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6 Akademie-Echo Mitarbeiter über ihre Arbeit an der Akademie Kollege Otto Blöß All meine Kraft zum Wohle der Akademie Als ich im Januar 1948 aus der Gefangenschaft entlassen wurde, be gann ich meine Tätigkeit als Hausarbei ter im damaligen Stadtkrankenhaus Jo- hannstadt. Eine Planstelle für den Be reich Bau gab es noch nicht. Durch die Bombenangriffe war in der Bausubstanz großer Schaden entstan den. Die Aufräumungsarbeiten waren sehr umfangreich, und alle Mitarbeiter packten zu, obwohl es große Versor gungsschwierigkeiten in bezug auf V.- pflegung gab. Ein Jahr später wurde die Brigade Maurer gebildet, der ich als Brigadeleiter vorstand. Uns wurde die Aufgabe über tragen, in allen Bereichen die Keller räume, die vorher als Luftschutzräume ausgebaut waren, zu Aufenthaltsräumen für das Personal umzubauen sowie den technischen Zustand des Krankenhauses mit anderen Fachrichtungen wieder in Gang zu bringen. Mit Gründung der Medizinischen Akademie wurden die Anforderungen an den Bausektor immer größer. Da die bereitstehenden Investmittel nicht aus reichten, mußten aus eigener Kraft bauliche Maßnahmen durchgeführt werden. Durch die Bildung der Abteilung Grundfondsökonomie wurde der Stellen plan erheblich erweitert, so daß wir den Aufgaben besser gerecht werden konn ten. Nun besteht die Akademie schon 25 Jahre. Ich persönlich kann sagen, daß ich hier eine gute Arbeitsstelle gefunden habe. Meine Entwicklung vom Meister zum Obermeister sowie zum Leiter des Bereiches Baudurchführung innerhalb der Hauptabteilung Grundfondsökono mie sagen das aus. Als 1969 der Gesellschaftliche Rat gebildet wurde, berief mich der damalige Rektor, Prof. Dr. Schminke, in dieses Gremium, dem ich auch heute noch angehöre. Diese Berufung war für mich eine große Ehre. Ich hatte stets das Gefühl, daß meine Leistungen anerkannt werden. Auch weiterhin will ich all meine Kraft zum Wohle der Akademie einsetzen. Ich wünsche der Medizinischen Aka demie zum 25. Jahrestag im 30. Jahr der DDR weitere große Erfolge. Ankunft in Moskau. Bildmitte (mit Fähnchen) Genosse Dr. Wilfried Tautz, damals Sekretär der FDJ-Studienjahresleitung, heute Mitglied der HPL, tätig im Institut für Sozialhygiene Fotos: D. Sturm, W. Bachmann Genosse Dr. med. Wilfried Tautz Bewährung nach dem Studium Kollegin Ulrike Rentsch ... und begann mit Freude meine Arbeit Im September 1966 begann ich meine Lehre als Säuglings- und Kinderkranken schwester in der Fachschule der Medizi nischen Akademie. Diese Ausbildung konnte ich im Februar 1969 mit guten Ergebnissen beenden. Noch heute be sitze ich meine erste Auszeichnung, die Bronze-Medaille im Berufswettbewerb. Ich bewarb mich als Schwester in der Medizinischen Akademie und begann die Tätigkeit im Februar 1969 auf der Früh- und Neugeborenenstation in der Kinder klinik. Bereits Ende 1969 beendete ich den Lehrgang für Lehrfacharbeiter und konnte nun aktiv zur Verbesserung der berufspraktischen Ausbildung der Schwesternlehrlinge beitragen. 1973 delegierte mich die Leitung zur Qualifi zierung für Stationsschwestern. Diesen Lehrgang konnte ich ein Jahr später mit „Guten Morgen, Moskau!“ schrieb Genosse Sturm vor 12 Jahren zu diesem Bild. Kurz vor dem 50. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolu tion verlebten acht Jugendfreunde unse res damaligen V. Studienjahres drei un vergeßliche Wochen im Rahmen eines Fachaustausches in Moskau und Lenin grad. Nun liegt inzwischen auch unsere Exmatrikulation schon 10 Jahre zurück. Selbstverständlich konnte nach der sehr gutem Erfolg abschließen und als Zweitschwester auf der Früh- und Neu geborenenstation eingesetzt werden. Nach der Geburt meiner zweiten Tochter nahm ich das „ Baby-Jahr" in Anspruch und begann danach mit Freude wieder meine Tätigkeit in der Kinderklinik, jetzt als Stationsschwester auf der Großkinder-Station K 2; eine Aufgabe, die mich ausfüllt und mir Befriedigung verschafft. Zeitweilig wurde ich als Vertretung der Oberschwester eingesetzt, damit und mit anderen gesellschaftlichen Tätigkeiten möchte ich mich aktiv in das Leben unserer nun 30jährigen DDB einschal ten; meine Auszeichnung als „Aktivist der sozialistischen Arbeit" zeigte mir die Anerkennung meiner Arbeit. Approbation jeder von uns eine Fach arztausbildung aufnehmen und sich einen eigenen Wirkungskreis schaffen. Viele sind als Leiter von Kollektiven oder Einrichtungen geachtet und tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, daß unser Ge sundheitswesen hohe Anerkennung ge nießt. Selbstverständlichkeiten, über die es sich nachzudenken lohnt! Aus heutiger Sicht haben uns unsere Lehrer, u. a. Genosse Professor Ganse, Genosse Professor Kühn, Professor Harnapp, Professor Büschelberger, gut auf unseren Beruf vorbereitet. Als FDJ- Studienjahresleitung, als Parteigruppe hatten wir oft die Möglichkeit, dem damaligen Rektor, Genossen Professor Schmincke, den Hochschullehrern und allen anderen an der Lehre Beteiligten die Meinung des Studienjahres vorzutra gen. Dazu berechtigten uns auch unsere Leistungen. Mehr als 10 meiner ehemaligen Kom militonen sind heute an unserer Akade mie tätig. Sie sind fest in der Medizi nischen Betreuung und der Forschung integriert und arbeiten gesellschaftlich aktiv mit. Heute sind wir bereits selbst an der Ausbildung von Studenten betei ligt. Insgesamt haben wir einen kleinen Teil der 25jährigen Geschichte unserer Aka demie bewußt mitgestaltet — ein nicht immer leichter, aber doch erfolgreicher Abschnitt. Jeder von uns hat dabei sein Bestes gegeben. Sicherlich gibt es ähnliche Gedanken über die eigene Bewährung nach dem Studium bei vielen ehemaligen Studen ten. Könnten uns nicht durch regelmäßig organisierte Absolvententreffen viele bisher ungenutzte Vorschläge, kritische Hinweise oder Anregungen dabei helfen, unsere Ausbildung noch effektiver zu gestalten und die Beziehungen zwischen Hochschule und Praxis weiter zu ver bessern?