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4 Academia Medicinae Dresdensis Konzil wählte neuen Rektor Fortsetzung von Seite 2 Dabei sollte sehr sensibel und verant wortungsvoll vorgegangen werden, um die Funktionsfähigkeit der Hochschule nicht zu gefährden. 4. Beschlußfassung über die von Senat und Rektor erarbeitete langfristige Ent wicklungskonzeption unserer Hoch schule, z. B. bei der Abstimmung zur For schungskonzeption und zum Forschungs prinzip. Dabei sollte es gelingen, die Forschung an unserer Hochschule in Bahnen zu lenken, die sie von dem bisher gehandhabten Selbstzweck Einzelner be freit und sie entsprechend den vorhande ¬ nen hervorragenden Kapazitäten in vie len Kliniken und Instituten frei von inkompetenter Bevormundung an das in ternationale Niveau heranführt. 5. Beratung des Rechenschaftsberichtes des Rektors. Darüber hinaus werden sich bei der derzeitigen Lage in unserem Land zahlreiche weitere Aufgaben für das Kon zil ergeben, diskutiert, abgestimmt und geregelt werden müssen. Ich bitte Sie, meine Damen und Herren Mandatsträger im Konzil, diese großen Aufgaben anzunehmen und verantwor tungsvoll zu bewältigen." Nachdem das Konzil einen Sitzungsvorstand gewählt hatte, übernahm Herr Prof. Dr. Dr. med. Schaps (Bildmitte) als dessen Vorsitzender die weitere Versammlungs leitung und stellte die beiden Kandidaten für das Amt des Rektors unserer Hoch schule vor. Er gab dem Forum Gelegenheit, Anfragen an die beiden Kandidaten zu stellen, was auch ausführlich wahrgenommen wurde. Ignoranz oder Boykott? Die Mehrzahl der Mitarbeiter ver folgt mit großen Erwartungen die Ent wicklung an unserer Hochschule. Ge tragen und umgesetzt wird die ge samte zukünftige Entwicklungskon zeption an unserer Einrichtung durch Rektor, Senat, Konzil und die be stimmten bzw. gewählten Leitungs gremien in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Direktoren und Oberärzten der Kliniken, Insti tute und Abteilungen. Höhepunkte und zugleich Rechen schaftslegung zu besqnderen Ent wicklungsetappen stellen dabei die öffentlichen Sitzungen des Konzils dar. Großes Befremden muß die Tat ¬ sache auslösen, wenn gerade zur er sten Sitzung des an unserer Hoch schule frei, geheim und demokra tisch gewählten Konzils, auf der die Wahl des neuen Rektors auf der Ta gesordnung stand, die Mehrheit der Klinik- und Institutsdirektoren bis auf wenige Anwesende, Entschuldigte oder aus dienstlichen Gründen ver hinderte fehlten. Ist das nur verant- wortungsloselgnoranzunsererangeb- lichen Leitungsträger oder handelt es sich um organisierten Boykott? In beiden Fällen sollten Rektor und Se nat die Tatsache aufmerksam regi strieren. Der Sitzungsvorstand des Konzils Zum Arktikei „ Wie weiter in der medizinischen Betreuung?" in f/ Academia Medicinae Dresdensis" von 25. Februar 1991 Vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft wurde ich darauf auf merksam gemacht, daß mein Artikel in seinem letzten Satz als herabwürdigende Bewertung der Regierung Lothar de Mai zieres aufzufassen ist. Ich erkläre hiermit, daß sich dies in kei ner Weise beabsichtigt habe. Ich wollte mich lediglich auf die festgeschriebenen Bedingungen in der medizinischen Be treuung beziehen, die meiner Meinung nach kläglich sind. Den Passus „einer kläglichen Übergangsregierung“ nehme ich aus diesem Grunde zurück. Doz. Dr. med. Franz „Ich beglückwünsche alle gewählten Mitglieder des Konzils, es wurde gesagt: das erste demokratisch gewählte. Wir wünschen uns allen Gesundheit, Stand vermögen, gute Entscheidungen zum Wohle der Akademie. Ich habe in meinem Leben schon oft Rechenschaft geben müssen, aber noch nie mit solcher Freude, Offenheit und Losgelöstheit wie heute. An den Anfang darf ich einige Aktivitäten stellen, die wir in einem Jahr und drei Monaten mit meiner Regierungsmann schaft geleistet haben. Am 15. Dezember 1989 erfolgte die Gründung des anfangs belächelten Krankenhausrates Dresden. Mit dieser Gründung ist es uns gelungen, die gesamte Gesundheitspolitik der Stadt binnen vier Wochen in eine Hand zu be kommen. Und daraus resultieren auch Summen, die nie eine andere Hoch schule bekommen hat. Darüber hinaus haben wir bereits im Februar 1990 engen Kontakt aufgenommen zu dem Kranken hausrat der Stadt Hamburg. Und wenn heute unsere Akademie einen Pflegesatz von 280 DM hat, wenn heute