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Doz. Dr. sc. med. K. Andreas, Vorsitzender der URANIA-Mitgliedergruppe URANIA-Arbeit - anspruchsvolle Aufgabe 1980 mit erweitertem Themenangebot Vor wenigen Wochen begingen wir das Jubiläum der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“. Die URANIA-Mit- gliedergruppe der Akademie erinnert daran, daß auch ihre Organisation 25 Jahre in unserer dreißigjährigen Re publik besteht. Ihr Wirken gehört zur Geschichte der DDR und ist Ausdruck dafür, daß unser Arbeiter-und-Bau- ernstaat, auf dem Wege der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft voranschreitend, jedem seiner Bürger ein sinnerfülltes und inhaltsreiches Leben ermöglicht. Mittler zwischen Wissenschaft und Volk zu sein, ist der spezielle Auftrag der URANIA. Es ist wichtig, daß breiteste Kreise der Bevölkerung das Fortschreiten der Wis senschaft zum Wohle der Menschheit begreifen, damit jeder aus eigener Einsicht erkennen kann, daß er mit einer Förderung und Aneignung der Wissen schaft im Grunde genommen seine eigene Zukunft betrei.bt. Diesem Grundanliegen der URANIA hat auch die Mitgliedergruppe an der Medizinischen Akademie zu entspre chen. In enger Zusammenarbeit mit der Hochschulparteileitung und mit den Massenorganisationen realisiert die URANIA-Mitgliedergruppe in Veranstal tungen, Veranstaltungsreihen sowie in einzelnen Studentenkollektiven und Gewerkschaftsgruppen die Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse. Haupt sächlich handelt es sich dabei um nichtmedizinische Themen. Aber auch medizinische Themen konnten erfolg reich behandelt werden. Breites Echo fand das URANIA-Studentenforum „Ethos des sozialistischen Arztes“. Zu den regelmäßigen Aufgaben gehören die populärwissenschaftliche Betreuung der Patienten der Akademiekliniken sowie die Vortragstätigkeit im Feierabendheim „Clara Zetkin" und in benachbarten Wohnbezirksausschüssen. Darüber hin aus werden ständig Referenten auf Anforderung des Kreisvorstandes ver mittelt. Der Austausch mit anderen URANIA-Mitgliedergruppen wird ge pflegt. Die URANIA-Mitgliedergruppe war an der Vorbereitung „Akademie für ältere Bürger“ beteiligt, die ihren Hörern ein sehr anspruchsvolles Programm bietet. Zur Erfüllung der vielseitigen Auf gaben ist eine umfangreiche Arbeit erforderlich, die vom Büro der URANIA- Mitgliedergruppe, unterstützt von der Sektion Medizin beim Kreisvorstand der URANIA, getragen wird. Nach langer Tätigkeit vom ersten Tage des Bestehens der Mitgliedergruppe an schied der stellvertretende Vorsitzende, Herr Dipl. rer. pol. Harry Eckert aus seiner Funktion. Wir danken ihm für seine unermüdliche Einsatzbereitschaft. Für seine Verdienste wurde er vom Kreisvorstand mit dem Ehrenzeichen der URANIA in Bronze ausgezeichnet. Neu in diese Funktion berufen wurden Prof. Dr. sc. med. Preibisch-Effenberger und Prof. Dr. sc. med. Kunze. Im kommenden Jahr sieht die URANIA- Mitgliedergruppe eine Erweiterung und Verbesserung ihres Themenangebotes vor. Zu den Schwerpunktthemen werden die „Medizinische Grundlagenfor schung“ und „Operative Therapie“ ge hören. Der Präsident der URANIA, Akademie mitglied Prof. Dr. Ing. Dr. h.c. Eberhard Leibnitz, sagte auf der 8. Präsidiums tagung: „Unsere Erfahrungen belegen, daß populärwissenschaftliche Arbeit wis senschaftliche Tätigkeit ist — hinsicht lich der Beherrschung der Fachwissen schaft und ihrer wesentlichen Bezüge zur Wissenschaft insgesamt und zur Gesellschaft, hinsichtlich einer gründ lichen Kenntnis der wissenschaftlichen Weltanschauung wie auch der Befähi gung, wissenschaftliche Grundlagen der populärwissenschaftlichen Tätigkeit selbst, der Pädagogik und Psychologie anzuwenden. URANIA-Arbeit ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die aber dem jenigen, der sie ausübt, auch tiefe Be friedigung und Freude zu schenken ver mag.