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Dahingegen wurden 13 männliche und L weibliche Person al» ge heilt entlassen und 2 Personen starben, so daß der gegenwärtige Bestand 31 Cholerakranke beträgt. — Der Schanzengürtel am rech ten Elbufer enthält 5 Schanzen und 1 Batterie. Die Schanze Nr. 6 kommt aus'» Plateau de» Waldschlößchen - Parke»; Schanze Nr. 7 westlich der Königsbrücker Straße. Von den Schanzen Nr. 8 und 9 kommt die erstere westlich der schlesischen Bahn, letztere auf die Feldflur von Vorstadt Neudorf. Diese letztere Schanze steht in Verbindung mit der Schanze Nr. 10 an der Leipziger Straße. — Nach dem erschienenen 23 Bericht der hiesigen Sonn- tag» schule vollendet dieselbe im October d. I. ihr 50. Lebens jahr, gewiß ein Beweis, daß sie ein halbes Jahrhundert hindurch Bedürfniß gewesen, aber auch Lebenskraft in sich getragen hat, und daß e» immer Männer gegeben, die in weiterer geistiger Ausbil dung des Heranwachsenden Geschlechtes die Grundlagen der Wohl fahrt eines Staates erblickten und deshalb Zeit, Kraft und pecu- niäre Mittel aufwendeten, um da« Fortbestehen der Anstalt zu si chern. Am 20. Ottober 1816 von der Freimaurer-Loge „Asträa zur grünenden Raute" mit 17 Zöglingen gegründet, trat Michaelis 1826 mit der Anstalt insoweit eine Veränderung ein, als sie aus dem Locale der Loge nach der Palmstraße verlegt wurde. Als im Jahre 1839 die Loge „Asträa zur grünenden Raute" mit der Loge „zu den drei Schwertern" sich vereinigte und nun für das Knaben institut in FriedrichSstadt zu sorgen hatte, ging die Sonntagsschule auf einen Privatverein über, der — gegenwärtig 168 Mitglieder stark — noch heute für die gedeihliche Fortentwicklung derselben sorgt, wozu übrigens auch die städtischen Behörden durch Bewilli gung der unentgeldlichen Benutzung einiger Schullocale der ersten Bürgerschule auf der Johannisstraße und einer jährlichen Unter stützung von 50 Thlr. das Ihre beitragen. Tausende von jungen Leuten verdanken dieser Anstalt die Grundlage ihrer späteren Bil dung und ihres gewerblichen Wohlbefindens. Der Unterricht er streckt sich namentlich auf Geometrie, archilectonisches Zeichnen, freies Handzeichnen, Rechnen, deutsche Sprache und Kalligraphie. Am Schlüsse des Jahre« 1865 zählte die Schule 150 Schüler, worun ter besonders Tischler- (38) und Schlosserlehrlinge (24) reichlich vertret?» waren. Die Einnahmen deS Jahres 1865 betrugen 729 Thaler 22 Ngr. 4 Pf., die Ausgaben 404 Thlr. 11 Ngr. 5 Pf., so daß ein Bestand von 325 Ngr. 10 Ngr. 9 Pf. verblieb. — Die kgl. sächsische LandeScommission macht durch öffentliche Plakate bekannt, daß weitere Befestigungsarbeiten um Dresden von Mon tag den 10. Sept, ab in Angriff genommen werden sollen und for dert die Arbeiterabtheilungen von Nummer 9 — 26 auf, sich früh um 6 Uhr einzufinden. — Nach einer Bekanntmachung der Be hörden werden unsere Hunde die kaum abgelegten Maulkörbe wie der bekommen, da vorgestern ein toller Hund, welcher mehrere an dere gebissen, hier getödtet worden ist. Leipzig, 9. September. Es wird der „D. A. Z." das gedruckte Schema einer „Erklärung" mitgetheilt, die dem Vernehmen nach von einer Anzahl hiesiger Bürger behufs Unterzeichnung seit einigen Tagen in Umlauf gesetzt ist; dieselbe lautet: „Die Unterzeichneten fühlten sich zu der Erklärung veranlaßt, daß die am 26. August d. I. im „Hotel de Pologne" zu Leipzig versammelten Männer keine Befugniß hatten, ihre rein private Zusammenkunft für eine „sächsische Landesversammlung" auszugeben. Der Beschluß, „„daß die deutschen und sächsischen Interessen durch völlige Einverleibung Sachsens in Preußen am besten gewahrt, oder doch wenigstens die Militärhoheit und diplomatische Vertretung Sachsens an die Krone Preußens völlig und bedingungslos abgetreten werde,"" kann nur als Ausdruck einer persönlichen Meinungsäußerung gelten, die im grellsten Widerspruche steht mit der thatsächlichen und wah ren Gesinnung de« sächsischen Volks. Dasselbe beharrt auf der Selbstständigkeit seines Lande« und hält in treuer Anhänglichkeit zu seinem angestammten Fürsten." (Nach einer Leipziger Correspondenz des „N. C." hat diese Erklärung in Leipzig allein in wenig Tagen über 5000 Unterschrif ten erhalten.) Pegau, 8. Sept. (Wchbl.) Bei Gelegenheit des am ver gangenen Dienstag stattgehabten Königscheibenschießens wurde fol gendes Telegramm an Se. Majestät unsern geliebten König und Herrn abgesendet: „Sr. Majestät unserm verehrten, allgeliebten König sendet auch in die Ferne die Versicherung treuer Liebe und Anhänglichkeit das Schützencorps zu Pegau, den 4. Sept. 1866." Die der Schützengesellschaft hierauf zugegangene Antwortsdepesche Sr. Majestät (von Prag per Post eingegangen) lautet: „Meinen herzlichsten Dank. Johann." Vermischtes. * sEntthrontt Fürsttn. 