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6 Academia Medicinae Dresdensis In dieser Ausgabe sollen einige kon krete Beispiele für Soziale Dienste ge nannt werden, die im öffentlichen Inter esse liegen könnten. Dazu gehören • Ausweitung des Betreuungs- und Freizeitangebotes in Alten- und Pflegehei men • Zusätzliche Förderungs- und Betreu ungskräfte für Behindertenwohnstätten • Zusätzliche ambulante Haus- und Krankenpflege • Transport von Essen für Hilfsbedürf tige und Kranke (Essen auf Rädern) • Literatur auf Rädern für alte und be hinderte Menschen • Einrichtung einer Sozialstation (Ein richtung einer Spielstube, Sonderkinder garten, Hausaufgabenstube für milieuge schädigte Kinder, ambulante Kranken pflege, Altenbetreuung, Familienpflege) • Intensivierung der Betreuung der Ju gendhilfe in Erziehungs- und Lebensbera tungsstellen • Sozialpädagogische Betreuung von Kindern auf Spielplätzen (Ausweitung der Aktivitäten eines Jugendförderkreises) Betreuung arbeitsloser Jugendlicher • Betreuung und Förderung von gei stig behinderten Kindern • Ambulante Putz- und Betreuungs gruppe für alte, gebrechliche Menschen • Intensivierung des Hausbesuchs dienstes für alte und kranke Menschen • Betreuung von Alkoholikern/Sucht- kranken • Intensivierung der Sprachförderung ausländischer Kinder in den städtischen Kinderheimen • Betreuung von Schulentlassenen und -abgängern, arbeitslosen Jugendli chen, ausländischen Kindern • Intensivierung der nachgehenden Betreuung von Schwerbehinderten • Erwerbslebenvorbereitende Hilfen (Chancenverbesserung für schwer zu vermittelnde Jugendliche und Erwach sene) ABM - Was ist das eigentlich? ABM steht für Arbeitsbeschaffungs maßnahmen. Tun Sie den ersten Schritt: Als arbeitsloser Arbeitnehmer fragen Sie beim Arbeitsamt nach ABM. Tun Sie sich mit Gleichgesinn ten zusammen und sprechen Sie mit Ihrer Gemeinde, Wohlfahrts- und son stigen Sozialverbänden, den Gewerk schaften, dem Sportverein, den Abge ordneten von Gemeinde-, Kreis- und Landesparlament.. 5,3 Milliarden DM stehen allein für dieses Jahr im Rahmen des Gemein schaftswerkes „Aufschwung Ost" zur Verfügung, um neue Arbeitsplätze für diejenigen zu schaffen, die in den neuen Bundesländern ihren Job verlo ¬ ren haben. Mit den 5,3 Milliarden werden Pro jekte finanziert, die der Allgemeinheit dienen und die ohne die Bonner Fi nanzspritze nicht zu realisieren wä ren. Bei ABM werden bis zu WO Pro zent der Löhne und Gehälter (an die vorher Arbeitslosen) und oft gar noch anfallende Sachkosten (Material, Ma schinen usw., Höchstgrenze im Durchschnitt der Projekte: 33,33 Pro zent der anfallenden Lohnkosten) fi nanziert. Voraussetzung: Die Maß nahmen entlasten den aktuellen Ar beitsmarkt. Den Anstoß für ABM kann jeder ge ¬ ben, der Arbeit schaffen kann. Wer eine Idee hat, sollte sich einen Träger für die ABM suchen und zum näch sten Arbeitsamt gehen. Dort ist man für neue Ideen dankbar. „Arbeit für viele, Nutzen für alle", heißt eine Broschüre, die jetzt das Bundesarbeitsministerium herausge geben hat. Auf 52 Seiten lesen Sie dort alles, was im Zusammenhang mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wichtig ist: Tips, Hinweise, Muster verträge, Checklisten und viele Bei spiele. Sie bekommen die Broschüre kostenlos bei Postämtern. (Quelle: FF-dabei 26/91) Möglichkeiten zur Schaffung neuer Arbeitsplätze • Frühbetreuung Behinderter (Eltern beratung, Erziehungsberatung, Hausbe suchsdienst) • Begleitende und nachgehende Be treuung psychisch Behinderter • Entwicklung eines Modells zur Be treuung von Schlüsselkindern • Versorgung von Kindern bei Klinik- bzw. Kuraufenthalt der Mütter • Hausaufgabenbetreuung für Lernbe hinderte • Schulische Versorgung von Heim kindern, Hausaufgabenbetreuung • Sozialpädagogische Betreuung einer Internatsgruppe von noch nicht berufs reifen Jugendlichen • Allgemeine (Hausaufgaben-) Betreu ung von Schlüsselkindern • Mitbetreuung von Kleinstkindern im Kindergarten • Nachträglicher Erwerb des Haupt schulabschlusses von arbeitslosen aus ländischen Jugendlichen • Ergänzungsunterricht für lernschwa che Kinder/Legastheniker (Förderkurs, Hausaufgabenbetreuung) • Umbau alter Stadtbusse unter Be rücksichtigung der besonderen Bedürf nisse des Transportes behinderter Men schen • Unterstützung des Sozialarbeiters (Spielplatzleiters) bei der pädagogischen Betreuungsarbeit mit den Kindern; allge meine Arbeiten auf dem Abenteuerspiel platz • Sozialpädagogische Betreuung älte rer Bürger in Altenclubs und Altentages stätten • Projekt zur Früherfassung von ver haltensauffälligen Kindern; Entwicklung eines geeigneten diagnostischen Verfah rens • Beratung und Aufklärung ausländi scher Eltern, welche entscheidende Be deutung einem