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rewerger Aitzerger und T agevla t t. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand, Prei« vitrleljLhri. 20 Ngr. Inserat« 1 1 )/G -M -Hlo 22» 3ns""e werden bl« Nachm. z Uhr Montaq, den 1. Octover ««den die gesp-IteneZeil. oder deren I str die nSchste Nr. angenommen. Raum m«, 5 Pf. berechnet. I I Tagesgeschichte. Berlin, 28. September. Au« Frankfurt a. M. berichtet die „Bank-Zeitung": Unserer nach Berlin entsandten Deputation ist die Weisung gegeben worden, daß die bei der Okkupation Frankfurts erhobenen 6 Millionen Gulden KriegScontribution zwar nicht zurückgezahlt, aber von der Regierung im Interesse der Stadt zur Ausführung der von derselben eingeleiteten, tbeil« auch erst pro- jectirten Bauten verwendet werden sollen. Die 6 Millionen werden übrigen« al« Stadtschuld betrachtet, und nicht als Staatsschuld, weil sie in letzterer Eigenschaft auf Preußen als Gesammtschuld übergehen würde. — Der König wird bei der Besitzergreifung der Länder Proklamationen an dieselben erlassen. — Wie es h-ißt, sollen in den annectirten Ländern die dort bestehenden Preßgesetze vorerst in Geltung bleiben. — Graf Bismarck wird, mit Ausnahme von einigen Tagen, den ganzen Oktober hindurch auf dem Lande verweilen. Die übrigen Minister werden, der .^Kreuzreitung" zufolge, mit Ausnahme von immer je zweien, den Monat Oktober hindurch Berlin verlassen. — In Betreff der Wtederzulaffung der „Gartenlaube" in Preußen enthält der „Staat« - Anz" folgende Bekanntmachung de« Ministerium« des Innern: „Da- mittels Bekanntmachung vom 14. December 1863 ausgesprochene Verbot de« Debit« der in Leipzig erscheinenden Zeitschrift „Die Gartenlaube" wird hierdurch wiever aufgehoben. Berlin, den 24. Sept. 1866. Der Minister des In nern Graf Eulenburg." — Die „Zeidl. Corresp." schreibt: Man fragt nach dem An« lasse, weshalb in diplomatischen Kreisen der orientalischen Frage eine gewisse Bedrohlichkeit beigemessen werde, obwohl e« ja augen scheinlich sei, daß die Seemächte sich eine« aktiven Eingreifen« in den griechischen Aufstand enthalten. Aber gerade diese scheinbare Gleichgiltigkeit der Mächte bildet den getäbrlichen Charakter der Krisis. Wenn England, Frankreich oder Rußland durch Rath und guten Dienst bei der Türkei interoenirten, so ließe sich der Kampf Vielleicht noch durch einen Ve> gleich beilegen. Indem man jedoch die nationale Bewegung der Griechen sich selbst überläßt, wird der König von Griechenland um der Sicherheit seine« Thrones willen gezwungen, für die Candioten einzutreten. Und von demselben Mo ment an, wo König Georg auf die Bühne tritt, wird die griechische Frage eine brennende sein. — Ueber da- Ableben de- General- v. Schack schreibt der „GtaatS-Anz.": In Magdeburg ist am 25. Sept, der General ter Infanterie und Generalgouverneur von Sachsen, Herr v. Schack, welcher erst vor einigen Tagen wegen Krankheit seine hohe Stelle in Dresden aufgegeben hatte und nach Magdeburg zmückgekehrt war, seinen Leiden erlegen. Der General v. Schack war am 25. October 1791 zu Berlin geboren, trat im Jahre 1806 in die Armee und wurde am 22. December 1806 bei dem 4. ostvreußischen Re servebataillon Offizier. Im Jahrs 1814 wurde er zum Haupt mann ernannt, 1816 erhielt er eine Compagnie, wurde 1825 Ma jor, 1830 Commandeur de- Füsilierbataillons im 35. Regiment, 1838 Commandeur de- 20. LandwebrregimentS, 1839 Oberstleut nant, 1840 Oberst, im Jahre 1841 Commandeur de- 12. und 1844 des 32. Infanterieregiments, 1845 Brigadecommandeur der 8. Jnfanteriebrigade, 1848 wurde er Militärcommissar in der Pro vinz Sachsen und den altenburgschen und reußischen Ländern; 1849 übernahm er da- Commando der Truppen in Frankfurt a. M., wurde in demselben Jahre zum Commandanten von Mainz, 1851 zum Commandeur der 15. Division und am 3. Juni zum comman- direnden General de- 4. Armeecorps ernannt. Anfang Juli d. I. erhielt Se. Cxcellen- da- Amt