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Geistig-kulturelles Leben an der Akademie Akademie-Echo miiß dem Le^eu bieueu Ausstellung mit Werken Dresdner Ärzte Auch das war ein Ereignis der Fest woche: feierliche Eröffnung einer Kunst ausstellung mit Werken der Dresdner Ärzte Prof. Dr. Edel, MR Dr. Langer und MR Dr. Thomas. Im Foyer des Rektorats gebäudes hatten sich dazu am Abend des 19. September zahlreiche Hoch schulangehörige und Gäste der Fest woche versammelt. Nach einer musikalischen Einstim mung durch das Streichquartett der Dresdner Staatskapelle würdigte Ge nosse Prof. Dr. Jentzsch, Prorektor für Gesellschaftswissenschaften, die seit mehreren Jahren durchgeführten Aus ¬ stellungen der „Kleinen Galerie" als eine gute, der Medizinischen Akademie Dres den würdige Tradition — Carl Gustav Carus selbst war Arzt und -Künstler. Gleichzeitig bereichern diese Ausstellun gen das geistig-kulturelle Leben für Mitarbeiter und Patienten, schaffen eine aufgeschlossene Atmosphäre gegenüber der bildenden Kunst und entwickeln die Einheit -von Wissenschaft und Kunst mit. Gerade unter dem zuletzt genannten Gesichtspunkt hat die gegenwärtige Ausstellung eine besondere Bedeutung: Handelt es sich doch bei allen drei Ausstellenden um Ärzte, die täglich mit Aquarelle, Pastelle, Gouachen Eindrücke von der Kunstausstellung Dresdner Ärzte hoher Verantwortung mit ihrer ganzen Persönlichkeit ihren humanistischen Auftrag erfüllen, die sich aber darüber hinaus in ihrer Freizeit der aktiven künstlerischen Betätigung widmen. Humanismus und sozialistische Ästhe Academia jubilans demonstrierte an läßlich ihres 25jährigen Bestehens nicht nur eine Gesamtschau erreichter Lei stungen und Erfolge. Man fand im Rektoratsgebäude auch eine beein druckende Ausstellung der ärztlichen Laienkünstler Prof. Dr. Edel, MR Dr. Langer und MR Dr. Thomas. Dieses Dreigestirn hatte im letzten Jahr schon eine Ausstellung in Räumen des Kran kenhauses Weißer Hirsch. Doch jetzt handelte es sich um eine wesentlich veränderte Kollektion. Wie seinerzeit in der Ausstellung dokumentierten aber auch hier alle Bildereinen beträchtlichen Grad künstlerischer Meisterschaft. Es wird deutlich, daß es unter Medizinern beachtliche Talente gibt, und man fragt sich unwillkürlich: Kennen wir eigentlich genügend die künstlerischen Talente und Aktivitäten von Mitarbeitern unserer Akademie? Müssen wir nicht mehr tun, um sie aufzuspüren, ihnen Gelegenheit geben, sich mitzuteilen und damit auch sich zu enfalten? Die ausgewählten Arbeiten der drei überzeugen sowohl durch die reife Gestaltung der gewählten Sujets als auch in der Anwendung und Beherr schung vielfältiger Techniken. Fast aus nahmslos handelt es sich um Urlaubs- und Reiseimpressionen — mit größtem Aktionsradius natürlich bei dem ehe maligen Schiffsarzt und Mopedweltrei senden Dr. Langer. Beherrschend im Mittelpunkt steht die Landschaft (Por träts und Figürliches, auch Problembil der finden sich nicht). Der Betrachter spürt etwas von der Situation und Stimmung, in der die Bilder entstanden sind: Entspannung und Gelöstheit, in nige Hinwendung zur Schönheit der Natur, Landschaft und Architektur, aktive Erholung durch produktiv-künstlerische Verarbeitung des Landschaftserlebnis ses, ein Effekt, der sich beim Fotografie ren doch nicht so einstellen kann. Die