Kindergartenbesuch für die geistige Entwicklung ihrer Kinder zu kommt • Heranführen vereinsamter alter Menschen an Altenclubs • Freizeitmaßnahmen für Behinderte • Fahrdienst für Behindertenbetreu ung • Betreuung von akut kranken Kin dern; Patienten beschäftigen z. B. Spiele, Lesen, Basteln; Herstellen von Kontakten zu Patienten, die nicht oder nur selten Be such erhalten; Betreuung von Kindern der Besucher während der Besuchszeiten • Mithilfe beim Aufbau eines Freizeit clubs für Behinderte • Einkaufs- und Betreuungsdienst für ältere und behinderte Bürger (mit Kfz-Ein- satz) Pallas Fragen Sie nach ABM! Die Situation in den verschiedenen In stituten unserer Einrichtung ist. sicher ähnlich: einige Kolleginnen bzw. Kolle gen erwarten mehr oder weniger ängst lich zu früherem oder späterem Termin ihre Entlassung. Umstrukturierungen und Rationalisierungen machen solche Schritte unumgänglich. Diesem Wissen Rechnung tragend, haben sich die Kolle ginnen MTA der Außenstelle Nord mit dem Arbeitsamt in Verbindungen gesetzt. Als ihr Vertreter habe ich den Informa tionstermin in der Semperstraße wahrge nommen. Da die eingeholten Informatio nen von allgemeinem Interesse sind, möchte ich sie an dieser Stelle kundtun: 1. Spätestens unmittelbar nach einge tretener Arbeitslosigkeit sollte sich jeder Betroffene auf dem Arbeitsamt zur Regi strierung melden. Für MTA ist das auf der Semperstraße, zur Zeit im Zimmer 525. durch einen „Arbeitsberater" eine Bera tung durchgeführt. Ziel dieser Beratung ist es, Fort- und Weiterbildungsangebote für die entsprechende Berufsgruppe (MTA) zu unterbreiten und natürlich zu vermitteln. Sogenannte „Bildungsträger" reichen ihre Bildungsangebote beim Ar beitsamt zur Genehmigung ein. Das Ar beitsamt entscheidet, für welche Berufs gruppe das jeweilige Angebot geeignet ist und ob überhaupt ein Bedarf dafür zu erwarten ist. 4. Das Arbeitsamt geht davon aus, daß besser fort- und weitergebildet als umge schult werden sollte. Unter Umschulung wird der Wechsel in eine ganz andere Fachrichtung verstanden, dabei wird also nicht auf vorhandene Kenntnisse und Er fahrungen aufgebaut. Weiterbildung da gegen greift auf vorhandenes Wissen und Können zurück, ist somit weniger aufwendig und hat nicht die Schaffung ei ner „neuen Konkurrenz" für bestehendes Personal zur Folge. er vermitteln kann. Er wird also auch sol che Vorschläge unterbreiten. 6. Jeder Bürger kann sich mit dem Ar beitsamt in Verbindung setzen, auch wenn die Arbeitslosigkeit noch nicht ein getreten, aber zu erwarten ist. Sollte je mand bei einer solchen Gelegenheit - oder auch unabhängig davon - Kenntnis über eine gewünschte und akzeptable Weiterbildungsmaßnahme erlangen, so kann er sich dafür bewerben. In einem solchen Fall sollte er detailliertere Infor mationen beim entsprechenden Bildungs träger einholen, einen „Platz bongen" und die Maßnahme anschließend beim Arbeitsamt für sich beantragen. Der Ar beitgeber wird bei Bewilligung des Antra ges jedoch zum nächstmöglichen Termin die Kündigung aussprechen. 7. ABM- und Weiterbildungszeiten zäh len nicht als Arbeitslosigkeit. Setzt im An schluß daran Arbeitslosigkeit ein, so er folgt die Berechnung des Arbeitslosen geldes auf der Grundlage des vormaligen Gehaltes (als MTA). 8. Gestattet der Arbeitgeber (und das ist hier bei uns zur Zeit die Regel) die Teilnahmen an der beantragten Maß nahme, obwohl die Kündigungszeit noch nicht abgelaufen ist, so erhält der Betrof fene während dieser Zeit das ihm zuste hende Gehalt weiter. Das Arbeitsamt be zahlt in diesem Fall also lediglich die Maßnahme, kein Arbeitslosengeld oder sonstiges. Diese Zahlung setzt erst nach Ablauf der Kündigungsfrist ein. 9. Als Fort- und Weiterbildungsmög lichkeiten für MTA liegen z. B. gegenwär tig vor bzw. sind in Vorbereitung -(kein Anspruch auf Vollständigkeit!): - Ausbildung zur Dokumentationsassi stentin (Erstellung medizinsch relevanter Dokumentation); Bildungsträger hierfür ist das Institut für Medizinische Informa tik und Biometrie an der MAD (in Vorbe reitung, 1 Jahr Vollzeitausbildung) - Ausbildung als Pharmareferent - Qualifizierung zur zahnärztlichen Sprechstundenhilfe - Ausbildung in der Altenpflege (auch denkbar in Verbindung mit ABM). Für die genannten Bereiche wird mit großen Vermittlungschancen gerechnet. Das Angebot an Fortbildungsmöglichkei ten wird ständig aktualisiert. Inge Rost 2. Von einem „Vermittler" wird dann geprüft, ob freie Stellen für diese Berufs gruppe vorliegen. Falls „ja" wird vermit telt. Anmerkung: Die Chancen für eine Vermittlung als MTA sind nur wenig grö ßer als Null. 3. Da wahrscheinlich keine Vermitt lung erfolgen kann, wird auf Wunsch 5. Der Arbeitsberater hat auch Kennt nisse über vorliegende ABM-Stellen, die