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unserer in gro- nikalien ine Ent ixierbä en Be lit eine i errei ieterfir-. in Bun ig von tterien, n, Alt d noch /erden, on Ab Recyc le spie- Prüfun- er mit et wer rlichen Sicher- vir alle es wird Entsor- t einer Arenz, r MAO hmann nit er- Ein las in- eit ' nd ut- re- ch er- ie- a- el, m- er >r- 0- g sis Academia Medicinae Dresdensis Aus unserer sächsischen Geschichte Schneeberq — die ^tadt des Sillers Die Entdeckung abbauwürdiger Erzvor kommen, insbesondere reiche Silber funde am Schneeberg im westlichen Erz gebirge, nahe der Zwickauer Mulde, zu Anfang des Jahres 1471 lösten weithin ein beispielloses „Berggeschrey" aus. Ihm folgten Bergleute und Handwerker, Kauf leute und Schankwirte aus allen deut schen Landen. Schon drei Jahre später wurden über eintausendzweihundert Bergknappen in den rund 130 Zechen ge zählt. Von den für die damalige Zeit un gewöhnlich reichen Silberfunden kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man sich vor Augen hält, daß in den Jah ren von 1470 bis 1483 die Ausbeute einen Wert von 1 822 305 Meißner Gulden re präsentierte. Ein veranschaulichender Vergleich dazu, ein Häuer verdiente zur gleichen Zeit etwa 25 Gulden im Jahr. Schon bald floß fremdes Kapital in den Schneeberger Bergbau ein. Bald prägte sich ein städtisches Siedlungsgefüge aus und Schneeberg erhielt die Stadt- und Bergrechte verliehen für eine plan- und regellose Siedlung. Es unterscheidet sich damit grundsätzlich von den schachbrett artigen Plangründungen später entstan dener großer Bergstädte wie beispiels weise Annaberg oder Marienberg. An ders vor allem als bisherige feudale Stadtgründungen zielte der städtische Aufbau hier nur auf bergmännische Pro duktion und blieb ohne die traditionellen Architekturmerkmale wie Ummauerung und Zentrumsfunktion im feudalagrari schen Wirtschaftsraum der Umgebung. Das erste 1527 erbaute Rathaus und die unweit entfernte St.-Wolfgangs-Kirche, die zweitgrößte spätgotische Hallenkir che des Erzgebirges, in vollendeter Raumeinheit von Chor und dem zu einer einzigen Halle zusammengeschlossenen Gemeinderaum aller drei Schiffe, prägten lange Zeit maßgeblich das architektoni sche Antlitz der Stadt. Nach einem Stadt brand von 1719, ihm fielen außer dem Rathaus weitere 400 Häuser zum Opfer, entstanden prächtige, schmuckreiche Bürger- und Patrizierhäuser am großen, zweiteiligen Markt, eine weitere Beson ¬ derheit der Stadt. Dieses in sich stilistisch geschlossene Bauensemble des Hochba rocks und des Rokokos, darunter das Stammhaus der Familie Schnorr von Ca- rolsfeld und das Fürstenhaus, ist wegen seiner architektonischen Einmaligkeit komplex unter den Denkmalsschutz ge stellt worden. Das Rathaus, den Marktplatz raumge stalterisch beherrschend, ist nunmehr ein von 1851 bis 1853 im Rechteck aufgeführ ter neugotischer Bau anstelle des einsti gen von Bränden zerstörten Barockbau werkes. Modelle aller ehemaligen Rat häuser gehören zu den optisch beson ders attraktiven Exponaten im hiesigen Museum für bergmännische Volkskunst. In den Jahren von 1483 bis 1485 wurde der nahegelegene, noch heute als Naher holungsgebiet existente, rund 23 Hektar umfassende Filzteich, angelegt. Er war seinerseits als erste und damit heute älte ste Talsperre in der Geschichte Sachsens angelegt worden und diente zur Wasser erhaltung für grubentechnische Zwecke. In seiner Art ein einmaliges