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2n Ghast im Reich des „9assermannes" Ein Streifzug durch das Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet Seit der Mensch lebt, lebt er als ein Teil der Natur und gleichzeitig als deren Nutzer, machte er sie sich schrittweise nach seinen Vorstellungen und zu sei nem Vorteil untertan. Doch nie war in diesem Jahrtausende zählenden Prozeß die Verantwortung für unsere natürliche Umwelt, für einen bewußten und bewah rend haushälterischen Umgang mit ihr größer als heute. Menschliches Eingrei fen kann stets nur eine Gestaltung bei Wahrung des ökologischen Gleichge wichts, niemals aber ein Zerstören sein. Die Oberlausitz kann völlig zu Recht als den landschaftlich schönsten und vielge staltigsten Gegenden der neuen Bundes länder zugehörig bezeichnet werden. Während das Zittauer Gebirge und das Lausitzer Bergland stark für den Touris mus und Fremdenverkehr erschlossen sind, ist die Muskauer Heide und das überaus interessante „Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet" weitgehend un bekannt. Die natürlichen Wasserläufe im Süd osten Sachsens wie Neiße, Spree, Schwarze Elster, das Löbauer Wasser, die Mandau, die Pließnitz, das Klosterwasser, die Pulsnitz und die Wesenitz, um nur die wesentlichsten zu nennen, speisen eine Unzahl Teiche, Weiher und Seen. Ein be deutungsvolles neues, aber auch umstrit tenes wasserwirtschaftliches Element im Naturraum der Oberlausitz sind die künst lichen Seen. Einige von ihnen, wie das Speicherbecken Quitzdorf mit 6,9 Qua dratkilometern Wasserfläche und der be kannte Knappensee mit rund 2 Quadratki lometern Fläche beeinflussen das Mikro klima und schaffen neue Biotope. Die nördliche Begrenzung dieses Ge bietes verläuft etwa auf der Linie Rothen burg an der Neiße bis Wittichenau an der Schwarzen Elster über Kreba-Neudorf und Lohsa. Als etwa 20 Kilometer breiter Geländeabschnitt am Nordrand der Lau sitzer Gefildezone zeichnet sich das Ge biet durch seine hydrographischen Be sonderheiten aus. Zu Zeiten, da die Flüsse noch nicht reguliert und das Grundwasser gesenkt wurden, waren pe riodisch wechselnde hohe Grundwasser stände typisch. Als Folge traten ver schlungene Wasserläufe, ein dichtes Netz träge fließender oder stagnierender Gewässer mit versumpften und vermoor ten Uferzonen auf. Dieses Gebiet wider stand lange der menschlischen Beeinflus sung im Sinne einer auf Nutzung orien tierten Kultivierung. Jedoch menschli cher Fleiß und sich über Generationen erstreckende Anstrengungen deutscher und sorbischer bäuerlicher Ansiedler lie ¬ ßen hier eine weitflächige Teichland schaft unvergleichbaren Gepräges ent stehen. Im eigentlichen Teichgebiet sind die artenreichsten Areale, in denen Sumpf porst, Moosbeere, Rosmarienheide als ty pische Vertreter der nördlichen Nadel waldzone ihre Verbreitung fanden, unter Schutz gestellt. Viel Aufmerksamkeit wird hier dem Naturschutzgebiet Hammer bruch in der Niederung des Schwarzen Schöpses unweit der Ortschaft Kreba ge schenkt. Ein Totalreservat eines Erlen- Sumpfes mit den seltenen Moosveilchen ist hier die Besonderheit. Die harmlose Ringelnatter erschreckt in diesem Gebiet gelegentlich die Wan derer, während Moor-, Wasser- und Laubfrösche im verborgenen bleiben. Der seltene Fischotter und die scheue Bi samratte zu beobachten, verlangt viel Ge duld. Erfreulich die Tatsache, daß die vie len Teiche als Brutreviere und Rastplätze für manch seltene Wasservogelart die