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6 Akademie-Echo Veranstaltungen der Festwoche Leidenschaftlich engagiert Wir berichten von der Schwesternkonferenz Das Programm der wissenschaftlichen Veranstaltungen anläßlich des 30. Jah restages der DDR und des 25. Grün dungstages unserer Hochschule wies auch eine Schwesternkonferenz aus. Aufgaben und Stellung der Kranken pflege in der sozialistischen Gesellschaft sowie verantwortungsvolle Tätigkeit der Schwester als sachkundiger Partner des Arztes, dies waren die Hauptgegen stände, über die man sich verständigen wollte. Nicht nur aus theoretischer Sicht, sondern vor allem aus dem Blickwinkel des Alltags, schöpferisch und vor wärtsorientierend. Man kann es vorwegnehmen. Die mehr als 350 mittleren medizinischen Kader unserer Hochschule, die den Festsaal der Medizinischen Fachschule gefüllt hatten, verstanden dieses An liegen, waren mit dem Vorgetragenen einverstanden, weil frei von allem Wunschdenken auch die Schwierigkei ten, die Probleme ihrer Arbeit an gesprochen wurden. Anerkennung und Dank Magnifizenz Prof. Dr. sc. med. Knoch stellte den Dank, die Anerkennung und Würdigung an den Anfang. Es war mehr als eine Geste im Rahmen der Begrü ßung. Man spürte die Verbundenheit des chirurgisch tätigen Arztes mit „seinen" Schwestern. Er betrachtete sie nicht als Erfüllungsgehilfen schlechthin, sondern als sachkundige Mitarbeiter, die im Pflegebereich eine entscheidende Rolle übernehmen, zumal sie am längsten und intensivsten mit den Patienten in Be rührung stehen. Er unterstrich das leidenschaftliche Engagement der Kran kenschwester, weil dieser Beruf ein Leben lang nicht nur Verantwortungs bewußtsein und Einsatzbereitschaft, sondern in hohem Maße Uneigennützig keit sowie Opferbereitschaft verlangt. Magnifizenz unterstrich mit Genugtu ung den Umstand, daß sich unter den Anwesenden insgesamt 118 Schwestern sowie 20 Röntgen- und medizinisch- technische Assistentinnen befanden, die seit Gründung der Akademie und zum Teil darüber hinaus in aufopferungsvol ler Arbeit im Klinikum tätig sind. Die erstmalige Verleihung der „Carus-Pla kette" an Krankenschwestern war äuße rer Ausdruck dieser Wertschätzung. Eine Ehrung, stellvertretend für ungezählte Krankenschwestern, die ihrem Beruf die Treue bewahren, ihn mit Stolz ausüben und sich in all ihren Handlungen von den edlen Zielen des sozialistischen Hu manismus leiten lassen. Mit der „Carus-Plakette“ geehrt In der Laudatio zur Verleihung der „Carus-Plakette" an Frau Oberin Ma thilde Wodetzki spiegelte sich nochmals ihr über 40jähriges Wirken für den kranken Menschen. Nach ihrer Schwe sternausbildung im damaligen Stadt krankenhaus Dresden-Johannstadt übernahm sie bereits 1948 die verant wortungsvolle Funktion einer Ober schwester und wurde 1953 zur Oberin ernannt. In dieser Funktion war sie an der Gründung der Medizinischen Akade mie mit beteiligt. Ihr stets selbstloser Einsatz, ihre Korrektheit und ihre auf hohem fachlichen Wissen beruhenden Leistungen sind uns allen bekannt. Sie hat in den Jahren ihrer Tätigkeit dabei nie die Notwendigkeit aus dem Auge verloren, den wissenschaftlichen Fort schritt in der Medizin mit einer niveau vollen krankenpflegerischen Betreuung zu verbinden und die Arbeit aller Krankenschwestern sowie pflegerischen Kräfte stets auf die Erfüllung der ge- damaligen Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen sowie die Berufung zum Direktor der Medizi nischen Fachschule gekennzeichnet. Sowohl in diesen Funktionen als auch als Abgeordnete und Mitglied der Stän digen Kommission Gesundheits- und Sozialwesen der Stadtverordnetenver sammlung Dresden hat Genossin Donath bis an die Grenze der physischen Belastbarkeit ihre Aufgaben erfüllt. Allein bis 1956 wurden unter ihrer Verantwor tung mehr als 4000 Operations-, Sta- tions-, Gemeinde- und Betriebsschwe- stellten gesundheitspolitischen Ziele zu orientieren. In die Verleihung der „Carus-Plakette“ an die Direktorin der Betriebsakademie, Genossin Alice Donath, war der Dank für die auf dem Gebiet der Erwachsenen qualifizierung und Weiterbildung mitt lerer medizinischer Kader erreichten Ergebnisse eingebunden. Seit 1943 wid mete sie sich zunächst als Schwestern- helferin, dann als Krankenschwester, der Pflege