwig Manitz. Er nimmt an vielen unserer Versammlungen und Veranstal tungen teil und steht uns stets mit Rat und Tat — so z. B. bei der Unterstützung leistungsmäßig schwächerer Studenten — zur Seite. Sehr gefreut haben wir uns über die Einladung zum Besuch eines Maskenbildners und zur Teilnahme an der Kliniktagung der Orthopäden der DDR einschließlich des Gesellschafts abends. Gemeinsam mit Herrn Dr. Manitz stellten wir uns im III. Studienjahr das Ziel, den Kampf um den Titel „Soziali stisches Studentenkollektiv“ zu führen, den wir jetzt im IV. Studienjahr mit Erfolg verteidigen konnten. Auf Vorschlag Prof. Hellingers erhiel ten wir von der Abteilung Studienange legenheiten eine Auszeichnung für die geleisteten Dienste und konnten somit eine Gruppenfahrt in eine Skihütte in Geising organisieren. Seinen Höhepunkt fand dieser Ausflug mit dem Besuch und einem Diavortrag von Professor Hellin ger, der den Abend gemeinsam mit uns verbrachte und uns zu einer Zusammen kunft bei „Hammel am Spieß“ in die Dahlener Heide einlud, die von Genossen unseres Professors organisiert wurde. Hier hatten wir die Möglichkeit, einen so bekannten Arzt auch privat als eine vielseitig interessierte Persönlichkeit kennenzulernen, die bestrebt ist, nicht nur fachliches Wissen an eine neue Generation von Medizinern weiter zugeben. Mit Dankbarkeit möchten wir heute feststellen, daß wir durch diese Paten schaft weiter an die Tätigkeit und Verantwortung eines Arztes herange führt wurden, unser Wissen erweitern und das Kollektiv festigen konnten. Unser Ziel ist, zur weiteren kontinuier lichen Betreuung der Patienten ge meinsam mit der Orthopädischen Klinik im Herbst eine Seminargruppe des neuen III. Studienjahres zu gewinnen und in die Wachtätigkeit einzuweisen und damit einen konkreten Beitrag zur Erfüllung der hohen Aufgaben, die das 10. Plenum des Zentralkomitees der SED auch uns stellt, zu leisten. Matthias Gärtner Seminargruppe IV/4- Seminarsekretär Nach der Visite erläutert Prof. Hellinger der Seminargruppe IV/4 die Pathoge nese der Erkrankung eines Patienten Foto: Gansauge Lehrkollektiv des Instituts für Sozialhygiene Kontinuierliche Arbeit bewährt sich Seit Jahren sind die regelmäßigen wöchentlichen Beratungen des Lehr kollektivs fester Bestandteil der Leitung des Erziehungs- und Bildungsprozesses am Institut. Sie dienen in erster Linie der einheitlichen Vorbereitung, Durchfüh rung Jnd Auswertung von Vorlesungen, Seminaren und Praktika. Zur jeweiligen Lehrveranstaltung werden wesentliche inhaltliche und methodische Fragen abgestimmt und die erforderlichen Ak tualisierungen aufgrund neuer wissen schaftlicher Erkenntnisse oder gesund heitspolitischer Aspekte beraten. Stets auch die eigene Weiterbildung beachten Des weiteren haben diese Zusammen künfte zunehmende Bedeutung im Rahmen der an der Lehre beteiligten Kollegen gewonnen. Zu diesem Zweck werden z. B. hochschul- und gesund heitspolitische Grundsatzdokumente er läutert sowie die entsprechenden Be schlüsse für die Akademie so ausgewer tet, daß Schlußfolgerungen für die eigene Arbeit abgeleitet werden können. Weiter werden sachbezogene Sowjet literatur, wichtige Materialien der Welt gesundheitsorganisation sowie die mili tärpolitischen Informationen für den Hochschullehrer referiert. In den glei chen Rahmen gehören pädagogisch — methodische Qualifizierungen. Dazu werden