nen. Hier wurden von Wissenschaftlern gegenwärtig bis zu 100 Vogelarten ge zählt und während des Vogelzuges nach Süden bis zu 260 Arten registriert. Die ge ringe Bevölkerungsdichte ist natürlich für die Tierwelt von Vorteil. Ungeachtet überaus starker Umweltbelastung ist das Teich- und Heidegebiet noch ein im we sentlichen unbeschädigtes Naturrefu gium in Sachsen und soll es auch blei ben. Die reiche Fauna und Flora geben ihm die Wertigkeit eines Nationalparks von europäischer Bedeutung. Diesem An liegen dienen eine Reihe von Maßnah men der Landräte, Naturschutzbeauftrag ten und Umweltschützern mehrerer Kreise. Die hier in der Vergangenheit betrie bene Karpfenzucht hat eine lange Tradi tion. So befindet sich im Barockschloß von Königswartha eine wissenschaftliche Forschungseinrichtung und Ausbildungs- Stätte für Binnenfischer. Unweit entfernt das alte sorbische Dorf Neschwitz, mit dem wegen seiner Konzerte bekannten Schloß. Zu den bedeutendsten Gedenk Stätten der Vergangenheit gehört jene auf dem Eichberg bei Weißig, wo von ei nem Gefecht mit napoleonischen Trup pen am 19. Mai 1813 das Yorksche Corps rund 1500 Patrioten verlor. Zu den wegen seiner originellen ga stronomischen Einrichtung besonders be kannten Orten gehört das südlich im Teichgebiet gelegene Malschwitz. In die sem alten sorbischen Dorfgasthaus ist eine Nationalitätengaststätte mit unge wohnlichem Interieur mit dem treffenden Namen „Wodny muz" - Wassermann - geschaffen worden. Man erinnert damit an die in der sorbischen Sagenwelt be deutende Person des „Wassermanns" als dem eigentlichen „Herren" des Landes rundum. Man streift hier durch historische Landschaft der die Reformation ebenso i wie viele andere geschichtlich bedeut- i same Ereignisse ihr Siegel aufprägten. All ; dies zu erhalten und zu bewahren ist die i Zielstellung jüngst veröffentlichter Kon- j zeption unter ökologischen Aspekten. Georg Daniel Im Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet - dem Reich des Wassermannes - foto grafierte Georg Daniel. Sinen „AngenGlich Gitte, kennen ^ie Ja richtig • UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Wo immer Kinder leiden, ganz gleich weshalb, will UNICEF als politisch und konfessionell unabhän gige internationale Organisation Hilfe lei sten. • UNICEF hilft, die Situation der Kin der in den Ländern der Dritten Welt zu verbessern: durch den Aufbau einer me dizinischen Grundversorgung, durch Trinkwasser- und Hygieneprogramme, Verbesserung der Ernährungssituation und der schulischen Ausbildung, durch Sozialdienste in den Slums der Groß städte. • UNICEF will in jedem Land der Welt das Bewußtsein für die Rechte der Kinder stärken, diese Rechte schützen und bes sere Bedingungen für eine gesunde Ent wicklung der Kinder schaffen. UNICEF versteht sich als Anwalt der Kinder und leistet Überzeugungsarbeit bei den Ver antwortlichen in Politik, Wirtschaft und Kultur, wie in der Öffentlichkeit, an Schu len und in Gemeinden und Verbänden. • UNICEF wird in der Bundesrepublik Deutschland vertreten durch das Deut sche Komitee für UNICEF e. V., eines von 34 Nationalen Komitees in den Industrie staaten. • Das Deutsche Komitee für UNICEF e. V. wurde 1953 als Verein gegründet. Seine Arbeit wird bestimmt durch den freiwilligen Einsatz von rund 8000 ehren amtlichen Helfern, die in 101 örtlichen Gruppen organisiert sind. Rund 45 haupt amtliche Mitarbeiter in der Geschäfts stelle in Köln unterstützen diesen Einsatz durch fachliche