12 Freispringen. und eilt mit dem nächsten Seilschwunge wievcr durch die Mitte, hier das Seil überspringend, zurück. Dasselbe auch mehrmals nacheinander, von mehreren zugleich in derselben oder in ent gegengesetzter Richtung u. s. w. II. Übungen im Freispringen. Das Freispringen (vergl. S. 3) erfolgt entweder in die Höhe, und zwar in den Stand auf einer erhöhten Fläche oder über einen erhöhten Gegenstand (Schnur, Balken n. dergl.) hinweg; oder es geschieht in die Weite, oder in die Tiefe von einer erhöhten Fläche herab, oder zugleich in die Weite und in die Höhe (Hochweitspringen oder Tiefe u. s. w. Über den Wert und den Betrieb dieser Übungen vergl I. Teil, S. 201 u. f. Das üblichste Gerät für das Hochspringen ist das sogen. Schnursprunggestell, auch „Freispringel" genannt. Es be steht aus der, an den Enden durch Gewichte beschwerten Sprung schnur*) und aus den beiden Sprnngpfeilern, an denen die Schnur aufgehängt wird; dazu kommt in der Regel noch ein Sprungbrett. Die Niedersprungstelle muß jedenfalls völlig eben sein. Daß sie auch weich sei, braucht nur bei größere» Sprüngen ge fordert werden. In Turnsälen genügt es alsdann, den Boden niit einem Teppichstück aus Kokosfasern (einer sog. Thür-Vor- lage) zu bedecken. Im Freien nimmt mau statt dessen Sand oder Lohe. Für den Sprung in den Stand auf einer erhöhten Flüche nimmt man am besten den Deckel eines sogen. Sprungkastens (150 laug, 50 cm breit, 20—30 cm hoch). Für den Schul- gebrauch sind höhere Gegenstände weder nötig noch ratsam. Für das Tiefspringen in Schulen genügt völlig das sogen. Schräg- oder Sturmbrett, das etwa 2-21/4 m lang und 50—60 cm breit ist, mit dem einen Ende auf dem Boden liegt, mit dem andern auf eine niedere Reckstange oder einen anderen *) Neuerdings hat man verschiedene Vorrichtungen ersonnen, durch die die erwähnten Sprunggewichte entbehrlich gemacht werden sollen. Eine sehr empfehlenswerte Einrichtung dieser Art ist die von Turnlehrer Kemm in Bruchsal ersonnene.