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Wo Dem „Dresdener Journal" vom 26. September entnehme« wir Nachstehende»: Berlin, 25. Sept. Die „N. A. Z." versichert wiederholt, daß die Verhandlungen zwischen Preußen und Sachsen bislang zu keinem Abschluß gediehen seien und daß der bisherige Verlauf noch nicht übersehen lasse, welches Resultat schließlich erzielt werden kann. Darmstadt, 24. Sept. (Wolffs T.-B.) Durch Verordnung vom heutigen Tage wird für sämmtliche im Jahre 1849 begangene politische Verbrechen Amnestie ertheilt. der schwer kranke Gatte wird im Bett au» dem Kämmerchen getragen, denn seine Leidensgefährtin, die Gattin, wurde eben von ihren schweren Leiden erlöst; manches Kind beweint den Vater oder die Mutter, manche Aeltern ihr Kmd. Möge die schwere Zeit bald ein Ende nehmen! und Krankreich« bestände Oesterreich nicht mehr darauf, daß ein Theil der seinerseits nach 1859 contrahirteu allgemeinen Schuld von Seiten Italien» übernommen werde. Die „Vpinione" hält den Abschluß des Frieden« für bevorstehend. Au» Palermo eingegangeue officielle Depeschen melden, daß der Aufstand unterdrückt wurde und die Ruhestörer zersprengt sind. Die Behörden haben ihre Functionen wieder übernommen. Die Soldaten werden überall al« Befreier begrüßt. Rom, 22. Sept. (Wrlff« T -B) Die neu gebildete römische Legion ist in die Stadt ringnückt; eine sehr große Menschenmenge wohnte dem Einzüge bei. — 23. Sept. (Wolff« T.-B.) Da« „Giornale di Roma" dementirt die Nachricht der Wiener „Debatte," daß Msgr. Hohenlohe nach London gereist sei. St. Petersburg, 23. Sept. lWolffs T.-B.) Durch eine heute ausgegebene Ceremonial»Verfügung wird bestimmt, daß die Prinzessin Dagmar und der Kronprinz von Dänemark bei ihrer Ankunft in St. Petersburg von dem gesammlen kaiserlichen Hofe empfangen werden und sofort nach Zarkskoje-Selo übersiedeln. Konstantinopel, 23. Sept. (Wolffs T.-B.) An« Kandia wird osficicll gemeldet, daß die Insurgenten die kaiserlichen Truppen angegriffen haben und nach zweitägigen Kämpfen mit großen Ver lusten geschlagen worden sind. Die Aufständischen haben von der griechischen Insel Syra 7000 Gewehre und 300 Fässer Pulver zugeschickt erhalten. Der Etzbischof.PrimaS der unirten Armenier hat den Patriarchen der Syrer zum Patriarchen von Cilicien ernannt. OrtSkalender. Heute den 26. September Versteigerung des dem Bergarbeiter Guggenberger gehörigen HauSgrund- stück«, äußere Bahnhofstraße Nr. 160, im König!. GelichtSamt im Bezirksgericht hier. Versteigerung von 69'/« Klafter weichen Stöcken im Hospitalwalde. Versammlung Nachmittags 2 Uhr bei Fernefiechen. Dresden, 24. Sept. Don königlich preußischen Truppen ist heute früh die dritte Fußabth.ilung de» brandenburgschen Artillerie regiment» Nr. 3 abgerückt. Da« gestern hier eingetroffene 6. bran- denburgsche Infanterieregiment Nr. 52 ist heute Vormittag gleich falls abmarschirt und wird auf dem Marsche nach seinen Garnisonen die Orte Tbarand, Freiberg, Oederan, Chemnitz und Hohenstein berühren. Da« 1. und 2. Bataillon dieses Regiments rückt am 1. Oktober al« Garnison in Zwickau ein; da« 3. Bataillon am 3. Oktober als solche in Plauen ein. Das Gardegrenadierregiment Königin Elisabeth, sowie ein Bataillon de« Leibgrenadierregiments kehrte gestern Nachmittag von Berlin hierher zurück; diese Truppen waren mit dem Bande der neug, stifteten, später zur Veriheilung kommen den KriegSdenkmünze decorirt. Zwickau, 23. Sept. Von vorgestern zu gestern sind in hiesiger Stadt an der Cholera 26 Personen erkrankt und 15 gestorben. Im Ganzen beläuft sich bis jetzt die Zahl der Erkran kungsfälle auf 473 und die Zahl der Todesfälle auf 250, während 48 Personen genesen sind und 175 sich noch in ärztlicher Be handlung befinden. — Mit Rücksicht darauf, daß bisher noch keine wesentliche Abnahme der Epidemie wahrzunehmen gewesen ist, hat der Sladirath da« Abhalten von öffentlichen Tanzmusiken, als von Privatbällen vorläufig bis zum 6. nächsten Monats gänzlich un tersagt. Kamenz, 22. Sept. Nach einer Bekanntmachung unser« Stadtraths wird der am 17. Sept. d. I. nicht abgehaltene Jahr- und Biehmarkt nunmehr bestimmt Montag, den 5. November