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7 Airs bewegter Zeit. i Die Mai-Nevoltttion in Dresden. Am 4. April 1693 trug man die irdische» Reste eines Mannes auf dem Aiineusriedhvf i» Dresden zu Grabe, der zu den geachtetstc» Großen der sächsische» Residenz gehört hatte, Otto Leonhardt Heubner, den Turnvater Sachsens, der als Stadlrath viele Jahre in ehren vollster Stellung gewirkt, als Dezernent des Dresdener Schul- und Kirchenwcsens, bei dessen Scheiden aus dem Amte einst bei einem Festmahl ein Redner ihn leben ließ als „den Man», 'Ker die Kultur- aufgabcn seiner Zeit verstanden hat, und der für seinen Nachfolger ein leuchtendes Beispiel sein kann". Und dieser selbe, Ehrfurcht gebietende Greis hat ein Jahrzehnt laug im sächsischen Zuchthause von Waldheini gesessen, weil er für die Ideale seiner Jugend einst muthig eingetreten war. Er hatte au der Spitze der revolutionären Bewegung in Sachsen im Mai 1849 gestanden, er, dessen Charakter so Iren und makellos war, daß Männer aller Parteien, aller Bcrufskceise und Lebensstellungen an seiner Bahre standen, um den zahlreiche Männer trauerte», die ihn niemals persönlich kennen gelernt hatten. Die Bewegung, an deren Spitze ei» Heubner gestanden, konnte schlechte, eigennützige Ziele nicht verfolgt haben. Und sie hatte cs nicht, wie wir aus folgender Schilderung der Maita^e vom Jahre 1849 zeigen wollen. Tie Märzbcwegung des Jahres 1848 war völlig unblutig in Sachsen verlaufen. Mau hatte vorläufig erreicht, was man ge- wünscht, Preß-, Vereins- und Versammlungsfreiheit, jetzt spitzle sich der Kampf zu einem Kampfe um die deutsche Neichsverfassung zu. Heubner war es, der in her erste» sächsischen Kammer die Annahme der ganzen Neichsverfassung, als des gesetzlichen Ausdruckes des Nalivnalwillens letrachlete und auch diese Annahme mit allen gegen «ine Stimme erzielte. Ter König von Sachsen, vom Grunde aus gntmüthig und nachgiebig, war mit der Mehrheit des Ministeriums für Anerkennung der Rcichsverfassung. Da traf in Dresden der persönliche Adjutant des Königs von Preußen ein, der im Aufträge des Letzteren die Nichtannahme empfahl, oder man kann vielleicht sagen befahl und militärische Hilfe versprach, falls Unruhen durch die Verweigerung der Anerkennung entständen. Und diesem Nathe folgte man. Ver gebens nahten sich dem Könige Abordnungen der städtischen Behörden von Dresden, Leipzig und allen anderen größeren Städten des Landes, der Kommunalgarden rc. mit den flehentlichsten Bitten, dem drohenden Unheil, der immer stürmischer werdenden Bewegung zu stcner», indem er die ReichSverfassnng annahm, und schon schwankte der König, als er auf Venst's Wirken hi» endlich entschieden ablehnte. So gingen denn die Wellen der Bewegung immer höher im Regierung für Sachsen. Ein- von 20 Mitglieder» der aufgelösten ganzen Lande, insbesondere aber natürlich in Dresden, wohin aus sächsischen Kammern Unterzeichnete Bekanntmachung entbot zu diesem dem ganzen Umkreise Bürgerwehrcn und Tucner zuströmten. Da Zweck sämmtliche i» Dresden noch anwesenden Abgeordneten auf da- hatle am 2. Mai die Dresdener Kommunalgarde beschlossen, am Rathhans. Hcnbncr war zwei Tage znvor, als die Kammcr ausgelöst Tage darauf eine Demonstrativ» zu Gunsten der Reichsverfassung in war, zu den Seinen nach Frciberg zurückgegangen, wo er von der Form einer Parade abzuhalten, tim 1 Uhr sollte dies geschehe», ganze» Stadt festlich empfangen und zum Ehrenbürger ernannt wurde, und eine Stunde vorher verkündete ein Maneransrhlag des Stadt- Ader kaum in den Schoos; der Familie zurnckgekehrt, kam »och am verordnelenvorstehers, welcher die Mitglieder des Stadtverordneten- selben Abend die Kunde ans Dresden, daß sich das Volk zu Gunsten kollegiums zur Wahl eines