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Imöerger MzeiM und LageVlatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. Mittwoch, den 17. October Prell vierteljLhrl. 20 Rgr. Inserat» «erden die gespaltene Zeile «der deren Raum mit 5 Pf. berechnet. 1866. Tagesgeschichte. Berlin, 13. Öctbr. Nach Nachrichten aus Putbuö, die der »N. Pr. Z." zugehen, ist in dem Befinden des Ministerpräsidenten Grafen v. Bismarck täglich ein allmählicher Fortschritt ber Besserung erkennbar. — Bon dem geh. Postrath Stephan, der im Juli nach Frankfurt a. M. gesandt wurde, um die Verwaltung der Post für Preußen zu übernehmen, sind bekanntlich auch Verhandlungen wegen vollständigen UebergangeS des Thurn und Taxis'schen Postwesens im ganzen Umfange des Norddeutschen Bundes an Preußen ange- knüpst worden. Wenngleich bei diesen Verhandlungen vielerlei Schwierigkeiten sich ergeben, da es sich um die Lösung verwickelter Rechtsfragen dabei handelt, so ist, wie die „N. A. Z." mittheilt, doch die beste Aussicht vorhanden, daß sie zu einem glücklichen Ab schluß gelangen werden. — Demselben Blatte zufolge werden zu den Vorarbeiten für die BerwaltungSorgantsation in den neuen Provinzen in den verschiedenen Ministerien bereits höhere Beamte aus jenen LandeStheilen herangezogen. Namentlich ist dies in den Ressorts des Justiz- und des CultuSministerS der Fall. Es ist übrigens Vorbehalten, zur rechten Zeit auch andere Männer von Erfahrung, denen das öffentliche Vertrauen zur Seite steht, mit ihrem Gutachten zu hören, und die Regkerung wird gewiß auf ihre Rathschläge die gebührende Rücksicht nehmen. Um sich von den Einrichtungen des höhern Schulwesens in den neuerworbenen Län dern zu unterrichten, tritt der geh. OberregierungSrath Wiese eine Reise nach denselben an. — Die neuliche Mittheilung der „N. Pr. Ztg.", daß die Ernennung eines besondern CivilgouverneurS für Hannover bevorstehe, wird derselben in glaubwürdiger Weise dahin berichtigt, daß die gesammte obere Verwaltung von Hannover vor erst in der Hand des Generalgouverneurs v. VoigtS-Rhetz vereinigt bleiben dürfte. Die eigentliche Civilverwaltung wird der Freiherr v. Hardenberg weiter führen. — Ferner meldet dasselbe Blatt: Der Vertrag zwischen Preußen und Oldenburg, welcher dem Groß herzoge von Oldenburg verschiedene holsteinische Territorien über weist, ist dem Vernehmen nach zum Abschluß gelangt. — Ver wundete preußische Militärs befinden sich nach der „N. A. Z." gegenwärtig außerhalb Preußen noch 200, deren Zustand ihren Transport nach inländischen Lazarethen noch nicht zugrlassen hat. ES sind ihnen übrigen- preußische Aerzte und preußische» Verpfle gungspersonal beigegeben, so daß die Regierungen der Länder, in denen diese Verwundeten sich befinden, nur die Lokalitäten herzu- geben haben. In den preußischen Lazarethen zählt man gegenwärtig noch 13,000 Verwundete und Kranke. — Nach einer Nachricht au- Magdeburg sind in verflossener Nacht auf dem dortigen Bahnhofe die. Lokomotivschuppen der Berlin-Magdeburger und Magdeburg- Halberstädter Bahn ein Raub der Flammen geworden. Die in den Schuppen befindlich gewesenen Lokomotiven sollen gerettet sein. Die Entstehung de- Feuer» ist noch unbekannt. — Während die „N. A. Z." mittheilt, daß die Mitglieder der ungarischen Legion in Oesterreich unbehelligt bleiben werden, deuten Wiener Blätter da» Gegentheil an. Di« „Presse" führt in einem sehr heftigen und selbst den König von Preußen beleidigenden Leit artikel au-, daß der „schwer strapezirte" Artikel X de» Friedens- Vertrages die ungarischen Legionäre nicht von der österreichischen Militärpflicht entbinde. Man wird daher die Ungarn wieder ein- fangen und in die Regimenter stecken. Ihr« Behandlung dürfte keine besonder» zärtliche werden. — Der „N. Pr. Z." wird au- Dresden über die Theilnahme hoher k. preußischer Officiere an dem Leichenbegängnisse des Lom- mandanten der Festung