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2 Academia Medicinae Dresdensis Mit der Übergabe der Berufungsurkun den für den Rektor, die Prorektoren, den Ärztlichen Direktor und den Verwaltungs direktor am 26. Juni durch den Parlamen tarischen Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Nollau, wurde unter einen wesentlichen Schritt der Erneuerung der Akademie zu nächst ein Schlußpunkt gesetzt. Voraus gegangen war ein 1 1/2jähriges überaus zähes Ringen um Veränderungen, das federführend von den Mitgliedern des Akademischen Beirates gestaltet wurde. Diese mühevolle Kleinarbeit war natür lich nicht für alle Mitarbeiter so vorder gründig sichtbar, so daß offenbar der Ein druck entstand (siehe Artikel von Dr. Kos lowski „Beschämend, daß sich die MAD nicht aus eigener Kraft erneuert"/Nr. 12 der Hochschulzeitung), daß sich an unse rer Hochschule im Erneuerungsprozeß zu wenig ereignet. Solchen Meinungen darf man aber ent gegenhalten, daß wir durch das erste frei gewählte Konzil, durch den darauf auf bauenden Senat, die demokratische Wahl des Rektors, der Prorektoren, den durch den Senat einstimmig gewählten Ärztli chen Direktor sowie die verschiedenen Senatskommissionen zunächst einmal eine solide Basis für die Umgestaltung un serer Hochschullandschaft geschaffen haben. Weitere Schritte werden folgen, aller dings darf es keine „Bilderstürmerei'' ge ben ... Die notwendigen Veränderungen müssen auf dem Boden der Rechtsstaat lichkeit erfolgen. Erfreulich ist, daß sich die führenden Köpfe des Akademischen Beirates der neuen Verantwortung gestellt haben, ob wohl sie bereits in der Vergangenheit eine Sysiphusarbeit neben ihren vielfälti gen anderen Verpflichtungen leisteten. Im Hinblick auf das Hochschulerneue rungsgesetz wird auch das Aufgabenge biet und der Verantwortungsbereich des Ärztlichen Direktors der Akademie neu zu ordnen sein. Die bisherige direkte Un terstellung gegenüber dem Rektor als Prorektor für Medizin wurde zugunsten einer größeren Eigenverantwortlichkeit verändert. Das drückt sich bereits in der Tatsache aus, daß der Ärztliche Direktor sowohl vom Minister für Wissenschaft und Kunst als auch vom Minister für Ge sundheit, Familie und Soziales bestätigt werden mußte. Die Hauptaufgabe des Ärztlichen Di rektors wird in der Sicherstellung der me dizinischen Betreuung unter den beson deren Bedingungen einer Hochschulein richtung liegen. Die Lösung dieser Auf gabe erfordert eine enge Zusammenar beit mit dem Rektor, dem Senat, dem Verwaltungsdirektor, der Pflegedienstlei tung, den Kommissionen für Medizini sche Betreuung, Ökonomie, Investitionen und Struktur des Senats sowie dem Per sonalrat. Eine wesentliche Unterstützung wird der Ärztliche -Direktor durch seine drei Stellvertreter erhalten. Für diese Funktion konnten mit Dozent Dr. Schulze (verant wortlich für die konservativen Fachge biete), Dozent Dr. Dürrschmidt (verant wortlich für die operativen Fachgebiete) und Prof. Dr. Seela (verantwortlich für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde) unbe lastete und engagierte Ärzte gewonnen werden. Sie verfügen durch ihre langjäh rige Arbeit an der Akademie über umfas sende Kenntnisse zur Struktur und zu den Problemen unserer Hochschule. Welche Hauptaufgaben werden die Mitarbeiter des Ärztlichen Direktorates in der nächsten Zeit zu bewältigen haben? Persönliche Daten Professor Hans-Egbert Schröder • Jahrgang 1940, geboren in Dresden • 1961 bis 1967 Medizinstudium in Berlin und Dresden • 1969 Promotion • bis 1973 Facharztausbildung an der Klinik für Innere Medizin der Medizi ¬ nischen Akademie Dresden • 1973 Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin • 1972 bis 1975 überwiegend nephro- logische Tätigkeit einschließlich Hä modialyse • 1975 Wechsel in die Abteilung für Innere Medizin der Hochschulpolikli nik der MAD • 1976 Ernennung zum Oberarzt • 1978 Anerkennung als Subspezialist für Nephrologie • 1983 Habilitation mit dem Thema „Untersuchungen zur Optimierung der Diagnostik und Therapie von Stö rungen des Purinstoffwechsels unter Berücksichtigung begleitender Krank heiten und der Nierenfunktion". Für diese Arbeit erhielt Professor Schrö der 1984 den „Rudolf-Virchow-Preis". • 1984 Übernahme der Leitung der Abteilung für Innere Medizin • 1986 Berufung zum Hochschuldo zenten • Berufung zum Außerordentlichen Professor 1989 • 1991 wurde Herrn Professor Schrö der neben der Abteilung für Innere Medizin die Leitung der Abteilung für Allgemeinmedizin und der Rheuma- Ambulanz in Dresden-Klotzsche über tragen. Sein wissenschaftliches Interesse gilt den Fragen der Nephrologie und Rheumatologie. Durch die Verbin dung beider Fachgebiete hat er neue Wege zur Erforschung der Purinstoff wechselstörungen beschritten. Er ver faßte mehrere Monographien sowie 57 Publikationen. Seine wissenschaft lichen Leistungen stellte er außerdem durch 144 Vorträge unter Beweis. Professor Schröder ist ein engagierter Hochschullehrer, dem die Ausbildung der Studenten große Freude bereitet. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Übernahme des Ärztlichen Direktorates - eine neue Herausforderung für Prof. Schröder Sicherung der medizinischen Betreuung Auch in Zukunft wird die medizinische Betreuung tragende Säule und damit Le bensnerv der Akademie bleiben. Es ist deshalb notwendig, schrittweise, aber zü gig die klinischen und ambulanten Be treuungskapazitäten neu zu ordnen, die sich am Bedarf, an den neuen Ausbil dungsformen, an der engen Zusammen arbeiten mit den frei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und vordergründig auch an den berechtigten Wünschen der Patienten an eine hohe Qualität medizini scher Leistungen orientieren müssen. An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß nach dem SGB V Poli kliniken an den Universitätseinrichtungen zu betreiben sind. Es wird also keine Auf- lösung der poliklinischen Einrichtungen an unserer Hochschule geben. Modifika tionen der Führung dieser poliklinischen Einrichtungen bedürfen des Konsenses aller Beteiligten. Im Rahmen der verbes serten Patientenbetreuung sind neue An forderungen an die räumliche Gestaltung der Patientenzimmer zu stellen (funktio nale, arbeitserleichternde Einrichtung, Sanitärzelle im Zimmer, Ein- und Zwei bettzimmer als Wahlleistung, Telefon-, Fernseh- und Radioanschluß etc). Im Rahmen dieser schrittweise erfol genden Umgestaltung sind gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für das gesamte Betreuungspersonal zu verbessern. Da durch kann ein Beitrag zur Senkung der Fluktuation geleistet werden. Durch eine bessere Arbeitsorganisa tion muß die stationäre Verweildauer der Patienten so kurz wie möglich gehalten werden, denn der im Vergleich zu ande ren Krankenhäusern ausgehandelte Pfle gesatz wird rasch harte Kontrollen der Kassen nach sich ziehen. Wir werden uns dann mit der Frage auseinanderzusetzen haben, ob die nach einem bestimmten Zeitraum verbleibenden medizinischen Leistungen nicht in einem Krankenhaus der Regelversorgung mit deutlich niedri geren Pflegesätzen oder in Form einer Anschluß-Heilbehandlung etc. erbracht werden können. Dadurch werden für uns auch neue Probleme der Bettenauslastung entste hen, denn nur in dem Maße, wie wir uns in unseren diagnostischen und therapeu tischen Leistungen dem Bereich der Ma ximalversorgung