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Ausbildung in der Fach- k richtung Stomatologie; A links im Bild Oberärztin W Dr. Sigrid Hirsch y Viel ist in den letzten Jahren für die Erhöhung des Niveaus und die Verbesserung der Methodik in Aus bildung und Erziehung getan wor den. Dazu haben die zentralen wissenschaftlich-methodischen Konferenzen und die Erarbeitung neuer Studienpläne und Lehrpläne gute Grundlagen geschaffen. Jetzt werden konzeptionelle Überlegun gen notwendig über das Verhältnis von theoretischer Grundlagenaus bildung, theoretisch-methodischer Bildung und Spezialwissen, um die Grundlagenbildung tiefer und gleichzeitig breiter gestalten zu können und das Spezialwissen mit dem „Wie“ der wissenschaftlichen Arbeit in der Praxis am konkreten Fall zu verbinden. Hannes Hörnig, Mitglied des ZK der SED, in einem Artikel veröff. „Einheit“ Nr. 8/1979 Foto: J. v. Oheimt Doz. Dr. sc. med. Justus, Prof. Dr. sc. med. Dominok Fortschritt in der Ausbildung Erfahrungen in der Realisierung des neuen Lehrprogramms Pathologische Anatomie zur Ausbildung in der Grundstudienrichtung Stomatologie Mit Beginn des Studienjahres 1978/79 erfolgte die Ausbildung nach neuen, vom Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen be stätigten Lehrprogrammen. Es ist positiv zu bewerten, daß für das Fach Pathologische Anatomie als elementare Basisdisziplin nach die sem Programm nunmehr für ver schiedene Themengruppen ins gesamt 100 Stunden zur Verfügung stehen. Es muß dabei daran erinnert werden, daß bislang in der gesamten Republik — von wenigen Ausnahmen abgesehen — >ür Studenten der Stomatologie im Vergleich zu Studenten der Medizin nur ein „verkürztes“ Programm geboten wurde. Damit konnte und wurde den Belangen des Gebietes der Stomatologie in manchen Kapiteln, besonders der speziellen Krankheitslehre, nicht Rech nung getragen werden. Es war daher kaum verwunderlich, daß mit der Ein führung der neuen Programme gewisse Anlaufschwierigkeiten auftraten und zunächst Erfahrungen gesammelt wer den mußten und müssen. Außer einer den Bedürfnissen der Stomatologie mehr Rechnung tragenden Vorlesung bedarf es einer inhaltlichen Änderung der histologischen Übungen. Histologische Kurspräparate als große Schnittserien daonten zumeist viele Jahre zur Vertiefung der allgemeinen und speziellen Pathologie. Nach Einführung des neuen Lehrprogramms wurde damit begonnen, neue Schnittserien anzuferti gen, die nunmehr in stärkerem Maße Krankheitsbilder der Oralpathologie beinhalten. Gewisse Schwierigkeiten gibt es in der Realisierung der interdisziplinären Komplexe. Das Lehrprogramm sieht vor, daß unter Leitung des Vertreters der Pathologie nach Abstimmung mit den Vertretern der Lehrgebiete Pathophysio logie, Pathobiochemie und Mikrobiolo gie, d. h. ohne Vertreter der Stomatolo gie (I), die interdisziplinären Komplexe Kommunistische Erziehung und fachlich wissenschaftliche Bildung zu vermitteln sind. Es bedarf wohl keiner Erläuterung, daß die zuerst genannten Fachvertreter kaum in der Lage sind, eine zumindest fachlich niveauvolle Lehrveranstaltung z. B. zu Fragen der Parodontopathien oder Dyskinesien der Kieferknochen und dgl. bestreiten zu können. In mehreren Besprechungen (Stu dienjahreskommission etc.) wurde daher logischerweise einheitlich die Meinung vertreten, daß im Interesse, und letztlich nur im Interesse einer soliden Ausbil dung der Studenten, derjenige Fach- Vertreter eine Lehrveranstaltung bestrei ten sollte, der dazu die besseren fach lichen Voraussetzungen hat. In diesem Falle also die Fachvertreter der Stomato logie. Daran werden wir auch durch die neuen Lehrprogramme, welche ja kein Dogma darstellen, nicht gehindert. Wir sind im Gegenteil ausdrücklich auf gefordert. durch „Vorschläge und Hin weise zur weiteren Vervollkommnung des Lehrprogramms“ beizutragen. Wir sind uns alle bewußt, daß wir dies nicht durch polemische Diskussionen, sondern durch sachliche Beratungen und Entscheidungen erreichen wer den. Aus den Erfahrungen des nach dem neuen Ausbildungsprogramm abge schlossenen Studienjahres ziehen wir selbst einige Schlußfolgerungen. • Zur besseren inhaltlichen und or ganisatorischen Gestaltung des Stu dienjahres 1979/80 wurde eine Konzep tion erarbeitet, die rechtzeitig alle Veranstaltungen terminiert. • Der Fundus der histologischen Prä parate wird unter Berücksichtigung der Oralpathologie komplettiert. • Zur effektiven Gestaltung histologi scher Übungen sollte die Teilneh merzahl von 20 bis 25 Studenten nicht überschritten werden. Unsererseits ist abgesichert, daß trotz der dadurch auftretenden Mehrbelastung qualifi zierte Lehrkräfte zur Verfügung ste hen. • Aus den Examensgesprächen leitet wir die Notwendigkeit ab, in der Lehrplan Demonstrationen von Makro Präparaten einzubauen. Die effektive Gestaltung des Studium: wird auch — wie auch in den änderet Fachgebieten — nicht nur durch die Lehrenden, sondern auch durch die Studenten selbst bestimmt. Die relati' hohe Zahl von Studenten mit un genügenden Leistungen im Examer dürfte unzweifelhaft auf den mangelnder Besuch der Vorlesungen und Seminar« zurückzuführen sein. Zweifelsfrei kant es bei Studentinnen mit Kindern unc sonstigen familiären Belastungen dies bezüglich Probleme geben. Hier wäre es eine chte Aufgabe der sozialistischer Studentenkollektive, jenen Studentinner fördernde Hilfe zuteil werden zu lassen Zweifellos haben die Examina gezeigt daß es andererseits Studenten gibt denen eine fordernde Hilfe zuteil werdet muß und zwar in jenem Sinne, wie e: Genosse Dr. Werner Hering in seinen Referat auf der wissenschaftlich-metho dischen Konferenz des Ministeriums fü Hoch- und Fachschulwesen an 19./20. Januar 1979 in Leipzig formu lierte und gefordert hat. Alles in allem kann man feststellen daß das neue Lehrprogramm einet Fortschritt in der Ausbildung der Stu denten der Stomatologie im Fach Pa thologie bedeutet. Wenn wir alle, wie aufgefordert, an der Verbesserung de Realisierung und inhaltlichen Gestal tung konsequent und konstruktiv ar beiten, werden wir den Forderungen au der oben zitierten Konferenz und unse rer Verantwortung als Hochschullehre für die Ausbildung sozialistischer Zahn ärzte und Ärzte gerecht. Diese unsere Erfahrungen werde noch in diesem Monat in einer vor Ministerium für Hoch- und Fachschul wesen anberaumten Beratung zu Überarbeitung des Programms unter breitet.