Volltext Seite (XML)
unqes Cheater auf der (2robebühne 1 Viele träumen davon, einmal Schau spieler zu werden, auf der Bühne zu ste hen, sich zu verwandeln. Acht junge Leute sind dabei, sich diesen Traum zu erfüllen - seit 1989 sind sie Studenten an der Theaterhochschule „Hans Otto" in Leipzig, seit September dieses Jahres bil den sie das Schauspielstudio am Staats theater. Unter der Leitung von Matthias Nagatis haben sie die Stücke „Der Gruft wächter" von Franz Kafka und „Die Wächter" von Peter Dehler (DDR-Erstauf führung bzw. Uraufführung 1989 in Dres den!) erarbeitet und stellen sich nun da mit dem Publikum vor. Der Gruftwächter erzählt von einem alten Diener, der nicht nur die Gruft bewacht, sondern die Le benden vor den Toten schützen muß - es will niemand hinein, alle wollen raus! Eine ziemlich aufregende Angelegenheit. Bei den Wächtern herrscht ebenso Ver wirrung: Konstantin und Kazimir, Konrad und Kaspar wissen eigentlich gar nicht genau, was sie bewachen. Ein Stück, das zum Nachdenken über menschliche Ver ¬ antwortung und „blinden Gehorsam" bei die Studenten wieder auf der Probe- der Erfüllung von Aufträgen anregt. bühne 1 des Schauspielhauses. Beginn Die Premiere der Inszenierung war er- der Vorstellung ist jeweils 20 Uhr. folgreich, am 2. und 9. Dezember stehen Uta Fuchs . als plötzlich die Erde bebte!" Chronisten des Mittelalters berichteten aus dem Raum Sachsen und Schlesien von Naturereignissen Mit Bewegung und Anteilnahme für die Betroffenen verfolgen wir die verschiede nen Mitteilungen in den Medien über Erdbebenkatastrophen in einigen Län dern Europas und Asiens. Wir erinnern uns an Filmaufnahmen und Fotos vom Kampf der Menschen gegen die Naturge walten. Was nimmt es da wunder, daß hier und da die Frage auftaucht, ob auch in unseren geographischen Breiten Erd beben möglich sind oder ob derartiges in der Vergangenheit geschehen ist. Bei al ler Vorsicht, die bei der Kenntnisnahme alter Berichte und Aufzeichnungen unse rer Vorfahren an den Tag zu legen ist, kann die Frage teilweise bejaht werde. Entsprechend dem geringen Wissens stand um die Zusammenhänge in der Na tur und ihrem geistigen Entwicklungs stand entsprechend neigten die Men schen des Mittelalters ganz besonders dazu, ungewöhnliche Naturerscheinun gen abergläubisch oder religiös auszule gen. Kometenflug, Nordlichterscheinun gen oder Meteore galten ihnen als Anzeichen künftigen Unglücks in Form von Krankheiten epidemischen Charak ters oder Kennzeichen für bevorstehende Kriege. Strenge Fröste, Stürme und Dür reperioden schienen ihnen göttliche Stra fen zu sein. Das also nun auch in jener Zeit auftretende Erdbewegungen als be sondere Ausbrüche überirdischen Zor nes angesehen wurden, ist die logische Folge. Die Geschichtsschreiber jener Epochen verzeichneten derartige Er scheinungen und Tatsachen recht sorg fältig in verschiedenen Chroniken, ohne natürlich eine exakte und begründete Er klärung dafür geben zu können. Gerade deshalb sind aber jene histori schen Aufzeichnungen für uns heute äu ßerst interessant und tragen nicht unwe sentlich dazu bei, das Leben und die Auffassungen unserer Altvorderen ken nenzulernen. Viele Archivmaterialien in den sächsisch-niederschlesischen Städ ¬ ten der Oberlausitz künden von solchen Ereignissen. So berichtet der Görlitzer Geschichts schreiber und Humanist Christophorus Manlius, daß im Jahre 1348 ein starkes Erdbeben in der ganzen oberen Lausitz zu verspüren war. Ähnliches hat sich spä ter auch in Bautzen zugetragen. So stark waren die Erschütterungen an jenem 17. August 1553, daß der Mönchsturm er hebliche Schäden aufwies und abgetra gen werden mußte. Im Jahre 1590 wurde in der Lausitz er neut ein Erdbeben bemerkt. Unterschied lich in seinen Auswirkungen, erreichte es am 15. September in Zittau seinen Höhe punkt. Die Erdstöße waren so stark, daß die Glocken in Bewegung gesetzt wurden und ertönten. Die Stadtmauer in Görlitz und einige Häuser wiesen danach Risse und leichte Verwerfungen auf. Von ähnli chen Erscheinungen aus den Jahren 1603, 1615 und 1648 wissen die Archive in Bautzen und Zittau zu berichten. Diese Angaben sind aber nicht absolut glaub würdig, denn es kann sich bei jenen Er eignissen auch um sehr starke Stürme und Unwetter gehandelt haben. Authentisch sind aber wieder die Aus führungen des Magisters Georg Gottlob Pitzschmann zu einem Erdbeben in den