technisches Denkmal von nationaler Bedeutung. Ebenfalls in diese Zeit fällt die Grün dung der alten Lateinschule und die Un terstellung Schneebergs unter die Dop pelherrschaft der Kurfürsten Johann und des Herzogs Georg. Ein Kuriosum in der Geschichte. Beide Landesherren schöpf ten reichlich den Gewinn aus dem Berg bau ab. Der frühkapitalistische Bergbau, gewissermaßen manufakturell betrieben, beschleunigte die soziale Differenzierung unter der Bevölkerung. Starke soziale Ge gensätze führten zur Verbreitung sozial revolutionären Gedankengutes. So fand auch der reformistische Gedanke viele Anhänger unter den Bergknappen und ih ren Familien. Die in den Jahren von 1523 bis 1525 in Auswirkung der lutherischen Reformation und anderer frühbürgerlich revolutionären Klassenauseinanderset zungen stattgefundenen Aktionen wur den aber im Keim erstickt, lebten jedoch in den frühen Streiks von 1596 und 1598 erfolgreich wieder auf. Rund sechzig Jahre später waren die Silbervorkommen erschöpft. Fortan be stimmten der Bergbau auf Kobalt und Wismut die weitere Entwicklung. Schnee berg wurde Sitz des Bergamtes und des Blaufarben-Kartells, Hauptlager für Blau farben und Weißbleche in Sachsen. Im 30jährigen Krieg verlor die Stadt über die Hälfte ihrer Einwohner. Bis in das 19. Jahrhundert hinein stagnierte die indu strielle Entwicklung auf Grund des un günstigen Standortes. Nicht zuletzt des halb versuchte die Stadt seit rund hundert Jahren mehr und mehr ihre zen tralen Funktionen auf kulturelle Bereiche zu verlagern. So entwickelte sich Schnee berg schon frühzeitig auch zu einer Schulstadt. Zwischen 1808 und 1905 wur den beispielsweise 11 Schulen gegrün det, von denen acht durchaus überörtli chen Charakter und Bedeutung besaßen. Über zwei Jahrhunderte bewegte dann auch hier die Klöppelspitzenproduktion das gesellschaftliche Leben. Aus der 1879 gegründeten Spitzenklöppelschule ging dann die heute so populär gewordene Fachschule für angewandte Kunst hervor. Neben der Entwicklung des Schulwe sens entfaltete sich ein vielseitiges, sich an der Folklore orientierendes kulturelles Leben. In diesen wohl damals noch spon tan entstandenen Grundlagen einer ech ten und unverfälschten Volkskunst hat das Laienschaffen und die Folklorefor schung unserer Tage ihre historischen Wurzeln. Als Zentrum der erzgebirgischen Volkskunst von heute, vor allem der Holzgestaltung und der Schnitzerei und des Spitzenklöppelns und als Folklorezen trum mit der immer wieder überaus be liebten Schauwerkstatt für Schnitzkunst und dem bekannten Museum, hat Schneeberg überregionale Bedeutung er langt. Man merkt dies auch an den Touri sten- und Besucherzahlen. Das alljährlich gefeierte „Fest der Freude und des Lichts", entstanden aus der Wahrung hi storisch gewachsener nationaler Berg mannstraditionen, machte die Stadt über unsere Landesgrenzen hinaus bekannt. Georg Daniel Bilderbuch für Wiedereinsteiger Manchem unserer Zeitgenossen fällt es heutzutage schon sehr schwer, sich vor oder nach einem Fernsehabend - bei dem es ob der Programmvielfalt ohnehin jedesmal Familienkrach gibt — wieder mal einem guten Buch zuzuwenden. Ei nige Hausfrauen, die immer noch nicht wissen, wie sie all diese merkwürdigen Gemüsearten zubereiten müssen und deshalb nach einem Kochbuch greifen, seien hier mal ausgenommen. Früher, ja ohne SAT und RTL, da wurde man ja förmlich zum Lesen gezwungen. Aber heute? All jenen, denen