Landesvertheidignnsansschusses cinberief, der Rcichsverfassung erhoben habe, und man drang ninl in Heubner, daß »ach ciner Rote der preußischen Regierung „die Besetzung des sofort wieder »ach Dresden znrückzukehren, um die Sache des deutschen Landes durch preußische Truppe» bevorstche". Jetzt war das Faß Volkes zu nuterstützcn und zu berochen. Nur nngcrii riß sich Heubner jjiiin Ueberlanfcn voll, und es lief über, als der Kommnnalgarde- aus dem Kreise der Seinen los. Erst kurz zuvor Halle ihm seine kommandant Lenz den znr Parade versammelten Bataillonen mit- Gattin ein Kind geschenkt. Aber für das Vaterland, für sein Volk lheilte, daß das Oberkommando der sächsische» Kvmmunalgarde» die dünkte ihm kein Opfer zu hoch, und so ging er nach Dresden — zu Parade verboten hole, und als die verabschiedete» Bataillone mit seinem Unglück. Am 3. Mai Abends reiste er mit dem Gymnasial- Hochs auf die deutsche ReichSverfassnng auscinanler gingen, setzten oberlehrer Bcrseler, der ebenfalls Mitglied der aufgelösten Vvlksver- ich diese in den Volksmasscn vieltanscndstiinmig fort. Und so ging's tretung war, von Freibecg ab. Als sie in Dresden eiutrafen, fand n Scharen nach dem Schlosse und Zcnghausplatze, wo es zu einem er gerade die Einladung zur Wahl der provisorische» Regierung an Angriff ans die Zeughanswache kam, wobei durch den Kartätschen- den Mauer» angeschlag-n. So ging er aufs Rathhans, und ans ichnß eines Artilleristen Richter 20 Mann niedergestreckt wnrden, so Vorschlag des vr. Köchlh ward Henkner gemeinsam mit den« Geheimen daß niinmchr die Menge, kopsscheu gemacht, von jedem weiteren Ncgicrungsrath Todt und den, Advokaten Tzschirner z» Mitgliedern Sturm des Zeughauses abließ. der provisorischen Negierung erwählt. Nachdem ein ncuer Kommandant der Konu»ialgar)en gewählt Todt und Tzschirner zogen sich bei Zeiten durch die Flucht worden, ging man in der Nacht z»m 4. Mai an den Barrikaden- zurück, Heubner aber — eine bittere Ironie d>r Geschichte I — einer bau, unter Leitung des berühmten Gottfried Semper, des genialen der maßvollsten Volksfnhrcr, ein durch »nd durch deutscher Manu, Hosbanmcisters, der aus de., Granitplatlcn der Bürgersteige in der in alle» seinen Handlungen immer nur von der Liebe zu seinem kürzester Zeit 108 Barrikaden «richtete, die von solcher Festigkeit Vaterlande geleitet wurde, der immer nur bestrebt.war, von Dresden waren, daß sie sich später in einem mehrstündigen Vollkugel- und und Sachsen Berhängnißvvlles abzuwciidcii und selbst unter eigener Granatfener als undurchdringlich erwiesen. Auch von auswärts Gefahr dem Bvllsanfstaiid sich entgegensetzte, der wurde an der Seite rückten Bürgerwehre» herein, insbesondere die unter dem vaterländisch seines schärfste» Gegners und Gegensatzes, des internationalen begeisterte» und tapferen Pianofortefabrikanteu August Dolge stehende I Revolutionärs Bakunin, der sich den Führern der Bewegung aufge- Chemnitzer Schar. In derselben Nacht aber flüchtete, auf Anrathcn der Minister, das sächsische Königspaar »ach der Festung Köui'gstei», während die Minister Benst und Rabenhorst in Dresden mit unumschränkter Voll macht verblieben. Am Morgen begann in der ganzen Altstadt der Straßenkampf, der sechs Tage lang währte. I» den Reihen der »Insurgenten" kämpften die bedeutendsten und hervorragendsten Männer ihrer Zeit. Die beiden Kapellmeister der Dresdener Hof theaier, Nöckel und Richard Wagner, standen in den Reihen, Will hclmine Schrödcr-Devrient, die berühmteste dramatische Sängerin aller Zeiten, feuerte von ihrem Fcnstcr an der Ecke des Altmarktes und der Wi'lsdrnfferstraße aus die Aufständischen an, im ärgsten Kugel regen. Als am 4. Mai die Flucht des KönigspaareS bekannt wurde, giirgen die Aufständischen an die