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4 1524 Lhermometerstand: heute Morgen 7 Uhr 1L Grad Wärme k Keller beim «UM gei «ach Angabe« Andenr im Alter von 5 mH 1 name heute früh au» < Sinder hielten sich, wie Man noch an ihre« Leichnamen erkenne« konnte, fest umschlungen, sie waren in einer Oberstube auf dem Sopha eingeschlafen, bei der rasenden Schnelligkeit, mit der da» Feuer um sich griff, vom Rauche erstickt und so getödtet worden. Die Zahl der Abgebrannten beläuft sich auf tircq 1400—1500, beträgt also ziemlich die Hälfte der ganzen Einwohnerschaft, und nur mtt Mühe und Noth hat bi» jetzt ein schirmende» Obdach für dieselben beschafft werden können. Man beabsichtigt, die Schule ganz oder theilweise zu evacuiren, um die Aermsten, die sich ein Obdach für Geld zu erringen nicht im Stande sind, darin unler- zubringe«. Gebe der allgütige Himmel nur, daß in den unversehrt verbliebenen, vollgepfropften Wohnungen sich nicht bösartige Krank heiten, wie Cholera und ThphuS entwickeln. Von den Abgebrann ten sollen nur 6 bi« 7 versichert haben; e« sind daher einzelne Bürger, die sich bisher gut nährten, sich einer gewissen Wohlhaben heit erfreuten, gern versichern wollten, aber wegen Schindelvachung ihrer Häuser in keiner Versicherungsgesellschaft Aufnahme fanden und nunmehr ihr ganzes Hab und Gut verloren haben, rein zum Bettler geworden. Da« ist der Segen unsers modernen Feuerver- sicherungswefenS, da« nur williger Zahler, die aber in massiven Häusern wohnen müssen, halber vorhanden zu sein scheint, die Ver- stcherungSbedürftigen aber ausschließt. Wie ganz anders würde hier eine mit Ausschluß aller Privatgesellschaften und auf zwangs weisen Beitritt aller Staatsangehörigen gerichtete StaatSmobiiiar- feuerversichervngSanstalt gewirkt haben! — Der Gesundheitszustand ist trotz des hier und da mangelnvcn Obdachs immer noch ein leid licher, doch sind bereits Fälle von Durchfall und Cholerine vorge fallen, die dringend zur Vorsicht anmohnen und es wäre recht er wünscht, wenn eine Anzahl warmer Lagerdecken hierher gesendet würde. Heute de« 6. September Versteigerung der zur ConcurSmasse des Kaufmann Beyrich gehörige« Waaren Nachmittag- 2 Ubr durch da- Königliche Gerichtsamt lm Bezirksgericht: hinter dem Rathhaust Nr. 632, 2. Etage. Abholung der abgelieferten Waffen im hiesigen Schlöffe Vormittag» ron 9—12 Uhr. OrtSkalender. StaatS-Telegraphen-Bureau täglich geöffnet von früh 8 bis Abends 9 Uhr. Sparkasse täglich geöffnet Nachmittags von 2 bis 5 Uhr. - St Msthrt wurde, , v«d zwei Kinder «geschL-Hr Leich- n wurden. Beide Dem „Dresdener ÄWrWl" vom 6. September entnehmen wir Nachstehende«: Berlin, 4. September. (St.-Ä.) Se. k. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen ist gestern Abend vom Kriegsschauplätze in Böhmen hierher zurückgekehrt. — Wie die „Nat.-Z." heute meldet, ist der französische Botschafter am hiesigen Hofe, Herr Benedetti, nicht nach Pari«, sondern zur Cur nach Karlsbad gereist. Uorsnz, 5. Sept. (Wolff's T.-B.) Die „Italic" versichert, die italienische Regierung werde noch vor erfolgter Unterzeichnung des Friedens mit Oesterreich 120,000 Mann entlassen. Ferner erklärt das officiöse Blatt das Gerücht von einer bevorstehenden Auflösung der Kammer für irrig. Die Verhandlungen zwischen dem französischen DivifionSgeneral Le Boeuf und den österreichischen Behörden behufs der Uebergabe Venetiens haben begonnen. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Wolf. Bekanntmachung. In da» Handelsregister für die Stadt Freiberg sind heute auf Fol. 31, die Firma Göldner L Ludwig betreffend, folgende Einträge: Rubrik I. Nr. 2 »ä num. 1. Die Firma Göldner K Ludwig in Freiberg firmirt künftig: Ludwig L Co., lt. Regl. vom 31. August 1866. Rubrik II. Nr. 2 aä num. 1». Der unter 1». genannte Heinrich Emil Göldner ist von der Vertretung der Firma ausge schlossen, lt. Regl. vom 31. August 1866, bewirkt worden. Freiberg, den 3. September 1866. Königliches Handelsgericht im Bezirksgerichte. Mlyer. Neff. Bekanntmachung. Da der dermalige Aufenthalt des der 2. AufsichtSklaffe zugetheilten 50jährigen Müllergesellen Karl Wilhelm Herklotz au» Deutschneudorf hier wieder unbekannt ist, so werden alle Polizeibehörden andurch ersucht, den Genannten, welcher ein Arbeitsbuch führt, im Falle de« Vagnen» anzuhatten und hieih r zu weisen, falls er aber in Arbeit stehe« sollte, seinen Aufenthalt anher mitzulheilen. Sayda, de» 1. Leplember 1866. Da» Königliche Gerichtsamt. Arnold, Assessor. Steckbrief. Erstatteier Anzeige zufolge ist der Armenhausbewohner Ernst Moritz Baldauf von hier von dem ihm am 19. v. M. auf einige Stunden erlh.illen Urlaub bis jetzt noch nicht zurückgekehrt und treibt sich daher vermuthlich vagirend umher. Es werden daher alle Poliz ibebörden hierdurch ersucht, auf Baldaufn vigiliren, denselben im BetretunzSfalle anher schieben, für den unvechoffien Fall jeeoch, d»g er in dauernder Arbeit stehen sollte, nur herüber Nachricht anher gelangen zu lassen. Brand, den 1. September 1866. Das Königliche Gerichtsamt. Gabriel. W. AiM ment. Alter: 31 Zahre; Größe: übermittel; Haare: röthlich ; Stirn: mittel; Augenbraunen: röihlich; Augen: blau; Nase, Munv: klein; Barl: rasiri; Kam; runo; Gesicht, rund; Gesichtsfarbe: gesund; Besondere Kennzeichen: Sommersprossen im Gesicht. Oeffentliche Vorladung. Der Satileraeseüe '^arl Fürchtegott Heinritz aus Neuhausen, zuletzt in Großhartmannsdorf aufhältlich, dessen gegenwärtiger Aufenthalt aber unbekannt lst, wild hiermit ausgesorcect, sich zur Vernehmung über beigemessene Vergehen binnen 3 Wochen und spätesten- den 1. Oktober 1866 bi» Nachmittag« 5 Uhr an hiesiger Königlicher Gerichtsstelle einzufinden. Zugleich werten alle Vviiz ibehörken nsacht, den re. Heinrich beim Betreffen auf Hefe Vorladung aufmerksam zu machen und hierüber gefällige Nachricht anher gelangen zu lassen. Königliche« GerichtSamt Braud, am S. September 1866. Gabriel. Mr.