d. I. abgehalten werden. Glashütte, 19. Sept. (B. v. G ) Die Choleraepidemie hat viel von ihrem gefährlichen Charakter verloren, obgleich sich die Zahl der Kranken immer noch steigert und das volle Hundert nahe erreicht hat, so kommen doch Todesfälle seltener vor, die Zahl der letzter«, ist bis jetzt 26. Es ist daher das Verhältniß der Todten zur Zahl der Kranken kein ungünstiges zu nennen, indem es nur der vierte Theil ist , während andere von der Cholera heimgesuchte , Orte viel ungünstigere Verhältnisse in ihren Berichten bringen. Genesen sind ca. 30. Durch Virmittelung de» Grafen Nex erhielt unser Ort Unterstützungen vom Johanniterorden, bestehend in mehrern Dutzend Leibbinden, wollenen Röcken, desgl. Decken, Bett decken nebst Kopfk.ssen, Leibwäsche, sowie 2 Kisten mit Rothwein. ES ist diese liebevolle Hilfe in der Noth dankend anzuerkennen und wird dadurch manche» gramerfüllte Herz erfreuet werden. Gestern kamen drei barmherzige Schwestern, um in den Familien die Pflege zu übernehmen, wo Vater und Mutter danieder liegen, oder wo Em« da« Andere überlebte, aber nun aller Pflege blos ist. Unter Beihilfe de« Frauenverrein« hat die Gemeinde 2 Spciseanstalten errichtet, um besonder« den Reconvaleecenten für Weniges eine kräftige Nahrung zu bieten. Da« Elend ist in manchen Familien wirklich groß; Kinder sind de« Vaters und der Mutter beraubt, Reisegelegenheiten. Chmmtz-Annabngtt Staatttistkbah«. Täglich abgehende Dampswagenzüge von Flöhq nach Annaberg. Früh 8 Uhr öS Minuten, Nachm. 5 Uhr S Minnien, Abend» 8 Uhr 4V Minuten Täglich von Aunaberg in Flöha ankommende Dampswagenzüge. Früh 7 Uhr, Lormiltag» >1 Uhr, Nachmittag« S Uhr 35 Minute». /ltidttg-Tharandter Staaißlisrndah«. Täglich abgehende Dampswagenzüge. Früh » Uhr, Bormitlag« 1l Uhr, Abend» v Uhr. Täglich ankommende Dampswagenzüge. Bormittag« §10 Uhr, Stachmittag» 3 Uhr 45 Minnien, übend« (11 Uhr. Thermometerstand: heute Morgen 7 Uhr 14 Brad Wärme k. Stadttheater in Freiberg. Abermals bezog der hier rühmlichst bekannte Schauspieldireetor, Herr Tdieme, mit seiner neureorganfftrten Truppe die Räume unsere» Musen'tmpels und hat bereits mit vier Vorstellungen, welche sämmtliih zur allgemeinen Zufriedenheit gegeben wurden und zu den schönsten Hoffnungen berechtigen, den Reigen der Saison eröffnet. Waren schon die ersten beiden Lustspiele: „Ein großer Redner" und „Er muß aus'S Land", sowie das am Sonntage aufgeführte Schauspiel: „Mutter und Sohn" geeignet, das Personal in gutem Lichte er scheinen zu lassen, worinnen sich namentlich die Herren Hertzog, Behrens, Fischer, Kolbe, und die Damen: Frau Dir. Thieme, Frau Hertzog, Fräul. Desilot, Fräul- Heinold und Fräul. Pohl besonders auSzeichneten, so hat doch die am Montage vorgeführte Posse „ Pechsch ulze" bis jetzt den Sieg davongetragen. Met vielem Fleche und ganz besonderer Ausstattung wurde sie vorgesührt und e» darf keineswegs unerwähnt ble ben, daß Herr Dircctor Thieme, sowie der Regisseur, Herr Hertzog, alles Mögliche aufbieten, den Anforderun gen zu entsprechen und die Vorstellungen zur vollst-n Geltung zu dringen. In „Pechschulze" wirkte das sämmtliche Personal, ge schmückt durch einen liebenswürdigen Damenflor, nach allen Kräften und das Publikum ward getragen von der Ueberzeugung, daß jede» einzelne Glied bemüht war, diese Vorstellung zu einem höchst gelungenen Ganzen abzurunden, und der lauteste Beifall war der Lohn diese» Strebens. Eine Wiederholung dieser lieblichen Posse dürfen wir mit vollem Rechte dem Herrn Director empfehlen. Des Raumes wegen find wir genöthigt, von Detailirung der Leistung jedes Einzelnen sür heute abzusehen, nur sei uns vergönnt, schließlich beizufügen, daß da geehrte Publikum immer mehr und mehr die Vorzüglichkeit der gegen wärtigen Truppe erkennen und durch die Vorstellungen ebenso freudig überrascht werden wird, wie es am Mo tage der Fall war, als die Solotänzen» Fräul. Jenning in „Pechschulze" die reizende „Ma- drilena" tanzte. Solche Voraussetzungen lassen natürlich die Hoff nung nicht fallen, daß unser Herr Direktor Thieme auch pecuniär seine Rechnung finden werde. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Wolf.