Palette der Motive ist breit: Landschaften unserer Mittelgebirge, Ostseemotive, die herbe Schönheit der Tatra, Reiseskizzen aus Hongkong, Nagasaki und Algerien, daneben Wald-, Pflanzen- und Blu menstücke. Motivisch gesehen ist die Ausstellung fast ein einheitliches Gan zes, ohne daß die unterschiedlichen Handschriften zu übersehen sind. Prof. Dr. Edel (Foto links, im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Dr. Kleine-Natrop) und MR Dr. Langer (auf dem rechten Foto im Meinungsaustausch mit Prof. Dr. Köhler) waren bei der Eröffnung der Ausstellung zugegen Fotos: W. Bachmann Thomas abstrahiert mit klaren siche ren Konturen, faßt eindrucksvoll die räumlich-kubische Geschlossenheit eines Bauwerks, z. B. der slowakischen Holzkirche. Er liebt die urwüchsige Gebirgslandschaft der Tatra und meistert in Grafiken unterschiedlicher Technik souverän Landschafts- und Architektur motive. Farbe fügt sich in klaren Umriß (Quedlinburg). Ganz hervorragend auch sein Aquarell „Slowakisches Dorf im Winter“. Langer erreicht in seinen Reiseskizzen eine erstaunliche Perfektion und ver mittelt dem Betrachter typische Ein drücke auch ferner Zonen der Erde. Ganz besonders gelungen (fast in japa nischer Manier) fand ich die Skizzen aus japanischen Städten. Aber auch Aquarelle fesseln die Aufmerksamkeit, z. B. der im Kolorit faszinierende Som merblumenstrauß. In den Arbeiten Edels kontrastieren kräftige, farbensatte Aquarelle, die den Charakter der Landschaft trefflich zum Ausdruck bringen, mit zarten Sepias und stimmungsvoll-empfindsamen Wieder gaben reinen Naturerlebens (wie z. B. im Waldstück). Könnte ich mir von ihm etwas auswählen, so wären es zwei wirkliche Kabinettstücke, die Sepia zeichnung „Athen mit der Akropolis“ und „Kirche Notre Dame in Brügge- Hommage ä Carl Gustav Carus". Es bleibt zu hoffen, daß die Aussteller einen großen Besucherkreis registrieren konnten. Dr. Heinz Rieger tik, beides Wesenszüge unserer soziali- stischen Gesellschaft, verbinden sich im Schaffen der hier ausstellenden Ärzte. „Kunst muß bereichern, dem Leben dienen, Freude bereiten“ — Mit diesen Worten, verbunden mit dem Dank an Prof. Edel, Dr. Langer und Dr. Thomas für ihre über 60 zur Verfügung gestellten Zeichnungen, Aquarelle, Linolschnitte und andere Arbeiten und der Hoffnung auf regen Besuch erklärte Genosse Prof. Jentzsch die Ausstellung für er öffnet und wünschte ihr einen guten Erfolg. Möge die „Kleine Galerie“, die am Freitag wieder ihre Pforten schloß, zu lebhaften Diskussionen angeregt und vielleicht auch dazu beigetragen haben, daß sich Mitarbeiter der Akademie zu eigener künstlerischer Betätigung ent schließen. Dipl.-Math. Moser Herzlich Willkommen ... zur Eröffnung der Fotoausstellung am Mittwoch, dem 17. Oktober, 15.30 Uhr im Rektoratsgebäude bzw. zum Besuch der Ausstellung an den weiteren Tagen. Bis 31. Oktober sind Aufnahmen der Mitarbeiter, die sich am Foto Wettbewerb beteiligten, zu sehen. 10. Kunstausstellung des Bezirkes Dresden Noch bis Sonntag, den 11. November, ist Gelegenheit, die Aus stellung in den Hallen am Fucikplatz zp besuchen. Sie enthält etwa 350 Arbeiten der Malerei und Grafik, 105 Werke der Plastik, 376 gebrauchsgrafische Arbeiten, 176 Beiträge zum Kunst handwerk und zur Formgestaltung sowie 57 szenographische und 64 Objekte der architekturbezogenen Kunst.