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„dem Zusammentritte der Kammern aufnehmen, veranschlagen, und überhaupt alle, „auf ihre eigene Beschlußfassung einwirkcnden Momente sorgfältig zusammenstellen „zu lassen rc. rc. „Man kann in Erwägung der (industriellen) Verhältnisse gern einränmen, daß „für die längs einer Annaberg-Cheinnitzer Bahn befindlichen Ortschaften und darüber „hinaus, deren Anlage segensreiche Folgen habe» werde, und daß, sofern nur diese „Momente (abgesehen von der Eisenindustrie) zu berücksichtigen, auch alle übrigen „Vorbedingungen (bezüglich der technischen Vorarbeiten) für beide Bahnen jetzt völlig „gleich wären, ein Streit über die Erstgeburt Wohl entstehen könnte. „(Vgl. Ldtgs. Mtth. 1855. II. Kammer. S. 487 und 488.) In der bezüglichen Kammerverhandlung selbst wurde mehrseitig allsgesprochen, daß die Bahn Chemnitz-Annaberg alle, zur Belebung des Verkehrs erforderliche Elemente in sich fasse, und in Bezug ans Industrie und Gewerbe dem Gebirge augenscheinlich von großem Nutzen werden müsse; nur falle der gleichzeitige Bau beider Bahnen bedenklich. (Vgl. die angez. Ldtgs. Mtth. S. 491, 508,513, 514.) Das östliche Obergebirge ist in der That weit davon entfernt gewesen, gegen die wohlerwogenen Entschließungen der Staatsregierung und der Landesver tretung, welche glücklicheren Landestheilen zu Gute kamen, jemals seine Stimme in mißgünstigem Sonderinteresse zu erheben, obwohl seine Noch im ganzen Lande immer die größte war. Der Beweis davon liegt darin, daß es bis zu allerletzt, bis das ganze übrige Land in der Hauptsache befriedigt war, mit seinen Eisenbahnwünschen geschwiegen und gewartet hat. Dies haben seine Vertreter auf's Neue bei der Berathung der Zwickau-Schwarzenberger Bauvorlage bethä- tigt, indem sie die laut rufenden Interessen ihrer leidenden Provinz, die sie selbst mit Wärme und Eifer verfochten, dennoch dem allgemeinen Interesse des Landes an der zu schaffenden Eisenindustrie zum Opfer brachten. Aber mit Genug- thuung und Freude sah man auf das gebrachte Opfer hin, als von der Hohen Staatsregierung die anerkennende Erklärung über das Bestehen des schwereren Kampfes mit den Worten schloß: „Daß jene Abgeordneten durch diese ihre Handlungsweise den von ihnen ver tretenen Specialinteressen selbst den größten Dienst geleistet hätten, und daß „das östliche Obergebirge keine Ursache haben werde, auf den Bau der „Schwarzenberger Bahn scheel zu sehen. — Wenn nun alle diese Thatsachen zusammengcnomen in unsrer Bevölkerung die gewiß nicht »lehr unbescheidene Hoffnung befestigten, daß dein östlichen Obererz gebirge, welchem die Schwarzenberger Bahn absolut keinen Nutzeil gewähreil kann, in der jetzt bevorstehenden Finanzperiode die Bahn Chemnitz-Annaberg