eine- Generalgouverneur- de- Kö nigreichs Sachsen, in welcher hohen Stellung der Verstorbene bi« zu seinem Lebensende verblieben ist. Potsdam, 26. Sept. (B. Bl.) Heute wurde unsere Stadt hochgeehrt durch die Anwesenheit Sr. Maj. des Könia« bei dem Festmahl, welche- Potsdam den OlficiercorpS und Deputationen aller Chargen der siegreich zurückgekehrten Garnison im festlich ge schmückten Saale de« Schützenhause« gegeben. Die städtischen Be hörden hatten Alle« veranstaltet und bewilligt, was zu ein r glan- zenten Ausstattung eines Feste« dienen konnte, welche« auch nach dem so überaus freudigen und gelungenen Empfange der Truppen, so w^e der vorgestern stattgefundenen Bewirthuna in Bürgerhäusern und öffentlichen Localen, die Freude der Stadt über ter.n glückliche Rückkehr anssprechen sollte. Der Oberbürgermeister, Ged Rach Beher, welcher Sr. Maj. dem Kön ge gegenüber saß, erbat sich die Erlaubniß, für die Ehre danken zu dürfen, lösche der Stakt heute durch die Anwesenheit Allerhöchstdesselben bei diesem Feste zu Theil wurde, und schloß seine Rede mit folgenden Worten: „Dank Eurer königlichen Majestät, die Sie mit eiserner F.st'g- keit gegen alle« Drängen, allen Widerspruch, in weiser Boranestcht des Kommenden, Preußen vor Allem eine Armee gegeben Hiden, die sich so herrlich bewahrt, die durch ihre Th nen die Wett nnt Staunen und Bewunderung erfüllt hat und durch welche Preußen sich wehrmüthig gegen alle seine Feinde suhlt. Dank Eurer kgl, Majestät, die Sie die Milde, die Herzensgüre, die Gerechtigkeit nie verläugneten, die Sie zu rechter Zeit auch die Gnade roll und ganz walten ließen. Mächtige Feinde haben Eure kömgl. Majestät nievtr- geworfen, herrliche Siege erkämpft, Preußen- Macht unk Ehre in wunderbar kurzer Zeit gehoben und gem.hrt: — der schöi ste Ge winn für Eurer königlichen Majestät landesoäterltche« Herz aver ist ein beglückte« Volk, da- in Dankbarkeit und Liebe Eurer königlichen Majestät jubelnd zujauchzt. Und diese Liebe, dieser Dank, dieser Jubel, sie schwellen auf die Herzen der gesamm'en Bürgerschaft Potsdams l Ja, wäre die ganze Bürgerschaft h er versammelte volllönig — das weiß ich — stimmte sie mit den anDesend.n Re präsentanten Eurer königlichen Majestät sieggek önlen Armee ein in den Jubelruf, zu dem ich jetzt mein Glas erhebe: Se. Majestät der König, der Siegreiche, dec Feste, der Gerechte lebe hoch!" Se. Maj-stät der König geruhte, al« der immer wieder auS- brechende Hochruf geendet, auf diese Anrede Folgende- zu erw dern: „Ich beginne Meine Erwiderung mit Meinem aufrichtigen Dank, Herr Oberbürgermeister, für Vie Ä.sinnungen, welche S«e soeben ausgesprochen haben, wobei Ich jedoch Dasjenige, wa« Sw über Mich so freundlich gesagt haben, nicht hatte hören sollen. Zugleich sage Ich der Stadt Potsdam Meinen Dank für den schönen, feierlichen und herzlichen Empfang, den dieselbe Meinen Hnmkehren- den siegreichen Truppen bereitet hat. Ueverall spreche ich e- laut au-, daß die Armee eine« so chen Empfanges im ganzen Lande vollauf und im höchsten Grade durch ihren Heloenmmh, durch ihre Treue und Ausdauer sich würdig gemacht hat. Wir befinden un« hirr in Potsdam an der Wiege für die Begründung ter j'tz'gen Armee. Von hier au- leitete Mein seliger Later und König die damals noch neuen Grundsätze für die Au-bildung der neuge- schaffenen Armee. Nachdem dieselbe sich unsterblichen Rahm in den Befreiungskriegen erworben hatte, leitete er diese AuS ulvung bi- zu seinem Tode mit unausgesetzter Liebe und Fürsor^ Mein königlicher Bruder fichrle mit Energie diese kriegerische Schule in zeitgemäßen Verbesserungen weiter. Ich selbst habe diese Schule von den untersten Stufen an hier durchgemachl, bis Mich da- Schicksal an die Spitze der Armee stellte. Meine Aufgabe, dieselbe einer nöthig gewordenen Neugestaltung zu unterziehen, ist Mir jahrelang erschwert worden, ohne daß Ich Mich beirren ließ, und daß 3ch keinen unrichtigen Weg etngeschlagen, dürsten die Grjvlge