Einsetzung einer provisorischen drängt hatte, in Chemnitz verhaftet, als der Ausstand von den preußischen Truppen erstickt worden war. Ein Opfer dieses fürchterlichen Straßenkampses ward insbesondere das große Opernhaus, das in Feuer attfging, wobei die ganze Garderobe des Hoftheaters, kostbare Schätze ans alter Zeit »mkameii, die durch keine Summen zu ersetzen waren. Wer nicht von den Führern und Leitern der Bewegung ent flohen war, wanderte ins Zuchthaus, die Entflohenen wnrden in coni-uiunoiruu vernrtheilt, meist, wie Richard Wagner, zin» Tode. Heubner schmachtete zehn Jahre lang im Zuchthaus zu Waldheim und ward der roheste» Behandlung des Znchthansdircktors Heink preis- gegeben, der gerade die gebildetste» Gefangene» mit Len BegrüßnngS- worten zu empfangen pflegte: „So, Du verfluchter Schweinehund bist Du jetzt auch hier? Na, Dir wollen wir's gründlich besorgen l" (Fortsetzung folgO Nr. 100. - 1899. — Diese verbreitetste unparteiisch« Leitung erscheint Wochentags Abends (mit Datum der nächste» Tages) n»d kostet mit den siinf Wöchentlichen B eiblättern: Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllnstrirtes Unter- haltnngsblatt, bei den Postanstaltc» und bei den Ausgabestellen »nonatlich 40 Pfennige. Postliste: I.Nachtrag Nr 2877. lelegramm - kldrcsje: Lcnrralanzet>er, gernjpiechftelle Sir. I30. General Dienstag, den 2. Mai. Anzeiger für Chemnitz und Umgegend. (Sächsischer Lanves.Anrekßer). — Gegründet 1873 akS „Anzeiger" «. Verlag nnd «»tationsmaschiae«.Druck von Alexander Wiede in Chemnttz, Dheaterstratzr Nr. 8. Anzeigenpreis: «gespalten» CorpnSzeile (ca.9 Silbciafessend) oder deren Rani» 20Pitz (Preis verzeichnisse ä Zeile 25Pfg.) -» Bevorzugte Stelle (6 gespaltene Petit-Zeile circa II Silben fassend) 40 Pfg. — Anzeigen können mir bis Vormittag >0 Uhr angenommen werde», da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. Geschäftliche Anzeiger-Inserat« finden für billigsten Preist zugleich Verbreitung durch dl« täglich erscheinende Chemnitzt« Eisellbahu-Zettlmg. Amtliche Anzeigen. Handelsregister »Eintragungen. Auf Folinm 4497 wurde die Firma „F. Großfuß" in Chemnitz und als deren Inhaber Herr Kaufmann August Carl Ferdinand Großfuß daselbst eingetragen und uns Folinm 4498 wurde die am 15. April 1899 errichtete Firma „Möller sb Hör«»" in Chemnitz eingetragen und verlautbart, daß die Trikotagenfabrikanten Herr Ernst Paul Möller und Herr Gustav Rudolf Horn in Chemnitz Inhaber sind. Zwangsversteigerung. Das i>» Grnndbuclie aus den Namen Friedrich Adolf Münder eingetragene, in Chemnitz (Lconhardtstraße Nr. 10) gelegene Grundstück Nr. 1840 p des Flurbuchs, Nr. 531t, Abth. V des Brandkatasters, Folinm 4690 des Grundbuchs für Chemnitz, bestehend ans vorder» und Hinter-Wohnhaus, sowie aus Hofranm, geschätzt auf 7v,6LO Mk., soll an hiesiger Amtsgerichtsstclle zwangsweise versteigert werden und es ist der 31. Mai 1899, Vormittags 9 Uhr, als Anmeldetermin, ferner der 1V. Juni 1899, Vormittags V--11 Uhr, als VersteigernngStermin, sowie der 29. Juni 1899, vormittags 11 Uhr, als Termin znr Verkündung des Ve,«tzeirnngsv»a«s anberaumt worden. Die Neatberechtigte» werden aufgcfordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrcnden Leistlinge», sowie Kostenforderungrn spätestens in« Amneldctermme anzumelde». Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres NangverhältnisieS lann nach dem Aunieldelermine In der Gerichtsschreiberei des löutgl. Amtsgerichts eiu- gesehen werden. > Politische Rundschau. Chemnitz, 1. Mai 189S. Deutsches Reich. — Zwischen Kaiser Wilhelm und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Mc Kinley hat aus Anlaß des projektirten neuen Kabels, der Deutschland mit Amerika verbindet, ein freund- schafilicher Depeschenwechsel stattgefunde», der nun bekannt gegeben wird. Das Telegramm des Kaisers lautet: An den Präsidenten der Bereinigten Staate», Washington. . Der Kaiserliche C'encralpostmeister hat Mir soeben gemeldet, daß Eure Exzellenz freundlichst Ihre Zustimmung zur Landung des deutschen Kabels an de» Küsten der Bereinigten Staaten ertheilt habe». Diese willkommene Nachricht wird cnimüthi'ge Befriedigung und Freude im ganze» deutschen Reiche Hervorrufe», und Ich danke Euerer Erzellenz dafür auf'S Herzlichste. Möge das neue Kabel unsere beiden große» Nationen noch enger verbinden und Frieden, Wohlfahrt und Wohlwollen unter ihren Angehörigen fördern helfen! Wilhelm. 1. ». Der Präsident der amerikcmffchcn Union antworlete darauf wie folgt: Ich habe mit Vergnügen Euerer Majestät Telegramm über die Ber biiiduiig der beide» Länder durch ein direktes Kabel erhalte», ES gereichte mir zur aufrichtigen Befriedigung, der Landung dieses neuen Kabels an den Küste» der Bereinigten Staaten meine Zustimmung zu ertheilcn, um so mehr, als ich darin eine Gelegenheit erblickte, die hohe Aufgabe des internationale» Tclcgrciphcnverkehrs zu fördern, indem dadurch räumlich getrennte Nationen enger verbunden und ihre Angehörigen in innigere Beziehungen gebracht werden im Interesse wechselseitigen Borthcils und freundschaftlichen Wohl wollens. Daß das neue Kabel sich als weiteres Band zwischen den beiden Ländern bewähren möge, ist mein heißer Wunsch und meine Hoffnung. Wilhelm Mc Kinley. — Anknüpfend an die abfällige Kritik, deren Gegenstand in einigen Blättern fortgesetzt die i»> „NeichSanzcigcr" veröffentlichte Mahnung an die Bca'mten ist, sich von Vereinigungen fernzu- hallen, deren Bestrebungen nicht rereinbar mit den den Beamten durch ihren Diensteid anferlegten Verpflichtungen sind, sagt die „Nordd. Allg. Zig." am Schluß ciner längeren Auslassung, in der sie diese Mahnung bcrtheidigt: Die Reichs- und die StciatSrcgicrung erwarten, daß die jetzt erlassene Warnung und Mahnung ihre glite Wirkung nicht verfehlen wird. Erfüllt sich diese Erwartung nicht in allen i» Betracht kommenden Fälle», so darf man sich überzeugt halten, daß man an zuständiger Stelle auch nicht vor einem energischen Zugreifen zurückschrccken wird, um die staatliche Autorität zur Geltung zu bringen. — Der „Reichsanzeiger" meldet jetzt bestätigend: Der Kaiser ernannte im Namen des Reiches den Neichsgerichtsrath Maß- mann in Leipzig zum Senatspräsidentcn am Reichsgericht, de» Neichs- anwalt Schumann in Leipzig, de» Landgerichtspräsidenten v. Schwarze i» Jreiberg, den Oberlandesgerichtsrath Harms in Kiel» den Obcr- landesuerichtsrath Tändler in Dresden, de» Oberlandesgerichtsrath Hofmann in Nürnberg, Len Oberlandesgerichtsrath HagenS in Hamburg, den Oberlandesgerichtsrath Schneider in Bamberg und den RegierungSrath Miltner in München zu Neichsgenchtsräthen» und den Oberlandesgerichtsrath Nagel in Dresdert zum Reichs- anwalt. — Zahlmeister-Aspirant Richard Töpfer aus Eckersdorf im Kreise Sagan, der seit 2'/, Jahren bei der deutschen Schntztruppe Volkes Recht, für deutsche Sitte und deutsche Sprache, für unsere deutsche Heimath in Oesterreich. Wir verwahre» »ns dagegen, daß es seine ihm von Gott zugewiesene Kultnraufgabe an sich selbst und anderen Völkern unseres geliebten Vaterlandes zu erfüllen gehindert werde. Wir freuen uns, daß jetzt so viele Volksgenossen in unsere Kirche einlreten «vollen. Wir erkenne» darin ein Sehnen nach der von Menschenst'tznngen und Gewissenszwang befceieude» Kraft dcs Evangeliums und halten es für unsere und unserer Geistliche» heilige Pflicht, ein solches Suchen nachdrücklich zu fördern. Als evangelische Christen sind wir treue Untcrlhcmcn unseres angestammten Herrscher-, hingcbeude