unsere Ver waltung weiß, wie es langgeht, dann ha ben wir das dem Krankenhausrat zu ver danken. In Hamburg wurden unsere Leute schon im Mai geschult. Wir haben über den Krankenhausrat die Verteilung der Großgeräte durchge führt. Wir haben heute in der Stadt - und man soll nicht egoistisch sein - drei neue Computertomographen, in Friedrich stadt, in Neustadt und bei uns. Wir haben christlich und gerecht die Großgeräte und die Spenden, die die Stadt bekam, über den Krankenhausrat verteilt. Dar über hinaus haben wir eine Profilierung geschaffen, um die der damalige Kreis arzt Jahre gekämpft hat. Das nächste, und das muß ich beken nen, das Größte in meiner Amtszeit, war die Einführung der Vorklinik. Wir haben es binnen paar Monate geschafft und mein großer Dank gilt angefangen bei den Bauarbeitern, den Wissenschaftlern bis zum Prorektor, der alles in der Hand hatte. Die Vorklinik ist das A und O und gleich möchte ich dahinterhaken, die Ein führung der Vorklinik für die Zahnmedi zin, ist ein fester Punkt des Regierungs programms. Unter dieser Sache können wir es nicht machen und können als Hochschule nicht weiter bestehen blei ben. Ein weiterer Höhepunkt war die Bestä tigung der MAD als Hochschule in Ge samtdeutschland. Da gibt es einen Kabi nettsbeschluß, da gibt es einen Beschluß in Bonn." Magnifizenz informierte, daß wir das Forschungsinstitut für medizinische Dia gnostik in Klotzsche übernommen sowie vom sowjetischen Armeelazarett ein Ge bäude zugesprochen bekommen haben und welche Zwänge dazu führen, daß wir einige Institute dorthin verlegen müssen. Magnifizenz dankte dem Prorektor zur besonderen Verwendung, Herrn Profes sor Herrmann, der maßgeblichen Anteil an den Bemühungen hatte. „Auf dem Weg zu einer Allround- Hochschule war es notwendig gewesen, Institutionen zu etablieren, die wir entwe der nicht hatten oder nur in Form von Ab teilungen. Wir haben ohne nach Berlin zu schauen in Eigeninitiative das Institut für Anatomie, für Biologie, für Physiologie, Pathophysiologie, Geschichte der Medi zin und Genetik gegründet. Wir haben entflechtet und neu gegründet die Klini ken Neurochirurgie, Kinderchirurgie, Neurologie, Psychiatrie und Kinderpsy- Magnif izie le( 1 Jahr und 3 Monate voller mismu: chiatrie. Wir haben umgestaltet die ehe intideolog malige Sektion Stomatologie in das Zen I Trennun trum für Zahnmedizin mit den via «j die Ne konsequ ch der Lei richtet. zige Hochschule der Ostländer ein Ze weise zu satzstudium für Allgemeinmedizin eingegarenz de Fachpolikliniken und der Klinik für Kiefer und Gesichtschirurgie. Wir haben als ein » Von Anfang an war eines meine:mg und Hauptprobleme, die Eindämmung der wesens i Umweltschäden durch die Klinik und Po Wirkung liklinik für Nuklearmedizin. Wir wäret len Auton vorstellig geworden bei Herrn Voscherai in Hamburg, bei Herrn Späth in Stuttgart, und Stud die beide der nicht mehr da ist, beim Umweltmini füllt, die ster in München, bei den Oberbürger wrkten da meistern. Wir haben von überall große den Zula: Zustimmung erhalten. Bis heute ist keine weise ur müde Mark geflossen, es ist uns aberge chschule i lungen, das Grundstück zu erschließen, Studente die Baupläne fertig zu machen, wir war je, die Mi ten jetzt auf die Realisierung der großen len Mitw Versprechen. Es ist uns weiter gelungen, izentappe In einem Handstreich das Schloß Wach- schäft, be trotz aller Meldungen gewisser Regenbö eine wei witz zu erringen. Das Schloß hat sich be r,an die : währt als unser Schulungszentrum und st und K Übernachtungszentrum, und ich bin s IsGrunda eher, es wird uns keiner wegnehmen, tases z durchgesetzt. Es ist gelungen, auch eine ÖTV-Gruppe zu bilden und die 200 DM, die wir bekommen haben, verdanken wir der ÖTV und keiner anderen Instanz, tdevollst vebschlüss Erhalt der weiter Ane genpresse. allagnifize Es war wichtig die Bildung des provissbeund Pri rischen P4shalrates, wie haben wir hiergade ärz gestritten, aber die Kollegen haben sich jderbindes durchführen konnten. iversität Li Und ich bin froh, daß wir im Herbst die Sachsen e Wahl des legitimierten Personalrates ksbildung Nun zu den Hauptaufgaben: gestellt i Im Vordergrund der Arbeit des Prorek- Prorektor torates für Bildung und der Rechtfert- Inden unc gung seiner neuen Bezeichnung standen bwaren at Mit ihren Wahlkarten bekundete das KonZustimmu