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Cetzte M2remiere der Spielzeit 1990/91 Ein Sparschwein wird geschlachtet. Die Spielrunde ehrbarer Bürger in der Provinzstadt Ferte-sous-Jouarre hat über die Jahre eine stattliche Summe gespart. Ein paar Knöpfe finden sich auch im Schweinebauch, aber trotzdem scheint die Kapitalanlage ausreichend zu sein, daß man sich die halbe Welt kaufen kann — so denkt man zumindest. Die Entschei dung fällt: man wird in die „Hauptstadt der Welt" reisen - nach Paris - und ge hörig das Leben genießen. Jeder träumt vom eigenen großen Abenteuer; vom aufregenden Einkaufsbummel, von der berühmten Schlemmerküche, von l'amour ... Wenn Leute aus der guten Stube in die Hauptstadt kommen, sind Verwicklungen und Verstrickungen vor auszusehen. Und so wenig komisch diese für die Betroffenen sind, so erheiternd wirken sie auf den Zuschauer, der gut la chen hat und sich gewarnt fühlen kann. Am 29. Juni war die Premiere der Ko mödie „Das Sparschwein" von Eugene Labiche im Kleinen Haus des Staatsschau spiels, in der neuen Spielzeit wird das Stück im Schauspielhaus zu sehen sein. Regie führte Joachim Siebenschuh, Bühne und Kostüme entwarf Eva-Maria Schön, Kompositionen und Arrange ments sind von Peter Groß. Es spielen: Andrea Aust, Marita Böhme, Use Rainer, Bert Franzke, Albrecht Goette, Uwe Hein rich, Holger Hübner, Heinz-Karl Konrad, Horst Krause, Lothar Krompholz, Mat thias Nagatis, Achim Schmidtchen, Al fred Woronetzki und Joachim Zschocke. Auf unserem Foto Ma. ita Böhme, Joa chim Zschocke, Andrea Aust und Bert Franzke (von links nach rechts). Foto: Böhme Der Stau Du fährst recht zügig Autobahn, auf einmal fängt's zu stocken an. Die Autobahn ist prall gefüllt, so weit du siehst in Blech gehüllt. Es stockt oft Stunden der Verkehr und auch der Nachbar sagt nichts mehr. Man gibt sich ruhig, tut gelassen, doch der Verstand will es kaum fassen, - daß dieses lange Autoband, das Menschen nah und fern verband, verstopft und furchtbar hinderlich, besonders, wenn es winterlich. Ein Raser ist so oft der Grund, daß man dann wartet viele Stund' und daß das lange Autoband, das uns're Städte schnell verband, die Menschen zur Verzweiflung treibt, sowohl den Mann als auch das Weib. K. K. Neues im Kuiturpalast Heute möchten wir Sie, liebe Leser, auf einige interessante Veranstaltungen des Kulturpalastes Dresden im Monat August aufmerksam machen. Nach der Schließzeit ist es wieder so weit: „Das Brückenmännchen", beliebt bei groß und klein, kommt wieder in den Palast. In der 19. Folge dieser Kinderre vue erlebt das Brückenmännchen „Aben teuer im Zirkus". Dabei geht es ziemlich turbulent zu: Die Clowns Eddy und Locci sorgen für Spiel-Spaß und Zauberei, der Zauberer Bringenot (Walter Nickel) ver wandelt sich in ein Ungeheuer. Zirkusdi rektor ADI (vom Kinderfernsehen) hat alle Hände voll zu tun, das Ganze zusammen zuhalten, zumal sich das Brückenmänn chen (Carsten Linke) auch noch seine Freunde eingeladen hat: Den Zaubermei ster Karl-Heinz Kaiser, den Dresdner Lö wen (Klaus-Dieter Lindeck), die Ziegen dressur von Tina und Harald, Ulrike Göpelt am Trapez, Banier mit seinen Rie sentieren, das Kinderballett und der Spat zenchor vom Kulturpalast, den Bergstei gerkinderchor und die Sinus-Formation. Dieses Show-Programm für die ganze Fa milie wird am 12. und 15. August, 13 Uhr, und am 13., 14. und 16. August, 9.30 Uhr, gespielt. Ein einmaliges Gastspiel erwartet Dres den am 23. und 24. August im Kulturpa last. Direkt aus New York kommt inner halb ihrer Europa-Tournee '91 die „Broadway Musical Company". Unter dem Motte „The Golden Musicalsof Broad way" hat das Publikum die einzigartige Möglichkeit, alle großen Broadway-Hits innerhalb einer Musical-Show kennenzu lernen. Unter einer prächtigen Kostüm- Ausstattung und Original-Dekoration gibt es Szenen aus „Cats“, „Evita", „A Chorus Line", „Das Phantom der Oper", „West Side Story" und „Les Miserables". Countrymusik-Veranstaltungen haben im Dresdner Kulturpalast eine gute und lange