“ Wissensdurst ohne Altersgrenze — Vorlesung in der Akademie für ältere Bürger Fotos: Waltraut Bachmann Oberärztin Dr. Brunhilde Irmisch, Stomatologische Klinik Interessanter Studienaufenthalt in der VR Bulgarien Für langjährige und erfolgreiche Tätig keit als Seminargruppenberater wurde die Autorin des nebenstehenden Bei trages, Frau OA Dr. Irmisch, während der feierlichen Exmatrikulation 1979 als „Aktivist der sozialistischen Arbeit“ ausgezeichnet. Anregungen für die weitere Arbeit in Ausbildung und Erzie hung vermittelte ihr der Studienaufent halt in Bulgarien. Rechts im Bild Ge nosse Prof. Dr. Schmidt, Prorektor für Erziehung und Ausbildung Während eines zweiwöchigen Stu dienaufenthaltes in der Volksrepublik Bulgarien hatte ich Gelegenheit, die Organisation der Kinderstomatologie in der VR Bulgarien kennenzulernen. An der Stomatologischen Klinik der Sofioter Medizinischen Akademie wurde ich mit der Organisation des gesamten Studienablaufes, besonders aber der Lehre und Erziehung, der praktischen Ausbildung der Studenten, der medizi nischen Betreuung und auch der wis senschaftlichen Arbeit der Hochschul lehrer und Assistenten (gezielt auf das Fach Kinderstomatologie) vertraut ge macht. Ein moderner Neubau (12 stockiges Hochhaus) bietet sowohl für die Stu dentenausbildung, als.auch für Behand- lungs- und Funktionsräume, Frühstücks bar usw. genügend Raum. Der Kinderstomatologie wird im ge samten Lehrablauf schon seit vielen Jahren große Aufmerksamkeit gewidmet. So beginnt z. B. die Ausbildung der Studenten in diesem Fach bereits im 3. Studienjahr am eigenen Lehrstuhl für Kinderstomatologie und wird bis zum 5. Studienjahr fortgesetzt. Die kinderstomatologische Betreuung und Kariesprophylaxe sind nicht nur in der Hauptstadt ausgezeichnet organi siert, sondern auch in vielen anderen Städten des Landes. Bei Besuchen von Kliniken, Kindergärten, Krippen und Schulen in Stara Sagora, Plovdiv, Varna konnte ich mich davon selbst überzeu gen. Gesetzliche Grundlagen, eine straffe Organisation und vorbildliche Zusammenarbeit mit der Abteilung Volksbildung sind Ursache dafür, daß kariesprophylaktische Aktionen (fluorid haltiges Mineralwasser, Tablettenfluori dierung) in Kindergärten, Kinderkrippen und Schulen eine Selbstverständlichkeit sind. In allen Kliniken war die Aufnahme und Betreuung überaus herzlich. In mehreren Vorträgen berichtete ich über Ergeb nisse und Erfahrungen verschiedener Arbeiten an unserer Dresdner Klinik. Dadurch kam es überall zu einer regen fachlichen Diskussion und zu einem sehr nützlichen Erfahrungsaustausch, be sonders auf den Gebieten der Ka riesprophylaxe (Lokalapplikation von Fluoriden), Behandlung Unfallverletzter Zähne, Prämedikation bei schwierig zu behandelnden Kindern und spezielle Betreuung von Kindern mit Blutungs übeln. , Die fachliche und kulturelle Betreuung waren ausgezeichnet. Für die gesamte Zeit standen mir eine Dolmetscherin und eine Kollegin der Sofioter Klinik zur Verfügung, die mich auf der Studienreise durch das Land begleiteten. Der Studienaufenthalt konnte mir ne ben vielem fachlich Wissenswerten auch einen guten Einblick in die Kultur und Landschaft dieses schönen Landes mit seinen gastfreundlichen Menschen ver mitteln. Ich hoffe, daß wir unsere Sofioter Kollegen bei einem Gegenbesuch ebenso gut betreuen können.