Königstein u. A. geschrieben: „Man ver kennt die preußischen, Officiere ganz und gar, wenn man ihnen -egen ihre sächsischen Kameraden ein« Gefimnmg zuschreibt, die nicht von der höchsten Achtung der großen militärischen Vorzüge derselben erfüllt wäre und zugleich keine echt kameradschaftliche ge nannt werden könnte. Jeder preußische Officier erkennt die mili tärisch-technische Vortrefflichkeit der sächsischen Armee, den Hohm Grad der Bildung ihrer Officiere, besonders auch die Stärke de» moralischen Element» an und wünscht nichts sehnlicher, als daß ein, recht festes Band die beiden, in ihren Bestandtheilen ebenbürtigen Armeen unzertrennlich vereinigen möge." — Die „Bresl. Ztg." schreibt: „Unter den Papieren einer weggenommenen österreichischen Feldpost, aus denen die „Schles, Provinzialblätter" manches Interessante mittheilen, findet sich ein Scriptum mit einer amtlichen Anerkenntniß, daß die formelle Kriegserklärung von Oesterreich ausgegangen sei. Es heißt in demselben unter dem Datum des 18. Juni, indem den Beamten des betreffenden Bezirks wegen bevorstehender feindlicher Invasion ein „Urlaub auf unbestimmte Zeit" erlheilt wird, wörtlich al» Grund angabe: „Nachdem durch das allerhöchste Manifest Sr. k. k. apo stolischen Majestät vom 17. Juni l. I. der Krieg gegen Preußen erklärt worden rc." , Frankfurt , 11. Octbr. (N. C.) Diesen Mittag wurden, wie verlautet, di» Siegel, welche an den Archiven der BundeSver» sammlung und der BundeSmilitärcommisston am ersten Tage nach der militärischen Occupation Frankfurts durch die Preußen im Auftrage des Befehlshabers der OccupationStruppen angelegt worden waren, durch preußische Beamte wieder abgenommen. — Die Liqui- dationScommission zur Auseinandersetzung der Ansprüche der Staaten des ehemaligen Deutschen Bundes an das BundeSeigeuthum wird, nach den zwischen Oesterreich und Preußen vereinbarten Bestim mungen, sich wahrscheinlich schon am nächsten Montag constituiren. Oesterreich wird in dieser Commission durch den Obersten Tiller von Thurmfort, seinen ehemaligen zweiten Bevollmächtigten der BundeSmilitärcommisston, und den bisher in der Festung Mainz verwendeten KriegScommissar Winter vertreten sein; Preußen durch den LegationSrath v. JaSmund, den General v. Dewall, den ehe maligen zweiten Bevollmächtigten Preußen» in der BundeSmilitär- commission und den geheimen RegierungSrath Bitter. Dieselben sind bereit- hier anwesend. München, 13. Oktober. In einer Mittheilung der „A. Z." werden alle Angaben, wonach eine Rückberufung Richard Wagner'» mit dem gegenwärtigen Cabinetswechsel in Verbindung steht, für „alles Grundes entbehrend" erklärt und beigefügt, daß „überhaupt von einer solchen Rückberufung unter den gegenwärtigen Verhält nissen ganz und gar keine Rede" sein könne. — Der „Allg. Ztg." wird ferner osficiöS au» München geschrieben : Vor dem Ausbruch de- letzten Kriege» waren zwischen den süddeutschen Regierung« Verhandlungen angeknüpft gewesen zu dem Ende, auch für die Längen-, Flächen- und Körpermaße da» metrische System einzuführen, wie e» für da- Gewicht bereit- im Zollverein besteht. Diese Ver handlungen sind durch den Krieg unterbrochen worden, und jetzt gedenkt man sie wieder aufzunehmen. Dahin ist eine durch die Zeitungen laufende Angabe diese- Betreff- zu berichtigen. Wien. Die „Pr." theilt da» nachfolgende Beglückwünschung-- schreiben de- Kaiser» Maximilian an den Biceadmiral v. Tegelthoff mit: Chapultepec, 24. August 1866. „Lieber Lontreadmiral Freiherr v. Tegetthoff! Der rühm- volle Sieg, welchen Sie gegen eine überlegene, in großen maritimen Traditionen erzogene und tapfere Flotte errungen haben, hat Mein Herz mit der reinsten Freude erfüllt. Als Ich die Schicksale der Mir so theuer gewordenen Marine in andere Hände legte Md der Mission entsagte, Mein Geburtsland dort groß.und mächtig zr» machen, wo sich dir Geschicke hvchftrebendtt Kationen rrMev, HM»