Tradition. Hier fand die erste grö ßere Veranstaltung des Genres in der da maligen DDR überhaupt statt. Und das hat, ähnlich wie bei der Installation des Dixieland-Festivals, viel Durchsetzungs vermögen gekostet. Die Sächsische Festi val-Vereinigung e. V. möchte nun ge meinsam mit dem Kulturpalast Dresden diese Tradition ausbauen und präsentiert erstmalig ihr Country-Festival vom 30. August bis 1. September. Man baut auf Massenwirksamkeit; Veranstaltungs ort ist nicht nur der Kulturpalast Dresden, sondern die Felsenbühne Rathen, das Re staurant „International" und der Music- Circus Sachsen als „Country-Zelt". Klang volle Namen werden dabei sein: Jonny Hill, der Schweizer John Brack, ein US- Top Act (im Gespräch John Denver oder Bobby Bare) sowie Texas Radio, Green horn, Simple Song und Bibers Farm aus deutschen Landen. Detaillierte Pro gramminfos gibt es über den Kulturpalast Dresden. Kartenbestellungen können Sie schrift lich an den Kulturpalast, Besucherabtei lung, Postfach 407, 0-8012 Dresden, sen den oder persönlich beim Besucherser vice ab 29. Juli in der Schloßstraße abgeben, bzw. telefonisch über 4 86 63 30 bestellen. NEU NEU AM Mersonalbißliothek ?n Ohrer „Ich wollte in dieses Archiv und die Todesurteile lesen: Von Frauen verra ten. Von Männern verhaftet, von Männern verhört, von Männern ver urteilt, von Männern geköpft. Aber von Frauen verraten. Ein leiser Verrat. Ein heimlicher und sauberer Verrat: kein Blut an den zarten Händen, denn das Blut klebte am Fallbeil. Was wa ren das für Frauen, die einen anderen Menschen vernichteten, nur durch Worte?" • Judas ist ein Inbegriff des Verrats - des männlichen Verrats. Fast aus schließlich von Männern begangene Verbrechen während der Zeit des Dritten Reiches sind an die Öffentlich keit gelangt. Kann Judas auch eine Frau sein? Dieses Thema ließ der Schriftstelle rin Helga Schubert keine Ruhe. Sie scheute weder Kräfte noch Geduld, in den verschiedenen Archiven an die entsprechenden veröffentlichten und unveröffentlichten Prozeßakten zu kommen. „Judasfrauen" ist der Titel dieses Buches. Es enthält zehn Fallge schichten weiblicher Denunziation im Dritten Reich. Helga Schubert wählte die Form der Erzählung, jedoch mit dem trockenen Protokollton. Ihr An liegen: „Mich stört die Frauenverede lung: so sensibel, so zart, so koopera tiv, so mütterlich, so mitleidig, so kreativ, so authentisch sind wir nicht. Wir sind auch böse und gefährlich, auf unsere Weise. Sobald ein Mensch auf einem Sockel steht, möchte ich den Sockel zerschlagen." Es fällt vom Gefühl her schwer, diese Ungeheuerlichkeiten zu lesen. Am nachhaltigsten ist sicher für viele Leser die Geschichte der in Deutsch land lebenden Schwedin, die sech zehn Menschen denunzierte, um re gelmäßig nach Schweden ausreisen zu dürfen. Helga Schubert äußert in einer Nachbemerkung: „Es steht mir nicht zu, die beschriebenen Frauen zu ver urteilen. Heute glaube ich, daß auch sie Opfer der Diktatur waren. In de mokratischen Verhältnissen hätten sie für andere Menschen nicht todbrin gend werden können.' Herausgeber: Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, Fetscher Straße 74, Dresden, 8019. Verantwortlicher Redakteur: Journalist Ursula Berthold. Dem Redaktionskollegium gehören an: Dipl. rer. pol. H. Eckert, Dr. phil. U. Lochmann, Doz. Dr. med. J. Schulze, Doz. Dr. med. G. Se bastian, Prof. Dr. med. Wunderlich. Ruf nummer der Redaktion ist 4 58 34 68. Druck: Dresdner Druck- und Verlags haus GmbH, Ostra-Allee, O 8012 Dresden, Rufnummer 4 86 40. A 2. Jal Nr. 1 Preis Säe Icl Seh und Ki nachdi Hochs treten chen Person werdei Ergeb r Gauck von Vt sion b Atmosi des v sehen scher kann. ’ beitsgr wichtig den, d Ziel m heit un täten u dem Ki und fa gen. V rung ii auf st durchfi Je eher so best Rechtz der La dem R erste mit dei scher I an Bert sere U 3. Oktc Gleich; nalkom für die Höchst intensiv und un missior Die . Studier diengäi fünf n Zahnm Pharma Studier schuler bildet c Eine dem „2 bedeut sich er oder V Ost we und zt schnitt ten gib Bewert