Nachmittagsstunden des 4. Dezember 1690. Wenn auch keine Schäden an Ge bäuden oder gar Verluste an Menschen leben zu beklagen waren, so müssen die Erdstöße doch vielerorts in der Lausitz bemerkt worden sein. Pitzschmann ver faßte darüber eine Schrift mit den Titel „Heilsame Betrachtungen über die Erdbe ben ...". Dieses Traktat erschien 1691, und darin werden eine ganze Reihe von Personen namhaft gemacht, die sehr ge naue und detaillierte Feststellungen ge troffen hatten und durchaus glaubwürdig erscheinen. Besonders ausführliche zeitgenössi sche Berichte existieren über ein Erdbe ben am 27. Februar 1768. Der Türmer der Sankt-Johannes-Kirche in Zittau berich tete dem damaligen Bürgermeister, daß er nach dem Signalgeben in der Nacht gegen 3 Uhr in der Turmstube deutliche Schwankungen bemerkt habe. Auf dem Stuhl sitzend, sei er hin und her gewiegt worden. Weil er eine plötzliche Übelkeit als Ursache für das Schwanken annahm, wollte er sich einen Trunk Wasser holen. Dabei sah er, daß sich der Wasserspiegel im Zuber bewegte. Beim Verlassen der Türmerstube habe er keine Wolken gese hen oder einen Windzug verspürt. Diese Meldung wird erhärtet durch den Bericht des seinerzeitigen Stadtpfeifers und Tür mers in Bischofswerda, Johann Gottlieb Körner. Er gab bekannt, daß in seiner Turmstube die Möbel gewackelt haben und die an den Wänden hängenden Mu sikinstrumente sich verschoben. Der Ta gelöhner Georg Gnauck, der auf Feuer wache war und durch die Stadt patrouil lierte, erzählte, er habe zweimal ein Krachen wie entfernte Kanonenschüsse oder ein Gewitter gehört, aber weder ei nen Blitz noch einen Windzug bemerkt. Der Seiler Gottfried Häntzschel, zu glei cher Zeit im Feuerwachhaus, welches da mals am alten Rathaus angebaut war, sah Lehm- und Kalkstücke aus dem Wand putz herausbrechen. Diese historischen Schilderungen bein halten bei weitem nicht alle bemerkten Fälle von Erderschütterungen in den geo graphischen Bereichen des heutigen Sachsens in den vergangenen Jahrhun derten. Da in jener Zeit Meßinstrumente zur Registrierung von Erdbewegungen noch nicht erfunden waren, wurden nur Beben von beachtlicher Stärke bemerkt und darüber in den Chroniken berichtet. Aber auch die stärksten Beben in der Lau sitz, die 1553, 1590 und 1690 gewesen zu sein scheinen, waren von einem wirkli chen Gefahrenpunkt für die Einwohner noch weit entfernt. Georg Daniel Hören Sie auf, Geld zu verschenken! Seit dem 1. Juli dieses Jahres zahlt Ihr Arbeitgeber 13 DM vermögens wirksame Leistungen. Sollten auch Sie zu denjenigen ge hören, die dieses Geld bisher ver schenkten, dann haben Sie die Mög lichkeit, am 26. November und 3. Dezember von 11 bis 13 Uhr im Klubraum des Wohnheimes (3. Etage) der Medizinischen Fachschule (Haus 25) Ihre vermögenswirksamen Lei stungen in Anspruch zu nehmen. Die BHW-Gruppe als größte Selbst hilfeeinrichtung des öffentlichen Dienstes wird an diesen Tagen die Anträge auf Arbeitnehmersparzulage an Interessierte überreichen. Entspre chend dem Vermögensbildungsge setz ist mit dem Deutschen Gewerk schaftsbund und dem Deutschen Be amtenbund vereinbart, daß die Mög lichkeit besteht, diese 13 DM anzule gen, ohne einen eigenen Beitrag zu leisten. Hören Sie deshalb bitte auf, Geld zu verschenken und machen Sie von unserem Angebot regen Gebrauch. Auf Wunsch vereinbaren wir auch Termine mit Ihnen für eine ausführli che Beratung zu Hause. Noch freie Termine Für Ihre Weihnachtsfeier, Geburts tage und andere Festlichkeiten in stimmungsvoller Atmosphäre bietet die Clubgaststätte vom TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz im Waldpark noch freie Termine im Zeitraum November 1991 bis April 1992 an. Telefon täglich ab 15 Uhr, 3 24 05 oder 3 21 75. Sprechzeit der BARMER an der MAD Die Beratungsstelle der BARMER Er satzkasse im Rektoratsgebäude der Medizinischen Akademie, Zimmer 110 (Erdgeschoß) ist dienstags und donnerstags von 13 bis 15 Uhr geöff net. Telefonisch kann sie zu dieser Zeit unter der Apparat-Nummer 42 92 erreicht werden. Ein Übergewichtiger wird vom Arzt untersucht, er erhält danach ein Röhr chen mit hundert kleinen Kügelchen. „Und wieviele muß ich davon neh men, Herr Doktor?" „Gar keine" erwi dert der Arzt. „Dreimal täglich auf den Fußboden schütten und vollzählig wieder einsammeln!" ... der Ausgabe 21 (Erscheinungs datum 2. Dezember) ist am Donners tag, dem 21. November.