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— -— die Aufständischen dem griechischen General KalfxgV bin Oberbichl über die insurgirten Truppen angetragen hatten. König Georg glaubte, seinem General die Uebernahme dieses Eommändo'ö ver weigern zu müssen. Nun melden aber die neuesten Nachrichten nicht bloS, daß die Candiaten bereits eine provisorische Regierung gebildet haben, welche die LoSreißung von der Türkei und Anschluß an Griechenland unter der Losung: Die Union oder den Tod l proklamirte, sondern daß auch KalergiS (der selbst ein ge- borner Candiat ist) „höchst wahrscheinlich" bei diesem Aufstande die Hand im Spiele hat. Inzwischen betheuert die griechische Regierung fort« ährend und versicherte erst dieser Tage den türkischen Gesandten in Athen, daß sie sich bei der Sache vollkommen neutral verhalte. Mit Recht haben daher schon mehrere Blätter gefunden, daß dies sehr lebhaft an das Verhältniß, in welchem einst Garibaldi bei seinem Feldzuge in Italien zu Victor Emanuel stand, erinnern, und daß König Georg sich vielleicht ebenso gut wie dieser Letztere im Falle des Gelingens herbeilassen werde, die vollendeten That- sachen anzuerkennen. Lagesgejchichte. Dresden. Wie das „Dr. I." schreibt, ist bei der Verwal tung der östlichen Staalsbahnen die Nachricht eingegangen, daß die Zurücksendung der Betriebsmittel dieser Bahn, soweit sie nicht be reits erfolgt ist, im Gange sich befindet und daß auch die Tians portwagen in den nächsten Tagen hier eintreffen werden. Dresden, 3. September. Durch eine heute erschienene Be- kanntmachung de« königl. preußischen Herrn General-GouverneurS ist für die Dauer des Kriegszustände« die Abhaltung von öffent lichen Versammlungen zu Besprechung politischer Gegenstände in ganz Sachsen verboten worden. * Berlin. Die „Zeidler'sche Corresp." schreibt: „Wie wir" hören, sind von französischer Seite viel Pferdeankäufe veranstaltet worden; auch sollen von der kaiserlichen Regierung Gewehrankäufe in den Vereinigten Staaten angeordnet sein. Nichtsdestoweniger glauben wir in keiner Weise, daß Frankreich gegen Preußen rüstet ; — Nicht blo« um deswegen nicht, weil der Einsatz mit dem mög lichen Gewinne nicht im Verhältniß stehen würde, sondern weil Frankreich gegenwärtig viel dringendere Veranlassung hat, seine Au gen nach anderen Punkten zu richten. Wie wir vernehmen, soll in Frankreich ein Personenwechsel in der Leitung de« auswärtigen Mi- nisteriums KiiEzu den Unmöglichkeiten gehören." — OfficiöS wird «« für unbegründet erklärt, daß Frankreich sich in die FriedenSver- handlungrN Mit den süddeutschen Staaten eingemischt habe, nach dem in den Friedenspräliminarien von Nikolsburg mit Oesterreich die Grundzüge der neuen Organisation Deutschlands vereinbart waren. — Der frühere Minister von Reuß-Greiz ä. L., jetziger Dompropst von. Naumburg, Freiherr v. Mannsbach, hat sich der „D. A. Z." zufolge als „Vertrauensmann" der Fürstin Caroline »ach NerAnH^en, der hohen Frau bei dem Friedenswerke mit Preußen rathend zur Seite zu stehen. — Wie es beißt, liegt eS im Plane der Regierung, die Zahl der LInien-Jnfantene-Rssglmen- ter auf 100 zu erhöhen, dieselben in efner Stätke von 4 BÄäil- lonen zu formiren und den bisher bestandenen Brigade-Verband äufzuheben. — Der Kriegsministermacht bekannt: Mehrere Zeitun gen bringen die MittheilvUg,M sei befohlen worden, die brauch barm Mannschaften dsx allgemeinen Ersatz-Reserve von 1835 bi- 1843 auszuexercieren uyp spdann wieder, zu entlassen. Ein derar- tiger Befehl ist nicht ergangen. — Die „Bank-Ztg." schreibt: Das zweite diesjährige Ersatzgeschäft ist bis auf Weiteres im ganzen preußischen Staate ausgesetzt worden. — In österreichischer Gefan genschaft befinden sich von Preußen: 2 Offiziere, 3 Beamte, 1 Arzt, 1 Prediger, 357 Unteroffiziers und Gemeine, Mn . denen mehrere verwundet in den Spitälern zu Wien, Bruck, Pesth und Stampen liegen, und 7 Markelend^- — Dem Hause der Abgeordneten ist eine Beachtung, wie sie ihm länge nicht widerfahren, zu Theil ge worden: seine Adresse auf die Thronrede ist laut höherer Anord nung durch die Amtsblätter verbreitet worden. — Die „National- Zeitung" schreibt: Dieser Tage ist der Befehl zur Demobilisirung de« Hauptquartier« erlassen worden und wird selbige nächsten Sonn- abead stattfinden.