kranker Menschen. Die weiteren beruflichen Stationen waren durch die Übernahme von Lehrverpflichtungen in der Medizinischen Fachschule, die Aus übung verantwortungsvoller Tätigkeit im Foto: Eva Schwarting Stern im Fernstudium ausgebildet bzw. qualifiziert. Diesen Auszeichnungen schloß sich die öffentliche Belobigung von Schwe stern an, die sich auf den Stationen als Lehrbeauftragte im Rahmen der be- rufsp taktischen Ausbildung unseres Schwesternnachwuchses besonders verdient gemacht haben. Vorträge von hohem wissenschaftlichen Niveau Im wissenschaftlichen Programm der Konferenz sprachen Kolloquium Im Rahmen unserer Festwoche fand am 19. September im Institut für All gemeine und Kommunalhygiene ein Kol loquium zu ausgewählten Fragen der Kommunalhygiene statt. Unter Leitung des Institutsdirektors, Genossen OMR Prof. Dr. sc. med. Muschter, wurden drei Themenkomplexe diskutiert. Oberarzt Dr. Rudolph stellte neuere Erkenntnisse über den Einfluß der natür lichen UV-Strahlung, ihre Beeinflussung durch städtehygienische Faktoren und ihre Wirkungsweise auf das menschliche Wohlbefinden dar. Das aktuelle Thema der Möglichkeit einer Gewährleistung der thermischen Behaglichkeit in Wohnräumen und Ge sellschaftsbauten analysierte Oberassi stent Dr. habil. Burger besonders unter dem Aspekt einer rationellen Energiean wendung. Der abschließende Vortrag von Dr. Reinhardt stellte Probleme der Erfas sung von Kennwerten der psychophy sischen Leistungsfähigkeit von Studen ten zur Diskussion. In der Aussprache konnten aus den Referaten wertvolle Schlußfolgerungen für die weitere Forschungstätigkeit des Institutskollektivs gezogen werden. Burger — der Direktor unserer Hautklinik, Herr OMR Prof. Dr. Dr. Dr. Kleine-Natrop: Das Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt und die frühen Jahre der Medizinischen Akademie Dresden — Frau Oberin M. Wodetzki: Die Kran kenpflege — das entscheidende Tätig keitsfeld der Krankenschwester — der Direktor des Instituts für Marxis mus-Leninismus der Medizinischen Akademie Erfurt, Genosse Prof. Dr. Tetz laff: Krankenpflege und sozialistischer Humanismus — die Leiterin der Arbeitsgruppe „Ethisch-moralische Probleme der Kran kenpflege“ der Sektion Krankenpflege der Gesellschaft Krankenhauswesen der DDR, Frau Dr. Hahn: Ethische Probleme auf dem Gebiet der Krankenpflege — der Direktor unserer Neurologisch- Psychiatrischen Klinik, Herr OMR Prof. Dr. Lange: Psychologische und pädagogische Aspekte der Kranken pflege — der Direktor der Chirurgischen Klinik der Martin-Luther-Universität Halle Wit tenberg, Herr Prof. Dr. sc. med. Reich mann: Die Krankenschwester als sach kundiger Partner des Arztes. Das Dargebotene war eine konkrete Fortsetzung der Diskussionen anläßlich des in diesem Jahr stattgefundenen zentralen Krankenpflegekongresses. Der Wunsch unserer Schwestern nach Fort setzung solcher Veranstaltungen war groß, zumal sich diese Konferenz durch eine ausgezeichnete Abstimmung der einzelnen Vorträge und ein hohes wis senschaftliches Niveau auszeichnete. Man sollte diesen Überlegungen Rech nung tragen, weil das Partnerschafts verhältnis Arzt — Schwester immer mehr an Bedeutung gewinnt, weil die Arbeit der Krankenschwester von keinem ande ren Beruf übernommen werden kann, auch wenn er, wie der Arzt, über eine medizinische Hochschulausbildung ver fügt. Im Anschluß an die Schwesternkon ferenz empfing Magnifizenz die er wähnten 138 mittleren medizinischen Kader zu einem Essen. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Minister für Ge sundheitswesen, Genossen OMR Dr. Erler, dankte er für die jahrzehntelange Arbeit im Klinikum und überreichte ihnen Erinnerungsmünzen zum 25. Grün dungstag unserer Akademie. Dipl. rer. pol. H. Eckert Wissenschaftlicher Sekretär des Direktors für med. Betreuung Berichtigung In unserer Berichterstattung von der Parteiaktivtagung (Nr. 18/Seite 2) ist uns bedauerlicherweise ein Fehler unterlau fen. In der vierten Spalte muß der fünfte Absatz folgendermaßen beginnen: Aus gehend von der insgesamt positiven Bilanz in Erziehung und Ausbildung sprach Herr Prof. Dr. Thiele, Mitglied der NDPD und Gast der Parteiaktivtagung, über noch bestehende Disproportionen zwischen dem theoretisch vermittelten Wissen und praktischen Anforderun gen.