und technische Bera tung. Die Richtlinien für die Arbeit des Vereins bestimmt der Vorstand. Er wird von der Mitgliederversammlung - dem Komitee - gewählt, dem Repräsentanten des öffentlichen Lebens und engagierte Bürger angehören. Übrigens, in Sachsen gibt es eine Lan desarbeitsgruppe UNICEF. Ansprechpart ner: Frau Zyka, Schülerfreizeitzentrum Dresden-Mitte, Comeniusstraße 22. In der Comeniusstraße erhalten Sie Aus künfte, Materialien, Kataloge usw. Telefo- nisch sind wir unter 4 59 40 27 zu errei chen. An der Medizinischen Akademie Dresden hilft Ihnen gern weiter, Ch. Kinzner, Institut für Sozialmedizin, Tele 1 fon 38 18. NEUak NEU (geh A< 9n —"V ?hrer Mersonalbibliothek Jüngste Meldungen aus dem Säch sischen Innenministerium betreffen ein sehr ernstzunehmendes Thema: Drogenhändler aus Polen wollen den ostdeutschen Markt erschließen. In ' einer ersten Phase planen sie, mit leichten Billigdrogen das Handelsnetz vorzubereiten, um schließlich in der zweiten Phase mit harten, teuren Dro gen einzusteigen. Was bedeutet dies nun für uns, die wir mit dieser Proble matik in der verschiedensten Weise umzugehen haben. Ein Weh und Ach nützt da wenig - was nützt, ist Aufklä rung, Bekanntmachen von Beispielfäl len zur Vorbeugung aber eben auch zur Abschreckung. So sehen auch wir als Bibliothek ei nen Beitrag darin, unseren Lesern zum Thema Drogen geeignete Litera tur anzubieten. Wir stellen zwei Neu erwerbungen vor. Zum einen „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" - eine Do kumentation; und „Die große Verwir rung" - ein Roman der Französin Ma rie Cardinal. Die heute 24jährige Berlinerin Chri stiane F., deren Weg in die Drogenab hängigkeit in „Wir Kinder vom Bahn hof Zoo" nach Tonbandprotokollen aufgeschrieben wurde, kam mit Ha schisch in einem evangelischen Ju gendheim im Alter von zwölf Jahren in Berührung. Mit Heroin schließlich als Dreizehnjährige in einer Disko thek. Sie wurde süchtig, ihr Weg so mit vorgezeichnet: ausschließlich Kontakte mit ebenfalls heroinsüchti gen Jugendlichen, Kinderstrich am Bahnhof Zoo, um die Droge finanzie ren zu können. Die begabte, sensible Christiane konnte sich als eine der wenigen aus der Heroinabhängigkeit befreien, und da sich diese ihre Ge schichte zehntausendfach überall wie derholt, neben uns plötzlich gesche hen kann, wollte sie zur Veröffentli chung dieses Buches beitragen, wollte warnen, aber auch um Ver ständnis für die tiefen Nöte der dro genabhängigen Jugendlichen bitten - es ist ein Hilferuf. Kein geringerer als der berühmte Psychoanalytiker Horst- Eberhard Richter schrieb zum Buch das Vorwort. Er schreibt über die Ver letzungen der Jugend, über die Ver letzungen der Eltern dieser Jugend, die diese nach dem Wiederholungs prinzip weitergeben. Er schreibt über die Sehnsucht, die Traumwelt, die diese Kinder sich schaffen wollen - mit der Droge... Marie Cardinal verarbeitet in ihrem Roman „Die große Verwirrung" eben falls das Thema Drogenabhängigkeit. Die Tochter der Psychologin Elsa Labbe wird heroinsüchtig. Entgegen allen Ratschlägen, sich von der Toch ter zurückzuziehen, sich selbst zu schützen,will sie gegen die Sucht der achtzehnjährigen Laure ankämpfen. Die qualvollen Erfahrungen, die sie dabei macht, die Verzweiflung, die sie durchlebt, sind sehr eindringlich - nahe der Schmerzensgrenze - be schrieben. Marie Cardinal legte die sem Buch wiederum ein Stück eigene Biografie zugrunde. 3. 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