u. a. „Das Hochschulwesen“, „Die Pädagogik“ und von Kollegen besuchte Lehrgänge genutzt. Immer werden dabei die Erkenntnisse zur weiteren Durchsetzung der kommuni stischen Erziehung der Studenten in den Mittelpunkt gestellt. Die Beratungen des Lehrkollektivs haben sich außerdem als gute Informa tionsmöglichkeit zu allen organisato rischen Fragen der folgenden Woche bewährt. Kollektivität in allen Fragen gewahrt Die gesamte Arbeit erfolgt auf der Grundlage eines Halbjahres-Arbeitspla nes. Damit wird die Einbeziehung jedes Kollegen in die Lösung der Aufgaben geplant und abgerechnet. Da alle Kolle gen Aufgaben zu den drei genannten Schwerpunkten der Arbeit übernehmen haben sie sowohl eine hohe Verantwor tung für die Durchführung guter Lehr veranstaltungen als auch für die eigene Qualifizierung und die aller Kollektiv mitglieder wahrzunehmen. Alle Kollegen sind über wesentliche aufgabenstellungen und Ziele informiert, so daß sich z. B. Vertretungsprobleme ohne Schwierigkeiten lösen lassen. Diese enge Zusammenarbeit aller an der Ausbildung und Erziehung Beteiligten bietet auch eine gute Voraussetzung dafür, junge Kollegen bei der Einarbei tung zu unterstützen und damit die schnellere Übernahme verantwortungs voller Tätigkeiten zu ermöglichen. Abschließend soll hervorgehoben werden, daß selbstverständlich die Dis kussion im Kollektiv zu den verschiede nen aufgeworfenen Fragestellungen ständig Anregungen bieten, das Niveau der Lehre zu erhöhen. Besonders posi tive Auswirkungen lassen sich für die Vertiefung der praxisbezogenen Ausbil dung im Fachgebiet nachweisen. Mit diesem Beitrag möchten wir über die Tätigkeit unseres Lehrkollektivs in formieren und gleichzeitig andere Lehr kollektive anregen, ebenfalls ihre Er fahrungen im „Akademie-Echo“ dar zulegen. OA Dr. med. Gautsch, Dipl. Med. Tautz Halbselbständige Abteilung für Tierexperimente In Abstimmung mit dem Direktor des Pathologischen Institutes und dem Di rektor der Chirurgischen Klinik wurde durch den Rektor eine experimentelle Abteilung als halbselbständige Inter disziplinäre Abteilung unter Leitung von Dr. med. vet. Nelz gebildet. Die tierexperimentelle Abteilung unter steht dem Institut für Pathologie und arbeitet nach einem bestätigten Funk tionsplan. Gleichzeitig kooperiert diese Abteilung mit der Versuchstiereinrich tung der Chirurgischen Klinik, die nach einer eigenen Arbeitsordnung arbeitet. Die Koordinierung erfolgt durch den Leiter der tierexperimentellen Abteilung in Abstimmung mit dem jeweiligen Direktor, entweder des Institutes für Pathologie oder der Chirurgischen Kli nik. Anmeldungen für tierexperimentelle Arbeiten erfolgen an den Leiter dieser Abteilung oder an einen der Direktoren (Institut für Pathologie oder Chirurgische Klinik). Die Anträge für die Planung der Versuchstiere für das folgende Jahr sind ebenfalls an den Leiter der tierexperi mentellen Abteilung zu richten. Die tierexperimentelle Abteilung bietet den Experimentatoren die Möglichkeit der fachlichen Beratung bezüglich • der Auswahl geeigneter Versuchstiere, • der Auswahl geeigneter spontaner Tiermodelle a) Mutanten b) Tierkrankheiten mit Modellcharakter, • der Auswahl und Anwendung speziel ler Techniken, • der Handhabung, der Narkose und der evtl, medikamenteilen Nachsorge der Versuchstiere, • der Auswahl spezieller Literatur, •der Zusammenarbeit mit anderen Dis- ziplinen.