1 Die Zahl der entthronten Fürsten mehrt sich in Europa auffällig. Der älteste derselben ist Dom Miguel von Portugal, eutthront seit 1832. Ihm folgt dem Alter nach der Graf von Chambord, Heinrich Karl von Bourbon, von den franzö sischen Legitimisten (eine Jeittang auch von der Kreuzzeitung) Henri V. genannt, welcher durch die Julirevolution von 183V mit seinem Groß vater aus Frankreich vertrieben wurde. Ein gleicht- Schicksal traf im Jahre 1848 die Söhne und Enkel Ludwig Philipp'-. Der Gras von Paris, der Sohn des Herzogs von Orleans, zu dessen Gunsten Ludwig Philipp am 24. Februar 1848 entsagte, ist neben dem Grafen Cham bord der zweite französische Thronprätendent, von den Orleaniften Lud wig Philipp II- genannt. Es trat eine Pause in der Weltgeschichte und in den Entthronungen ein, die bis zum Jahre 18dS dauerte. Aber die- Jahr war aber auch äußerst fruchtbar an großen Ereig nissen mit verhängnisvollen Folgen. Die Herzoge Italiens wurden landesflüchtig. Leopold und Ferdinand ton To-cana, Franz V. von Modena, Robert von Parma vermehrten die Reihe der entthronten Fürsten. Ihnen schloß sich schon im nächsten Jahre König Franz ll. von Neapel an. Nur zwei Jahr später mußte Otto l. König von Griechenland aus Athen nach Deutschland fliehen, der neunte Fürst ohne Land. König Georg von Hannover, Herzog Adolph von Nassau, Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen find die jüngsten Mitglieder der thronlosen europäischen Fürstengruppe; ob die letzten, ist sehr fraglich. Die Mehrzahl dieser Ex-Souveräne, nämlich der Graf von Chambord, die Großherzöge von Toscana, der Herzog von Modena, der König Georg von Hannover und der Herzog von Nassau, halten sich in Oesterreich auf; die Söhne und Enkel Ludwig Philipp'- wohnen in England, Herzog Robert von Parma in der Schweiz, wohin ihm, wie man sagt, auch der ehemalige Kurfürst von Hessen folgen will- Franz von Neapel genießt noch die Gastfreundschaft de- Papste- in Rom und Dom Miguel hält flch im Hessischen auf, während König Otto von Griechenland zu Bamberg refidirt. (D. A. Z.) Dem „Dresdener Journal" vom 12. September entnehmen wir Nachstehendes: Dretzden, 11. Sept. (D. I.) Mehrere Zeitungen haben Nachrichten über den Gang der Friedensverhandlungen zwischen Preußen und Sachsen gegeben und Detail« über angeblich bereit» gewonnene Resultate mitgetheilt. Wir sind in der Lage, au» glaubwürdiger Quelle versichern zu können, daß zwar die Verhand lungen in Berlin begonnen haben, daß aber über deren Gang authentische Nachrichten noch nicht eingegangen sind. Alle», wa« Zeitungen hierüber gebracht haben, gehört daher jedenfalls nur in das Gebiet der Vermuthungen und wird mit großer Vorsicht auf zunehmen sein. Wien, 11. September. (Wolff'S T.-B.) Die heutige amt liche „Wiener Zeitung" enthält kaiserliche Handschreiben, durch welche der Feldmarschalllieutenant Baron Henikstein von dem Posten eine« Chefs de« Generalquartiermeisterstabes enthoben und dem Feldmarschalllieutenant Baron John dieses Amt übertragen wird. Zugleich wird Letzterer mit der Leitung des Kriegsministerium« betraut. Laut einem kaiserlichen Generalbefehl ist die Reduction der Armee bei allen Waffengattungen sofort vorzunehmen und der normirte Friedensstand herzustellen. Berantwortlicher Redacteur: I. G. Wolf. Ort-kalender. StaatS-Telegraphen-Bureau täglich geöffnet von früh 8 bis Abend-S Uhr. Sparkasse täglich geöffnet Nachmittag- von 2 bi- 5 Uhr. Leihkaffe geöffnet Montags, Mittwoch-, Freitag- und Sonnabends in den Vormittagsstunden. Reisegelegenheiten. Täglich abgehend« Post«u. Nach Döbeln früh Uhr. — Nach Lhemuitz Vormittags ll1 Uhr, Mittag» 1 Uhr, Nachmittag« 45 Uhr, Abends j12 Uhr. — Nach Sayda, Olbernhau, Zöblitz, Lengefeld, Marienberg Nachmittag» 15 Uhr — Nach Frankeubtra Nachmittag« S Uhr. — Nach Fraueusteiu Rachmttag» 5 Uhr. — Nach Hainichen Nachmittag« 5 Uhr. Täglich ankommende Poste«. Boa Lhemuitz früh 4 Uhr 10 Mnutm, Vormittag« 10 Uhr 18 Miu., Nachmittag» S Ubr 10 Miu., Abeud« 10 Uhr 10 Miu. — «ou Hamicheu früh l> Uhr 4V Min. — Bou Fraukenberg und Kraneusteiu Borm. 18 Uhr. — Bo» Döbtlll Abend« 7 Uhr 58 Miu. Thermometerstand: heute Morgen 7 Uhr 10 Grad Wärme L,