aber doch noch ir gend etwas fehlt, sei - sozusagen als Wiedereinstieg in die Literatur - zum An fang ein Comic empfohlen. Das sei nicht besser als ein Porno-Video? Irrtum! Wie fast alle Dinge im Leben hat auch der Co mic zwei Seiten. Die gute beim Comic heißt Cartoon. ,Leben wir nicht in einer herrlichen Zeit?" Dies fragt uns, nein, nicht der Kanzler, sondern Reiser, Jean Marc Rei ser, ein moderner Klassiker des französi schen Cartoons. Und, ganz merkwürdig, man meint, Reiser müsse in Deutschland zu Hause sein. (Dabei ist er schon sieben Jahre tot.) Er denkt, wie jeder von uns schon gedacht hat, er zeichnet Men schen, die man zu kennen meint. Kein Thema wird ausgelassen: Urlaub, Sex und Nachbarn, Rüstung, Arbeit und Kin der, Wollen und Nicht-Können, Presse freiheit und Bombenlegen. Und das Ganze so unglaublich frech und unver schämt, daß das anfangs im Halse stek- kenbleibende Lachen sich doch einen Weg nach draußen sucht. Reiser hat für sich einen Weg gefun den, Frustpotential abzubauen. Er zeich net einfach. Es geht aber auch anders. In dem man sich's anschaut. Leben wir nicht in herrlichen Zeiten? (Jean Marc Reiser, Leben wir nicht in einer herrlichen Zeit? Verlag KNAUR, Preis: 7,80 DM.) Dr. Elke Leinhoss Aus anderen Hochschulzeitungen Neues Zentrum Zeitung der Karl-Marx- Universität informiert Früherkennung und Frühterapie von Säuglingskrankheiten sowie die Betreuung behinderter und genetisch geschädigter Kinder ist das Ziel eines in Leipzig gegründeten sozialpädiatri schen Zentrums. Es wird wie sein Vorbild in München den Namen „Ak tion Sonnenschein” tragen. In Zusam menarbeit mit der Kinderklinik der KMU sollen neue wissenschaftliche Erkenntnisse genutzt werden, um Kin derärzte fachlich zu schulen und El tern Kenntnisse zur bestmöglichen Förderung ihrer behinderten Kinder zu vermitteln. Der Begründer der „Ak tion Sonnenschein", Professor Hell brügge aus München, weilte kürzlich in Leipzig. Er sicherte der Leipziger Aktion, die bereits als mildtätiger Ver ein anerkannt ist, sowohl fachliche als auch finanzielle Hilfe zu. Erstes Pro jekt des Leipziger Zentrums ist die An schaffung eines Apparates zur Dia gnostik frühkindlicher Hörschädigun gen. Wenn eine solche Schädigung rechtzeitig diagnostiziert wird,' ist es möglich, den betroffenen Kindern das Erlernen der Sprache zu ermöglichen. Ehrendoktorwürde Herrn Prof. Dr. W. F. Lever (Tübin gen) wurde im Dezember anläßlich des 575jährigen Bestehens der Medi zinischen Fakultät der Universität Leipzig die Ehrendoktorwürde verlie hen. Die Übergabe der Urkunde er folgte am 15. Januar in einer akademi schen Veranstaltung im Hörsaal der Universitäts-Hautklinik Tübingen im Auftrag von Rektor, Senat und Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni versität Leipzig durch Herrn Prof. Dr. Haustein, der anschließend einen Festvortrag zum Thema „Pathogeneti sche Aspekte des bullösen Pemphi goides Lever" hielt. Hilfe kontra Krebs Zu größerer Unterstützung ihrer Ar beit hat die im November 1990 neuge gründete Sächsische Krebsgesell schaft aufgerufen. Wie ihr Vorsitzen der, Dr. Günter Schott informierte, richtete sich die Arbeit der Vereini gung unter anderem auf die Vertie fung der Erkenntnisse über die Krebs krankheit sowie die Förderung der Krebsforschung und die Aufklärung der Bevölkerung über die Früherken nung. Er hoffe auf besondere Förderung durch Ärzte und medizinisches Assi stenzpersonal.