Bürger unseres Vaterlandes. Wir weis n jene lügnerischen Verdächtigungen entschiedenst znrück, als ob lutherisch so viel bedeute wie preußisch gesinnt und deutsch so viel wie hvchverrütherisch. So be grüßen wir denn die mächtige, geistige Bewegung, die jetzt durch unser Volk geht, als eine christliche und vaterländische von vollem Herzen." Der Kundgebung stimmten zu unter Anderem die Pfarrer ünd weltlichen Vertrete.! der Genieinden Wien, Graz, Klagenfurt, Laibach» Meran, Innsbruck, Salzburg, Brünn, Karlsbad, Leitmeritz, Rnmburg, Saaz und Warnsdorf. Belgien. Die Zahl der Ausständigen hat in Lüttich noch um 2000 zugenommen und beträgt jetzt im Ganzen 7000. Auch in Grace Berleur und in Herstal ist der Ausstand proklamirt worden. Es wurden besondere Maßregeln getroffen, um die arbeitswilligen Arbeiter zu schützen. Die Regierungskommissivn des Arrondissement- besucht alle wichtigen Punkte des AuSstandSgebieteS. Umschau im Lande. . — Leipzig. Die Nachricht, daß die Wahl des Hercn Pros, in Ostasrika diente, ist. einem in seiner Heimath eingetrossenen Hasse durch die Wahlprüsungskommissivn des Reichstag-beanstandet Telegramm zufolge, in« Alter von 31 Jahren dem Sumpfsieber erlegen, worden ist, hat hier keine besondere Erregung hervorgcrusen, da man — Bei der Grundsteinlegung für eine neue katholische Kirche in allgemein der Meinung ist, daß bei der Mehrheit von 2600 Stimmen, Nürnberg, wobei auch die protestantische und israelitische Geistlich- «v.lche Prof. Hasse gegen seine» sozialdemokratischen Gegner erzielt keit vertreten «var, hielt Erzbischof Or. v. Schvrk eine Anspr che, die hatte, das Plennm des Reichstages einem Anträge auf Aufhebung erwähnt zu werden v.rdient. Mit Anerkennung hob er hervor, daß lder Wahl nicht siattgele» dürf e. die Spenden zum Ban der Kirche von Angehörige» aller Konfessionen — Elba«. Infolge eine- Fehltrittes stürzte vor etwa 14 geflossen seien. Er bemerkte dann, man spreche in nilseren Tagen ofi Tagen der Panteffelma.her Friedrich Schneider in den Keller einer von Toleranz, ihm genüge aber nicht Toleranz, dc-r Ausdruck Toleranz hiesigen Nestanrntion und erkrankte an der Mnndstarre. Nach dem leite sich von dcm Worte toleraro ab, welches gleichbedeutend mit Krankenhause Bautzen überführt, ist Schneider kurz »ach der Ei'ii- „rrtragen" sei. Der Katholik solle die Nichtkatholiken nicht als ei» I li fernng gestorben. — Bei einem kurzen, aber heftigen Gewitter, Uebel betrachte», das zu „ertragen" sei, er solle auch dem Nicht-1 welches am vorige» Freitag Vormittag über nnsercii Ort zog, ist eine katholike» die Liebe, die jedem Nächsten zu bezeigen sei, entgegenbriiigen. Magd auf freiem Felde vom Blitze erschlagen worden, »vahrend der «Besitzer der hiesigen Adlcrschänke, Hermann Kretzschmar, ebenfalls vom Blitze getroffen, aber mir betäubt wurde. Kretzschmar und die Ocsterrelch-Ungarn. S e ch S n n d s i e b z i g deutsch- bei ihm lediciistete Magd waren mit Feldarbeiten b.schäjtigt, a.'s sie evangelische Pfarrer und Presbyter Oesterreichs haben von dem Gcivitter überrascht wurden. Die Magd «var sofort todt, cine Verwahrnugskiiildgebuiig gegen die Verleumdungen wider Kretzschmar wurde bewnßllvs ans eine,» Wagen nach Hanse geschasst, die Protestanten beschlossen, deren Wortlaut die „Osts. Ndscyau" Ein Ochse, der bei der Arbeit ans dem Felde mit venv.ndct worden mittheilt. Es heißt darin: „Als deutsche eva»gelische Christen bekennen war, wurde ebenfalls vom Blitz getroffen und mußt« gctödlet werden, wir uns offen und in Treue zu unserem Volke in seinen jetzigen — BmgstäVt. An, Mittwoch Nachmittag wurden i» VnrkerS- schweren Kämpfen. Wir stehen ein für unseres theueren deutsche» j dorf zwei ans der Bezirksanstalt Borna (Bezirk Leipzig) entwichcne