nähern, werden die Kassen einer Betreuung durch unsere Hochschule zustimmen. Auf der anderen Seite benötigen wir aber für die Lehre einen bestimmten An teil der häufig vorkommenden Krankhei ten, auch wenn sie eigentlich im Regellei stungsbereich versorgt werden könnten. Es wird demnach immer eine Gratwande rung zwischen den einzelnen Zwängen geben. Wir müssen unsere Arbeit so ge stalten, daß wir nicht abstürzen. Es ist deshalb eine enge Zusammenarbeit zwi schen allen Bereichen der Hochschule, dem niedergelassenen Bereich, den Kas sen, der kassenärztlichen Vereinigung, den zuständigen Ministerien, aber auch den Politikern erforderlich. Die Darstel lung der Hochschule in den öffentlichen Medien ist zu aktivieren. Jeder einzelne Mitarbeiter unserer Hochschule muß sich entsprechend seiner Funktion ange sprochen fühlen, denn er entscheidet durch seine Tätigkeit mit darüber, wel che Arbeitsplätze erhalten werden kön nen. Besuch der Kliniken und Institute Für die Planung der notwendigen Maß nahmen auf dem Gebiet der medizini schen Betreuung ist es zunächst notwen dig, daß sich die Mitarbeiter des Ärztli chen Direktorates über den Ist-Zustand informieren. Rektor und Ärztlicher Direk tor haben deshalb vereinbart, gemeinsam die einzelnen Einrichtungen zu besu chen, um sich den notwendigen Über blick zu verschaffen. Arbeitsbesuche fan den bereits in der Klinik für Orthopädie, in der Hochschulpoliklinik sowie der Kli nik für Urologie statt. Schrittweise wer den die anderen Einrichtungen folgen. Stärkere Einbeziehung in alle Struk turmaßnahmen der Hochschule Bei der Planung, Durchführung sowie den Festlegungen zur zeitlichen Abfolge aller Strukturmaßnahmen muß das Ärztli che Direktorat in Zukunft vordergründig einbezogen werden. Für den neuen Ope rationstrakt erfolgt dies z. B. nicht. Herr Prof. Graupner hatte von dieser Aufgabe Abstand genommen, da er vor dessen Fertigstellung in den Altersruhestand wechselt. Ein anderer Ansprechpartner wurde jedoch nicht benannt, was sich nach ersten Recherchen als schwerwie gender Fehler erweist. Festlegungen soll ten nicht nur mit den einzelnen Nutzern getroffen werden. Für den Gesamtkom plex der medizinischen Betreuung muß die Verantwortung in den Händen desje nigen liegen, der aufgrund seiner Funk tion den umfassendsten Überblick hat. Neben der Planung von Umbauten und Sanierungsmaßnahmen müssen auch die Prioritäten entsprechend der medizini schen Notwendigkeit festgelegt werden. Um auch auf diesen Gebieten in Zukunft zy einer besseren Abstimmung zu kom men, erfolgen bereits seit einigen Wo chen regelmäßige Absprachen mit dem Verwaltungsdirektor; es werden feste Termine mit dem Technischen Direktor folgen. Der Ärztliche Direktor ist in die Arbeit der Senatskommission „Ökono mie, Investitionen und Struktur" einzube ziehen. Bereitstellung finanzieller Mittel ein schließlich Geräten und Großgerä ten Eine Analyse über bisher getätigte In vestitionen sowie die Vergabe von Gerä ten und deren Auslastung erscheint mir dringend erforderlich. Auf diesem Sektor werden wir sicher auf einige Altlasten stoßen. In Zukunft muß sich die Planung an der medizinischen Notwendigkeit im Hinblick auf eine bessere medizinische Betreuung orientieren. Einzelinteressen müssen sich der Ausgewogenheit des medizinischen Betreuungsprofils unter ordnen. Fortsetzung auf Seite 6 s Ve reicl Meo Kaist lung „N von gelei nen BAT. darf. Di eher kunc deslt tung und 60 P Betrt eine der । wese funk neue Di der t bedi Bese pher bart, verh Di Grur tung Lebe schä sen, bei e schli nun Irr 9er I situa heits Land und Bunt Schl sisch In bürg stäne des i mini rung lung auf durc nal i Befü