^Die Entlassung der zeitweise dazu commandirten Offiziere und Stabswachen steht demgemäß bevor. 7— Es ist der Befehl erlassen worden, daß die ältern zu den Fahnen einberufenen Aerzte entlassen werden. Die Ausführung dieser Maßregel hat auch bereits ihren Anfang genommen. — Der „Staats Anz." schreibt: Gestern sind hier Briefe von Sr. Majestät Schiff „Vineta", <l. 6. Valparaise, den 14. Juli, eingegangen, welche die. verschiedensten Meldungen und Berichterstattungen, aber Nichts von einem Zu sammentreffen mit der Corvette.„Dandalo" bringen. Somit ist es unzweifelhaft constatirt, daß die damalige Depesche au« Triest, welche ein für „Dandalo" siegreiches Gefecht mit der „Vineta" meldete, erdichtet war. Hannover, 30. August. (Wes-Z.) Eine Bekanntmachung de« Generalgouverneur« bringt dis Verordnung in Erinnerung, derzu- folge Pie Ablieferung von Waffen und Kriegsmaterial unter stren ger Ahndung zu geschehen hat. ...; Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Wolf. Ort-kalender. Heute de« 4. September öffentliche Gerichtsverhandlung Vormittag« » Uhr: Hauptverhandlung in der Untersuchung wider Karl Gottlob Krätzol aus Friebebach, wegen Diebstahls. i Versteigerung des Schmieder'schen Haus- und Feldgrundstücks, PeterS- straße Nr. 100, durch das Königl. Gerichtsamt im Bezirksgericht hier. Thermometerstand: heute Morgen 7 Uhr 8 Grad Wärme kt Edictalladung. Von dem unterzeichneten GerichtSamte ist zu dem Vermögen de« Kaufmann« Herrn Johann Wilhelm August Beyrich, Inhaber« der Firma: I. G. Lange in Freiberg, der Concur«proceß eröffnet und in dessen Folge der 19. November 1868 al« Liquidationstermin anberaumt worden. Es werden daher alle bekannten und unbekannten Gläubiger des genannten Gemeinschuldner«, beziehendlich die Vormünder und sonstigen Vertreter derselben, hiermit geladen, spätestens an dem gesetzten Tage innerhalb der Gerichtszeit in Person oder durch gehörig legitimirte und, was Ausländer betrifft, mit gerichtlich anerkannten Vollmachten versehene, insbesondere auch ^u Bergleichsabschlüssen er mächtigte Bevollmächtigte allhier sich anzumelden, ihre Ansprüche, bei Strafe der Ausschließung von jedem Antheile an der betreffenden Masse und bei Verlust der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, insoweit diese RechtSwohlthat nicht außerdem in den Gesetzen aus drücklich anerkannt ist, anzuzeigen und zu bescheinigen, mit dem bestellten ConcurSvertreter Herrn Advocat Ottomar Blüher in Freiberg. . ingleichen, da nöthig, wegen vorzugsweise! Befriedigung unter sich rechtlich zu verfahren, binnen 9 Wochen zu beschließen, hierauf den 28. Januar 1867 der Bekanntmachung eine« Ausschließungs-Bescheide« und sodann den 4. Februar 1867 der Jnrotulation der Acten gewärtig zu sein, hiernächst aber den 13 Februar 1867, Vormittags 10 Uhr, bei Vermeidung von 5 Thalern Jndividualstrafe, anderweit an Gerichtsstelle allhier zu erscheinen, und der Verhör-« Verhandlung, zu Vermittelung eine« Vergleiche«, sich zu gewärtigen, unter der Verwarnung, daß Diejenigeü, welche auSbleiben oder »war erscheinen, aber sich nicht oder nicht deutlich und bestimmt erklären, al« in den Beschluß der Mehrheit einwilligend, werden angesehen werden, endlich den 14. Mär) 1867 der Bekanntmachung eine« Lokations-Bescheide« sich zu gewärtigen. Auch haben auswärtige Interessenten, bei Vermeidung von 5 ThalernJndividualstrafe, zur Annahme von Ladungen und sonstigen Zufertigungen Bevollmächtigte am hiesigen Orte zu bestellen. Freiberg, am 14. August 1866, -iniglichtt Gericht,a«t t« PtMtgtricht daselbst. I. A.: vr. Neubert, Act. Fritzsching,